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Hafermilch selber machen: 6 Tipps & 4 häufige Fehler

Hafermilch selber machen ist gar nicht so schwer. Mit der richtigen Methode sparst du Zeit und Geld. Wir verraten dir einfache Tipps und häufige Fehler bei der Herstellung von selbstgemachter Hafermilch. Außerdem haben wir ein Grundrezept für dich.

Hafer ist ein vielseitiges Getreide. Du kannst aus ihm nicht nur Milch herstellen, sondern auch die sogenannten Overnight Oats oder Porridge.

Wissenswertes über Hafermilch

Wissenswertes über Hafermilch

Wie der Name bereits verrät, besteht der Milchersatz aus Hafer. Das Getreide ist eine Pflanzengattung in der Familie der Süßgräser. Hafer wird in Deutschland als Sommergetreide angebaut.

Da die Haferpflanze ein gemäßigtes Klima bevorzugt, liegen die Hauptanbaugebiete in Nord- und Mitteleuropa sowie in Russland und Nordamerika.

Hafermilch beinhaltet neben dem Getreide noch Wasser. Die Haferflocken werden in dem Wasser eingeweicht und anschließend püriert.

Nach einer Fermentationsphase wird der Haferbrei gefiltert. Dabei entsteht dann die Hafermilch.

Bei der industriellen Verarbeitung lassen sich noch Zusatzstoffe wie Kalzium oder Stabilisatoren in dem Hafergetränk finden. Die Haltbarkeit erlangt die Milch durch die Ultrahocherhitzung.

Im Übrigen wird für den Anbau von Hafer nicht so viel Wasser benötigt wie für andere pflanzliche Milchalternativen. Das Getreide ist zudem relativ resistent gegen Unkraut, weswegen Landwirte weniger Pestizide spritzen müssen.

Hafermilch ist wie andere pflanzliche Milchalternativen keine Milch im eigentlichen Sinne. Außer der Farbe und Konsistenz hat sie mit Kuhmilch nichts gemeinsam.

Deswegen wird sie auch als Haferdrink oder Hafertrunk bezeichnet. Laut der EU-Gesetzgebung ist die Bezeichnung "Milch" für tierische Milch von Kuh, Schaf, Pferd oder Ziege reserviert.

Hafermilch selber machen: Gesundheitliche Vorteile

Vorteile von selbstgemachter Hafermilch für deine Gesundheit

Hafermilch gilt aus verschiedenen Gründen als sehr gesund. Einerseits hat sie unter allen pflanzlichen Milchalternativen den zweithöchsten Anteil an Eiweißen.

Andererseits verfügt sie über weniger Fett als beispielsweise Mandel- oder Sojamilch. Hafer enthält zudem sättigende Ballaststoffe wie Beta-Glucane.

Ballaststoffe sind faserreiche Bestandteile von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Sie wirken sich unter anderem positiv auf deine Verdauung aus und senken deinen Cholesterinspiegel.

Ballaststoffreiche Lebensmittel können durch ihre sättigende Wirkung auch das Risiko von Übergewicht reduzieren. Tatsächlich zeichnet sich Hafermilch auch durch einen prebiotischen Effekt auf die Gesamtheit aller Darmbakterien (Mikrobiotika) aus.

Die Mikrobiotika ist dafür verantwortlich, das Darmimmunsystem aufrechtzuerhalten. Deswegen trägt die Darmflora dazu bei, entzündungsauslösende und schädliche Substanzen abzuwehren.

Das Getreide beinhaltet darüber hinaus noch viele essenzielle Aminosäuren. Alle Organismen benötigen sie zum Aufbau von Proteinen. Außerdem wirkt Hafer auch entzündungshemmend.

Aus diesem Grund hat die Kosmetikindustrie das Getreide für sich entdeckt. Hafer fördert nicht nur das Wachstum von gesunden Bakterien, er ist auch gut für Knochen, Nägel und Haare.

Hafermilch ist frei von Laktose, Milcheiweiß und jeglichen Soja-Bestandteilen. Somit ist der Haferdrink auch für bestimmte Allergiker und Menschen, die an einer Unverträglichkeit leiden, geeignet.

Nährwerte von Hafermilch

Pro 100 Gramm Haferdrink sind folgende Nährwerte enthalten:

  • 46 Kalorien
  • 7,6 Gramm Kohlenhydrate
  • 0,4 Gramm Ballaststoffe
  • 1,2 Gramm Fett
  • 0,9 Gramm Eiweiß

In der nachfolgenden Tabelle haben wir die Nährwerte der Hafermilch mit den Nährwerten von fettarmer Kuhmilch und Vollmilch verglichen.

Nährwerte pro 100 Milliliter Hafermilch Vollmilch Fettarme Milch
Kalorien 466546
Kohlenhydrate 7,64,44,7
Ballaststoffe0,400
Fett1,23,81,5
Eiweiß0,93,33,3

Hafermilch selber machen: Grundrezept

Grundrezept zum Hafermilch selber machen

Selbstgemachte Hafermilch überzeugt nicht nur mit gesünderen Inhaltsstoffen, sondern auch mit dem preislichen Vorteil.

Ein Liter des Getränks kostet dich ungefähr 30 Cent. Im Supermarkt bezahlst du zum Teil fast das Zehnfache. Wie du Hafermilch selber machen kannst, erfährst du nun.

Für das Rezept benötigst du folgende Zutaten:

  • 100 Gramm kernige Haferflocken
  • einen Liter Wasser
  • eine Dattel
  • eine Prise Salz

Zunächst gibst du die Haferflocken in ein Gefäß und bedeckst sie mit Wasser. Lasse sie 20 Minuten einweichen. Danach füllst du die Haferflocken in ein Sieb um und spülst sie kurz ab. Reiche die Haferflocken zusammen mit den restlichen Zutaten in einen Mixer und zerkleinere sie für ungefähr eine Minute.

Hierbei ist ein Hochleistungsmixer empfehlenswert, ein normaler Mixer funktioniert aber auch. Zum Schluss gießt du die Mischung durch ein feines Sieb und füllst deine Hafermilch dann in einer Glasflasche ab.

Je nach gewünschter Konsistenz oder Cremigkeit kannst du die Menge an Wasser auch abändern. Verwendest du zum Beispiel nur einen halben Liter Wasser, entsteht eine Art Sahne. Im Kühlschrank hält sich dein Hafertrunk etwa drei Tage. Vor der Weiterverwendung solltest du die Flasche schütteln. 

Tipps zum Hafermilch selber machen

Tipps zum Hafermilch selber machen

Damit deine Hafermilch auch perfekt gelingt, haben wir dir in diesem Kapitel sechs wertvolle Tipps zusammengefasst.

Mache deine Hafermilch haltbar

Die Industrie erhitzt Hafermilch, um sie haltbar zu machen. Du kannst dein fertiges Hafergetränk in Eiswürfelformen geben und für mindestens vier Stunden gefrieren lassen.

So hast du deinen Haferdrink immer vorrätig und kannst ihn nach Bedarf auftauen.

Nutze einen Nussmilchbeutel

Statt einem Sieb kannst du auch einen sogenannten Nussmilchbeutel verwenden. Damit kannst du die Haferflocken einfach auspressen. Der Beutel besteht in der Regel aus feinem Nylon und führt zu weniger Haferrückständen in deiner Milch.

Du kannst den Nussmilchbeutel auch für die Herstellung von anderen pflanzlichen Milchalternativen benutzen.

Weiche deine Haferflocken ein

Wenn du deine Haferflocken statt 20 Minuten einen Tag lang einweichen lässt, hat das den folgenden Vorteil: Durch das längere Einweichen beginnt das Getreide leicht zu fermentieren. Dabei spaltet sich die Stärke in ihre Einzelteile auf und ein süßlicher Geschmack entsteht.

Somit sparst du dir späteres Nachsüßen der Hafermilch.

Nutze Pflanzenöl

Du kannst ein wenig Pflanzenöl wie beispielsweise Rapsöl zu deiner Hafermilch hinzugeben. So erreichst du eine cremigere Konsistenz und wenig Schaum. Dann schmeckt deine Hafermilch fast wie gekauft. Rapsöl enthält Lecithin – einen Bestandteil tierischer und pflanzlicher Zellmembranen.

Lecithin bindet das Wasser und sorgt so für die rahmige Konsistenz. Darüber hinaus weist Rapsöl ein günstiges Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren auf. Aus diesem Grund gilt Rapsöl als gesund.

Das Pflanzenöl ist aus ernährungsphysiologischer Sicht auch wertvoll, weil es kaum Cholesterin enthält und reich an Vitamin E und Carotinoiden ist. Um deine Hafermilch cremiger zu machen, reicht ein Esslöffel Rapsöl auf einem Liter Flüssigkeit.

Barista-Hafermilch selber machen

Barista-Hafermilch selber machen

Baristamilch zeichnet sich durch einen höheren Fettgehalt aus, damit sie besser aufschäumen kann. Um aus deinem Haferdrink nun Barista-Hafermilch zum Aufschäumen zu machen, benötigst du diese Zutaten:

  • einen Liter selbstgemachte Hafermilch
  • einen Esslöffel Cashewmus
  • einen gehäuften Teelöffel Lecithin-Pulver (optional)

Gib alle Zutaten in einen Mixer und warte nach dem Mixen ab, ob sich feste Bestandteile am Boden absetzen. Mixe dann nach Bedarf weiter.

Fülle deine Barista-Hafermilch dann in eine Glasflasche ab. Im Übrigen schäumt Hafermilch generell besser auf als andere Milchalternativen. Grund dafür ist die milchähnliche Konsistenz.

Süße deine Hafermilch nach

Sollte dir dein selbstgemachter Hafertrunk nicht süß genug sein, dann kannst du ihn natürlich auch nachsüßen. Eine fehlende Süße ist darauf zurückzuführen, dass du deine Haferflocken nicht lange genug eingeweicht hast.

Deswegen kam kein Fermentationsprozess zustande, der deiner Hafermilch eine natürliche Süße verleiht.

Zum Nachsüßen solltest du jedoch nicht zu Süßungsmitteln wie Acesulfam oder Aspartam greifen. Derartige Süßstoffe gelten als ungesund, da sie deinen gesamten Stoffwechsel beeinflussen können und die Zusammensetzung deiner Darmbakterien negativ verändern.

Eine regelmäßige Aufnahme von Süßstoffen erhöht zudem das Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes.

Stattdessen kannst du zu Zuckeralkoholen wie Erythrit oder Xylit greifen. Diese Zuckeraustauschstoffe haben keinen Einfluss auf deinen Insulin- oder Blutzuckerspiegel.

Sie wirken zum Teil auch antioxidativ und schützen so deine Gefäße. Erythrit kann beispielsweise auch bei längerer Anwendung deine Zähne pflegen. Die Bakterien in deinem Mund sind nicht in der Lage, das Erythrit zu zerlegen. Somit entstehen auch keine kariesfördernden Stoffe.

Lies hier mehr über Zuckerersatzersatzstoffe und die Folgen von Zucker.

Häufiger Fehler beim Hafermilch selber machen

Häufige Fehler beim Hafermilch selber machen

Auch wenn das Grundrezept zum Hafermilch selber machen simpel erscheint, können dir einige Fehler unterlaufen, die deinen Haferdrink zum Teil ungenießbar machen.

Damit dir kein Missgeschick bei der Zubereitung passiert, erklären wir dir vier häufige Fehler.

Verwende kein warmes Wasser

Um Hafermilch herzustellen, solltest du niemals warmes Wasser benutzen. Sonst besteht die Gefahr, dass dein Hafergetränk Schleim bildet.

Die Hafermilch kann sich ebenfalls erwärmen, wenn du sie zu lange mixt. Achte also darauf, dass dein Mixer nicht zu warm wird. Um eine Erwärmung der Hafermilch zu vermeiden, kannst du auch zwei bis drei Eiswürfel in den Mixer geben.

Benutze keine zarten Haferflocken

Auch durch die Verwendung von zarten Haferflocken kann deine Milch schleimig werden. Grund dafür ist die starke Verarbeitung des Getreides. Nutze also kernige Haferflocken, denn sie bestehen aus dem ganzen Korn.

Im Übrigen besteht immer ein gewisses Risiko, dass deine Hafermilch schleimig wird. Grund dafür ist die Stärke in den Flocken. Kernige Haferflocken lassen die fertige Milch milder schmecken und sorgen für eine flüssigere Konsistenz.

Benutze ein luftdichtes Gefäß

Damit du deine Hafermilch so lange wie möglich genießen kannst, solltest du ein luftdicht verschlossenes Gefäß benutzen. Es hindert Bakterien am Eindringen und verhindert, dass dein Hafertrunk Gerüche von anderen Speisen in deinem Kühlschrank annimmt.

Quetsche deinen Nussmilchbeutel nicht aus

Solltest du einen Nussmilchbeutel verwenden, dann achte auf Folgendes: Wringe den Beutel nicht zu stark aus, denn auch hier besteht die Gefahr einer vermehrten Schleimbildung.

Statt ihn auszuquetschen, kannst du ihn aufhängen und warten. Die Flüssigkeit läuft von selbst raus. Du kannst den Nussmilchbeutel dabei auch etwas bewegen. Bis die ganze Flüssigkeit herausgelaufen ist, können gut drei Minuten vergehen.

Hafermilch gesund kombinieren

Gesunde Kombinationen für selbstgemachte Hafermilch

Du kannst deine selbstgemachte Hafermilch nach Belieben weiter verfeinern.

In diesem Kapitel haben wir fünf Kombinationen mit gesunden Lebensmitteln zusammengefasst, die deinem Haferdrink zusätzlich ein leckeres Aroma verpassen.

Hafermilch mit Beeren

Für eine fruchtige Note kannst du zu deiner fertigen Hafermilch noch verschiedene Beeren beimischen. Beerenfrüchte schmecken nicht nur lecker.

Sie sind auch sehr gesund. In ihnen stecken wertvolle Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien. Außerdem sind sie kalorienarm: In 100 Gramm Beeren stecken rund 40 Kalorien.

  • Brombeeren wirken sanft entwässernd. Sie fördern die Blutbildung und stärken deine Knochen und Zähne.
  • Erdbeeren liefern viel Folsäure und schützen deine Zellen. Außerdem enthalten sie viele Antioxidantien.
  • Johannisbeeren haben einen hohen Gehalt an Vitamin C und Antioxidantien. Sie sind auch reich an sekundären Pflanzenstoffen.
  • Heidelbeeren beinhalten Vitamin C und E sowie Kalium, Zink und Folsäure. Gerb- und Pflanzenstoffe sind ebenfalls enthalten.

Hafermilch selber machen mit Nüssen

Wenn du einen nussigen Beigeschmack erreichen möchtest, kannst du bei der Zubereitung der Hafermilch zum Beispiel gemahlene Cashewkerne oder Mandeln hinzugeben. Sie sorgen auch für eine cremigere Konsistenz.

Lasse die Nüsse aber bestenfalls über Nacht in Wasser einweichen. So sind sie einfacher zu verarbeiten.

Hafermilch mit Vanille

Eine beliebte Variation bei pflanzlichen Milchalternativen ist die Vanille. Das besonders schmackhafte Gewürz wird in verschiedenen Süßspeisen benutzt. Doch auch in Hafermilch macht es sich sehr gut. Die in der Vanille enthaltenen Stoffe wirken sich unter anderem positiv auf deinen Stoffwechsel aus.

Sie tragen dazu bei, dass wichtige Nährstoffe schneller in deine Zellen gelangen. Außerdem beugen sie auch Heißhungerattacken vor. Um dein Getränk mit dem Gewürz zu aromatisieren, solltest du natürliche Vanille benutzen.

Auf einen Liter Milch reicht ein Viertel Teelöffel gemahlene Vanille. Solltest du keine zur Hand haben, dann funktioniert auch Vanilleextrakt.

Hafermilch selber machen mit Zimt

Auch Zimt eignet sich als Zutat in deiner selbstgemachten Hafermilch. Das Gewürz fand schon in der Antike seine Anwendung. Grund dafür ist nicht nur der wohlige Geschmack, sondern auch die gesundheitsfördernden Wirkungen.

Besonders der Ceylon-Zimt ist als natürliches Hausmittel bekannt. Er punktet beispielsweise mit verdauungsfördernden Eigenschaften. Zudem entspannt er die Darmmuskulatur.

Darüber hinaus ist Zimt entzündungshemmend. Bereits im Mittelalter benutzten ihn die Menschen, um Gicht zu heilen. Des Weiteren überzeugt das aromatische Gewürz mit diesen Inhaltsstoffen:

  • Kalzium
  • Magnesium
  • Mangan
  • Eisen

Goldene Hafermilch

Goldene Hafermilch

Die "Goldene Milch" ist auch als Kurkuma-Latte bekannt. In der ayurvedischen Medizin gilt sie seit mehreren Jahrhunderten als Heiltrank mit anregenden und reinigenden Wirkungen.

Jedoch gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür. Populär ist sie dennoch – unter anderem in der traditionellen Chinesischen Medizin.

Folgende Wirkungen werden der Goldenen Milch nachgesagt:

  • starke entzündungshemmende Wirkung (beispielsweise bei Arthrose)
  • antioxidative Wirkung
  • Anregung der Leberfunktion
  • verdauungsunterstützende und entgiftende Wirkung
  • Schutz vor Alzheimer und Schlafstörung

Um das Heilgetränk herzustellen, benötigst du diese Zutaten:

  • einen Liter selbstgemachte Hafermilch
  • einen Teelöffel gemahlenen Kurkuma
  • einen halben Teelöffel gemahlenen Zimt
  • vier Teelöffel Kokosöl
  • zwei Esslöffel Ahornsirup
  • eine Prise Pfeffer

Gib alle Zutaten in einen Topf und vermische sie gut. Erhitze die Goldene Hafermilch langsam auf mittlerer Stufe. Lasse die Milch jedoch nicht kochen. Nimm das fertige Getränk anschließend vom Herd und gieße es durch ein feines Sieb in eine Tasse.

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