Bakuchiol anwenden in 3 Schritten + 6 Wirkungen der Retinol-Alternative

Bakuchiol wirkt entzündungshemmend und antioxidativ und soll darüber hinaus ähnliche Wirkungen erzielen wie Retinol. Der Vorteil: Der pflanzliche Wirkstoff geht mit deutlich weniger Nebenwirkungen einher und unterscheidet sich auch sonst leicht von der Vitamin-A-Form.
Was Bakuchiol eigentlich ist und welche Wirkungen du von ihm erwarten kannst, erfährst du hier.
Die Zeichen der Hautalterung reduzieren, Unreinheiten vorbeugen und die Kollagenproduktion anregen. Das sind alles Eigenschaften, die dem Wirkstoff Bakuchiol zugeschrieben werden.
Worum es sich bei dem pflanzlichen Stoff eigentlich handelt und wieso der Wirkstoff als Retinol-Alternative angepriesen wird, erfährst du in diesem Beitrag.
Wissenswertes über Bakuchiol

Wissenswertes über Bakuchiol: Psoralea corylifolia
Lange Zeit, bevor Bakuchiol in der Kosmetik-Industrie eingesetzt wurde, war er fester Bestandteil der ayurvedischen und chinesischen Medizin.
Bei dem "neuen" Wirkstoff handelt es sich um eine chemische Verbindung, die in Samen und Blättern der Psoralea corylifolia vorkommt.
Die auf dem indischen Subkontinent beheimatete Pflanze wird häufig auch einfach als "Babchi-Pflanze" bezeichnet. Das Bakuchiol befindet sich in dem Bakuchi-Samenöl.
Der vegane Hautpflegestoff bewies in zahlreichen Studien und Untersuchungen seine Wirksamkeit, nicht zuletzt was die Stimulierung der Kollagenproduktion betrifft.
Neben entzündungshemmenden, antifungalen und antioxidativen Eigenschaften wirkt Bakuchiol außerdem beruhigend. Welche Wirkungen du weiterhin von dem Wirkstoff erwarten kannst, erklären wir im Folgenden.
Wirkungen von Bakuchiol
Das Besondere an Bakuchiol ist, dass es in der Hautpflege wie ein Retinol-Analogon wirkt. Das bedeutet, dass es die Wirkung von Retinol (Vitamin A) imitiert und die Retinoid-Rezeptoren stimuliert.
Diese Rezeptoren sind zuständig für die Synthese von Kollagen Typ 1 in der Lederhaut. Damit ist Bakuchiol in der Lage, die Kollagenproduktion anzukurbeln und so für ein glatteres und gestrafftes Hautbild zu sorgen.
Obwohl Bakuchiol ähnlich wirkt wie Retinol, so geht es doch mit deutlich weniger Nebenwirkungen einher.
Das macht es besonders interessant für alle empfindlichen und sensiblen Hauttypen, die häufig mit Brennen, Irritationen oder Rötungen auf die Vitamin-A-Form reagieren. Denn Bakuchiol beruhigt die Haut, statt sie zusätzlich zu stressen.
Zusammenfassend besitzt Bakuchiol die folgenden Eigenschaften:
- Antioxidativ
- Entzündungshemmend
- Antifungal
- Gut verträglich
- Kann Anzeichen der Hautalterung reduzieren
- Relativ stabil
- Unterstützend bei Hyperpigmentierung
Die Forscher stellten heraus, dass beide gleichermaßen die Anzeichen der Hautalterung verringern konnten, wobei Bakuchiol deutlich verträglicher war als die Vitamin-A-Form.
Retinol ist überaus wirksam, was die Reduktion von Hyperpigmentierung und Falten betrifft, jedoch ist der Wirkstoff nicht für alle Hauttypen gleich gut geeignet. Mögliche Nebenwirkungen sind Rötungen, Hautbrennen, Schuppen, Stechen oder Juckreiz.
Entzündungshemmend und antioxidativ
Bakuchiol wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und beruhigend
Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften war Bakuchiol ursprünglich ein beliebtes Heilmittel in der ayurvedischen und chinesischen Medizin.
Es hindert freie Radikale, die durch negative Umwelteinwirkungen entstehen, an der Zerstörung von Zellen und Gewebe.
Darüber hinaus wirkt der pflanzliche Stoff beruhigend, was besonders Menschen mit empfindlicher Haut zugutekommen kann.
Seine entzündungshemmenden Eigenschaften können unter Umständen Unreinheiten wie Pickel oder Mitesser reduzieren. Wie sich Bakuchiol auf Akne auswirkt, ist noch nicht hinreichend untersucht worden – Tipps gegen die entzündliche Hautkrankheit findest du hier.
Kurbelt die Kollagenproduktion an
Kollagen ist ein körpereigenes Protein, das deinem Bindegewebe Spannkraft, Festigkeit und Elastizität verleiht. Mit zunehmenden Alter baut der Körper die Kollagenspeicher immer weiter ab, was letztlich zu einer Erschlaffung der Haut und der Bildung von Falten führt.
Kurzum: Kollagen ist mitverantwortlich für eine straffe und faltenfreie Haut. Bakuchiol stimuliert die Produktion von Kollagen, sodass das Protein besser im Körper gespeichert werden kann.
Zum Anti-Aging
Dadurch, dass der pflanzliche Wirkstoff die Kollagenproduktion stimuliert und ankurbelt, kann er einer frühzeitigen Hautalterung effektiv vorbeugen. Studien haben gezeigt, dass Bakuchiol sogar die Faltentiefe minimieren und damit die Kraft und Spannung der Haut länger erhalten kann.
Hinzu kommen die antioxidativen Eigenschaften von Bakuchiol, die umweltbedingte Schäden durch freie Radikale reduzieren. Diese schädigen Zellen und Gewebe und beschleunigen so den Alterungsprozess des Körpers und damit auch der Haut.
Um die Wirkung des Anti-Agings zu verstärken, kannst du täglich einen Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 benutzen. UV-Strahlung ist zwar wichtig für die Bildung von Vitamin D, gilt jedoch als eine der Hauptursachen für vorzeitige Hautalterung.
Weitere Tipps zum Anti-Aging haben wir hier für dich gesammelt.
Gegen Hyperpigmentierung
Gegen Hyperpigmentierung
Ebenfalls als bewiesen gilt die positive Wirkung von Bakuchiol auf eine Hyperpigmentierung.
Der pflanzliche Stoff reduziert deutlich das Auftreten von Sonnenlicht bedingten Hautschäden, wie etwa Pigmentflecken oder Altersflecken.
Diese zeichnen sich durch eine höhere Konzentration von Melanin an bestimmten Stellen der Haut aus (vorzugsweise an Gesicht und Händen).
Sie sind nicht unbedingt schädlich, können aber von Betroffenen als stark belastend empfunden werden.
Bakuchiol hilft, den Hautton wieder auszugleichen und damit Pigmentflecken zu reduzieren beziehungsweise vorzubeugen. Was du weiterhin gegen Pigmentflecken tun kannst, erfährst du hier.
Bei Hautunreinheiten
Hautunreinheiten wie Pickel oder Mitesser entstehen durch entzündliche Prozesse und einer vermehrten Anzahl von Bakterien auf der Haut. Bakuchiol wirkt entzündungshemmend und kann so die vermehrte Ausbreitung schädlicher Bakterien eindämmen.
Außerdem soll der pflanzliche Stoff Pickel schneller abheilen lassen und der Entstehung neuer vorbeugen. Zu diesen Wirkungen fehlen allerdings noch wissenschaftliche Untersuchungen.
Für Schwangere und Stillende geeignet
Bakuchiol ist für Schwangere und Stillende geeignet
Bakuchiol gilt deshalb als "Alternative zu Retinol", da beide Wirkstoffe ähnlich wirken, sich jedoch mitunter in den Nebenwirkungen und möglichen Risiken unterscheiden.
So sollte Retinol nicht von Schwangeren und Stillenden verwendet werden, während dies bei Bakuchiol deutlich unbedenklicher ist.
Da es sich bei dem Bakuchi-Stoff um einen recht neuen Wirkstoff der Kosmetik-Industrie handelt, gibt es noch recht wenige Hinweise auf mögliche Langzeitfolgen.
Solltest du dich also während einer Schwangerschaft oder Stillzeit für Bakuchiol interessieren, solltest du eine Verwendung dennoch vorher mit deinem Arzt abklären.
Nebenwirkungen und Risiken von Bakuchiol
Im Gegensatz zu Retinol weist Bakuchiol zwar deutlich weniger mögliche Nebenwirkungen auf. Dennoch kann deine Haut unter Umständen allergisch auf den pflanzlichen Stoff reagieren.
Benutzt du das erste Mal Bakuchiol, solltest du das Produkt deshalb an einer bestimmten Körperstelle, wie etwa den Ellenbeugen, ausprobieren. Warte fünf Minuten ab und beobachte deine Haut. Passiert nichts, kannst du das Produkt auf dein Gesicht auftragen.
Dennoch solltest du auch hier mit einer geringen Dosis beginnen.
Daneben sind Bakuchiol-haltige Produkte für Menschen mit Rosazea oder Ekzemen nicht geeignet, beziehungsweise nur in einer sehr kleinen Dosierung. Besprich die Anwendung am besten mit deinem behandelnden Arzt.
Tipps zum Kauf von Bakuchiol
Mittlerweile finden sich zahlreiche Produkte auf dem Markt, die mit Bakuchiol als "Wunderwirkstoff" werben. Tatsächlich kommt es aber auch auf die restliche Formulierung und die Konzentration des Wirkstoffs an.
Am effektivsten wirkt Bakuchiol bei einer Konzentration zwischen 0,5 und 2 Prozent. Dabei kann es sich um ganz unterschiedliche Produkte handeln: Öle, Seren oder sogenannte Treatments.
Vor allem leichtere Texturen wie etwa ein Serum, lassen sich optimal mit anderen Pflegeprodukten kombinieren beziehungsweise mit diesen zusammen mischen. Wasserbasierte Produkte sind empfehlenswert für Menschen mit normaler bis fettiger Haut.
So versorgt das Produkt zwar mit Feuchtigkeit, ohne jedoch die Haut zu erschweren oder die Talgdrüsen möglicherweise zu verstopfen.
Bakuchi-Öl beziehungsweise fettreiche Cremes sind eher für Menschen mit einem trockenen Hautbild geeignet. Sie versorgen die Haut mit viel Feuchtigkeit und stärken auf diese Weise zusätzlich die Hautbarriere.
Schau dir vor dem Kauf eines neuen Produkts unbedingt die INCI-Liste an und vermeide folgende Inhaltsstoffe:
- Aluminiumsalze (Alumina, Aluminium Chloride, Aluminium Stearate, CI77000)
- Benzophenon (Butyl Methoxydibenzoylmethane Oxybenzone)
- Mineralöle, Paraffine und synthetisches Glycerin
- Parabene
- Phthalate (Diethyl Phthalate, Diethylhexyl Phthalate, Di-n-Butylphthalat)
- Silikone
- Emulgatoren (PEG, PPG)
- Tenside
Bakuchiol anwenden in drei Schritten
Ob sensible, trockene oder fettige Haut: Bakuchiol kann von jedem Hauttyp verwendet werden, ganz ohne starke Nebenwirkungen wie Rötungen, Reizungen und Hautbrennen hervorzurufen.
Damit der Wirkstoff seine vollen Eigenschaften entfalten kann, ist eine feste Reihenfolge der Hautpflege empfehlenswert. Wie das funktioniert, erfährst du im Folgenden.
Gesicht reinigen
Schritt 1: Gesichtsreinigung
Zunächst musst du dein Gesicht von jeglichem Schmutz, Schweiß und Make-Up-Resten befreien. Das gelingt dir am besten mit einem speziellen Gesichtsreiniger, auch Cleanser genannt.
Diesen wäschst du anschließend mit lauwarmem Wasser gründlich von der Haut.
Wichtig ist, dass die Poren gründlich gesäubert und von Talg befreit werden. Das beugt der Entstehung von Unreinheiten vor und bereitet deine Haut gleichzeitig auf die nächsten Pflegeschritte vor.
Denn auf einer gereinigten Gesichtshaut können Wirkstoffe besser einziehen und ihre Wirkungen entfalten.
Reinige neben deinem Gesicht auch Hals und Dekolleté. Schließlich sind diese Körperpartien ebenfalls stark der Umwelt und Sonneneinwirkung ausgesetzt – weshalb sie genauso gepflegt werden sollten wie die Gesichtshaut. Tipps zur Gesichtsreinigung nach Hauttyp haben wir hier für dich.
Peeling anwenden oder Pflegeprodukte auftragen
Nachdem Gesicht, Hals und Dekolleté gereinigt wurden, fährst du mit deiner Hautpflege-Routine fort. Du kannst nun ein Gesichtswasser verwenden, welcher auch Toner genannt wird. Dieser dient dem Ausgleich des pH-Werts und unterstützt so eine stabile Hautbarriere, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Grundsätzlich lautet die Faustregel bei der Hautpflege: Vom flüssigsten zum fettreichsten. Verwendest du Seren (zum Beispiel mit Niacinamiden), so gehören sie in die Reihenfolge direkt nach Reinigung und Toner.
Es sei denn, du verwendest ein (chemisches) Gesichtspeeling: Dieses wendest du nach Reinigung und gegebenenfalls Toner an. Warum du jedoch chemische Peelings nicht mit Bakuchiol kombinieren solltest, erfährst du weiter unten.
Je nach Art deines Bakuchiol-Produkts, gehört es entweder an den Anfang oder das Ende der Routine. Reicherst du es mit einer schweren Nachtcreme an, so trägst du es als Letztes auf die Gesichtshaut auf.
Diese ausführliche Pflege ist vor allem abends vor dem Schlafengehen empfehlenswert. Natürlich kannst du auch morgens auf ähnliche Weise vorgehen, jedoch sind nicht alle Schritte unbedingt notwendig.
Eine ausführliche Gesichtsreinigung reicht beispielsweise einmal am Tag aus.
Bakuchiol auftragen
Schritt 3: Bakuchiol auftragen
Trage das Produkt mit sanften, leicht kreisenden Bewegungen auf die Haut auf. Du kannst Bakuchiol bis zu zweimal täglich anwenden, sowohl abends als auch morgens. Lass die einzelnen Produkte kurz einwirken, ehe du das nächste aufträgst.
Vorteilhaft an Bakuchiol ist, dass es die Haut nicht lichtempfindlicher macht, wie es etwa bei Retinol der Fall ist.
Dennoch ist es ratsam, täglich einen geeigneten Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 aufzutragen. Auf diese Weise schützt du deine Haut vor oxidativem Stress, einer frühzeitigen Hautalterung und letztlich auch vor Hautkrebs.
Solltest du dir Sorgen machen, nicht genügend Vitamin D aufzunehmen (vor allem in den lichtarmen Wintermonaten), so kannst du nach Absprache mit deinem Arzt zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen.
Bakuchiol nicht mit Säurepeelings kombinieren
Vorsichtig solltest du bei der gleichzeitigen Verwendung von chemischen Säurepeelings und Bakuchiol sein. Wendest du sie zusammen an, kann eine Überstimulierung die Folge sein. Deine Haut reagiert in diesem Fall mit starken Reaktionen wie Rötungen oder Brennen.
Mit anderen Wirkstoffen ist Bakuchiol jedoch unbedenklich kombinierbar.