Enthaarungscreme: 3 Anwendungen + 3 Schritte zur glatten Haut
Eine Rasur kann nervig und zeitraubend sein. Dazu reagiert empfindliche Haut oft mit unschönen Rötungen und Pusteln. Probleme, die dir bei einer Enthaarungscreme erspart bleiben. Was du bei der Anwendung einer Haarentfernungscreme beachten musst, erfährst du bei uns.
Wieso wir Haare haben
Auch wenn sie schnell nervig werden können und du alles dafür tust, sie loszuwerden: Haare haben sehr wohl ihren Nutzen.
Zu Zeiten unserer noch recht felligen Urahnen konnte ihr dichtes Haar sie vor Kälte und unangenehmen Winden schützen.
Auch heute noch tragen wir fast am gesamten Körper Haare. Nur Handflächen, Fußsohlen und Lippen sind frei von dem teilweise leichten, kaum wahrzunehmenden Flaum.
Vor allem Haare im Gesicht, auf dem Kopf, unter den Achseln und im Intimbereich sind dem Menschen geblieben.
Besonders wichtig sind Kopfhaare: Sie schützen uns vor direkter Sonneneinstrahlung und gleichzeitig vor Kälte. Denn die meiste Wärme und Energie verlieren wir über den Kopf.
Auch deine vielleicht eher ungeliebte Körperbehaarung hat einen gar nicht mal so unwichtigen Vorteil. Sie vergrößern nämlich die Gesamtoberfläche und machen deine Haut empfindlicher gegenüber Berührungen.
Krabbelt eine Ameise deinen Arm hoch, spürst du ihre winzigen Füße trotz eures Größenunterschiedes. Das liegt daran, dass jede noch so kleine Berührung auf deiner Haut – oder besser gesagt auf deinen Härchen – einen Reiz auslöst.
Haare unter den Achseln helfen dem Körper, den Schweiß besser abzugeben. Andererseits ist besonders diese Art der Behaarung, auch im Intimbereich, oft ein idealer Nährboden für Bakterien und Keime.
Wie Haare wachsen
Du kannst sie kneifen, drücken oder abbrechen, trotzdem wirst du in deinen Haaren keinen Schmerz spüren. Das liegt ganz einfach daran, dass sie aus der Hornsubstanz Keratin bestehen. Diese Substanz findet sich im Übrigen auch in Finger- und Fußnägeln.
Das Haar selbst wächst aus einem sogenannten Haarfollikel. Diese röhrenartige Hülle befindet sich direkt unterhalb der Haut, an ihrem Ende sitzt die Haarwurzel. Daneben gibt es an jedem einzelnen Haar einen Muskel, der auf bestimmte Umwelteinflüsse reagiert.
Frierst du zum Beispiel, dann richtet sich der Muskel auf und bildet die sogenannte Gänsehaut. Übrigens wächst dein Haar etwa 0,4 Millimeter pro Tag, im Jahr sind das etwa 15 Zentimeter.
Wirkungsweise von Enthaarungscreme
Wendest du eine Haarentfernungscreme an, scheint es, als würden sich die Haare wie von selbst von der Haut lösen. Dahinter stecken die chemischen Stoffe Natriumhydroxid und Salze der Thioglycolsäure.
Jedes Haar besteht aus den Verbindungen einzelner Keratinfasern. Diese Struktur hält das Haar in sich zusammen. Das Natriumhydroxid der Enthaarungscreme lässt die Poren der Haut aufquellen und setzt ihren Säureschutzmantel außer Kraft.
Dann kann die Thioglykolsäure in die Struktur der Keratinverbindungen eindringen und die Halterungen des Keratins auflösen. In der Folge löst sich das Haar exakt an der Hautoberfläche auf, während die Wurzeln in den Follikeln erhalten bleiben.
Aus diesem Grund wachsen Haare nach einer Rasur und nach der Anwendung einer Enthaarungscreme in etwa gleich schnell wieder nach. Beim Waxing zum Beispiel wird die Haarwurzel ebenfalls entfernt, weshalb sich erst nach einigen Tage bis zu zwei Wochen die ersten Stoppeln bemerkbar machen.
Vorteile der Haarentfernungscreme
Günstig, einfach, schmerzfrei – eine Enthaarungscreme hat so einige Vorteile gegenüber einer normalen Rasur oder einem Waxing.
Die Creme gibt es recht günstig im Online-Shop oder im Drogeriemarkt zu kaufen. Außerdem ist die Anwendung ziemlich einfach und oft auch präziser als eine Rasur.
Durch das Eincremen siehst du genau, welche Stellen du noch vergessen hast. Die Enthaarungscreme ist für robuste Körperstellen wie Beine, Bauch und Rücken geeignet.
Es gibt aber auch spezielle Produkte für die Bikinizone und das Gesicht.
Im Gegensatz zum Epilieren oder Waxing ist die Anwendung mit der Haarentfernungscreme komplett schmerzfrei. Die Wurzeln werden nicht herausgezogen, das Haar nur oberflächlich von der Haut getrennt.
Das ist zwar auch beim Rasieren der Fall, doch oft wachsen die Haare hier schnell und stoppelig nach. Der scharf abtrennende Klingenschnitt fehlt allerdings bei der Enthaarungscreme. Stattdessen wachsen die sanft abgetrennten Härchen deutlich weicher nach.
Die Haut fühlt sich also trotz der nachwachsenden Härchen geschmeidig an.
Enthaarungscremes für die Bikinizone haben außerdem den großen Vorteil, dass sie im Gegensatz zur Rasur keine Pickelchen oder Rötungen hinterlassen.
Nebenwirkungen einer Enthaarungscreme
Neben den ganzen Vorteilen solltest du allerdings einige Dinge beachten, bevor du eine Enthaarungscreme anwendest. Die Haubestandteile dieser Creme sind schließlich chemisch, weshalb in seltenen Fällen zum Beispiel eine allergische Reaktion auftreten kann.
Sehr sensible Haut kann empfindlich auf die chemische Creme reagieren. Für diese Hauttypen gibt es mittlerweile sensitive Produkte, die sie in der Regel bedenkenlos benutzen können.
Trotzdem sollte jeder, der das erste Mal eine Haarentfernungscreme benutzt, diese vorher kurz kleinflächig testen. Reagiert die Haut hier schon mit Rötungen oder Juckreiz, solltest du keine Haarentfernungscreme benutzen.
Zu Hautirritationen kann es aber auch kommen, wenn du die Creme länger als in der Packungsbeilage beschrieben einwirken lässt. Dann kann es nämlich passieren, dass die chemischen Stoffe auch das Keratin der Haut auflösen, weswegen sie mit Rötungen reagiert.
Wie gesagt kannst du diese Risiken aber vermeiden, wenn du die Creme exakt nach den Herstellerhinweisen benutzt.
Eine letzte Sache solltest du ebenfalls beachten: Die Inhaltsstoffe der Enthaarungscreme sind sehr alkalisch. Um den pH-Wert auf der Haut wieder auszugleichen, solltest du deinen Körper nach der Anwendung gründlich waschen.
Im Anschluss solltest du eine Pflegelotion mit einem sauren pH-Wert benutzen.
Anwendungsgebiete einer Haarentfernungscreme
Auch wenn es aufgrund der chemischen Wirkstoffe einige Nebenwirkungen geben kann, ist eine Enthaarungscreme bei der richtigen Anwendung unbedenklich. Deshalb ist es auch wichtig, dass du dir vor dem Kauf immer erst gründlich die Anwendungshinweise durchliest.
Im Intimbereich
Besonders im Intimbereich kann eine Rasur unschöne Pusteln auslösen. Die Frage, ob eine Enthaarungscreme eine geeignete Alternative ist, ist daher naheliegend.
Denn das kann sie tatsächlich sein – wenn du einige Dinge beachtest.
Da die chemischen Wirkstoffe die Schleimhäute extrem reizen können, sind normale Haarentfernungscremes ungeeignet für den Intimbereich.
Schleimhäute sind enorm empfindlich und reagieren teilweise mit entzündlichen Veränderungen, wenn sie mit den chemischen Stoffen in Berührung kommen.
Es gibt aber Enthaarungscremes, die extra für diese Zonen entwickelt wurden. In der Regel werden sie mit dem Zusatz "Sensitiv" versehen. In den meisten Fällen steht in einem Hinweis der Verpackung, dass die Creme an empfindlichen Stellen angewendet werden darf.
Wenn das nicht der Fall ist, solltest du im Zweifelsfall auf diese Anwendung verzichten. Dennoch solltest du eine direkte Berührung der Creme mit den Schleimhäuten immer umgehen.
Übrigens bezeichnen Intimzone und Bikinizone zwei unterschiedliche Sachen. Sollte die Packung also mit dem Hinweis "Für die Bikinizone geeignet" versehen sein, solltest du die Creme nur dafür, und nicht im Intimbereich anwenden.
Für das Gesicht
Auch im Gesicht kannst du Enthaarungscremes anwenden. Genau wie für die Intimzone sollte aber auch hier ein Hinweis auf der Verpackung vorliegen.
Wenn du dir unsicher bist, kannst du dich auch an den Hersteller wenden und um weitere Informationen bitten.
Gesichtshaut ist an einigen Stellen sehr dünn und sensibel. Daher sind Cremes, die speziell für das Gesicht gedacht sind, mit beruhigenden Inhaltsstoffen gemischt.
Besonders wohltuend sind natürliche Zusätze wie Aloe Vera oder pflanzliche Öle, wie etwa Traubenkernöl.
Ganz besonders im Gesicht solltest du vorsichtig mit der Creme umgehen – gerade um den Mund und die Augen herum. Auf keinen Fall sollte die Creme an deine Lippen kommen oder gar verschluckt werden.
Für Männer
Eine Enthaarungscreme kann gerade für Männer eine tolle Alternative zum Rasieren sein. Schnittverletzungen und Rötungen kannst du so ganz einfach vermeiden. Außerdem sind Rasuren in den Bereichen Bauch und Rücken oft sehr zeitaufwendig – und nicht alle Stellen sind leicht zu erreichen.
Da Männer oft einen stärkeren und kräftigeren Haarwuchs haben, gibt es für sie spezielle Enthaarungscremes. Gleichzeitig stecken in ihnen nicht selten noch einige pflegende oder sehr feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe.
Die 3-Schritte-Anwendung
Wenn du dich für den Kauf einer Enthaarungscreme entschieden hast und sie anwenden willst, solltest du als erstes die Packungsbeilage lesen. Sicher ist das zeitaufwendig, doch eine Haarentfernungscreme solltest du wirklich nicht unsachgemäß anwenden.
Da die Haare nur oberflächlich abgetrennt werden, wachsen sie dementsprechend schnell wieder nach. Du kannst deine Enthaarungscreme regelmäßig anwenden.
Vor der Anwendung
Egal an welcher Körperstelle du die Creme anwenden möchtest – du solltest sie vor dem ersten Gebrauch immer erst testen. Am besten geht das zum Beispiel in der Armbeuge. Das Wichtigste beim Testen ist, dass du die Creme wirklich nur kleinflächig aufträgst.
Trage dazu ein wenig der Enthaarungscreme auf die Armbeuge und lasse sie kurz – ganz nach Packungshinweis – einwirken. Dann wäschst du die Creme gründlich aus und wartest noch einige Stunden ab. Hierfür brauchst du etwas Geduld – schließlich können sich Rötungen auch erst mit der Zeit ergeben.
Enthaarungscreme richtig verwenden
Wenn du die Creme gut verträgst und sich keine Rötungen bemerkbar gemacht haben, kannst du die Enthaarungscreme auf deinem Körper anwenden.
Entsprechend der Packungsbeilage sollte das nur auf den ausgewählten Stellen passieren. Ganz wichtig bei der Anwendung ist die Einwirkdauer.
Im Normalfall solltest du eine Einwirkzeit von einigen Minuten – allerhöchstens fünf – nicht überschreiten.
Trage die Creme so dünn wie möglich auf den gewünschten Körperstellen auf, lasse sie kurz einwirken und wische sie danach gründlich ab. Das kannst du entweder mit einem Kosmetiktuch machen oder – wenn dieser in der Packung mit beigelegt ist – mit einem Spachtel.
Nach der Anwendung
Um einerseits deine Haut von den chemischen Resten zu befreien und andererseits deinen pH-Wert auszugleichen, solltest du deinen Körper nach der Anwendung gründlich waschen. Wende dann im Anschluss eine pflegende und beruhigende Körperlotion an.
Natürliche Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Sheabutter, Mandel– Traubenkern- oder Rosenöl sind besonders gut für die Haut.
Tipps bei Hautirritationen
Wenn du die Creme zu lange hast einwirken lassen oder empfindliche Stellen mit leichten Hautirritationen reagieren, solltest du deine Haut ganz besonders pflegen. Verwende zunächst keine Produkte mit Alkoholanteil, oder wenn, dann nur in sehr geringer Menge.
Überpflege deine Haut nicht – sie braucht jetzt nur feuchtigkeitsspendende und antientzündliche Wirkstoffe. Bei zu viel Pflege können die Rötungen noch verstärkt werden. Zur Beruhigung eignen sich Kamille und natürliche Öle am besten.
Haarentfernungscreme kaufen
Du findest Haarentfernungscremes im Drogeriemarkt, in der Apotheke oder im Online-Shop. Oft kannst du zwischen Enthaarungsschaum, -creme und -gel wählen. Egal welches Produkt du nimmst, die Wirkungsweise ist gleich.
Hast du erst einmal ein gut verträgliches Produkt gefunden, lohnt es sich dabei zu bleiben. Denn die Produkte unterscheiden sich oft in der Zusammensetzung einzelner Wirkstoffe. Daher kann es sein, dass du auf andere Produkte empfindlicher reagierst.