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Ginseng: 6 Wirkungen + 2 Anwendungen der Wunderknolle

In der fernöstlichen Medizin gilt die Ginsengwurzel bereits seit Jahrtausenden als Heilmittel. Die Wunderknolle, die den Beinamen Allheilwurzel trägt, soll den Körper stärken, die Leistungsfähigkeit verbessern und dem Alterungsprozess entgegenwirken.

Welche Wirkungen Ginseng weiterhin besitzt und wie du sie richtig anwendest, erfährst du hier.

Als er im 17. Jahrhundert nach Europa kam, war Ginseng zeitweise wertvoller als Gold. Kein Wunder, wurde das Allheilmittel doch als Wunderdroge gefeiert, die gegen zahlreiche Beschwerden vorgehen konnte. Was Ginseng genau ist, erfährst du im Folgenden.

Wissenswertes über Panax Ginseng

Wissenswertes über Panax Ginseng

Die Ginsengwurzel trägt den lateinischen Namen Panax ginseng und wird in Deutschland aufgrund ihrer zahlreichen nachgesagten Heilwirkungen auch "Allheilwurzel" genannt.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Knolle seit über 2.000 Jahren bei diversen Beschwerden eingesetzt, außerdem galt sie damals als Quelle zur ewigen Jugend.

Durch niederländische Seefahrer gelangte die kleine, menschenähnliche Wurzel schließlich nach Europa, wo sie zeitweise teurer war als Gold. Das lag nicht nur an den Heilwirkungen, die der Knolle nachgesagt wurden.

Der Wilde Ginseng braucht in der Natur über 100 Jahre, um die begehrte Wurzel fertig auszubilden. In Europa leisteten sich deshalb nur Adelige und wohlhabende Menschen die wertvolle Allheilwurzel.

Erst im 20. Jahrhundert erlebte die Ginsengwurzel schließlich auch in den restlichen Gesellschaftsschichten einen regelrechten Boom.

Dabei fällt die Pflanze auf den ersten Blick kaum auf: Die bis zu 80 Zentimeter hohe Heilpflanze trägt unscheinbare gelbliche Blüten, die nicht verwendet werden. Ihre Kraft liegt stattdessen in den bis zu zwölf Zentimeter langen und zwei Zentimeter dicken Wurzeln, die zahlreiche Nebenäste ausbilden.

Durch neue Züchtungen können die Knollen bereits nach wenigen Jahren geerntet werden.

Die begehrte Pflanze stammt ursprünglich aus den Gebirgswäldern Ostasiens, dort gedeiht sie mit Vorliebe an schattigen Hängen. Auch heute wird sie hauptsächlich in Asien angebaut, besonders in Korea, Japan und dem Nordosten Chinas wird Ginseng kultiviert.

Weißer Ginseng versus Roter Ginseng

Wir unterscheiden hauptsächlich zwischen zwei Arten von zubereitetem Ginseng: Dem Roten und dem Weißen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um unterschiedliche Pflanzenarten, sondern um verschiedene Verarbeitungsweisen.

Der hierzulande bekanntere Weiße Ginseng wird direkt nach der Handernte getrocknet und behält so seine natürliche Farbe. Die rote Variante entsteht dagegen, indem die Wurzel zunächst mit Wasserdampf behandelt und erst danach getrocknet wird.

Hierzulande verwendet die Medizin bevorzugt den Weißen Ginseng, welcher hauptsächlich aus Korea stammt und auch als koreanischer Ginseng bezeichnet wird.

Inhaltsstoffe von Ginseng

Da nur die Ginsengwurzeln Anwendung in der Medizin finden, überrascht es wenig, dass ausschließlich in ihnen die begehrten Wirkstoffe stecken. Maßgeblich für die nachgesagten Wirkungen sind die in den Wurzeln vorhandenen Triterpensaponinen.

Genauer handelt es sich dabei um Ginsenosiden. Sie machen etwa drei Prozent der Gesamtmenge aus. Daneben finden sich in der Wunderknolle noch kleinere Mengen ätherische Öle, Peptidoglykane und Polyacetylene.

Wie diese Inhaltsstoffe wirken und was sie so besonders macht, erfährst du im Folgenden.

Wirkungen von Ginseng

Wirkungen von Ginseng

Fernöstliche Mediziner erkannten schon vor über 2.000 Jahren, dass die menschenähnliche Ginsengwurzel zahlreiche Beschwerden mindern und die Leistungsfähigkeit steigern kann.

Viele Studien, die aus dem asiatischen Raum stammen, lassen sich nur schwer auswerten, weshalb die nachgesagten Wirkungen hierzulande sehr unterschiedlich bewertet werden.

Dennoch konnten Labortests und kleinere Studien an menschlichen Probanden den speziellen Inhaltsstoffen der Ginseng, insbesondere den Ginsenosiden, zahlreiche Effekte bescheinigen.

Unter anderem wurde festgestellt, dass die Wunderknolle antientzündlich wirkt, den Blutzuckerspiegel senken und die Abwehrkräfte anregen kann.

Darüber hinaus werden der Ginsengwurzel potenzsteigernde Effekte nachgesagt, die jedoch noch nicht eindeutig belegt worden sind.

Als bewährtes Tonikum

Wenn Nervosität, innere Unruhen oder dauerhafter Stress den Körper belasten, kann er mit einem geschwächten Immunsystem und dementsprechend Erkrankungen reagieren.

Als Tonika werden Präparate bezeichnet, welche den Körper beziehungsweise bestimmte Organe kräftigen und damit möglichen Erkrankungen vorbeugen sollen. Ginseng hat sich als Tonikum in der traditionell chinesischen Medizin schon lange bewährt.

Die Knolle stärkt nicht nur das Immunsystem, sie regt auch den Stoffwechsel an und unterstützt die körpereigenen Widerstandskräfte. Mitunter kann Ginseng den Körper gegen Stress wappnen und Erschöpfungszuständen vorbeugen.

Typische Symptome eines geschwächten Körpers sind Kraftlosigkeit, Schwäche und Antriebslosigkeit. Die Ginsengwurzel kann als wahrer Muntermacher diesen Symptomen entgegenwirken und den kompletten Körper kräftigen.

Bei Stress und Dauerbelastungen

Bei Stress und Dauerbelastungen

Ob berufliche oder persönliche Dauerbelastungen: Viele Faktoren tragen heute dazu bei, dass wir unter dauerhaftem Stress leiden.

Dieser kann sich früher oder später auf die physische Gesundheit auswirken oder zu einem Burnout führen.

Neben einem verbesserten Zeitmanagement und Meditation kann auch die Ginsengwurzel dazu beitragen, dass wir gegenüber der Belastung besser gewappnet sind.

Versuche an Tieren haben gezeigt, dass die Knolle die Belastbarkeit der Tiere bei Stress erhöht und somit resistenter gegen mögliche Folgen macht.

Auch an Menschen wurden Studien durchgeführt, die jedoch aufgrund einer geringen Probandenanzahl als nicht offiziell bestätigt gelten.

So konnte hier unter anderem herausgefunden werden, dass Ginseng nicht nur die Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung verbesserte, sondern auch grundsätzlich das Wohlbefinden der Probanden.

Die Wurzel versetzte sie in eine bessere Stimmung, während sowohl die körperliche als auch geistige Leistung zunahm. Studien an Leistungssportlern konnten diese Effekte jedoch nicht bestätigen.

Unterstützend gegen das Fatigue-Syndrom

Nicht nur die Erkrankung selbst, auch die gegen den Krebs eingesetzten chemischen Mittel und andere Faktoren können bei Krebspatienten das sogenannte Fatigue-Syndrom auslösen.

Bei diesem kommt es im Laufe der Krankheit zu sowohl körperlicher als auch emotionaler und geistiger Erschöpfung, die die Betroffenen oft noch mehr belasten, als es die eigentliche Erkrankung ohnehin schon tut.

Das Syndrom kann auch begleitet sein durch Probleme bei der Konzentration und der Gedächtnisleistung.

Ginseng kann dem Fatigue-Syndrom nachweislich entgegenwirken, beziehungsweise es deutlich mildern. Auch unterstützt die Wurzel die Erholungsphase nach Überanstrengungen und kann die Zeit der Regeneration verkürzen.

Gegen freie Radikale

Sogenannte freie Radikale sind Sauerstoffverbindungen, die zwar natürlicherweise im Körper vorkommen.

Durch intensive Sonneneinstrahlungen, Rauchen oder Alkoholkonsum kann die Anzahl dieser freien Radikale jedoch rapide ansteigen, sodass der Körper sie nicht mehr alleine bekämpfen kann.

Unter anderem sorgen diese gefährlichen Sauerstoffverbindungen dafür, dass Zellen irreparabel beschädigt werden und die Haut schneller altert.

Ginseng wirkt wie ein Antioxidans gegen diese freien Radikale und schützt somit die Zellen vor dauerhaften Schäden. Generell verbessert die Wurzel die Widerstandsfähigkeit des Körpers.

Zum Schutz der Leber

Ginseng zum Schutz der Leber

Ginseng wird in der Leber verarbeitet. Hier aktiviert die Wurzel wichtige Zellstoffwechsel-Prozesse, bei welchen die Leber unter anderem vermehrt Eiweiße bildet.

Auch kann die Knolle unterstützend wirken bei einer Alkoholvergiftung und generell bei Zellschäden durch einen übermäßigen Alkoholkonsum.

Der Ginsengwurzel wird nachgesagt, einen entgiftenden Effekt auf die Leber zu besitzen. Diese Annahme liegt darin begründet, dass die Wunderknolle eine aktivierende Wirkung auf das Organ zeigt.

Bei Wechseljahresbeschwerden

Kommt eine Frau in die Wechseljahre, so kann dieser Prozess mit unangenehmen Begleiterscheinungen einhergehen. Oft klagen Betroffene über ständige Müdigkeit, Hitzewallungen, Schlafprobleme bis hin zu Depressionen.

Es gibt einige chemische Mittel, die diese Symptome bessern können und als Therapie eingesetzt werden. Ein vollkommen natürliches Mittel stellt dagegen Ginseng dar.

Es kann die Stimmung verbessern, die Leistungsfähigkeit steigern und einer ständigen Müdigkeit und Reizbarkeit entgegenwirken.

Risiken bei der Anwendung mit Ginseng

Trotz der zahlreichen positiven und stärkenden Effekte der Ginsengwurzel auf den Körper, gibt es jedoch einige Nebenwirkungen beziehungsweise Risiken, die dir vor der Einnahme des Heilmittels bewusst sein sollten.

Die Verwendung von Ginseng ist grundsätzlich nur für Erwachsene vorgesehen, da noch keine Studien über die Langzeitwirkung der Wurzel vorliegen.

Aus diesem Grund solltest du die Wunderknolle auch idealerweise nur drei bis vier Wochen am Stück einnahmen – jedoch nicht länger als drei Monate. Nach einer längeren Pause kannst du die Wurzel erneut für drei Monate in Folge einnehmen.

Grundsätzlich wird die Ginsengwurzel sehr gut vom Körper vertragen, jedoch kann die Einnahme bei besonders empfindlichen Menschen zu Beschwerden führen. Unter anderem klagen die Betroffenen über Magen-Darm-Probleme und Schlaflosigkeit.

Vorsicht ist auch bei Menschen geboten, welche an Bluthochdruck oder Diabetes leiden. Solltest du davon betroffen sein, solltest du die Einnahme in jedem Fall zuvor mit deinem Arzt besprechen.

Außerdem kann Ginseng unter Umständen die Blutgerinnung verändern, weshalb du unbedingt aufpassen musst, solltest du zurzeit blutverdünnende Medikamente einnehmen.

Dies ist jedoch lediglich eine Vorsichtsmaßnahme, da die Beweislage noch sehr dünn ist und keine wissenschaftlichen Studien vorliegen.

Darüber hinaus kann Ginseng die Wirkungen von Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken im Körper verstärken. Trotz der möglichen Risiken und Nebenwirkungen ist die Heilwurzel sehr bekömmlich und kann innerhalb weniger Wochen seine positiven Wirkungen entfalten.

Anwendungen mit Ginseng

Die begehrte Wurzel kann auf verschiedene Weisen angewendet werden, je nach persönlicher Vorliebe. So ist Ginseng unter anderem als zerkleinerte Wurzel für Teeaufgüsse, als Pulver oder verarbeitet zu verschiedenen Fertigprodukten wie Extrakten oder Dragees zu erhalten.

Als Nahrungsergänzungsmittel

Besonders beliebt ist Ginseng in Form eines Pulvers. Dieses kann entweder direkt eingenommen, weiterverarbeitet oder in Kapselform angewendet werden. Das Pulver steckt in vielen Ginseng-Fertigpräparaten und ist bereits optimal dosiert.

Spezielle Präparate können darüber hinaus mit weiteren Nährstoffen oder Vitaminen versehen sein. Nicht selten kommen hier die wichtigen B-Vitamine zum Einsatz.

Daneben gibt es aber natürlich auch traditionelle Arzneimittel, welche ausschließlich Ginseng – unter Umständen aber auch Ginkgo – beinhalten. Die Wirkungen und der Preis des Produktes sind immer abhängig von der Dosierung, der Qualität und der Herkunft der verwendeten Ginsengwurzel.

Ginseng-Tee

Ginseng-Tee

Eine weitere beliebte Anwendung mit der Knolle ist der gut bekömmliche Ginseng-Tee. Diesen kannst du ganz einfach selbst herstellen, alles was du dafür brauchst ist Ginseng-Pulver und heißes Wasser.

Auf 300 Milliliter kochendes Wasser wendest du circa sechs Gramm des Pulvers an. Dieses mischst du unter Umrühren in das heiße Wasser und lässt das Ganze mindestens fünf, höchstens zehn Minuten ziehen.

Im Anschluss musst du nur noch den Tee abseihen und kannst ihn anschließend genießen.

Ginseng kaufen

Zum Glück ist die Ginsengwurzel heute nicht mehr so teuer wie Gold – doch aufgrund von aufwendigem Anbau und Ernte von Hand wird dich die beliebte Wurzel einiges kosten.

Die besonders begehrte koreanische Wurzel benötigt zwischen vier und sechs Jahren, bis sie gänzlich ausgebildet ist. Anschließend wird sie von Hand geerntet, getrocknet und – bei Rotem Ginseng – noch einmal gekocht und getrocknet.

Reine und qualitativ hochwertige Ginsengwurzeln von etwa 30 Gramm kosten um die 40 Euro. Bei Kapseln, Extrakten und anderen speziellen Arzneimitteln ist der Preis abhängig von dem Gehalt der Knolle.

Dennoch solltest du nicht einfach zu günstigen Produkten greifen, um den Geldbeutel zu schonen. Denn nur eine hochwertige Qualität kann die erwünschten Effekte garantieren.

Achte möglichst auf eine Bio-Qualität. Bei dieser kannst du dir sicher sein, dass keine Pestizide oder andere Chemikalien verwendet wurden.

Du erhältst Ginseng sowohl in Apotheken als auch in Reformhäusern und natürlich online. In gewöhnlichen Supermärkten wirst du die Knolle dagegen sehr wahrscheinlich nicht finden.

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