Hyaluron-Creme: 4 Wirkungen + 6 Tipps zu Kauf & Pflege

Hyaluron ist ein beliebter Wirkstoff gegen Falten und trockene Haut. Doch nicht nur deswegen ist die Substanz begehrt in der Kosmetik-Industrie. Sie ist so natürlich, dass fast keine Nebenwirkungen bestehen.
Wir geben Tipps zu Kauf und Anwendung einer Hyaluron-Creme und klären dich über alle Wirkungen auf.
Sie versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und beugt ungeliebten Falten vor: Hyaluronsäure ist einer der beliebtesten Feuchtigkeitsspender in Kosmetika. Was Hyaluron genau ist und warum du eine Hyaluron-Creme in deine Pflegeroutine integrieren solltest, erfährst du im Folgenden.
Das ist Hyaluron

Das ist Hyaluron
Bei Hyaluron (auch Hyaluronsäure genannt) handelt es sich um eine körpereigene Substanz. Streng genommen ist sie ein sogenannter Vielfachzucker, denn Hyaluronsäure gehört zu den Polysacchariden.
Sie kommt fast überall im Körper vor: in der Haut, den Knochen und Bandscheiben sowie in den Gelenkflüssigkeiten. Genau genommen findet sich Hyaluron in den Zellen und den Zellzwischenräumen.
Das Besondere an dem Wirkstoff ist, dass ein einziges Gramm Hyaluron ganze sechs Liter Wasser binden kann. Diese Fähigkeit trägt unter anderem dazu bei, dass deine Gelenke reibungslos funktionieren und stabil sind.
Auf der Haut wiederum spiegelt sich diese Eigenschaft in Form von Spannkraft und jugendlichem Aussehen wider. Produziert dein Körper genug Hyaluronsäure, ist dein Bindegewebe fest und straff.
Arten von Hyaluronsäure
In Kosmetika ist oft nur von Hyaluronsäure die Rede – dabei ist Hyaluron nicht gleich Hyaluron. Genau genommen wird zwischen kurzkettigem und langkettigem Hyaluron unterschieden. Welche Art des Wirkstoffs in der Hautpflege steckt, ist gar nicht so unwichtig.
Beide haben zwar einen Effekt auf die Haut, am sinnvollsten ist in der Kosmetik aber immer eine Kombination aus beiden Arten. In der INCI-Liste von Kosmetika gilt die Bezeichnung "Sodium Hyaluronate" beiden Hyaluron-Formen.
Daher kann es sich lohnen, beim Hersteller um weitere Informationen zu bitten.
Langkettiges Hyaluron
Kurzkettiges und langkettiges Hyaluron unterscheiden sich in ihrer Wirkung
Diese Moleküle sind zu groß, um tiefenwirksam in die Haut einzudringen. Stattdessen sorgt langkettiges Hyaluron in Cremes für einen unmittelbar verschönernden Effekt.
Es legt sich auf der Hautoberfläche ab und speichert dort Feuchtigkeit. Gleichzeitig stärkt es die Hautbarriere und schützt so vor Umwelteinflüssen und Keimen.
Diese Art von Hyaluron verhindert einen Feuchtigkeitsverlust und macht deine Haut sichtbar strahlender.
Das Problem mit langkettigem Hyaluron ist, dass du es wieder vom Gesicht abwaschen kannst: Es hat nur einen oberflächlichen Effekt. Eine nachhaltige Verbesserung der Feuchtigkeitsspeicherung unterstützt es nicht.
Kurzkettiges Hyaluron
Den kurzkettigen Molekülen wird eine nachhaltigere Wirkung nachgesagt. Sie dringen tief in untere Hautschichten ein und sorgen so für einen langanhaltenden Ausgleich der Feuchtigkeit. Dafür ist kurzkettiges Hyaluron deutlich teurer als langkettiges und kommt wahrscheinlich auch nur selten in Kosmetika vor.
Hyaluron-Creme: Das sind die Wirkungen
Hyaluron an sich wird nicht nur in Pflegeprodukten für die Haut eingesetzt, sondern kann auch in Form von Kapseln innerlich eingenommen oder gespritzt werden.
Einer Hyaluron-Creme werden folgende Wirkungen nachgesagt:
- Mehr Spannkraft für die Haut
- Zum Anti-Aging
- Gegen trockene Haut
- Zum Schutz der Haut
- Zur Vorbeugung von Hautunreinheiten und Entzündungen
Gegen trockene Haut
Hyaluronsäure spendet trockener Haut Feuchtigkeit
Neigt deine Haut zu Trockenheit, zeigt sie Symptome wie eine leichte Schuppenbildung, Spannungsgefühle oder eine verstärkte Faltenbildung.
Es gibt verschiedene Faktoren, die eine trockene Haut begünstigen. Meist geht dies jedoch mit einer gestörten Hautbarriere einher, da sie die Feuchtigkeit nicht mehr in deiner Haut behalten kann.
In diesem Fall ist Hyaluronsäure ein wahrer Helfer, denn sie bindet bzw. speichert Wasser in deinen Zellen. Dadurch entstehen sogenannte Feuchtigkeitsdepots.
Mit einer Hyaluron-Creme kannst du deiner Haut schonend Feuchtigkeit spenden und ihr ein frisches Aussehen verleihen.
Zum Anti-Aging
Viele Hersteller der Kosmetikindustrie versprechen wundersame Mittel, die Falten innerhalb weniger Wochen verschwinden lassen. Leider funktioniert das so nicht. Hautalterung ist Teil der Genetik und damit nicht einfach "wegzucremen".
Allerdings kann Hyaluron-Creme die Feuchtigkeitsdepots deiner Haut auffüllen und so kleinere Fältchen glätten.
Je älter du wirst, umso mehr lässt deine körpereigene Produktion an Hyaluron nach. Das macht sich vor allem darin bemerkbar, dass die Spannkraft der Haut nachlässt und Falten entstehen. Denn in den Zellzwischenräumen fehlt immer mehr Hyaluronsäure, die die Haut vorher glatt und straff hielt.
Indem du deine Haut mit Hyaluron-Creme versorgst, fügst du ihr von außen zusätzliches Hyaluron zu. Sie wirkt etwas praller und feine Linien werden geglättet. Weitere Tipps zum Anti-Aging haben wir hier für dich.
Zum Schutz der Haut
Hyaluron-Creme stärkt die Hautbarriere
Aufgefüllte Feuchtigkeitsdepots dienen nicht nur einer straff und damit jugendlich aussehenden Haut. Viel mehr schützt die Feuchtigkeit deine Haut vor äußeren Einflüssen.
Das Hyaluron festigt ihre Widerstandsfähigkeit und macht sie weniger anfällig gegenüber UV-Strahlung, Abgase, Umweltverschmutzung und anderen Reizungen.
Daneben fördert Hyaluron-Creme auch den Schutz vor freien Radikalen, die durch negative Umwelteinflüsse entstehen und Zellen angreifen.
Indirekt verhilft Hyaluron-Creme der Haut somit, dass Abfallstoffe besser abtransportiert werden. Dies reduziert einerseits Entzündungen und beugt andererseits Hautunreinheiten vor.
Um weiterhin einer frühzeitigen Hautalterung vorzubeugen, solltest du neben einer Hyaluron-Creme unbedingt einen Sonnenschutz auf die Haut auftragen.
Für eine strahlende Haut
Hyaluron-Creme kann dir eine strahlende und pralle Haut verleihen. Trockene Gesichtshaut wirkt oft fahl, da durch ausgetrocknete Hautstellen schnell Falten entstehen. Der natürliche Wirkstoff Hyaluron spendet und bindet viel Feuchtigkeit, was deiner Haut eine natürliche Frische schenkt.
Am wirkungsvollsten ist dieser Effekt, wenn deine Hyaluron-Creme weitere feuchtigkeitsspende Inhaltsstoffe beinhaltet. Niacinamide und pflanzliche Öle wie Kokosöl oder Sheabutter sind bei trockener Haut eine gute Wahl.
Nebenwirkungen von Hyaluron-Creme
Da Hyaluronsäure natürlicherweise im Körper vorkommt, ist sie in der Regel auch sehr gut verträglich. Du brauchst also nicht zu fürchten, dass Hyaluron eine allergische Reaktion hervorruft oder Reizungen verursacht. Mitunter aus diesem Grund wird der Mehrfachzucker auch in Augentropfen verarbeitet.
Lässt du dir aber Hyaluronsäure spritzen, könnte die Injektion unter Umständen zu einer Infektion führen.
Benutzt du eine Hyaluron-Creme, kann es trotzdem vorkommen, dass deine Haut mit Irritationen reagiert. In diesem Fall muss das aber nicht unbedingt an dem Hyaluron selbst liegen, sondern kann in Zusammenhang mit den anderen Inhaltsstoffen stehen.
Neigst du zu sensibler Haut, sollte deine Creme generell frei von Allergenen wie Parfum oder ätherischen Ölen sein.
Hyaluron-Creme kaufen und anwenden: 6 Tipps
Tipps zu Kauf und Anwendung von Hyaluron-Creme
Eine mild formulierte Hyaluron-Creme kannst du ruhig täglich verwenden, mitunter sogar mehrfach. Trage sie beispielsweise morgens und abends nach der Reinigung auf und massiere sie sanft in deine Haut ein.
Die Konsistenz von Hyaluron erinnert an Gel, fühlt sich auf der Haut aber recht angenehm an und klebt nicht.
Wähle das für dich passende Produkt
Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, dass es ein großes Angebot verschiedenster Hyaluron-Produkte gibt. Du hast die Wahl zwischen Hyaluron-Creme, -Serum, -Maske oder -Augenpflege.
Eine Augencreme an sich ist eher überflüssig, da du mit milden Gesichtscremes auch die Partie um deine Augen herum pflegen kannst.
Seren besitzen generell eine leichtere Textur, die besonders angenehm ist für all jene, die eine fettige oder Mischhaut haben. Cremes sind oftmals etwas schwerer und nicht selten auch ölig. Probiere am besten selbst aus, welches Produkt dir am besten gefällt.
Vermeide schädliche Inhaltsstoffe
Eine gute Gesichtscreme erkennst du nicht nur an den einzelnen Wirkstoffen, sondern auch an ihrer Formulierung. Egal wie effektiv einzelne Zusätze in der Creme sind, schädliche Inhaltsstoffe können eine positive Wirkung direkt wieder zunichtemachen.
Übrigens spiegelt sich die Qualität des Produkts nicht unbedingt im Preis wider: Teure Marken-Kosmetik ist zum Teil schlechter formuliert als Cremes und Co. aus der Drogerie.
Kennst du dich mit den komplizierten Fachbegriffen auf der INCI-Liste nicht aus, kannst du dir die App Codecheck zur Hilfe holen. Sie zeigt an, welche Inhaltsstoffe unbedenklich und welche als gesundheitsgefährdend eingestuft sind.
Generell solltest du folgende Zusätze möglichst vermeiden:
- Parabene
- Mikroplastik (primär der Umwelt zuliebe; über die Auswirkungen auf den menschlichen Organismus ist noch wenig bekannt)
- Alkohol (trocknet die Haut aus)
- Silikone
- (künstliche) Duftstoffe (als Parfum oder ätherisches Öl deklariert)
Führe eine Pflegeroutine ein
Führe eine Pflegeroutine ein
Um deine Haut dauerhaft von außen zu unterstützen, ist die Einführung einer Pflegeroutine sinnvoll. Zumindest sollte deine Hautpflege aus Reinigung und einer Gesichts- beziehungsweise Feuchtigkeitscreme bestehen.
Zwischendurch kannst du ein Peeling verwenden, um abgestorbene Hautschüppchen abzutragen. Verwendest du mehrere Produkte in deiner Routine, dann starte immer mit der Gesichtsreinigung.
Anschließend trägst du leichte bzw. wasserbasierte Texturen wie Seren auf und zum Schluss schwere bzw. ölige Cremes. Auf diese Weise kann deine Haut am besten von der Pflege profitieren.
Vermeide eine ungesunde Lebensweise
Nur mithilfe eines einzelnen Wirkstoffs wirst du hartnäckige Hautprobleme nicht los. Gegen Falten und Co. hilft vor allem eins: Vorbeugung. Hyaluron ist zwar eine gute Unterstützung, jedoch wird dir eine Hyaluron-Creme nichts nützen, wenn du viel rauchst, Alkohol trinkst oder dich häufig der Sonne aussetzt.
Ernähre dich gesund und achte auf eine ausgewogene Lebensweise. Verzichte möglichst auf Zucker, Fast Food und Milchprodukte (um Akne oder Pickeln vorzubeugen).
Trage auch an leicht bewölkten Tagen einen Sonnenschutz im Gesicht, vermeide heißes Duschen und wenn deine Haut im Winter besonders unter der Kälte leidet, spende ihr zusätzliche Feuchtigkeit.
Kombiniere deine Hyaluron-Creme mit anderen Wirkstoffen
Kombiniere Hyaluron mit anderen Wirkstoffen
Besonders wirksam ist Hyaluron, wenn du den Stoff mit anderen Wirkstoffen kombinierst, die zu deiner Haut passen.
Gegen Falten und Hauttrockenheit helfen insbesondere Niacinamide, Retinol und Vitamin E. Du kannst entweder beim Kauf deiner Hyaluron-Creme darauf achten, dass diese Inhaltsstoffe enthalten sind.
Oder du mischst verschiedene Cremes zusammen, ganz nach den individuellen Bedürfnissen deiner Haut.
Zusätzlich solltest du stets einen Sonnenschutz im Gesicht tragen. Auch hier gibt es einige Produkte auf dem Markt, die neben Hyaluron einen LSF aufweisen.
Damit du deine Haut äußerlich optimal unterstützen kannst, solltest du sie aber in erster Linie gut kennen. Neigt deine Haut zu Trockenheit, kannst du gerne zu öligeren Texturen greifen.
Die Hauptsache ist, dass du deiner Haut viel Feuchtigkeit spendest. Ist deine Haut eher fettig, solltest du vor allem auf komedogen wirkende Inhaltsstoffe verzichten. Fettige Cremes könnten deine Poren verstopfen und Pickel begünstigen.
Beginne vorbeugend
Ab dem 25. Lebensalter beginnt die Haut allmählich zu altern, auch die Hyaluron-Produktion nimmt immer mehr ab. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass Falten und Co. schon ab Mitte 20 sichtbar sind.
Trotzdem solltest du deiner Haut zuliebe früh damit beginnen, sie richtig zu pflegen und damit Falten vorzubeugen. Du kannst auch mit Anfang 20 bereits damit beginnen, deiner Gesichtshaut regelmäßig Hyaluron zuzuführen.
Alternativen zur Hyaluron-Creme
Hyaluron wird nicht nur gerne für Cremes genutzt. Der Wirkstoff kommt auch in anderen Produkten zum Einsatz. Wir haben drei Alternativen zur Hyaluron-Creme für dich.
Hyaluron-Kapseln
Hyaluron-Kapseln sind eine Alternative zur Hyaluron-Creme
Der menschliche Körper produziert selbst eine gewisse Menge an Hyaluron.
Da die Produktion jedoch mit zunehmenden Alter abnimmt, bieten einige Hersteller sogenannte Hyaluron-Kapseln an, die die Hyaluron-Produktion von innen heraus unterstützen sollen.
Diese Wirkungen sind jedoch nicht bewiesen und stehen teils unter Kritik. Neben Hyaluron-Kapseln zum Schlucken gibt es auch Tabletten oder in Wasser angerührtes Pulver mit Hyaluron.
Hyaluronsäure-Serum
Für fettige oder Mischhaut sind schwere Cremes nicht immer ideal. Eine deutlich leichtere Textur besitzen Hyaluron-Seren. Diese basieren zu einem Großteil auf Wasser und dringen somit besonders leicht und tief in die Haut ein.
Hyaluronsäure-Seren ziehen schnell ein und hinterlassen keinen schmierigen Film auf deiner Gesichtshaut.
Hyaluron-Spritzen
Eine dritte Alternative ist, sich das Hyaluron spritzen zu lassen. Diese Anwendung wird gerne genutzt, um ungeliebte Falten im Gesicht loszuwerden. Da die Hyaluron-Spritze die Haut durchdringt und damit rechtlich als Injektion gewertet wird, darf sie nur von einem Arzt oder Heilpraktiker verabreicht werden.
Dein Körper baut das Hyaluron nach einiger Zeit wieder ab. Um den glättenden Effekt also beizubehalten, musst du dich alle paar Monate einer Hyaluron-Unterspritzung aussetzen. Bedenke außerdem, dass eine solche Injektion immer mit Risiken verbunden ist, die du bei einer Hyaluron-Creme nicht hast.
So könnte es aufgrund mangelnder Hygiene zu einer Infektion kommen. Im schlimmsten Fall stirbt die Haut ab oder die Lippen verformen sich. Auch sollte die Spritze keinesfalls bei der sogenannten Zornesfalte auf der Stirn verabreicht werden, da hier empfindliche Gefäße verletzt werden könnten.