Brennnesseltee: 6 Wirkungen, 4 Tipps & 4 Alternativen
Die Brennnessel ist vielen eher als Unkraut bekannt. Dabei verfügt die Pflanze über zahlreiche wertvolle Eigenschaften, die bei verschiedenen Krankheiten helfen können. Besonders leicht kannst du mit einem Brennnesseltee von diesen profitieren.
Wie du diesen zubereitest und welche Wirkungen er hat, erfährst du hier.
Bekannt ist die Brennnessel vor allem aufgrund ihrer schmerzenden Blätter, die bei Berührung brennende und juckende Pusteln verursachen.
Deshalb ist die Brennnessel in vielen Gärten ein nicht gern gesehener Gast. Dabei kann die Brennnessel eine durchaus nützliche Pflanze sein, die deiner Gesundheit zuträglich ist.
Wissenswertes über Brennnesseln
Die Brennnessel findest du hierzulande nahezu überall. Du musst sie also nicht explizit anbauen, um sie als Heilpflanze zu verwenden.
Du kannst sie einfach in freier Natur sammeln und für deine Zwecke nutzen.
Besonders wohl fühlt sich die Brennnessel dabei an Waldrändern und in der Nähe von Gewässern.
Auf der ganzen Welt gibt es ungefähr 45 Arten von Brennnesseln. Dabei sind nicht alle Sorten zum Verzehr geeignet.
In Deutschland wächst die Große Brennnessel, die du bedenkenlos weiterverarbeiten und verzehren kannst.
Allerdings kann jede Brennnessel bei Berührung Schmerzen auslösen. Besonders gefährlich ist dabei die Australische Brennnessel, die mehrere Stunden bis Tage brennende Schmerzen verursachen kann.
Grund für den Schmerz bei Berührung der Brennnessel sind die Brennhaare, die auf der Pflanze wachsen. Die feinen Härchen enthalten Kiesel- und Ameisensäure, die das Brennen auf der Haut auslösen.
Berührst du die Blätter der Brennnessel, brechen die Härchen ab und bohren sich in die Haut. Auf diese Weise gelangen dann auch die Säuren in die Haut und verursachen das unangenehme Brennen.
Warum die Brennnessel so gesund ist
Jeder kennt das schmerzhafte Gefühl, das die Brennnessel auf der Haut hinterlässt. Doch nur wenige wissen um die gesunden Inhaltsstoffe der Heilpflanze.
So liefert die Brennnessel nicht nur wertvolle Nährstoffe wie Kalzium, Kalium, Eisen, Kieselsäure, B-Vitamine und Carotinoide, sondern auch sekundäre Pflanzenstoffe und pflanzliche Hormone, die sich positiv auf den menschlichen Organismus auswirken.
Auch die enthaltenen Flavonoide haben positive Auswirkungen auf den Körper und wirken unter anderem entzündungshemmend, harntreibend und krampflösend.
Brennnesseltee selber machen
Am einfachsten kannst du von den gesunden Wirkungen der Brennnessel profitieren, wenn du sie in Form eines Brennnesseltees zu dir nimmst.
Diesen kannst du aus frischen oder getrockneten Brennnesselblättern zubereiten.
Länger profitierst du allerdings von der Pflanze, wenn du die Blätter vor der Zubereitung trocknest. Worauf du bei der Zubereitung achten musst, erklären wir dir im Folgenden.
Brennnesseln sammeln
Brennnesseln findest du fast überall – ob an Gehwegen, in Wäldern oder Parks. Die Brennnessel hat wenige Ansprüche und kann daher auf verschiedenen Flächen wachsen.
Allerdings solltest du sie nicht überall sammeln, wenn du sie zum Verzehr verwenden willst.
Vor allem Stellen nahe bei Fabriken solltest du meiden, um mögliche Verunreinigungen auszuschließen.
Auch in Gegenden, in denen Hunde an die Brennnesseln gelangen könnten, solltest du keine Brennnesseln sammeln. Die Pflanzen könnten dann ebenfalls verunreinigt sein.
Generell kannst du Brennnesseln am besten im Frühjahr sammeln. Dann gibt es viele frische Triebe, die viele Nährstoffe enthalten. Bis September kannst du die Brennnessel jedoch finden, so dass du auch noch zu späterer Zeit nach der Pflanze Ausschau halten kannst.
Handschuhe anziehen
Beim Ernten der Brennnessel solltest du dir unbedingt Handschuhe anziehen, um dich vor den schmerzhaften Brennhärchen zu schützen. Auf diese Weise kannst du unangenehme Pusteln vermeiden.
Lasse die Handschuhe am besten auch bei der Weiterverarbeitung der Blätter an, bis du dich an der Brennnessel nicht mehr verletzen kannst.
Stacheln entfernen
Gleich beim Ernten kannst du auch die Stacheln der Brennnessel entfernen. Schneide die Triebe dazu kurz über dem Boden ab und streiche dann mit deiner behandschuhten Hand von unten nach oben über die Pflanze.
So fallen die Stacheln am Stiel der Pflanze ab. Achte jedoch darauf, dass du robuste Handschuhe trägst, in die kein Stachel eindringen kann.
Brennnesseln trocknen
Deine geernteten Brennnesseln kannst du nun in einen Baumwollbeutel stecken und nach Hause transportieren.
Dort wäschst du die Triebe gründlich ab und schüttelst sie ein wenig trocken.
Danach bindest du sie zu Bündeln zusammen und hängst sie für mehrere Tage in einen trockenen und luftigen Raum.
Erst wenn die Brennnesseln komplett getrocknet sind, kannst du sie für deinen Brennnesseltee verwenden.
Dazu entfernst du die getrockneten Blätter vom Stiel, kannst sie ein bisschen kleinbröseln und in einer luftdicht verschließbaren Teedose aufbewahren.
Zubereiten kannst du den Brennnesseltee wie jeden anderen losen Tee. Du kannst entweder einzelne Tassen mithilfe eines Teeeis servieren oder aber eine Teekanne aufsetzen.
Für eine Tasse benötigst du etwa zwei gehäufte Teelöffel getrocknete Brennnesseln und 250 Milliliter kochendes Wasser.
Fülle die Brennnesseln in das Teeei beziehungsweise in das Sieb der Teekanne und gieße die Blätter mit dem kochenden Wasser auf.
Den Tee lässt du nun circa zehn Minuten ziehen, bevor du ihn abseihst und die Brennnesselblätter entfernst. Nun kannst du den Brennnesseltee genießen.
Kur mit Brennnesseltee
Brennnesseltee kannst du hervorragend als Kur verwenden. Denn der Tee soll den Körper entgiften und gilt darum unter anderem als Detox-Mittel.
Auch als Begleitmaßnahme bei einer Blasenentzündung ist eine Kur mit Brennnesseltee geeignet, da er wassertreibend wirkt.
Solch eine Kur ist nicht aufwändig. Trinke jeden Tag eine Tasse Brennnesseltee über einen Zeitraum von höchstens sechs Wochen. Dann solltest du den Konsum des Tees erst einmal einstellen, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Allgemein solltest du besser nicht mehr als vier Tassen Brennnesseltee täglich zu dir nehmen. Konsumierst du nämlich zu viel des Tees, kann dieser mit einigen Nebenwirkungen einhergehen.
Gerade im Akutfall sollte Brennnesseltee jedoch mehrmals am Tag getrunken werden, um den Beschwerden entgegenzuwirken, beispielsweise bei einer Blasenentzündung.
Solch ein erhöhter Konsum sollte jedoch nur über wenige Tage erfolgen und bestenfalls langsam gesteigert werden, bevor du den Teekonsum pausierst.
Wirkungen von Brennnesseltee
Brennnesseltee kann bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz kommen und verfügt über einige gesundheitsfördernde Wirkungen. Grund dafür sind seine zahlreichen gesunden Inhaltsstoffe.
Eine Kur mit Brennnesseltee kann bei vielen Beschwerden für Linderung sorgen. Einige Beschwerden, gegen die Brennnesseltee hilft, findest du im Folgenden.
Wir erklären dir, wie du Brennnesseltee als "Hausmittel" nutzt, lernst du bei uns.
Zur Entschlackung
Aufgrund seiner wassertreibenden Wirkung wird dem Brennnesseltee nachgesagt, dass er Schadstoffe aus dem Körper spült. Dazu soll der Tee anregend auf den Stoffwechsel wirken und die Leber als Entgiftungsorgan unterstützen.
Wissenschaftlich belegt ist dies jedoch bisher nicht. Nichtsdestotrotz können die erhöhte Flüssigkeitsaufnahme und die enthaltenen Nährstoffe zum Wohlbefinden beitragen. Wie du deinen Körper weiterhin entgiften kannst, erfährst du hier.
Bei Harnwegsinfekten
Brennnesseltee ist ein bekanntes Hausmittel bei Harnwegsinfekten.
Grund dafür ist seine harntreibende Wirkung. Auf diese Weise wird die Blase gut durchgespült und schädliche Bakterien werden entfernt.
Darüber hinaus verfügen Brennnesseln über entzündungslindernde Eigenschaften, die auch bei Harnwegsinfekten förderlich sein können.
Ebenfalls von Vorteil ist der hohe Kaliumgehalt in Brennnesselblättern. Dies sorgt für einen basischen Urin und somit für eine angenehmere Blasenentleerung.
Der regelmäßige Konsum von Brennnesseltee kann zudem Blasen- und Nierensteinen vorbeugen, die durch einen zu hohen Harnsäurespiegel entstehen. Die Harnsäure kristallisiert mit der Zeit und bildet die schmerzhaften Steine.
Brennnesseltee kann mit seiner entwässernden Wirkung den unangenehmen Steinen entgegenwirken.
Bei Gelenkerkrankungen
Hilfreich hat sich Brennnesseltee auch bei Gelenkerkrankungen erwiesen. Denn seine entzündungslindernde Wirkung kann auch bei Arthrose und Rheuma für Linderung sorgen. Auch bei Gicht sollen Brennnesselblätter helfen.
Allerdings musst du sehr viel Brennnesseltee zu dir nehmen, damit die entzündungslindernden Eigenschaften auch wirklich etwas bewirken. Inwieweit eine Behandlung mit der Heilpflanze für dich infrage kommt, besprichst du am besten mit deinem behandelnden Arzt.
Bei Verdauungsbeschwerden
Auch bei leichten Verdauungsbeschwerden kannst du Brennnesseln verwenden. Sie wirken appetitanregend und krampflösend im Unterbauch.
So kann Brennnesseltee die Verdauung effektiv unterstützen und normalisieren.
Achte außerdem auf eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Bei anhaltenden Beschwerden solltest du unbedingt einen Arzt konsultieren.
Bei Akne
Nicht nur zur innerlichen Anwendung eignet sich Brennnesseltee, sondern auch äußerlich kannst du von der Heilpflanze profitieren. Du kannst sie nämlich als Gesichtswasser bei Akne verwenden und so Hautirritationen vorbeugen.
Besonders förderlich sind dabei wiederum die entzündungshemmenden Eigenschaften der Brennnessel, die die Heilung von Hautunreinheiten unterstützen. Wende das Gesichtswasser aus Brennnesseltee dazu regelmäßig an, damit es seine volle Wirkung entfalten kann.
Bei Bluthochdruck
Brennnesseltee soll darüber hinaus über blutdrucksenkende Eigenschaften verfügen. Solch einen Effekt konnten Wissenschaftler jüngst nachweisen.
Dafür spricht außerdem, dass Brennnesseln in Marokko schon lange bei Bluthochdruck verschrieben werden. Inwiefern die Brennnessel bei Bluthochdruck wirksam ist, muss jedoch noch weiter erforscht werden.
Nebenwirkungen von Brennnesseltee
Brennnesseltee ist ein beliebtes Hausmittel, doch nicht immer ganz unbedenklich.
Deshalb solltest du vermeiden, den Tee als Genussmittel zu verwenden, sondern hauptsächlich bei akuten Beschwerden oder einer Detox-Kur auf den Tee zurückgreifen.
Nimmst du nämlich zu viel Brennnesseltee zu dir, können Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Übelkeit oder Durchfall entstehen.
Gerade Durchfall kann mit einer Überdosierung des Tees einhergehen. Dann solltest du den Tee nicht mehr zu dir nehmen.
Vorteilhaft bei vielerlei Beschwerden ist die harntreibende Wirkung des Tees. Allerdings kann diese auch zu einer Dehydrierung führen. Wichtig ist deshalb, dass du ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst, wenn du Brennnesseltee konsumierst.
Gänzlich auf Brennnesseltee verzichten solltest du, wenn du an einer Nieren- oder Herzinsuffizienz leidest. Auch als Diabetiker solltest du die Finger besser von dem Getränk lassen, da der Tee in manchen Fällen den Blutzuckerspiegel erhöhen kann.
Kinder unter zehn Jahren und Schwangere sollten Brennnesseltee aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht konsumieren. Hier liegen noch keine ausreichenden Studien vor.
Kommt es zu allergischen Reaktionen nach dem Verzehr des Tees, solltest du umgehend einen Arzt konsultieren. Diese können sich beispielsweise in irritierter Haut und einem gereizten Magen äußern.
Alternativen zu Brennnesseltee
Kommt der Verzehr von Brennnesseltee für dich nicht infrage, musst du auf die natürlichen Wirkungen der Heilpflanze nicht verzichten.
Alternativ kannst du auch auf andere Tees zurückgreifen, die ähnliche Wirkungen erzeugen. Je nach deinen Beschwerden eignen sie sich mehr oder weniger.
Welche Tees ebenfalls gegen deine Beschwerden helfen können, erfährst du in den nächsten Unterkapiteln.
Kamillentee
Kamillentee ist ein echter Allrounder unter den Tees. Du kannst ihn bei einer Vielzahl an Beschwerden einsetzen – so auch bei einem Harnwegsinfekt.
Kamille verfügt über antibakterielle, entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften, die der Blasenentzündung entgegenwirken.
Darüber hinaus kannst du Kamillentee auch hervorragend als Sitzbad anwenden und deine Blase so auch von außen bei der Heilung unterstützen.
Bei Magen-Darm-Beschwerden ist Kamillentee ebenfalls ein hervorragendes Hausmittel. Er fördert die Verdauung und unterstützt die Darmflora. So kann er unter anderem Blähungen und Völlegefühl entgegenwirken.
Allgemein eignet sich Kamillentee bei Gefühlen der Anspannung und innerer Unruhe. Er wirkt beruhigend und fördert das Wohlbefinden. Mehr über die Wirkungen von Kamillentee erfährst du hier.
Grüner Tee
Ebenfalls eine tolle Alternative zu Brennnesseltee ist Grüntee. Der Tee verfügt über zahlreiche Antioxidantien, die unzähligen Beschwerden entgegenwirken und vorbeugen können.
Bei Blasenentzündungen ist vor allem die Sorte Sencha geeignet, die harntreibend und stark entzündungshemmend wirkt. Zudem soll Sencha-Tee schmerzlindernd wirken.
Darüber hinaus eignet sich Grüntee auch bei Magen-Darm-Beschwerden und kann dabei besonders bei Magenproblemen hilfreich sein.
Die zahlreichen Antioxidantien im Tee sorgen zudem dafür, dass dein Körper vor schädlichen Stoffen geschützt ist.
Grüntee kurbelt den Stoffwechsel an und wirkt präventiv gegen Alzheimer, Parkinson und Krebs.
Weitere erstaunliche Wirkungen von Grüntee gibt es hier.
Ingwertee
Auch Ingwertee ist ein wahres Multitalent und kann bei zahlreichen Leiden für Linderung sorgen.
So ist Ingwer ein hervorragendes Mittel, um dein Immunsystem zu stärken und Übelkeit entgegenzuwirken.
Bei Rheuma und Arthrose kann Ingwer ähnlich wie Brennnesselblätter wirken. Die Knolle besitzt entzündungshemmende, schmerzstillende und durchblutungsfördernde Eigenschaften.
Allerdings sollte Ingwer hier niemals die Standardtherapie ersetzen, sondern nur zusätzlich eingenommen werden.
Wissenswertes über die gesunde Knolle findest du hier.
Bärentraubenblättertee
Besonders geeignet zur Behandlung von Harnwegsinfekten ist Bärentraubenblättertee. Dieser befindet sich auch in vielen Mischungen von Blasen-Nieren-Tee und wirkt stark antibiotisch.
Er hemmt das Wachstum von schädlichen Bakterien in der Blase und kann die Entzündung somit eindämmen.
Allerdings kann Bärentraubenblättertee auch Magenprobleme verursachen und sollte darum mit Heilkräutern kombiniert werden, die gegen diese Beschwerden vorgehen. Empfehlenswert wäre in diesem Fall beispielsweise Ingwer oder Pfefferminze.