Avocadoöl: 4 Wirkungen & 3 Tipps zur Verwendung (+Nährwertetabelle)
Avocados gelten schon lange als heißbegehrtes Superfood. Avocadoöl dagegen ist weniger bekannt und noch lange nicht etabliert in deutschen Supermarktregalen. Dabei ist das fettreiche Öl ebenso gesund wie die pure Frucht und kann vielfältig angewendet werden.
Alles über Wirkungen und Anwendungsgebiete von Avocadoöl, erfährst du bei uns.
Wer das Glück hat und Avocadoöle in seinem nächstgelegenen Supermarkt findet, wird feststellen, dass sie gar nicht mal so günstig sind. Grund dafür ist die aufwendige Herstellung des kostbaren Öls.
Trotzdem lohnt sich ein Kauf – denn Avocadoöl bereichert sowohl die innere als auch die äußere Gesundheit. Im Folgenden klären wir dich über wissenswerte Fakten rund um die tropische Frucht auf.
Wissenswertes über die Avocado
Avocados lieben die Sonne – das begehrte Superfood wächst und gedeiht daher nur bei tropischem und subtropischem Klima.
Seine Wurzeln hat der bis zu 15 Meter hochwachsende Avocado-Baum in Zentral- und Südamerika.
Bereits die Azteken nutzten die grüne Frucht beispielsweise als Wundermittel, um die Potenz zu steigern.
Doch Avocados haben dank ihrer Fülle an gesunden Fetten und Nährstoffen noch zahlreiche weitere Eigenschaften, die der Gesundheit guttun.
Heute werden Avocados überall dort angebaut, wo das Klima es zulässt. Die Früchte, die es in deutsche Supermarktregale schaffen, kommen beispielsweise aus Israel, Australien, Chile und Mexico.
Bei der Avocado-Ernte werden die Früchte entweder gepflückt oder aufgelesen – denn Avocados reifen nicht an den Bäumen, sondern fallen halb gereift zu Boden und reifen später nach. In diesem Artikel findest du weitere spannende Fakten, Wirkungen und Anwendungsgebiete der Avocado.
Das Öl wird aus dem fettreichen Fruchtfleisch gewonnen – damit es möglichst hochwertig ist, sollte der Erntezeitpunkt perfekt gewählt werden. Wann dieser ist, lässt sich beispielsweise an dem Fettgehalt und der Farbe der Schale messen beziehungsweise feststellen.
Es gibt die unterschiedlichsten Methoden zur Herstellung von Avocadoöl. Zunächst unterscheidet man zwischen folgenden drei Verfahren: Einmal das Extrahieren, dann das Zentrifugieren mit Hitze und als dritte Methode das Zentrifugieren ohne Hitze.
Bei diesen Verfahren wird das Öl in der Regel noch raffiniert – was nicht unbedingt für seine Hochwertigkeit spricht. Besser ist es, wenn die Ölgewinnung mittels sogenannter 2- und 3-Phasen-Dekantern erfolgt. Dabei entsteht besonders hochwertiges Avocadoöl aus besserer Qualität.
Achte beim Kauf auf Begriffe wie "kaltgepresst" oder "nativ". Diese sprechen für ein Öl der besten Qualität aus schonender Herstellung.
Inhaltsstoffe von Avocadoöl
Die Avocado selbst ist ein großartiger Lieferant für zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Aber auch das aus der Frucht gewonnene Öl punktet mit gesunden Inhaltsstoffen. So weist es unter anderem Vitamin E, A und D auf.
Diese sorgen unter anderem für ein funktionierendes und schützendes Immunsystem. Mehr Tipps zur Stärkung deines Immunsystems findest du hier.
Weiterhin finden sich in dem Öl Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium, und sekundäre Pflanzenstoffe wie beispielsweise Phytosterole und Carotinoide.
Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil ungesättigter Fettsäuren, die bis zu 80 Prozent des Fettgehalts von Avocadoöl ausmachen können. Generell gilt, dass ungesättigte Fettsäuren besser für den menschlichen Körper sind als zu viele gesättigte.
Übertreiben mit dem Konsum von Fett sollte man aber grundsätzlich nicht. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestehen weiterhin aus Omega-6 und Omega-3 in einem Verhältnis von 13:1.
Das ist nicht ganz so ideal wie es empfohlen wird – am besten ist ein Verhältnis von 3:1. Das sollte dich jedoch keinesfalls abschrecken, denn solange du bewusst mit dem Konsum des Öls umgehst, ist es eher förderlich für die Gesundheit als schädlich.
- α-Tocopherol
- Vitamine A, D, E
- Carotinoide
- Lecithin
- Linolsäure
- Ölsäure
- Palmitinsäure
- Palmitoleinsäure
- Stearinsäure
- Magnesium
- Kalium
Nährwerte von Avocadoöl
Das gesunde Avocadoöl besteht den Makronährstoffen nach zu 100 Prozent aus Fett, weshalb sich keine anderen Bestandteile wie Kohlenhydrate oder Proteine in dem Öl finden. Trotzdem findest du nachfolgend eine kleine Übersicht über die Nährwerte von Avocadoöl.
Avocadoöl | pro 100 Gramm |
Kalorien | 879 kcal |
Fett | 100 g |
davon gesättigte Fettsäuren | 18 g |
davon ungesättigte Fettsäuren | 82 g |
einfach ungesättigte Fettsäuren | 72 g |
mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 10 g |
Kohlenhydrate | 0 g |
Eiweiß | 0 g |
Cholesterin | 0 g |
Natrium | 0 g |
Rauchpunkt | 240° Celsius |
Wirkungen von Avocadoöl
Avocadoöl lässt sich nicht nur prima in der Ernährung anwenden, sondern kann auch äußerlich genutzt werden. Das Öl ist ein wahrer Schönmacher und findet unter anderem bei Hautunreinheiten und einer trockenen Gesichtshaut Anwendung.
Daher gibt es auch immer mehr Kosmetik-Produkte, die auf das hochwertige Pflanzenöl setzen.
Für die Haare
Avocadoöl eignet sich perfekt zur Pflege von widerspenstigem und trockenem Haar. Es bringt die Mähne wieder zum Glänzen und beugt dank seines hohen Fettgehalts Spliss in den Spitzen vor.
Weiterhin versorgt es dein Haar mit viel Feuchtigkeit und macht es bei regelmäßiger Anwendung wieder geschmeidig und schön.
Leidest du unter einer trockenen Kopfhaut, kann es gut sein, dass dein Kopf auch ständig juckt. Das hat damit zu tun, dass sich die Haut vermehrt schuppt und gereizt ist. Auch hier hilft Avocadoöl: Ist die Kopfhaut mit reichlich Feuchtigkeit versorgt, mindert das auch unangenehmen Juckreiz.
Du kannst das Öl beispielsweise als Haar-Maske anwenden. Weitere Tipps zur Bekämpfung von trockener Kopfhaut findest du hier. Leidest du eher unter einer juckenden Kopfhaut, haben wir hier die richtigen Tipps für dich.
Gegen Pickel und Akne
Hautunreinheiten wie Pickel, Akne und Mitesser sind leider nicht nur ein Problem der Jugend: Auch im Erwachsenenalter leidet man hin und wieder unter den störenden Unreinheiten.
Anstatt sie mit chemischen Mitteln zu bekämpfen, kannst du es auch einmal mit Avocadoöl versuchen.
Das Öl der tropischen Früchte wirkt leicht entzündungshemmend und kann die Unebenheiten schnell abheilen lassen.
Langfristig und bei regelmäßiger Anwendung kann das Öl gar vorbeugend auf die lästigen Unreinheiten wirken.
Das Öl ist dabei für jeden Hauttypen geeignet. Besitzt du allerdings eine sehr fettige Gesichtshaut, solltest du sparsam mit dem Avocadoöl umgehen.
Bei trockener Haut
Menschen mit einem trockenen Hauttyp kennen das Problem: Die Haut zieht und zerrt und kleine Fältchen zeichnen sich deutlich schneller auf dem Gesicht ab als bei Menschen mit einer normalen Haut.
Wer eine zu Trockenheit neigende Haut besitzt, muss sie regelmäßig mit den richtigen Mitteln pflegen. Pflanzliche Öle eignen sich dafür besonders gut, allen voran das Avocadoöl. Grund dafür ist wieder sein hoher Fettgehalt und seine nährenden Inhaltsstoffe.
Du kannst das Öl abends auf das Gesicht auftragen und mit kreisenden Bewegungen sanft einmassieren. Abspülen solltest du es nicht – über die Nacht kann es besonders gut einziehen. Avocadoöl mindert Trockenheit und kann damit einer frühzeitigen Hautalterung vorbeugen.
Außerdem soll das Öl regenerierend wirken und damit die Zellregeneration ankurbeln. Das Öl der tropischen Früchte kannst du also bei Gesichtstrockenheit und -juckreiz einsetzen. Außerdem soll es bei Neurodermitis und Schuppenflechten ein wahrer Helfer sein.
Für ein schöneres Hautbild
Generell kann das Öl der tropischen Frucht für ein schöneres Hautbild sorgen. Die in Avocadoöl enthaltenen Vitamine (wie zum Beispiel Biotin) und Nährstoffe versorgen die Haut und schützen sie vor Umwelteinflüssen.
Dadurch kann deine Haut die in ihr enthaltene Feuchtigkeit besser speichern und reagiert seltener mit Trockenheit und Rötungen.
So kann nicht nur einer frühzeitigen Hautalterung vorgebeugt werden, die meist durch Trockenheit begünstigt wird.
Auch kann das Öl mit seinen vielen Nährstoffen die Haut strahlen lassen, ihr zu mehr Elastizität verhelfen und die Regeneration von Zellen fördern. Weitere Tipps für Anti-Aging haben wir hier für dich.
Avocadoöl kaufen
Avocadoöl ist (noch) eine Seltenheit in herkömmlichen Supermärkten. Du findest das exotische Öl aber in einigen Bio-Supermärkten sowie vor allem im Online-Handel.
In Drogeriemärkten findest du Avocadoöl zwar auch – allerdings hier meistens nur als Inhaltsstoff in Kosmetika oder als Körper-Öl gegen trockene Haut.
Entscheide dich am besten immer für kaltgepresstes Avocadoöl, denn nur hier finden sich noch die gesunden Inhaltsstoffe. Auch behält das Öl bei einer schonenden Pressung sein typisch nussiges Aroma und seinen charakteristischen Geruch.
Kaltgepresstes Öl wird teilweise auch durch die Umschreibung "nativ" gekennzeichnet. Weiterhin sollte das Öl in dunklen Flaschen abgefüllt sein, die die Inhaltsstoffe vor Lichteinfall schützen. Dadurch bleibt das Öl länger haltbar und wird nicht so schnell ranzig.
Sollte es trotz richtiger Lagerung einen ranzigen Geruch entwickeln, solltest du das Öl nicht mehr verwenden.
Tipps zur Anwendung
Avocadoöl lässt sich grundsätzlich auf zwei verschiedenen Arten anwenden: Entweder in der Ernährung oder zur Körperpflege. Wie du das Öl am besten anwendest, erklären wir dir im Folgenden.
Für die Haut
Immer mehr Kosmetik-Hersteller setzen auf Avocadoöl: Ob als Körper-Öl, Lotion, Gesichtsöl oder -creme, das Öl wird insbesondere dann angewendet, wenn es um eine trockene Haut geht.
Du kannst aber auch deine eigene Gesichtsmaske mit Avocadoöl erstellen, wenn du Trockenheit und Hauptprobleme ganz natürlich bekämpfen willst.
Wende die selbstgemachte Maske circa einmal die Woche oder im 2-Wochen-Rhythmus an. Alles was du dafür brauchst, sind folgende Zutaten:
- 2 Esslöffel Avocadoöl
- 1-2 Esslöffel Quark
- (Wenige Tropfen Teebaumöl, wenn du unter Unreinheiten leidest)
Mische die Zutaten zusammen und trage die Maske gleichmäßig auf dem Gesicht auf, wenn du magst auch auf Hals und Dekolletee. Sowohl die Augen als auch die Mundpartie solltest du natürlich auslassen.
Nach etwa 15 bis 20 Minuten wäschst du die Maske entweder sanft mit lauwarmen Wasser vom Gesicht oder wischst sie mit einem Mikrofaser-Tuch vorsichtig ab.
Für die Haare
Auch für die Haare gibt es in Drogeriemärkten zahlreiche Produkte mit Avocadoöl – auch hier wieder vor allem bei Trockenheit der Längen oder der Kopfhaut.
Das Öl eignet sich ebenfalls zur Bekämpfung von Schuppen, denn nicht selten hängen diese mit einem hohen Feuchtigkeitsverlust der Kopfhaut zusammen.
Du kannst aber auch hier wieder deine eigene Haarmaske erstellen, die du einmal die Woche oder alle zwei Wochen, je nach Dringlichkeit, anwenden kannst. Für die Maske brauchst du folgende Zutaten:
- 2 Esslöffel Avocadoöl
- 1 Esslöffel Olivenöl
- Apfelessig nach Bedarf (bei Schuppen)
Die Zutaten gut vermengen und sanft in die feuchte Kopfhaut einmassieren. Nach Bedarf kannst du die Maske auch in den Längen verteilen.
Wickel nun am besten ein warmes Handtuch um den Kopf und lasse die Maske mindestens 30 Minuten einwirken. Am effektivsten ist es aber, die Kur länger einziehen zu lassen – zum Beispiel über Nacht.
Nach der Einwirkzeit nur noch das Öl aus den Haaren waschen. Aber Achtung: Es können leicht fettige Rückstände im Haaransatz bleiben. Verwende am besten ein silikonfreies, mildes Shampoo.
In der Ernährung
Avocadoöl ist nicht nur gut für Haut und Haare, sondern auch eine leckere und gleichzeitig gesunde Zutat in Speisen. Da das Öl grundsätzlich flüssig ist, ist es jederzeit einsatzbereit.
Besonders gut schmeckt das Öl mit seinem leicht nussigen Aroma in frischen Salaten, aber auch in Dressing, Dips und Marinaden.
Das Öl besitzt einen recht hohen Rauchpunkt (bei 250° Celsius), daher kannst du es auch zum Braten verwenden.
Achte aber trotzdem darauf, es nur sanft zu erhitzen und nicht auf höchster Stufe.
Wie wäre es demnächst mit buntem Ofengemüse wie Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln und Pilzen. Dafür musst du die Zutaten nur klein schneiden, mit Salz, Pfeffer und beispielsweise Rosmarin würzen und alles zusammen mit zwei bis drei Esslöffeln Avocadoöl vermengen.
Im Anschluss nur noch das Gemüse in den Ofen schieben und bei circa 180 Grad Umluft gold-braun backen.