Grapefruitkernextrakt: 12 Wirkungen, 4 Risiken & 9 Tipps zur Anwendung
Grapefruitkernextrakt wird aus den Kernen der Grapefruits gewonnen. Er gilt als Wundermittel gegen Bakterien, Viren und Pilze. Wir stellen die Wirkungen vor und geben Tipps zur Anwendung.
Was Grapefruitkernextrakt ist
Die Grapefruit ist eine Zitrusfrucht, die im 18. Jahrhundert als Kreuzung aus der Pampelmuse und der Orange entstanden ist. Im Volksmund trägt sie teils noch immer den Namen Pampelmuse.
Es gibt Grapefruits mit rotem, roséfarbenem und gelbem Fruchtfleisch. Das Innere der Frucht sieht einer Orange sehr ähnlich, ist jedoch deutlich bitterer.
Grapefruits enthalten sehr viel Vitamin C, außerdem Kalium, Magnesium, Calcium und andere wichtige Inhaltsstoffe.
Grapefruitkernextrakt wird aus den Kernen, teilweise auch aus den weißen Innenschalen der Grapefruit gewonnen.
Er besteht also aus Abfallprodukten der Lebensmittelindustrie, sodass die Frucht so weit wie möglich verwendet wird. In den Kernen stecken die Inhaltsstoffe, die für die möglichen Wirkungen des Grapefruitkernextrakts verantwortlich gemacht werden.
Entdeckt haben soll sie ein amerikanischer Arzt, der bemerkte, dass die Grapefruitkerne auf seinem Komposthaufen kaum verrotteten und immun gegen Mikroben zu sein schienen.
Er stellte fest, dass sogenannte Flavonoide für diese schützende Wirkung verantwortlich sind.
Mit einem Extraktionsmittel werden diese und andere wirksame Stoffe aus den Grapefruitkernen gelöst. Dem so entstehenden Extrakt werden viele nützliche Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt.
Wirkungen und Erfahrungen von Grapefruitkernextrakt
Grapefruitkernextrakt soll vor allem gegen Viren, Bakterien und Pilze wirksam sein. Es gilt deshalb als natürliches Antibiotikum. Das sind einige der möglichen Anwendungsgebiete:
Als natürliches Antibiotikum
Der Extrakt aus den Grapefruitkernen soll Bakterien abtöten können und gilt deshalb als natürlicher Ersatz für Antibiotika. Im Gegensatz zu Antibiotika soll er jedoch die Darmflora nicht angreifen.
Manche Naturheilkundler mutmaßen sogar, Grapefruitkernextrakt könnte eine Lösung für die antibiotikaresistenten Krankenhauskeime darstellen. Eine so starke Wirkung ist nicht wahrscheinlich.
Aber bei Magenschleimhautentzündung, grippalen Infekten oder anderen Beschwerden könnte Grapefruitextrakt durchaus einen Versuch wert sein.
Bei Pilzinfektionen
Pilzinfektionen können am ganzen Körper vorkommen: im Mund, an den Füßen, in der Scheide oder auf der Haut. Im schlimmsten Fall können sie sich im Darm ansiedeln oder andere innere Organe befallen.
Leider ist die Bekämpfung von Pilzen nicht ganz einfach. Die Erfahrungen vieler Nutzer legen nahe, dass Grapefruitkernextrakt möglicherweise helfen kann.
Es soll viele verschiedene Pilze abtöten können, darunter auch Candida albicans. Dieser Hefepilz ist für viele Pilzinfektionen beim Menschen verantwortlich.
Für die Gefäße
Die Bioflavonoide im Grapefruitkernextrakt sollen in der Lage sein, die Gefäße zu schützen und abzudichten. Das könnte vorbeugend gegen Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfettwerte und andere „Zivilisationskrankheiten“ helfen.
In der Folge könnte damit sogar das Risiko für gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinken.
Bei Zahnfleischproblemen
Im Mund tummeln sich sehr viele unterschiedliche Bakterien und andere Kleinstlebewesen. Das ist im Normalfall kein Problem, kann jedoch zu Zahnfleischentzündungen führen.
Hier soll Grapefruitkernextrakt hilfreich sein. Um die Krankheitserreger im Mund abzutöten, wird empfohlen, vor dem Zähneputzen einen Tropfen Extrakt auf die Zahnbürste zu geben.
Alternativ kannst du einen bis zwei Tropfen einem Glas Wasser zugeben und den Mund damit spülen. Nach dem Putzen kann ein weiterer Tropfen auf der Zahnbürste dazu beitragen, diese zu reinigen.
Gegen unreine Haut
Bei Akne oder anderen Hautunreinheiten sind meist auch Bakterien beteiligt. Grapefruitextrakt kann helfen, diese zu reduzieren und das Hautbild zu verbessern.
Reibe dazu einen Tropfen Extrakt mit feuchten Händen auf das angefeuchtete Gesicht. Lasse den Extrakt kurz einwirken und spüle ihn dann gründlich ab.
Achte darauf, dass der Grapefruitextrakt nicht mit den Augen in Berührung kommt.
Gegen Schweißfüße
Ein Fußbad mit 30 bis 50 Tropfen Grapefruitextrakt kann helfen, Schweißfüße zu reduzieren. Das Bad im warmen Wasser sollte fünf bis zehn Minuten dauern. Trockne danach die Füße gründlich ab.
Zum Abnehmen
Viele Anwender berichten, dass ihnen das Abnehmen leichter fällt, seit sie Grapefruitkernextrakt einnehmen. Wichtig dabei ist: Der Extrakt alleine lässt die Pfunde nicht schmelzen.
Im Zusammenhang mit einer gesunden Ernährung und ausreichender Bewegung kann er jedoch beim gesunden Abnehmen helfen.
Tipps für eine schnelle Gewichtsreduktion findest du hier.
Gegen Warzen
Warzen werden durch Viren verursacht und breiten sich leicht am Körper aus. Deshalb solltest du sie möglichst schnell wieder loswerden.
Grapefruitkernextrakt kann hier möglicherweise einen Beitrag leisten und die Viren abtöten. Dazu verdünnst du den Extrakt und gibst ihn dreimal täglich auf die Warze, bis diese verschwunden ist.
Gegen Blasenentzündung
Blasenentzündungen entstehen, wenn Krankheitserreger durch den Harnleiter in die Blase wandern. Wenn zusätzlich dein Immunsystem geschwächt ist, kann dies häufiger erfolgen.
Frühzeitig eingenommen, soll der Grapefruitkernextrakt dagegen helfen können.
Allerdings solltest du eine Blasenentzündung nicht zu lange selbst behandeln: Sie kann sich nach oben in Richtung der Nieren verlagern und dann gefährlich werden.
Suche deshalb einen Arzt auf, wenn sich die Symptome der Blasenentzündung nicht nach wenigen Tagen deutlich bessern.
Gegen Herpes
Viele Menschen tragen das Herpesvirus in sich. Hat es sich einmal im Körper festgesetzt, wird man es nicht mehr los. Ist das Immunsystem geschwächt, kommt es zu schmerzhaften Herpesbläschen.
Grapefruitkernextrakt soll auch hier helfen. Tupfe mit Wasser verdünnten Extrakt auf die betroffene Stelle, um die Bläschen möglichst schnell abheilen zu lassen.
Für Tiere
Viele Anwender berichten, dass sie Grapefruitkernextrakt auch für ihre Tiere einsetzen.
Hunde, Katzen, Fische, Vögel und Nutztiere sollen auf den Extrakt gut ansprechen.
Vor allem gegen Parasiten und zur begleitenden Behandlung von Krankheiten soll es hilfreich sein.
Da Tiere jedoch einen anderen Stoffwechsel haben als Menschen, solltest du vor der Anwendung deinen Tierarzt fragen.
Im Haushalt
Weil Grapefruitkernextrakt gegen Keime wirken soll, wird er auch gerne im Haushalt eingesetzt. Du kannst ihn dem Putzwasser zugeben, um „schwierige“ Stellen gründlich zu reinigen.
Viele Nutzer setzen den Extrakt zum Beispiel beim Reinigen der Toiletten, des Kühlschranks oder der Arbeitsflächen in der Küche ein.
In der Kritik: Schädliche Zusatzstoffe in Grapefruitkernextrakt?
Ende der 90er Jahre fand das Loblied auf den Grapefruitkernextrakt zunächst ein Ende. Studien stellten fest, dass der antibiotische Effekt des Extrakts vor allem auf den Zusatzstoffen beruht.
Namentlich sind die Stoffe Triclosan und Benzethoniumchlorid dafür verantwortlich. Mittel mit diesem Wirkstoff zeigten die gleiche Wirkung wie diese Konservierungsstoffe in purer Form.
Der Grapefruitkernextrakt selbst konnte in den Untersuchungen jedoch kaum Bakterien oder Viren abtöten.
Benzethoniumchlorid und Triclosan sind Konservierungsstoffe, die in der EU nicht für Nahrungsergänzungsmittel zugelassen sind und auch in der Kosmetikindustrie nur sehr zurückhaltend verwendet werden dürfen.
Grund sind die gesundheitlichen Gefahren, die von beiden Stoffen ausgehen.
Kritiker halten den Grapefruitkernextrakt selbst für nahezu wirkungslos gegen Bakterien, Viren und Pilze. In verschiedenen Studien hat sich gezeigt, dass vor allem diejenigen Produkte mit Konservierungsmitteln Mikroben eindämmen konnten.
Die Produkte ohne Benzethoniumchlorid und Co. sind zwar ungefährlich, haben in den Studien jedoch auch wenig Wirkung gezeigt.
Inzwischen gibt es viele Produkte auf dem Markt, die kein Triclosan oder Benzethoniumchlorid mehr enthalten. Viele Anwender berichten trotzdem von sehr guten Erfolgen, auch wenn die Studienlage eher dürftig ist.
Risiken und Nebenwirkungen von Grapefruitkernextrakt
Wie bei allen Nahrungsergänzungen gibt es auch bei Grapefruitkernextrakt mögliche Nebenwirkungen. Besonders über die Wechselwirkung mit Medikamenten solltest du Bescheid wissen.
Im Folgenden klären wir dich über mögliche Risiken und Nebenwirkungen des Grapefruitkernextrakts auf.
Außerdem zeigen wir dir, worauf du bei der Verwendung achten musst.
Achtung: Wechselwirkungen mit Medikamenten
Grapefruits enthalten verschiedene Stoffe, die Wechselwirkungen mit Medikamenten eingehen. Zum Beispiel wirken Blutdruckmedikamente nicht mehr so stark, wenn du Grapefruits verzehrst.
Auch andere Medikamente können beeinträchtigt werden. Verantwortlich ist unter anderem ein Stoff, der einen bestimmten Transporter im Darm hemmt.
Genau über diesen Weg werden jedoch viele Medikamente im Körper aufgenommen.
Dadurch schwächt sich die Wirkung deutlich ab, da die nötigen Konzentrationen im Körper können nicht erreicht werden. In anderen Fällen nehmen die Nebenwirkungen der Medikamente deutlich zu, wenn Grapefruit verzehrt wird.
Die Liste der Medikamente, die durch Grapefruit beeinflusst werden, ist lang. Unter Umständen können die Probleme auch beim Verzehr von Grapefruitkernextrakt auftreten.
Deshalb solltest du mit deinem Arzt sprechen, wenn du Medikamente einnehmen musst. Kläre im Vorfeld, ob der Grapefruitextrakt für dich unbedenklich ist oder nicht.
Achtung: Auch die „Pille“ kann durch Grapefruit beeinflusst werden. Die Verhütung ist zwar meist nicht gefährdet, aber es können verstärkt Nebenwirkungen auftreten.
Allergie auf Zitrusfrüchte
Wenn du auf Zitrusfrüchte allergisch reagierst, solltest du den Grapefruitkernextrakt auf keinen Fall einnehmen. Mögliche Folgen können Schwellungen im Mundbereich und Hautausschläge sein.
Im schlimmsten Fall erleidet ein Allergiker einen anaphylaktischer Schock. Wenn du in der Vergangenheit allergische Reaktionen auf Zitrusfrüchte bemerkt hast, verzichte auf den Grapefruitkernextrakt.
Da eine solche Allergie nicht so selten auftritt, ist es besonders wichtig, mit einer sehr geringen Dosis des Extrakts zu starten. So erkennst du mögliche allergische Reaktionen rechtzeitig.
„Heilkrise“ durch Grapefruitkernextrakt
Einige Anwender und Therapeuten berichten von einer sogenannten Heilkrise durch die Einnahme von Grapefruitkernextrakt.
Bei diesem Phänomen werden große Mengen an Pilzen im Körper auf einmal abgetötet und setzen Gifte frei.
Diese können Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit und andere Symptome auslösen.
Auch deshalb wird empfohlen, die Dosis einzuschleichen. So kann der Körper die Giftstoffe nach und nach ausscheiden oder abbauen, ohne dass eine Heilkrise entsteht.
Wie du deinen Körper noch entgiften kannst, erfährst du hier.
Grapefruitkernextrakt in der Schwangerschaft und Stillzeit
Grapefruitkernextrakt kann unter Umständen auch in der Schwangerschaft und Stillzeit gegeben werden. Voraussetzung ist hierbei, dass der Extrakt frei von Konservierungsstoffen und Zusätzen ist.
Allerdings sind hier eher geringe Dosen angezeigt.
Sicherheitshalber solltest du deinen Arzt, Heilpraktiker oder die Hebamme befragen, ob etwas gegen die Einnahme spricht.
Wenn du während der Schwangerschaft oder Stillzeit Medikamente einnehmen musst, solltest du auf den Grapefruitkernextrakt lieber verzichten.
Die Gefahr ist zu groß, dass die Medikamente nicht ausreichend wirken oder die Nebenwirkungen steigen.
Anwendung von Grapefruitkernextrakt
Wie viel Grapefruitkernextrakt solltest du einnehmen?
Diese und viele weitere Informationen findest du in unseren Tipps zum Verzehr von Grapefruitkernextrakt:
- Bei einer Allergie gegen Zitrusfrüchte darfst du Grapefruitkernextrakt nicht anwenden.
- Beginne mit einer geringen Dosis, zum Beispiel dreimal einen Tropfen Extrakt pro Tag.
- Nach und nach kannst du die Dosis bis auf dreimal täglich 15 Tropfen steigern.
- Kinder sollten nur eine deutlich geringere Dosis verwenden. Als Faustformel gilt: Ein Tropfen pro zehn Kilogramm Körpergewicht pro Tag ist bei Kindern unbedenklich.
- Gib den Grapefruitkernextrakt zum Verzehr in ein Glas Wasser oder Saft. Achte generell auf eine ausreichende Trinkmenge. Der Extrakt wird nie pur eingenommen oder angewendet.
- Für Hautprobleme wie Warzen oder Pilzbefall kannst du den Extrakt äußerlich anwenden. In den meisten Fällen genügt es, einen Tropfen Extrakt mit Wasser oder Körperöl zu verdünnen und dann aufzutragen. Unverdünnt solltest du den Grapefruitkernextrakt höchstens in Ausnahmefällen anwenden, da er zu schweren Hautreizungen führen kann.
- Zur Pflege von Haut und Haar kannst du Grapefruitkernextrakt dem Shampoo oder dem Badewasser beigeben. Zur Haarwäsche genügen etwa fünf Tropfen Extrakt, für ein Fuß- oder Handbad verwendest du 30 bis 50 Tropfen.
- Im und am Auge kann der Extrakt zu Reizungen führen. Wende ihn dort deshalb nicht an und achte auch darauf, dass die Augen nicht in Kontakt mit dem Grapefruitkernextrakt kommen.
- Die Anwendung als Tropfen ist am weitesten verbreitet. Du bekommst Grapefruitkernextrakt jedoch auch in anderen Darreichungsformen, zum Beispiel als Tabletten, Kapseln oder Nasenspray.
Wähle die Form, die deinem Anwendungszweck am ehesten entspricht. Der große Vorteil von Tropfen:Sie sind besonders flexibel einsetzbar. Außerdem ist es bei Kapseln schwieriger, die Dosis langsam einzuschleichen.
Wenn du gerade erst mit Grapefruitkernextrakt startest, sind Tropfen deshalb die beste Darreichungsform für dich. Tabletten und Kapseln haben allerdings den Vorteil, dass sie geschmacksneutraler sind.
Die bitteren Tropfen zu trinken, ist nicht jedermanns Geschmack, auch wenn sie in einem Glas Wasser oder Saft verdünnt sind.
Grapefruitkernextrakt kaufen
Besonders wichtig ist, dass der Grapefruitkernextrakt frei von Konservierungsstoffen ist. Triclosan, Methylparaben oder Bezethoniumchlorid sollten nicht enthalten sein.
Achte deshalb auf ein reines Naturprodukt, das keine Zusätze enthält. Frage im Zweifelsfall beim Hersteller nach, ob es sich wirklich um ein naturreines Produkt ohne Konservierungsstoffe handelt.
Grapefruitkernextrakt wird in Bioqualität und aus konventionellem Anbau angeboten. Bio-Produkte sind aus Grapefruits hergestellt, die in ökologischer Landwirtschaft gewonnen wurden.
Dabei kommen sehr viel weniger schädliche Chemikalien zum Einsatz und die Früchte können länger am Baum reifen.
Kein Wunder also, dass auch die Extrakte aus Biofrüchten hochwertiger sind: Sie enthalten mehr wirksame Stoffe und sind weniger mit Schadstoffen belastet. Für Grapefruitkernextrakt in bester Qualität solltest du deshalb auf ein Bio-Produkt zurückgreifen.
Ein weiterer Vorteil von Bio-Extrakten: Hier kannst du ganz sicher sein, dass wirklich nur natürliche Zutaten im Endprodukt enthalten sind.
Nicht alle Tropfen sind gleich stark dosiert, auch bei den Tabletten und Kapseln gibt es Unterschiede. Frage im Zweifel beim Hersteller nach, wie hoch die Konzentration an Wirkstoffen ist.
Du kannst Grapefruitkernextrakt in der Apotheke oder Drogerie beziehen oder im Online-Versandhandel kaufen. Achte auf Produkte, die in der EU hergestellt wurden.