Honig: 6 gesunde Wirkungen & 5 Sorten
Honig ist eine sirupartige Flüssigkeit, die mit einer ganzen Reihe von gesundheitlichen Vorteilen überzeugt. Wir erklären dir, wie genau Honig wirkt – insbesondere in der Schwangerschaft. Außerdem stellen wir dir die unterschiedlichen Sorten vor und geben Tipps zum Kauf.
Ob Honig-Senf-Dressing oder Erdbeermarmeladebrot mit Honig – der verarbeitete Pflanzennektar lässt sich in der Küche vielfältig verwenden. Dank der enthaltenen Nährstoffe kannst du deiner Gesundheit obendrein noch etwas Gutes tun.
Wissenswertes über Honig
Bereits in der Steinzeit fand der Honig als eines der wenigen süßen Nahrungsmittel seine Verwendung – das zeigen sowohl Höhlenmalereien als auch Analysen von steinzeitlichen Wachsresten.
Daneben empfahl schon der griechische Arzt Hippokrates von Kos das Heilmittel bei verschiedenen Krankheiten wie Fieber und Gicht.
Honig setzt sich zum einen aus verschiedenen Zuckerarten und zum anderen aus Wasser zusammen. Dabei besteht er zu etwa 40 Prozent aus Fruchtzucker und zu rund 30 Prozent aus Traubenzucker. Somit eignet sich der Süßmacher als natürlicher Zuckerersatz.
So entsteht Honig
Der flüssige Sirup entsteht in erster Linie durch den Fleiß der Honigbienen. Mit ihren Rüsseln saugen sie nämlich den Honigtau (ein zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt) oder den Nektar aus den Blüten der jeweiligen Pflanzen.
Den gesammelten Nektar lagert die Biene im sogenannten Honigmagen ein. Am Bienenstock angekommen, wird der Inhalt des Magens an die Stockbienen übergeben.
Durch das wiederholte Abgeben und Einsaugen der Masse reichert sich der Nektar unter anderem mit Enzymen und Eiweißen an. Schlussendlich wird die Flüssigkeit dadurch eingedickt – bis sie eine zähflüssige Konsistenz erreicht hat.
Nährwerte von Honig
In der sirupartigen Flüssigkeit findest du eine Reihe von wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen.
Dazu zählen beispielsweise:
Kalorientechnisch schneidet der Honig aber nicht ganz so gut ab: Auf 100 Gramm gerechnet, enthält er über 300 Kilokalorien. Alle weiteren wichtigen Nährwerte kannst du in der folgenden Tabelle nachlesen.
Nährwerte | Pro 100 Gramm |
---|---|
Energie | 306 Kilokalorien |
Fett | 0 Gramm |
Zucker | 82 Gramm |
Kohlenhydrate | 75 Gramm |
Eiweiß | 0,4 Gramm |
Ballaststoffe | 0 Gramm |
Honig in der Schwangerschaft
Generell gilt: In der Schwangerschaft ist Honig so gut wie immer unbedenklich.
Streng genommen zählt er aber zu den tierischen Lebensmitteln, die Schwangere mit Vorsicht genießen sollten. Unbehandelte Lebensmittel, beispielsweise aus Rohmilch, können nämlich auch mit Keimen belastet sein.
Honig enthält Listerien – also Bakterien, welche die Infektionskrankheit Listeriose auslösen können.
Jedoch wirkt das Naturprodukt durch seinen hohen Gehalt an Zucker antibakteriell. Das heißt, dass sich die Listerien kaum vermehren können.
Ebenso ist bekannt, dass der Honig das Bakterium Clostridium botulinum enthalten kann. Es steckt in rund fünf Prozent aller Bienenhonig-Gläser. Die Sporen des Keims sind in der Lage, sich im Darm des Säuglings festzusetzen – so können sie eine schwere Lebensmittelvergiftung verursachen.
Medizinerinnen und Mediziner bezeichnen dies als Säuglingsbotulismus. Die Besiedelung des Darms durch Clostridien kommt durch die noch fehlende Darmflora des Babys zustande. Als Schwangere kannst du jedoch durchatmen, denn Honig darfst du trotzdem essen.
Dein Organismus macht das Bakterium durch körpereigene Stoffe und Magensäure für dich und dein Kind unschädlich. Merke dir aber: Erst ab einem Alter von einem Jahr ist der Darm eines Kleinkindes stark genug, um sich eigenständig gegen die Clostridien zu wehren.
Fazit: Honig in kleinen Mengen stellt während Schwangerschaft und Stillzeit kein Problem dar.
Noch mehr Tipps zu einer gesunden Ernährung in der Schwangerschaft findest du hier.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen des Pflanzennektars sind bisher nicht bekannt. Leidest du allerdings unter einer Allergie, dann solltest du besser auf Honigprodukte verzichten.
Grund dafür sind die enthaltenen Pollen, die Allergiebeschwerden verschlimmern können. Ähnlich verhält es sich mit der Fructoseintoleranz. Wer keinen Fruchtzucker verträgt, reagiert meist auch auf Honig allergisch.
Hier findest du Ursachen, Symptome und Behandlungen der Lebensmittelallergie.
Gesunde Wirkungen von Honig
Im Honig stecken mehr als 200 verschiedene Inhaltsstoffe – viele von ihnen punkten mit gesundheitsförderlichen Wirkungen.
Darunter zählen zum Beispiel Enzyme, Phenole und Antioxidantien. In diesem Kapitel erklären wir dir die Wirkungen des natürlichen Heilmittels genauer.
Liefert Energie
Durch seine verschiedenen Zuckerarten liefert dir der Süßmacher über einen langen Zeitraum Energie. Zunächst baut dein Körper den enthaltenen Traubenzucker ab, danach den Fruchtzucker.
Im Vergleich zu Haushaltszucker steht dir damit über längere Zeit ein gleichbleibender Vorrat an Energie zur Verfügung. In dem Heilmittel stecken daneben auch wertvolle B-Vitamine, die dir beim Abbau (Aufspaltung) der Kohlenhydrate helfen.
Da Honig von Bienen hergestellt wird, handelt es sich um ein tierisches Produkt. Und das ist auch der Fall, obwohl das letztendliche Lebensmittel rein pflanzlich ist.
Wenn du dich vegan ernährst, ist Bienenhonig nicht empfehlenswert. Dennoch stehen dir viele pflanzliche Alternativen zur Verfügung, wie beispielsweise ein aus Gänseblümchen gewonnener Sirup.
Verhindert Eisenmangel
Honig enthält eine Reihe von Vitaminen – darunter auch Vitamin C.
Das auch als Ascorbinsäure bekannte Vitamin kann dir dabei helfen, einem Eisenmangel vorzubeugen.
Es erhöht nämlich die Aufnahme von pflanzlichem Eisen. Pro 100 Gramm enthält Honig etwa 0,5 Gramm Vitamin C.
Bei richtiger Lagerung kann sich das Naturprodukt über mehrere Jahre halten. Bestenfalls verstaust du es bei einer Raumtemperatur von 18 Grad Celsius in einer trockenen und dunklen Umgebung.
Wurde der Honig jedoch falsch abgefüllt, kann er gären. Ist die Flüssigkeit verdorben, erkennst du das am alkoholischen Geschmack und der Bildung von Blasen.
Honig gegen Husten und Halsschmerzen
Ebenfalls lobenswert ist die Wirkung auf Husten und Halsschmerzen. Insbesondere bei Atemwegsinfektionen wird das natürliche Heilmittel gerne als eine Alternative zu Antibiotika empfohlen.
Durch die Analyse der aktuellen Studienlage kommen Forschende zu dem Entschluss, dass Honig dabei helfen kann, die Symptome von Husten zu lindern. Dazu zählen sowohl die Frequenz als auch die Schwere von Hustenanfällen. Honig gilt dabei sogar als weniger schädlich als andere Arzneimittel.
Durch den enthaltenen Zucker regt er beispielsweise die Speichelproduktion an. Die entstandene Feuchtigkeit kann sich dann auf die gereizten Schleimhäute legen und so schnell für eine Linderung der Beschwerden sorgen.
Abgesehen davon schreiben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem Heilmittel antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften zu.
Fördert die Regeneration
Honig ist vor allem bei Ausdauersportlern beliebt, denn das Heilmittel unterstützt die Erholung des Körpers.
Hast du eine anstrengende Sporteinheit hinter dir, dann lohnt sich der Verzehr von Honig mit Proteinen. Diese Kombination hilft dir dabei, deine Regenerationszeit zu senken.
Daneben fühlen sich auch deine Muskeln weniger steif an. Der Pflanzennektar ist reich an Aminosäuren, unter anderem an Arginin und Glutamin.
Sie stellen wichtige Zwischenprodukte des Stoffwechsels dar und geben dem Honig sein typisches Aroma.
Hier findest du Mythen rund um das Cardio- und Krafttraining.
Hilft bei Entzündungen
Die antibakteriellen Wirkungen des Honigs sind wissenschaftlich nachgewiesen. Durch den niedrigen pH-Wert und den hohen Zuckergehalt eignet sich das natürliche Heilmittel zur Behandlung von entzündlichen Hautproblemen und schlecht heilenden Wunden.
Seine speziellen Enzyme wirken zusätzlich desinfizierend. Aus diesem Grund kannst du ihn auch bei Hautunreinheiten wie Akne oder Pickeln einsetzen.
Die sirupartige Flüssigkeit ruft einen abführenden Effekt hervor, wodurch sich der Druck in deinem Darm erhöht. Schlussendlich führt das zu einer beschleunigten Stuhlentleerung.
Schützt vor Krankheiten
Bekanntermaßen ist Honig sehr gut für das Immunsystem. Durch den Verzehr soll sich laut einer österreichischen Studie die Widerstandsfähigkeit gegen Infekte um etwa 40 Prozent steigern.
Das liegt unter anderem auch an den enthaltenen Flavonoiden. Die wasserlöslichen Pflanzenfarbstoffe verfügen nämlich über medizinische Eigenschaften – sie stärken die Gefäße und wirken antiviral.
Insbesondere der medizinische Honig lässt sich hervorragend zur Stärkung des Immunsystems anwenden. Er sorgt dafür, dass du dich weniger oft erkältest und dich fitter fühlst.
Im Gegensatz zu anderen Sorten wird der medizinische Honig nicht pasteurisiert. Statt Pasteurisation kommen Gammastrahlen zum Einsatz, mit denen wichtige Stoffe erhalten bleiben.
Sorten von Honig
Es existiert eine breite Palette an unterschiedlichen Honigsorten, die sich in Geschmack und Optik unterscheiden.
Wir teilen sie in Honigtau und Blütenhonig ein. Letzterer bezeichnet diejenigen Sorten, die aus Blütennektar bestehen.
Bei Honigtau handelt es sich hingegen um die Ausscheidungen von an Pflanzen saugenden Insekten.
Akazienhonig
Bei Akazienhonig unterscheiden wir zwischen dem deutschen Akazienhonig und dem echten Akazienhonig. Während Letzterer aus tropischen Regionen gewonnen wird, stammt die deutsche Variante aus den Akazienwäldern nahe Berlin.
Der Akazienhonig weist einen hohen Zuckeranteil auf und schmeckt daher auch sehr süß und mild. Zudem ist eine hellgelbe bis goldgelbe Farbe und eine klare Konsistenz charakteristisch für die Sorte.
Manuka-Honig
Manuka-Honig zeichnet sich im Vergleich zu der herkömmlichen Variante durch eine höhere Wirksamkeit aus.
Deswegen benutzen die Ureinwohner Neuseelands das Naturprodukt schon seit langer Zeit als ein traditionelles Heilmittel.
Wie stark der Manuka-Honig wirkt, kommt vor allem auf seinen Gehalt an Methylglyoxal (MGO) an. Der Stoff entsteht als ein natürliches Stoffwechselprodukt im Magen der Biene.
Herkömmlicher Honig weist einen MGO-Gehalt von ein bis zwei Milligramm pro Kilogramm Produkt auf. Bei Manuka-Honig sind es hingegen 300 bis 700 Milligramm.
Lies hier mehr zu Wirkungen, Risiken und Anwendungen von Manuka-Honig.
Waldhonig
Der Waldhonig kann mit seinem würzigen Geschmack und seiner dunkelbraunen Farbe überzeugen. Die Sorte entsteht unter anderem auf Basis von Fichten oder Tannen.
Im Gegensatz zu anderen Honigsorten handelt es sich also nicht um Blütennektar, sondern um Absonderungen von Pflanzen und Ausscheidungen von Insekten, die sich von Pflanzensaft ernähren.
Lavendelhonig
Der Lavendelhonig ist eine Rarität, die in der Regel aus der französischen Provence stammt.
Damit der Honig als solcher bezeichnet werden darf, muss er mindestens zu 60 Prozent aus dem Nektar der Lavendelpflanze bestehen.
Geschmacklich erinnert das Genussmittel aber nicht nur an Lavendel – es überzeugt auch mit würzigen und fruchtigen Noten.
Aus diesem Grund kannst du es hervorragend zum Verfeinern von Desserts oder als Brotaufstrich verwenden.
Hier erfährst du mehr über die Wirkungen von Lavendel.
Bio-Honig
Im Gegensatz zu herkömmlichem Honig gelten für die biologische Variante gesonderte Regelungen. Obwohl die Bienen den Nektar aus der freien Natur sammeln, kann der Imker die Zusammensetzung des Endprodukts beeinflussen.
Damit beispielsweise so wenig Pestizide wie möglich in dem Lebensmittel landen, muss der Imker seine Bienenhäuser so aufstellen, dass im Umkreis von drei Kilometern überwiegend ökologische Wildpflanzen oder Pflanzenkulturen wachsen.
Neben der Standortwahl muss der Imker auch auf die Haltung der Bienen achten. Die Tiere dürfen nur in Bienenkästen gehalten werden, die aus natürlichen Rohstoffen wie Holz oder Stroh bestehen.
Abgesehen von der Qualität des Produkts muss eine Imkerei also auch auf eine umweltgerechte und nachhaltige Erzeugung Wert legen.
Da das Heilmittel einen hohen Anteil an Traubenzucker aufweist, neigt es zu einer stärkeren Bildung von Zuckerkristallen.
Die Kristalle entstehen vor allem, wenn du das Produkt in einer kühlen Umgebung lagerst. Auch neigen bestimmte Sorten wie Raps- oder Lindenhonig zur Kristallbildung. Wald- und Akazienhonig bleiben hingegen länger flüssig.
Anwendungen von Honig
Als altbewährtes Hausmittel kannst du Honig auf viele verschiedene Arten anwenden. Wir stellen dir in diesem Kapitel die zwei beliebtesten Anwendungsformen vor.
Zwiebelsaft mit Honig
Bei Husten und Erkältungen lohnt sich der Einsatz von Zwiebelsaft mit Honig. Hierbei handelt es sich um eine Art natürlicher Hustensaft.
Und so stellst du ihn her:
- Gib eine klein geschnittene Zwiebel in eine Tasse.
- Füge zwei Esslöffel Honig hinzu. Achte darauf, dass er ausreichend flüssig ist.
- Lass die Mischung über Nacht ziehen.
- Gieße am nächsten Morgen die Flüssigkeit ab und verwende sie weiter.
Hier erfährst du mehr über die Wirkungen von Zwiebelsaft.
Heiße Milch mit Honig
Wer schlecht schlafen kann, greift gerne auch mal zu einem Glas heißer Milch vermischt mit etwas Honig.
So heißt es, dass das in der Milch enthaltene Tryptophan im Gehirn das Schlafhormon Melatonin entstehen lässt.
Durch den Honig schüttet dein Körper vermehrt Insulin aus, welches die Aufnahme von Tryptophan verbessern kann.
Prinzipiell ist das alles richtig, jedoch enthält Milch zu wenig Tryptophan, um den schlaffördernden Effekt hervorzurufen.
Forschende vermuten, dass es sich hier eher um einen Placeboeffekt handelt. Nichtsdestotrotz ist eine heiße Milch mit dem Süßmacher bei Halsschmerzen gut geeignet. Beide Lebensmittel wirken sich positiv auf das Immunsystem und den Speichelfluss aus.
Honig kaufen
Damit dein nächstes Honigerlebnis ein wahrer Genuss wird, solltest du bereits vor dem Kauf auf einige Qualitätsmerkmale achten.
Wichtig ist vor allem, dass du zu Glasverpackungen greifst und Plastik vermeidest.
Das Plastik ist nicht nur schlecht für die Umwelt, es kann auch toxische Stoffe enthalten, die sich dann im Produkt anreichern.
Da es sich um ein Naturprodukt handelt, sorgen enthaltene Pollen und Wachs für eine natürliche Trübe.
Eine klare Flüssigkeit ist hingegen ein Indiz dafür, dass das Produkt erwärmt wurde – wodurch letzten Endes auch Nährstoffe verloren gehen.
Du solltest ebenfalls darauf achten, dass sich auf dem verarbeiteten Nektar keine wässrige Schicht abgesetzt hat. Das wiederum deutet auf mangelndes Rühren während der Produktion hin und geht mit einem Geschmacksverlust einher.
Auch lohnt sich der Griff zu biologisch erzeugten Pflanzennektar. Das Bio-Gütesiegel stellt nämlich sicher, dass sich am Standort der Bienenstöcke keine Verschmutzungsquellen befinden, die das Endprodukt oder die Bienen beeinträchtigen.
Es ist nämlich oftmals mit Clostridien verunreinigt, die bei jungen Hunden Vergiftungen hervorrufen können.