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Gänseblümchen: 4 Arten & 6 Wirkungen + Steckbrief

Das Gänseblümchen ist auf den ersten Blick eine unscheinbare Pflanze. Sie besitzt jedoch hervorragende Heilkräfte. Welche das sind und wie du von ihnen Gebrauch machen kannst, verraten wir dir in diesem Artikel.

Das Gänseblümchen zählt zu den bekanntesten Pflanzenarten in Deutschland. Es lässt sich vor allem auf gekürzten Rasenflächen finden.

Wissenswertes über Gänseblümchen (Bellis perennis)

Wissenswertes über Gänseblümchen

Das Gänseblümchen (englisch: "daisy") ist eine mehrjährige, ausdauernde Pflanze. Viele Menschen kennen sie auch als Tausendschön oder Kindsblümle.

Ihren botanischen Namen "Bellis perennis" verdankt sie dem schwedischen Naturforscher Carl Linnaeus. "Bellis" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "schön".

"Perennis" setzt sich aus "per" (durch) und "annus" (Jahr) zusammen. Dieser Begriff lässt sich oftmals bei ausdauernden Pflanzen finden.

Gänseblümchen gehören zu den essbaren heimischen Wildpflanzen – ihre Blüten sind vor allem als Dekoration auf verschiedenen Speisen beliebt. Sie haben ein leicht nussiges Aroma.

Im Übrigen richten sich Gänseblümchen ähnlich wie die Sonnenblume immer nach der Sonne. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezeichnen das als Heliotropismus.

Gänseblümchen in der menschlichen Kultur

Um die genaue Herkunft des Tausendschön ranken sich zahlreiche Mythen. So heißt es, dass sie aus den vergossenen Tränen der Jungfrau Maria entstanden sei – als diese auf der Flucht nach Ägypten war. Bei den alten Germanen war die Blume der Göttin Freya gewidmet.

Die Pflanze galt dort als Symbol des Neubeginns im Frühjahr. In der nordischen Mythologie war sie dem Sonnengott Baldur geweiht, denn die gelbe Mitte der Gänseblume verkündete seine Anwesenheit.

Sogar im 3. Jahrtausend vor Christus verzierten die Menschen bereits den Kopfschmuck der Könige mit Gänseblümchen – was auf Grabfunde zurückzuführen ist.

Im Mittelalter fand das Gänseblümchen seine Verwendung als Heilpflanze. Im 18. Jahrhundert verordneten die Menschen wiederum, die Pflanze in Deutschland auszurotten. Forschende vermuten, dass dies auf den Gebrauch des Tausendschön als Abtreibungsmittel zurückzuführen ist.

Gänseblümchen-Tattoo (Bedeutung)
Das Tausendschön ist nicht nur als Heilpflanze beliebt, sondern auch als Motiv für Tätowierungen. Die symbolische Bedeutung eines Gänseblümchens ist Geduld, Unschuld und Reinheit.

Gänseblümchen essen: Nebenwirkungen

In geringen Mengen kannst du Gänseblümchen bedenkenlos essen. Die Heilpflanze eignet sich als gesunde Zutat in einem Smoothie oder als essbare Dekoration für eine Mahlzeit. Essbar sind sowohl die Blätter, Stiele und Blüten als auch die Samen.

Verzehrst du Gänseblümchen aber in größeren Mengen, können Vergiftungserscheinungen auftreten. Grund dafür sind die im Tausendschön enthaltenen Saponine und ätherischen Öle. Typische Symptome einer Vergiftung sind:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Erregung
  • Krampfanfälle

Sollten etwaige Symptome nach dem Verzehr der Pflanze auftreten, dann konsultiere eine Ärztin oder einen Arzt.

Arten von Gänseblümchen

Arten von Gänseblümchen

Es existieren rund zwölf Arten von Gänseblümchen, die hauptsächlich im Mittelmeerraum verbreitet sind. In diesem Kapitel stellen wir dir die vier bekanntesten Arten vor.

Gänseblümchen (Bellis perennis)

Das in Deutschland weitverbreitete Gänseblümchen (Bellis perennis) wird unter anderem auch als Tausendschön und Maßliebchen bezeichnet.

Generell zählt es zu den bekanntesten Pflanzenarten in Mitteleuropa, da du es auf fast jeder Wiesenfläche finden kannst. Die krautige Pflanze wird rund 15 Zentimeter groß. Die eiförmigen Blätter sind stumpf gezähnt und leicht behaart. Sie wachsen zudem in der Nähe des Bodens in Form einer Rosette.

Jedes Gänseblümchen besitzt mehr als 100 Einzelblüten, die auf dem sogenannten Körbchen sitzen. Dabei handelt es sich um die gelben Röhrenblüten in der Mitte und die weißen Zungenblüten am äußeren Rand. Bellis perennis wächst an sonnigen Standorten mit nährstoffhaltigen Böden. Die Blütezeit ist von März bis November.

Spanisches Gänseblümchen

Das Spanische Gänseblümchen (Erigeron karvinskianus) ist auch als Mexikanisches Berufkraut bekannt. Die ausdauernde, krautige Pflanze gehört zur Familie der Korbblütler. Sie ist sowohl in Zentral- als auch in Südamerika verbreitet. Das Spanische Gänseblümchen kann bis zu 100 Zentimeter groß werden.

Der Stängel ist reich verzweigt und kann an seiner Basis verholzen. Die vier Zentimeter langen Laubblätter besitzen eine graugrüne Farbe und sind zudem behaart. Die Körbchenblüten stehen einzeln oder in lockeren Schirmen zusammen.

Sie blühen in etwa ab Mai in Weiß, später in Rosa mit gelber Mitte. Das Spanische Gänseblümchen mag vollsonnige Standorte – finden kannst du es beispielsweise auf Mauern oder an Wegrändern. Die Blütezeit reicht ähnlich wie bei Bellis perennis von März bis November.

Einjähriges Gänseblümchen (Bellis annua)

Einjähriges Gänseblümchen (Bellis annua)

Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei Bellis annua um eine einjährige Pflanze. Sie erreicht eine Wuchshöhe zwischen drei und zwölf Zentimetern.

Im Gegensatz zu Bellis perennis hat die Pflanze keine deutliche Blattrosette. Die Blätter sind zungen- bis spatelförmig.

Sie können bis zu zweieinhalb Zentimeter lang und eineinhalb Zentimeter breit werden. Der Blütenstand setzt sich aus zwei Reihen von weißen Zungenblüten und den inneren gelben Röhrenblüten zusammen. Die Blütezeit reicht von Februar bis Juni.

Blaues Gänseblümchen (Brachyscome iberidifolia)

Das Blaue Gänseblümchen (Brachyscome iberidifolia) stammt ursprünglich aus den Grasländern Australiens. Aus diesem Grund ist es auch als Australisches Gänseblümchen bekannt.

Die einjährige Pflanze verdankt ihren Namen nur der Ähnlichkeit zu dem in Europa verbreiteten Bellis perennis. Aus botanischer Sicht haben die zwei Pflanzen nämlich kaum etwas gemein. Das Blaue Gänseblümchen wird zwischen 20 und 30 Zentimeter hoch.

Die Blätter sind zart gefiedert und sommergrün. Die Blüten der Pflanze existieren in verschiedenen Farben: Blau, Weiß, Rosa, Orange und Violett. Brachyscome iberidifolia bevorzugt sehr sonnige Standorte und ein nährstoffreiches Substrat. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober.

Weitere Bellis-Blumen sind unter anderem:

  • Bellis sylvestris Cirillo
  • Bellis caerulescens Ball

Gesunde Wirkungen von Gänseblümchen

Gesunde Wirkungen von Gänseblümchen

Die kräftigenden Wirkstoffe der Heilpflanze sind vor allem in den Röhrenblüten enthalten. Dazu zählen unter anderem:

  • Saponine (Seifenstoffe)
  • Bitterstoffe
  • ätherische Öle
  • Gerbstoffe

In diesem Kapitel stellen wir dir sechs Heilwirkungen des Gänseblümchens vor.

Lindert Erkältungssymptome

Extrakte aus dem Gänseblümchen wirken sowohl hustenstillend als auch schleimlösend. Du kannst sie demnach hervorragend bei Erkrankungen der Atemwege anwenden.

Traditionell haben die Menschen das Tausendschön als ein Mittel gegen Bronchitis und Erkältungen verwendet. Durch die schleimlösende Wirkung verflüssigt sich das Bronchialsekret und du kannst den Schleim besser abhusten.

Hier erfährst du mehr über Hausmittel gegen Husten.

Fördert die Wundheilung

Das Gänseblümchen zählt zu den Wundheilpflanzen schlechthin. In erster Linie kannst du eine entzündungshemmende Tausendschön-Tinktur oder einen Tee für schlecht heilende Wunden benutzen. Auch bei Verstauchungen oder Prellungen kommt die schmerzlindernde Heilpflanze zum Einsatz.

Außerdem verfügt sie über juckreizstillende Eigenschaften, sodass du beispielsweise nach einem Insektenstich von ihr Gebrauch machen kannst. Bereits im Mittelalter wurde das Gänseblümchen zur Behandlung von Blutergüssen oder Schwellungen von Gelenken verwendet.

Lies hier mehr zu Wundsalben und Tipps zur Wundheilung.

Hilft gegen dunkle Hautflecken

Hilft gegen dunkle Hautflecken

Die Kosmetikindustrie benutzt die Heilpflanze unter anderem zur Herstellung von dermatologischen Seren und Tonika.

Das Gänseblümchen enthält hautaufhellende Wirkstoffe, die sich als wirksam gegen eine Hyperpigmentierung erwiesen haben.

Ursache für eine Hyperpigmentierung sind die UV-Strahlen der Sonne. Das Sonnenlicht aktiviert nämlich die Produktion von Melanin.

In der Folge entstehen dunklere Areale auf der Haut – also Pigmentflecken. Du kannst Tinkturen oder Creme mit Tausendschön-Extrakten auf bereits vorhandene Flecken auftragen oder präventiv nutzen.

Mindert Menstruationsbeschwerden

Das Gänseblümchen ist in Homöopathiekreisen auch als "Arnika der Gebärmutter" bekannt. Bei einer starken Menstruation mit Krämpfen kann sie Abhilfe schaffen, indem sie starke Blutungen ausgleicht.

Die krampflösenden Eigenschaften wirken sich zusätzlich positiv auf den Uterus und dessen Muskulatur aus. Als Globuli angewandt soll Bellis perennis zudem eine heilende Wirkung nach Geburten, Unterleibsoperationen und bei Quetschungen entfalten.

Hier findest du Tipps gegen Regelschmerzen.

Regt das Verdauungssystem an

Die Bitterstoffe des Gänseblümchens regen nicht nur deinen Stoffwechsel an, sondern auch dein Verdauungssystem. Der bittere Geschmack stimuliert den Magen, die Leber und die Galle. Sie machen auch deine Speisen generell besser verdaulich.

Zudem können sie deine Verdauungssäfte regulieren und dienen damit als natürlicher Schutz gegen Sodbrennen und Übersäuerung. Obendrein regen Bitterstoffe die Darmbewegung an – damit kann dein Körper Stoffwechselabfälle schneller abtransportieren.

Stärkt die Augen

Als Teeauflage angewandt, soll das Gänseblümchen ebenfalls die Sehkraft stärken und die Augenmuskeln entspannen. Darüber hinaus lindert sie entzündete Linder. Die Heilpflanze verbessert auch die Durchblutung deines Augapfels und soll so gegen einen trüben Blick helfen.

Anwendungen von Gänseblümchen

Anwendungen von Gänseblümchen

Damit du von den gesunden Heilwirkungen der Pflanze profitierst, haben wir in diesem Kapitel drei beliebte Anwendungen zusammengefasst.

Gänseblümchen-Tee

Du kannst den Gänseblümchen-Tee sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Die innerliche Anwendung empfiehlt sich beispielsweise bei einer Erkältung oder zur Anregung deines Verdauungssystems.

Um eine Tasse Tee herzustellen, benötigst du Folgendes:

  • zwei Teelöffel frisch gepflückte Blüten
  • 250 Milliliter Wasser

Gib die Blüten dazu in eine Tasse oder ein Teenetz. Füge das heiße Wasser hinzu und lasse den Tee zwischen 10 und 15 Minuten ziehen. Seihe dann die Blüten ab oder entferne das Teenetz.

Gänseblümchen-Tinktur

Um von der juckreizstillenden und wundheilenden Wirkung der Pflanze zu profitieren, kannst du dir auch einfach eine Tinktur selbst herstellen. Sie lässt sich wunderbar gegen unreine und fettige Haut verwenden. Im Übrigen kannst du diese Tinktur auch als Mundwasser bei Entzündungen am Zahnfleisch anwenden.

Für die Tinktur benötigst du nur zwei Zutaten:

  • ein paar Gänseblümchenköpfe
  • 100 Milliliter Wodka mit mindestens 40 Prozent Alkohol

Der hochprozentige Alkohol dient dazu, der Heilpflanze die Wirkstoffe zu entziehen und sie zu konservieren. Statt Wodka kannst du auch Ansatzspirituosen benutzen. Um die Tinktur herzustellen, gibst du die Gänseblümchenköpfe in ein dunkelbraunes, verschraubbares Glas.

Fülle das Glas so weit mit dem Alkohol auf, dass die Blüten bedeckt sind. Verschließe das Gefäß und lasse den Auszug an einem dunklen Ort für drei bis vier Wochen bei Zimmertemperatur stehen. Dann kannst du die fertige Tinktur durch ein feines Sieb gießen.

Für die äußere Anwendung tupfst du den Auszug am besten mit einem Wattepad auf deine Haut.

Gänseblümchen-Sirup

Der Gänseblümchen-Sirup eignet sich ebenfalls zur Anwendung bei Erkältungen und zur Stärkung deines Immunsystems.

Zur Herstellung brauchst du:

  • zwei Hände voll Gänseblümchen (mit Stiel)
  • einen halben Liter Wasser
  • 350 Gramm Rohrzucker

Zuerst spülst du die Blüten ab und gibst sie in ein Glas mit Schraubdeckel. Übergieße sie dann mit dem Wasser und lasse das abgedeckte Glas über Nacht stehen. Am nächsten Tag seihst du die Flüssigkeit durch ein feines Tuch in einen Topf ab. Drücke dabei die Flüssigkeit gut aus den Blüten.

Gib dann den Rohrzucker hinzu und koche die Mischung kurz auf. Unter ständigem Rühren lässt du das Ganze bei mittlerer Hitze köcheln bis eine sirupartige Konsistenz entsteht. Fülle den Sirup dann in ein sauberes und verschließbares Gefäß ab.

Wenn du den Sirup im Kühlschrank lagerst, ist er ungefähr drei bis vier Monate haltbar.

Steckbrief: Bellis perennis

Steckbrief: Bellis perennis

Im folgenden Steckbrief haben wir noch einmal alle wichtigen Informationen der Heilpflanze für dich zusammengestellt – so erkennst du auf einen Blick alle Merkmale.

  • Name: Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Auch bekannt als: Maßliebchen, Tausendschön, Kindsbümle
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Gattung: Gänseblümchen (Bellis)
  • Verbreitung: Europa
  • Fundorte: Rasen, kurze Wiesen, Wegränder
  • Blütenfarbe: gelb, rosa, weiß
  • Giftigkeit: ungiftig
  • Hauptblütezeit: März bis November
  • Erntezeit: März bis November
  • Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Saponine
  • Wirkung: krampflösend, hustenstillend, schleimlösend, entzündungshemmend, hautaufhellend, juckreizstillend
  • Anwendungsgebiete: Erkältung, Menstruationsschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Pigmentflecken, Wunden, Augen

Gänseblümchen-Samen kaufen

Du kannst Gänseblümchen-Samen im Online-Handel einfach erwerben. Achte beim Kauf darauf, dass es sich um zertifiziertes Saatgut handelt. Es sollte ungebeizt und frei von Gentechnik sein.

Je nach Sorte kannst du die Samen von März bis Juli aussäen. Gänseblümchen keimen bei rund 18 bis 20 Grad Celsius Bodentemperatur – nach etwa sieben bis zehn Tagen. Nach der Aussaat blüht die Pflanze in etwa zwei Monate.

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