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Bergamotte: 5 Anwendungen und 4 Risiken von Bergamottöl

Zum Verzehr ist die Bergamotte nicht geeignet. Trotzdem ist sie sehr begehrt. Das Öl der Frucht wird gerne als Aromat eingesetzt, wie beispielsweise beim beliebten Earl-Grey-Tee.

Auch in Massageölen und in der Küche gibt es die Bergamotte. Wir geben dir Tipps zur Verwendung von Bergamottöl und weisen auf Gefahren hin.

Die Bergamotte ist eine Mischfrucht. Sie ist aus der Kreuzung einer Bitterorange mit einer Zitronensorte entstanden. Welche Zitronensorte es genau ist, konnte bisher noch nicht herausgefunden werden.

Das Fruchtfleisch der Bergamotte ist grünlich, zäh und sehr schwer von der Schale zu lösen. Dazu schmeckt es sauer und leicht bitter.

Zum Verzehr wird die Frucht also nicht angebaut. Das wertvollste Teil der Bergamotte ist ihre Schale. Darin sind ätherischen Öle enthalten. Aus der Schale wird das seltene, sehr begehrte Bergamottöl gepresst.

Wissenswertes über die Bergamotte

Bergamotten sind begehrte Früchte

Wo die Bergamotte genau herkommt, ist nicht bekannt. Einige Forscher sind überzeugt davon dass ihr Ursprung im Orient liegen.

Andere vermuten sie könnte von den Kanaren nach Spanien und von dort ins übrige Europa gebracht worden sein.

Beschrieben wurde die Frucht erstmals in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Als Namensgeber gilt die italienische Stadt Bergamo in der Lombardei.

Die Anbaubedingungen der Bergamotte sind sehr speziell. Das weltweit größte Anbaugebiet ist ein ein 100 Kilometer langer Küstenstreifen im italienischen Kalabrien.

Vereinzelt gibt es die Früchte auch in Argentinien und Brasilien. Als Zitrusfrucht wächst die Bergamotte an immergrünen Bäumen, die bis zu vier Meter hoch werden.

Anders als andere Zitrusfrüchte blüht die Pflanze mit dem Namen Citrus bergamia nur im Frühjahr und nicht das ganze Jahr über.

Sie hat weiße Blüten und birnenförmige Früchte mit einem Durchmesser von fünf bis sieben Zentimeter. In reifem Zustand wiegen diese zwischen 100 und 200 Gramm.

Die Schale der Bergamotte ist glatt. Ihre Farbe wandelt sich während des Reifeprozesses von dunkelgrün über gelbgrün bis hin zu dem hellen Gelbton, der dem von Zitronen gleicht.

Bergamotten vertragen keine Kälte und müssen oft gewässert werden. Geerntet werden sie zwischen November und März. In Deutschland sind sie relativ schwer erhältlich.

Bergamottöl: Vielgenutztes Extrakt der Bergamotte

Was Bergamottöl eigentlich ist

Viel mehr Aufmerksamkeit als die Frucht selbst erhält aber das Öl, das aus der Bergamotte hergestellt wird. Es ist ein ätherisches Öl.

Als ätherisch werden Öle bezeichnet, die durch Extraktion oder Auspressen der Pflanzen oder der Pflanzenteile gewonnen werden.

Im Fall der Bergamotte wird die Schale kalt gepresst.

Je nach Alter der Bäume und je nach Anbauort werden für einen Liter reines ätherisches Bergamottöl zwischen 200 und 250 kg Schalenmaterial gepresst.

Das Öl ist dünnflüssig, grün und fruchtig-süß und findet in den verschiedensten Bereichen Verwendung.

Bei gesundheitlichen Beschwerden wird es je nach Bedarf auf die Haut aufgetragen oder eingenommen. Auch in diversen kosmetischen Produkten ist es enthalten. Zum Kochen kann es auch genutzt werden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Bergamottöl

Bergamottöl ist sehr reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Rund 350 davon sind bekannt. Es enthält einen besonders hohen Anteil des Monoterpen-Esters Linalylacetat, der auch in Lavendelöl vorkommt.

Zudem besteht es aus verschiedensten Duftstoffen. Ein Teil dieser Stoffe wird in der industriellen Seifen- und Parfümherstellung genutzt.

Ein weiterer Inhaltsstoff sind Flavonoide, die in der Medizin unter anderem als Venenschutz-Mittel eingesetzt werden.

Der Inhaltsstoff Betulin hat eine antibakterielle, entzündungshemmende Wirkung, der Stoff Linolensäure hilft dem Körper dabei wichtige Omega-3-Fettsäuren zu bilden, die ebenfalls vor Entzündungen schützen.

Wirkungen

Wirkungen: Bergamottöl hilft bei Antriebslosigkeit

Bergamotte wird auch als Lavendel der Zitrusfrüchten bezeichnet. Denn die Frucht unterscheidet sich in Bezug auf ihr Aroma und dessen Wirkweise deutlich von anderen Zitrusfrüchten.

Die Wirkung von reinem ätherischem Bergamottöl ist schnell zu spüren. Das liegt daran, dass das Öl direkt auf das zentrale Nervensystem wirkt und die Bildung von Botenstoffen fördert.

Als Resultat darauf schüttet der Körper Neurotransmitter aus, wie zum Beispiel Serotonin. Diese sind maßgebliche für das seelische Wohlbefinden, den Stressabbau und das Einschlafen verantwortlich.

Die Aufnahme von Bergamottöl führt demnach zu einer Regulation des Stressgefühls, zu verbessertem Schlaf und zum Abbau von Nervosität und innerer Unruhe.

Bergamottöl ist eine gute Lösung gegen Antriebslosigkeit, denn es hellt die Stimmung auf. Das macht sich besonders in der kalten, dunklen Jahreszeit bemerkbar.

Auch bei Schnupfen und Husten kommt es zum Einsatz, da es entkrampfend und entzündungshemmend wirkt.

Wenn du dir das Rauchen abgewöhnen willst, kannst du Bergamottöl ebenfalls nutzen. Der Duft soll diesbezüglich unterstützende Wirkung haben.

Anwendungen von Bergamottöl

Anwendungen: Bergamottöl dient mit Trägeröl als Gesichtsöl

Naturreines ätherisches Bergamottöl kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden. Auf der Haut wirkt es besonders gut bei Entzündungen und Pilzerkrankungen.

Allerdings darf das ätherische Öl nicht pur verwendet werden, sondern muss mit einem Trägeröl gemischt werden.

Als Gesichtsöl

Die Bergamotte wirkt nicht nur beruhigend, sondern auch entzündungshemmend und antibakteriell.

Daher eignet sich das Öl hervorragend zur Herstellung eines pflegenden Gesichtsöls gegen Hautunreinheiten, Akne oder fettige Haut.

Wenn du Gesichtsöl selber machen willst, musst du das Bergamottöl mit einem Trägeröl mischen. Als Trägeröle eignen sich zum Beispiel Mandelöl, Hanföl, Jojobaöl oder Traubenkernöl.

Das Bergamottöl mischst du mit einem Öl deiner Wahl bestenfalls in folgendem Verhältnis: Zu 50 ml Trägeröl gibst du 2 Tropfen Bergamottöl. Das fertig gemischte Öl kann im ganzen Gesicht angewendet werden.

Als Massageöl

Bergamottöl als Massageöl

Um das perfekte Massageöl zu kreieren, mischst du das Bergamottöl ebenfalls mit einem Trägeröl. Das Gemisch massierst du dann gleichmäßig in deine Haut ein.

Ein schöner Nebeneffekt ist, dass das Bergamotteöl auch pflegende Wirkung für die Haut hat.

Gerade nach dem Sport oder bei Muskelkater ist eine Massage besonders effektiv. Ein Massageöl mit Bergamottöl hilft auch gegen Erkältung, grippale Infekte und Schnupfen.

Da Bergamottöl ein flexibles ätherisches Öl ist, wirkt es nicht nur aufgrund seiner eigenen Inhaltsstoffe. Es verstärkt auch die Wirkung anderer beigemischter Öle.

In Kombination mit Zypressenöl kann es zum Beispiel gut zur Behandlung von Narben, Dehnungsstreifen und Besenreiser genutzt werden.

Wenn du die betroffenen Hautbereiche regelmäßig mit der Ölmischung behandelst, verblassen die unschönen Stellen auf der Haut mit der Zeit.

Bei trockenen Haaren und schuppiger oder juckender Kopfhaut lohnt es sich das Öl regelmäßig in die Kopfhaut einzumassieren, es einwirken zu lassen und danach gründlich auszuspülen.

Rezept: Selbstgemachtes Massageöl

Solche Fläschchen eignen sich sehr gut zum Abfüllen des Massageöls

Du brauchst:

  • 100 ml kaltgepresstem Süßmandelöl
  • 3-5 Tropfen Bergamottöl
  • Messbecher
  • dunkle Glasflasche mit Schraubverschluss
  • Trichter

Zunächst füllst du kochendes Wasser in die Glasflasche und schwenkst die Flasche damit aus. So wird sie sterilisiert, was die Haltbarkeit des Öls verlängert.

Danach füllst du die Flasche mit Hilfe des Trichters mit Süßmandelöl und gibst tropfenweise Bergamottöl hinzu, bis das Öl wie gewünscht duftet. Das Aroma entfaltet sich erst nach zwei bis drei Tagen vollständig.

Du solltest daher nicht mehr als fünf Tropfen Bergamottöl in das Süßmandelöl mischen. Nun schüttelst du die Flasche leicht, damit sich die beiden Öle gut miteinander vermischen.

Falls du keine dunkle Glasflasche hast, kannst du auch eine durchsichtige Flasche benutzen.

Dann solltest du das Öl aber an einem dunklen Ort aufbewahren. Das ist sowieso der beste Aufbewahrungsort für Massageöle. So halten sich die meisten für einige Wochen.

Rezept: Selbstgemachtes Deo

Du brauchst:

  • Sheabutter, ca. 100 g
  • Kokosöl, ca. 150 g
  • 1 EL Natron
  • 2 EL Speisestärke
  • 7 Tropfen Bergamottöl

Zuerst bringst du Sheabutter und Kokosöl in einem Topf zum Schmelzen. Danach fügst du die Speisestärke und das Natron hinzu und rührst die Mischung durch. Es dürfen sich keine Klumpen bilden.

Wenn die Masse abgekühlt ist, mischst du das Bergamotteöl unter. Du kannst die Menge des Natrons auch reduzieren, wenn das Deo zu stark für dich sein sollte.

Die Reaktionen darauf sind individuell und können ohne Probleme an persönliche Vorlieben und individuelle Verträglichkeit angepasst werden.

Als Badezusatz

Bergamottöl eignet sich auch als Badezusatz

Wer sich nicht mit Bergamottöl einreiben möchte, kann es auch als Badezusatz nutzen. Dazu mischst du das Öl ebenfalls mit einem Trägeröl und nach Lust und Laune auch mit anderen ätherischen Ölen.

Die fertige Mischung gibst du ins warme Badewasser kurz bevor du in die Wanne steigt.

Das Bergamottaroma verbreitet sich blitzschnell im ganzen Raum und trägt zum Wohlfühlfaktor bei.

Wenn du im Schaum baden willst, musst du natürlich auch noch ein Schaumbad dazugeben, denn die Bergamottölmischung sorgt lediglich für das angenehme Aroma.

Du kannst das Bergamottöl übrigens auch in deine gewohnte Duschlotion oder dein Shampoo mischen und es so nutzen.

Als Aromaspender

Bergamottöl wirkt wahre Wunder im Diffuser

Die Nutzung von Bergamottöl ist gerade in der dunklen Jahreszeit zu empfehlen. Besonders, weil es stimmungsaufhellend wirkt und die Motivation und Lust auf Unternehmungen steigert.

Mithilfe eines Diffusers oder eine Duftlampe im Raum lässt es sich schnell und einfach im Raum verteilen.

Dazu gibst du einfach ein bisschen Bergamottöl in den Diffuser oder die Duftlampe und nach kurzer Zeit wird der Raum vom stimmungsaufhellenden Aroma durchströmt.

Falls du unter dem Winterblues leidest, kannst du so schnell etwas gegen deine depressive und ängstliche Stimmung tun.

In Kombination mit ein paar Tropfen Melissen- oder Lavendelöl kannst du den Effekt noch steigern. Das Bergamottöl wirkt außerdem reinigend auf die Raumluft.

Als Zutat in der Küche

Bergamottöl als Zutat in der Küche

Da das Fruchtfleisch der Bergamotte extrem sauer und bitte schmeckt, wird das Fruchtfleisch kaum verzehrt. Das Öl kann allerdings ohne Probleme zur Zubereitung von Speisen genutzt werden.

Jedoch sollte man darauf achten, dass es sich um reines Bergamottöl handelt.

Genutzt werden kann es zur Aromatisierung verschiedenster Getränke und Süßigkeiten, zum Beispiel von Bonbons, Kuchen oder Konfitüre.

Das Öl kann bei einigen Gerichten auch als Aromaverstärker zugefügt werden.

Bergamottöl einnehmen

Bergamottöl einnehmen

Bergamottöl kann nicht nur auf die Haut aufgetragen werden, sondern auch eingenommen werden.

Das ist besonders bei Verdauungsbeschwerden zu empfehlen, denn das Öl regt die Verdauung und den Appetit an.

Zudem haben in den vergangenen Jahren zahlreiche klinische Studien die positiven Auswirkungen der Einnahme untersucht.

Die Studien zur Einnahme von Flavonoide aus Bergamotte in Bezug auf die Senkung des Cholesterinspiegels zeigen, dass diese in der Lage sind das „schlechte“ LDL-Cholesterin zu reduzieren und das „gute“ HDL-Cholesterin zu erhöhen.

Wenn du das Bergamottöl einnehmen willst, musst du es mit reichlich Wasser verdünnen und in kleinen Schlucken trinken.

Alternativ kannst du es auch mit einem Teelöffel Honig und etwas Tee einnehmen, eine Dosis von 3 x 2 Tropfen Bergamottöl pro Tag solltest du dabei nicht überschreiten.

Auch zum Gurgeln bei aufkeimenden Erkältungen und Entzündungen im Mund kannst du Bergamottöl nutzen. Dazu gibst du einige wenige Tropfen in lauwarmes, abgekühltes Wasser.

So kann die Emulsion Bakterien und Keime im Mundbereich bekämpfen und der beginnenden Erkrankung entgegenwirken.

Bergamottöl kaufen

Bergamottöl kaufen

Bergamottöl ist schwieriger zu finden als Zitronen- oder Orangenöl. Die größte Auswahl bieten Online-Shops.

Beim Kauf solltest du unbedingt auf eine hohe Qualität achten. Es ist immer gut, wenn der Herkunftsort und der botanische Name der Bergamotte auf dem Etikett der Flasche vermerkt sind.

Ob das Öl hochwertig ist, erkennst du an der Kennzeichnung Citrus bergamia oder Citrus × limon.

In der Regel wird es in dunklen Glasflaschen mit 5 oder 10 ml angeboten. Kalabresisches Bergamottöl erkennst du an der geschützten Ursprungsbezeichnung „De origine Produzione (DOP)“.

Bergamottöl lagern

Nach dem Öffnen solltest du das Öl kühl und dunkel lagern und die Flasche immer gut verschlossen halten. Wenn du das Öl nicht so häufig nutzt, kaufe lieber eine kleine Menge.

Ab dem Öffnungszeitpunkt ist es nämlich nur ein Jahr haltbar. Danach verliert es an Inhaltsstoffen und Wirksamkeit.

Risiken von Bergamottöl

Bei der Verwendung von Bergamottöl gibt es einiges zu beachten

Gerade weil das Bergamottöl so vielseitig eingesetzt werden kann, gibt es ein paar Dinge, die du unbedingt beachten solltest.

Besonders, wenn du mögliche Nebenwirkungen des Bergamottöls vermeiden willst.

1. Vorsicht ist geboten, wenn du gleich nach der Verwendung des Bergamottöls in die Sonne gehst.

Genau wie andere ätherische Öle wirkt nämlich auch das Bergamottöl phototoxisch. So kann es bei starkem Sonnenlicht zu dunklen Verfärbungen und Flecken auf der Haut kommen.

Gesundheitsschädlich sind diese aber nicht. Wenn du auf die richtige Dosierung achtest, kommt es aber gar nicht erst zu solchen Reaktionen.

2. Die richtige Dosierung spielt nicht nur in Bezug auf die phototoxische Reaktion eine Rolle. Es ist sehr wichtig, dass du immer auf die richtige Dosierung des Bergamottöls achtest. Eine Überdosierung bringt nämlich keinesfalls eine gesteigerte Wirkung.

Ganz im Gegenteil. Trägst du zu viel Öl auf deine Haut auf, wirkt es nicht beruhigend und pflegend, sondern reizend. Im schlimmsten Fall kann es zu Entzündungen und Hautausschlägen kommen.

Daher solltest du stets das empfohlene Mischverhältnis von Trägeröl und Bergamottöl beachten. (pro 50 ml Trägeröl 2 Tropfen Bergamottöl)

3. Vor der regelmäßigen Nutzung ist es empfehlenswert das ätherische Öl auf deiner Haut zu testen. So merkst du direkt, ob du eventuelle Unverträglichkeiten hast.

Je nach Hauttyp und Empfindlichkeit können ätherische Öle auch in der korrekten Dosierung zu allergischen Reaktionen der Haut führen, die mit Juckreiz und Ausschlägen verbunden sind.

4. Wenn du das Öl als Badezusatz nutzen möchtest, gibt es auch einiges zu beachten. Auf keinen Fall darfst du das Öl mit Sahne, Pflanzenöl oder Honig mischen. Diese Mischung führt sofort zu Hautreizungen.

Du musst auch darauf achten, dass das Badewasser nicht zu heiß ist. Am besten eignet sich eine Temperatur zwischen 37 und 38 Grad Celsius.

Dann wirkt das Bergamottöl so, wie es soll. Ist das Wasser zu heiß, drohen nicht nur Hautreizungen, sondern das Öl verliert auch an Wirkung.

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