Japanisches Essen: 25 beliebte Gerichte + 7 Rezepte-Tipps
Wenn du an japanisches Essen denkst, fällt dir bestimmt zuerst Sushi ein. So köstlich der Klassiker auch ist, er fängt die Vielfalt und Komplexität der japanischen Küche nicht einmal ansatzweise ein. Hier findest du die beliebtesten Gerichte der japanischen Küche.
Die japanische Esskultur ist geprägt von kontrastreichen Farben, Umami-Aromen, prächtig angerichteten Meeresfrüchten und erfrischenden Beilagen. In diesem Beitrag stellen wir dir 25 Rezepte vor, die du unbedingt probieren solltest – von frischen Suppen bis zum süßen Dorayaki.
Um Anfängern den Einstieg in die japanische Küche zu erleichtern, haben wir auch einige geheime Rezepte-Tipps für dich in petto.
Traditionelle japanische Küche – mehr als Sushi und Kare Raisu
In Japan bezieht sich der Begriff "Washoku" auf die lokale Küche und den traditionellen Kochstil des Landes. Außerdem bedeutet der Begriff "Harmonie".
Daher ist es nicht verwunderlich, dass die meisten authentischen Rezepte viele frische Zutaten miteinander vereinen. Das gilt gleichermaßen für den kleinen Street-Food-Stand um die Ecke wie für das gehobene Restaurant.
Beliebtestes Street Food in Japan
In den Straßen Japans werden dir viele kleine Wägen mit Rädern begegnen, die die Einheimischen "yatai" nennen. So simpel die Street-Food-Wägen sind – so vielfältig ist das Street Food, das du an ihnen bekommst.
Hier ist das beliebteste Street Food Japans:
- Okonomiyaki: Eine Mischung aus einer Frittata (italienische Eierspeise) und einem herzhaften Pfannkuchen, den du mit Tintenfisch, Garnelen und Kimchi verfeinerst. Du kannst Okonomiyaki auf Kansai- oder Hiroshima-Art essen. Beim Kansai-Okonomiyaki vermischt du alle Zutaten und brätst sie gemeinsam, während du sie beim Hiroshima-Okonomiyaki nur übereinanderlegst.
- Takoyaki: Kugelförmiger Teig, der mit kleinen Tintenfischstücken, Seetang, Bonitoflocken und einer dunklen Soße belegt ist. Die mundgerechten Bällchen servierst du am besten heiß. Du solltest sie vor dem Verzehren aufschneiden, damit die Hitze entweichen kann.
- Shioyaki: Die Makrele grillst du am Stiel mit einer Prise Salz. Am besten genießt du den heißen Fisch mit einem kalten Getränk, um den Salzgehalt auszugleichen.
- Ningyoyaki: Ningyoyaki sind kleine Kuchen, die mit einer Bohnenpaste gefüllt sind. Die Kuchen gibt es in vielen spielerischen Formen von Tieren bis zu Puppen.
- Yaki Imo: Eine gebackene Süßkartoffel, die vor allem im Winter ein beliebter Snack ist. Die Verkäuferinnen und Verkäufer wickeln die Kartoffel meist ein, damit du dir nicht die Hand verbrennst.
- Kakigori: Eine Schale mit geraspeltem Eis, das du mit aromatisiertem Sirup und einem Schuss Kondensmilch verfeinern kannst.
- Anzu ame: Ein kandierter Lutscher, der aus in Essig und Sirup eingelegten Aprikosen besteht und dann mit Zucker ummantelt wird.
Japanisches Essen in der Welt
Laut "Web Japan", einer offiziellen Seite der japanischen Regierung, nimmt Japan schon seit langer Zeit auch andere internationale Küchen in die japanische Esskultur auf.
Das siehst du vor allem an all den Restaurants in japanischen Großstädten, die beispielsweise italienisches, französisches oder indisches Essen anbieten.
Gerichte die von der westlichen Kultur inspiriert sind, bezeichnen die Japanerinnen und Japaner als "Yoshoku". Dazu zählen alle Gerichte vom klassischen Curry bis zu den Spaghetti aus Neapel.
Der kulturelle Wandel findet andersherum gleichermaßen statt, da japanisches Essen als sehr gesund gilt. Daher wird japanischen Essen in westlichen Ländern immer beliebter.
Web Japan schätzt, dass die Zahl der japanischen Restaurants allein in den USA innerhalb von zehn Jahren um rund 250 Prozent gestiegen ist.
Viele traditionelle Gerichte wie Sushi, Karaage (frittiertes Hühnchen) und Ramen-Nudeln zählen heute zu den Lieblingsgerichten vieler Menschen – auch außerhalb Japans. Auch Desserts mit Matcha erfreuen sich weltweit zunehmend großer Beliebtheit.
Allerdings wurden viele Gerichte in verschiedenen Regionen leicht abgewandelt, um sie an die westlichen Gaumen anzupassen.
Ein gutes Beispiel dafür ist die California Roll – eine Art Makizushi-Rolle mit Avocados, bei der der Seetang im Inneren der Rolle "versteckt" ist. Dadurch ist die Sushi-Rolle für viele westliche Konsumenten ansprechender und weniger befremdlich.
Auch Anime und Manga haben maßgeblich zur internationalen Beliebtheit des japanischen Essens beigetragen.
So hat zum Beispiel Shana aus "Shakugan No Shana" dem westlichen Publikum das Melonenbrot schmackhaft gemacht. Der Klassiker Sailor Moon wiederum hat die Bento-Box populär gemacht.
Veganes japanisches Essen
Auf den ersten Blick mag der Gedanke, dass du dich mit japanischem Essen ausschließlich vegan ernähren kannst, abwegig klingen. Denn tatsächlich basiert ein Großteil der japanischen Küche auf Meeresfrüchten.
Beispielsweise beinhaltet die berühmte Dashi-Brühe, die in unzähligen japanischen Rezepten vorkommt, Katsuobushi (Thunfisch).
Glücklicherweise gibt es auch eine vegane Version von Dashi: "Kombu Dashi". Bei der Variante verwendest du getrockneten Seetang statt Fisch, um den klassischen Umamigeschmack zu erhalten.
Außerdem gibt es in der japanischen Küche viele vegane Zutaten, auf denen du deine Mahlzeiten aufbauen kannst. Reis, Nudeln, Seetang, Tofu, Sprossen und Pilze sind allesamt gute Optionen.
Zum Würzen und für Soßen kannst du auf Gomasio (Sesamsalz), Tamari (Sojasoße) und Wasabi-Pulver zurückgreifen.
Wie gesund japanisches Essen ist
Wir bereits erwähnt ist einer der Hauptgründe für die weltweite Beliebtheit des japanischen Essens, dass die Küche als äußerst gesund gilt. Werfen wir einen Blick auf die größten Vorteile, die du von einer japanisch inspirierten Ernährung erwarten kannst.
- Vielfalt: Traditionelle Mahlzeiten kombinieren herkömmliches Gemüse vom Festland mit Meeresfrüchten.
- Minimaler Aufwand: Washoku (japanisches Essen) verlässt sich hauptsächlich auf saisonale Lebensmittel, die du nur geringfügig und mit wenig Aufwand verarbeiten musst.
- Antioxidantien: Viele Grüntee-Getränke sind für ihren hohen Gehalt an Antioxidantien bekannt.
- Aufteilung der Portion: Meist servierst du die Mahlzeiten in Japan in mehreren kleinen Schüsseln statt auf einem großen Teller. Dadurch kannst du in einer Mahlzeit viele verschiedene Komponenten vereinen und erhältst ein sehr abwechslungsreiches Gericht.
Allerdings gelten diese Vorteile nicht unbedingt für die modernisierte japanische Küche. Moderne Restaurants sind häufig westlich inspiriert und benutzen vermehrt Fertigprodukte und tierisches Eiweiß.
Die gesundheitlichen Vorteile sind also nicht an Japan – sondern an das traditionelle Washoku gebunden.
Beliebte japanische Gerichte, die du probieren musst
Sushi ist ein international bekanntes japanisches Gericht, das in all seinen Formen von den traditionellen Nigiri bis zu den abgewandelten Chirashi sehr beliebt ist.
Du solltest dich allerdings nicht nur auf Sushi konzentrieren, da du sonst die vielen anderen köstlichen Gerichte der japanischen Küche verpasst. Hier sind unsere Empfehlungen für japanisches Essen, sortiert nach Kategorien.
Suppen und Salate
Beginnen wir die Liste mit zwei "leichten" Optionen: Suppen und Salate. Beide können viele Hauptgerichte hervorragend ergänzen und dich gleichzeitig mit vielen wichtigen Nährstoffen versorgen.
Insbesondere die japanischen Salate sind sehr vielfältig und reichen von traditionellen Gurkensalaten bis zu Pilzsalaten.
Miso-Suppe
Die Miso-Suppe ist ein ikonisches Gericht in Japan. Das Herzstück jeder Misosuppe ist die Dashi-Brühe, die mit der schmackhaften Misopaste gewürzt ist.
Die Misopaste basiert hauptsächlich auf Sojabohnen. Tofu, Frühlingszwiebeln, Daikon (Rettich), Pilze und Seetang sind gängige Komponenten von Miso-Suppen.
Zwar schmecken fertige Miso-Suppen aus dem Handel nicht zwangsläufig schlecht. Jedoch sind selbst gemachte Miso-Suppen einfach unschlagbar und definitiv den Aufwand wert.
Ein großer Vorteil der selbst gemachten Suppen ist, dass du die Zutaten ganz nach deinem Geschmack anpassen kannst.
Wir empfehlen, eine große Menge zuzubereiten und die Miso-Suppe in Zip-Beuteln im Gefrierschrank aufzubewahren. Am besten lässt du die Suppe vor dem Portionieren auf Zimmertemperatur abkühlen.
Sumashijiru
Sumashijiru (manchmal auch Suimono genannt) ist eine klare Suppe, die in Japan sehr beliebt ist.
Abgesehen von ein paar Garnierungen, die in der Suppe treiben, kannst du direkt bis zum Boden der Schüssel sehen. Trotzdem ist Sumashijiru alles andere als fade. Die Suppe hat den klassischen Umami-Geschmack.
Bei diesem Rezept solltest du übrigens nicht an der Dashi-Brühe sparen. Bedenke auch, dass die Qualität der Brühe über den Erfolg deiner Suppe entscheidet.
Die Suppe eignet sich sowohl als alltägliches Gericht als auch für besondere Anlässe.
Namasu
Namasu hat alles, was du dir von einem Salat wünschen kannst. Er ist erfrischend, spritzig, knackig, bunt und gesund. All diese Vorteile beruhen auf den beiden Hauptzutaten: Daikon und Karotten.
Am besten legst du deinen Daikon und die Karotten vorher in gesüßtem Essig ein, um dem Gericht einen Hauch von Schärfe zu verleihen.
Hijiki
Gerichte auf Seetangbasis haben den Ruf, sehr nahrhaft zu sein – und Hijiki ist da keine Ausnahme. Der Hijiki-Salat kombiniert braunen, wilden Seetang mit anderen Gemüsesorten.
Um das meiste aus dem Salat herauszuholen, solltest du das Gemüse vorher in einer Dashi-Brühe kochen.
Wenn du verpackten Hijiki verwendest, darfst du dich nicht wundern, wenn die Alge schwarz ist. Da sie vor dem Verpacken verarbeitet wurde, kann sich die Farbe ein wenig verändert haben. Dein Hijiki ist dann immer noch genießbar.
Bevor du die Algen zum Kochen verwendest, solltest du sie zumindest kurz rehydrieren. Anschließend kannst du sie nach Belieben in deine Gerichte einarbeiten.
Neben Salaten eignet sich Hijiki auch für diverse Wokgerichte wie gedämpften Reis (vorzugsweise Langkorn) oder Soba-Nudeln.
Vorspeisen, Sandwiches und Beilagen
In Japan bezieht sich das Wort "Okazu" auf Speisen, die du mit Reis servierst. Allerdings wird der Begriff "Beilage" den Okazu nicht ganz gerecht.
Die Kategorie ist in der japanischen Küche sehr breit gefächert und reicht von Gemüsegerichten bis hin zu proteinreichen Rezepten.
Vor dem Hintergrund können wir uns nun einige Gerichte ansehen, die nach westlichem Standard als "Beilagen" gelten. Die beliebtesten Sandwiches des Landes haben wir dir gleich mit aufgelistet.
Gari
Eingelegter Ingwer passt perfekt zu Sushi und anderen Gerichten mit rohem Fisch. Er ist erfrischend und nur leicht scharf, wodurch er sehr vielseitig einsetzbar ist.
Am besten kombinierst du Gari mit Kombu (Seetang), um einen würzigen Umami-Geschmack zu erhalten.
Yaki Nasu
Wenn du kein Fan von Essiggurken bist, ist Yaki Nasu vielleicht die bessere Wahl für dich. Bei der Vorspeise handelt es sich um eine würzige und gegrillte Aubergine.
Die Aubergine kannst du hervorragend mit Bonitoflocken und Ingwer verfeinern, um das Geschmackserlebnis abzurunden.
Eine richtig zubereitete Portion Yaki Nasu ist saftig, würzig und voller Aromen – und das, obwohl das Rezept nicht kompliziert ist. Du kannst die Auberginen vor dem Häuten einweichen, damit sie noch "frischer" schmecken.
Harumaki
Harumaki ist eine japanische Frühlingsrolle. Der Name setzt sich aus „Haru“ (Frühling) und „Maki“ (Rolle) zusammen. Als Füllung eignen sich verschiedene tierische und pflanzliche Proteinquellen.
Im Gegensatz zur traditionellen chinesischen Frühlingsrolle fehlt der Harumaki ein intensiver Knoblauchgeschmack.
Harumaki kannst du mit einer Bratensoße anreichern, die einen sämigen Kontrast zur knusprigen Teighülle bildet.
Aspara Nikumaki
Die Aspara Nikumaki ist eine weitere beliebte Frühlingsrolle in Japan, unterscheidet sich allerdings von herkömmlichen Frühlingsrollen: Die Rolle ist nicht mit Teig, sondern dünnen Rindfleischscheiben ummantelt.
Aspara Nikumaki sind meist mit blanchiertem Spargel gefüllt. Du kannst die Rolle mit einem scharfen Senf-Dip servieren.
Japanische Sando
Sando ist nicht wirklich ein Rezept, sondern der Oberbegriff für japanische Sandwiches. Der Klassiker ist so lecker und beliebt, dass wir ihn hier nicht auslassen können.
Fast alle japanischen Sandwiches haben eine Sache gemeinsam: Sie werden mit krustenlosem japanischem Milchbrot (Shokupan) zubereitet.
Die Füllungen hingegen sind sehr vielfältig. Du kannst Sandos mit Thunfischsalat, Eiern, Käse, Obst oder sogar Schlagsahne essen.
Die leckeren Sandwiches kannst du entweder selber machen oder sie als Fertigprodukt in japanischen Supermärkten kaufen, wenn es mal schnell gehen muss.
Hauptgerichte
Nachdem wir uns mit den Beilagen beschäftigt haben, können wir nun zu den deftigen Hauptspeisen übergehen, die bei den Japanerinnen und Japanern sehr beliebt sind.
Japanische Hauptgerichte werden gekocht, gegrillt, gedünstet, gebraten oder roh serviert. Auf die verschiedenen Kochtechniken gehen wir weiter unten noch genauer ein.
Sashimi
Wusstest du, dass Sushi noch einen etwas weniger bekannten kleinen Bruder namens "Sashimi" hat?
Für Sashimi ist im Gegensatz zu Sushi kein Essig-Reis notwendig. Stattdessen schneidest du den rohen Fisch einfach in dünne Scheiben und servierst ihn auf einem Bett aus Shiso (Sesamblatt).
Für Sashimi eignen sich verschiedene Fischsorten, darunter Thunfisch, Lachs, Gelbschwanzmakrele und Flunder.
Meistens servierst du Sashimi roh. Einige Fischarten wie Wildlachs oder Flunder solltest du vor der Verwendung einfrieren.
Tamagoyaki
Vielleicht hast du in japanischen Restaurants schon einmal einen gelbes, gerolltes und längliches Oemlett gesehen. Die Japanerinnen und Japaner servieren den Klassiker gerne zum Frühstück.
Tamagoyaki bereitest du zu, indem du dünne Schichten aus Eiern in einer Pfanne rollst.
Das Besondere an diesem Omlett ist die Süße, die durch die Zugabe von Mirin, Zucker und Dashi (japanischer Fischsud) entsteht.
Du kannst deine Tamagoyaki-Rolle mit jeder beliebigen Füllung zubereiten. Algen, Gemüse und Lachsflocken sind nur einige Beispiele für passende Füllungen.
Oyakodon
Oyakodon findest du in vielen japanischen Haushalten. Der Klassiker gilt als Comfort Food und ist in weniger als einer Stunde zubereitet.
Das Gericht basiert auf der Kombination von Huhn und Ei. Schneide einfach die Hühnerteile in mundgerechte Stücke und koche sie mit Zwiebeln und einem weich gekochten Ei in Dashi.
Dann servierst du dein Oyakodon mit Reis und voilà – du hast ein traditionelles japanisches Gericht gezaubert.
Gyudon
Wenn dir das proteinreiche und köstliche Rezept für Oyakodon gefallen hat, wirst du Gyudon bestimmt auch lieben. Statt mundgerechten Hähnchenteilen brauchst du hierfür dünn geschnittenes Rindfleisch.
Wie gewohnt kochst du das Fleisch zusammen mit Zwiebeln in Dashi. Dadurch entsteht eine aromatische Soße, die süß und pikant zugleich ist.
Karaage
Wenn wir schon über Comfort Food reden, müssen wir auch Karaage erwähnen. Das ist die japanische Variante von frittiertem Hühnchen.
Kaarage hat nicht die Form von Brüsten, Flügeln oder Drumsticks. Vielmehr handelt es sich um eine Art Nugget mit einer knusprigen Hülle. Wir empfehlen dir, die Hähnchenteile mit japanischer Mayonnaise und Zitronenspalten zu servieren.
Katsu
Wenn du statt den mundgerechten Nuggets eher große Fleischstücke bevorzugst, dann ist Katsu das Richtige für dich. Katsu sind mit Panko panierte und frittierte Schnitzel.
Statt auf Mayonnaise und Zitronenspritzer solltest du bei Hähnchen-Katsu auf Tonkatsu zurückgreifen. Das ist eine braune Soße, die süßlich-würzig schmeckt.
Du kannst den gebratenen Leckerbissen auch zu einem köstlichen Sandwich namens Katsu Sando weiterverarbeiten.
Kare Raisu
Curry verbindest du bestimmt zuerst mit Indien. Tatsächlich ist es aber auch in Japan sehr beliebt. Viele Japanerinnen und Japaner würden ihren Curryreis als Nationalgericht bezeichnen.
Das Reisgericht wurde über die Jahre immer weiter abgewandelt, bis es zu dem wurde, was es heute ist.
Normalerweise bereitest du Kare Raisu mit weißem Kurzkornreis zu, da der den Geschmack besonders gut aufsaugt. Die Soße dickst du mit einer Mehlschwitze an, wodurch das Curry die cremige Konsistenz eines Eintopfs erhält.
Die japanische Version des Currys gilt im Vergleich zur indischen Version als mild.
Yaki Udon
Wenn du Lust auf ein Wokgericht hast, könnte Yaki Udon die richtige Wahl für dich sein. Unter „Udon“ versteht man eine dicke Weizennudel.
Für Yaki Udon brätst du die Nudeln zusammen mit Gemüse und einer Eiweißquelle wie Huhn, Rindfleisch, Garnelen oder Tintenfisch in einem Wok an.
Du kannst natürlich auch auf pflanzliche Eiweißquellen setzen, um ein vegetarisches Yaki Udon zu erhalten. In jedem Fall brauchst du eine würzige Soße, die den Geschmack abrundet.
Yakisoba
Yakisoba ist ein weiteres Wokgericht, das sich in Japan großer Beliebtheit erfreut. Der Name des Gerichts ist ein bisschen irreführend, es wird nämlich nicht aus Soba-Nudeln gemacht.
Für das Rezept verwendest du Nudeln, die aus Weizenmehl und Kansui gemacht sind. Kansui ist eine alkalische Lösung aus Kaliumcarbonat und Natriumcarbonat, die zum Geschmack sowie zu der Struktur der Nudeln beitragen.
Du findest die Nudeln in vielen asiatischen Lebensmittelgeschäften.
Nikujaga
Nikujaga ist ein herzhaftes Eintopfgericht, das westlich beeinflusst – und trotzdem typisch japanisch ist. Der Eintopf besteht aus Sukiyaki-Rind, Kartoffeln, Dashi-Brühe, Sojasoße, Möhren, Zwiebeln, Zucker und Mirin.
Den farbenfrohen Nikujaga-Eintopf kannst du zusammen mit gedämpftem japanischem Reis servieren.
In vielen Nikujaga-Rezepten werden Shirataki-Nudeln verwendet. Die sind gelantineartig und etwas zäh, was dem Eintopf mehr Biss verleiht.
Du solltest die Nudeln eine Minute lang blanchieren, um ihr kräftiges Aroma leicht abzumildern.
Brot, Gebäck und Desserts
Auch wenn viele japanische Mahlzeiten ohne Brot und Nachspeisen auskommen, lohnt es sich, einen Blick auf die regionalen Spezialitäten dieser Art zu werfen. Dadurch kannst du ein besseres Verständnis für die japanische Esskultur entwickeln.
Einige japanische Nachspeisen sind einzigartig und schmecken unvergleichbar. Dazu zählen zum Beispiel die süßliche Bohnenpaste sowie das Melonenbrot.
Yudane
Yudane ist eine Teigspezialität. Das Rezept sieht vor, dass du Mehl mit Wasser vermischst, um eine Mehlschwitze zu erhalten. Die ist die Grundlage des Brotes.
Der Brotlaib ist unglaublich weich und eignet sich hervorragend neben weich gekochten Eiern zum Frühstück.
Melonenbrot
Eine süßere Alternative zu Yudane ist das japanische Melonenbrot. Das Brot ist innen süß und fluffig und außen rasterförmig und knusprig.
Du solltest den Brotlaib mit einer Meringue-Beschichtung bestreichen, die aus geschlagenem Eiweiß und Zucker besteht.
Tatsächlich kommen im Rezept für Melonenbrot keine Melonen vor.
Mizu Yokan
Zu den beliebtesten Süßspeisen in der japanischen Teezeit im Sommer gehört das erfrischende Mizu Yokan. Dabei handelt es sich um einen festen Block aus gekühltem rotem Bohnengelee.
Das klingt zunächst vielleicht nicht nach einem Dessert. Jedoch ist das Bohnengelee äußerst süß, weshalb sich Mizu Yokan hervorragend als Nachspeise eignet.
Am besten schmeckt die leckere Süßspeise, wenn du sie mit bitterem Matcha kombinierst. Du kannst auch mit der Textur experimentieren, indem du das Rezept mit gehackten Kastanien ergänzt.
Anpan
Das traditionelle Anpan ist eine Mischung aus Brot und Dessert. Im Grunde handelt es sich um ein Teiggebäck, das mit einer roten Bohnenpaste gefüllt ist.
Du erkennst Anpan in japanischen Bäckereien meist an der Garnierung aus Mohn oder schwarzem Sesam.
Dorayaki
Um die Liste der japanischen Leckereien auf Bohnenbasis abzurunden, müssen wir dir noch Dorayaki vorstellen.
Dorayaki ist eine Art kleiner Honig-Pfannkuchen, der mit roter Bohnenpaste gefüllt ist. Er ist außen weich und in der Mitte leicht klebrig, süß und erdig.
Die Zubereitung der Süßspeise ist leicht, da du den Teig nicht mit der Paste befüllen musst. Stattdessen bereitest du einfach mehrere kleine Pfannkuchen aus Pfannkuchenteig zu, bestreichst einen Pfannkuchen auf der Oberseite mit der Bohnenpaste und legst einen anderen Pfannkuchen darauf.
Vergiss nicht die Süßspeise mit Frischhaltefolie abzudecken, falls du sie nicht sofort servieren möchtest.
Shu Cream
Wie der Name schon vermuten lässt, ist dieses Dessert vom französischen Choux-Creme inspiriert. Shu Cream ist ein leichter und luftiger Blätterteig, der mit Pudding gefüllt ist.
Die Bäckerinnen und Bäcker garnieren die knusprige Oberfläche des Desserts mit Puderzucker.
Geheime Rezepte-Tipps für japanisches Essen
Die japanische Küche folgt dem Prinzip der „Fünfer“. Das sind jeweils fünf Farben, Geschmäcke und Kochtechniken, die die japanische Kochkultur auszeichnen.
Es gibt noch ein paar andere Tipps und Tricks, die dir als Anfänger bei der Zubereitung von authentischem japanischen Essen helfen können.
Mache dich mit den Zubereitungsmethoden vertraut
Die japanische Küche ist äußerst vielfältig. Die verschiedenen Zubereitungsmethoden lassen sich in vier Hauptkochstile unterteilen: Niru, Musu, Yaku und Ageru.
Wenn du dich mit diesen Techniken vertraut machst, kannst du bald vollständige japanische Gerichte zusammenstellen, zubereiten und servieren. Hier ist eine kurze Übersicht:
- Niru: Bei dieser Technik dreht sich alles um das Kochen der Komponenten. Dafür kannst du entweder Wasser oder die traditionelle Dashi-Brühe verwenden. So werden die Zutaten weich und aromatisch.
- Musu: Gerichte auf Musu-Basis wie Chawanmushi (japanischer Eierstich) werden in dicht verschlossenen und kastenförmigen Töpfen gedämpft, um das Aroma und die Feuchtigkeit zu erhalten.
- Yaku: Bei „Yaku“ steht das Grillen der Zutaten im Mittelpunkt. Die Zubereitungsmethode findet häufig beim japanischen Teriyaki-Hähnchen Verwendung. Gegrilltes japanisches Essen kommt im Gegensatz zum typischen amerikanischen BBQ ohne intensive Rauchnote aus.
- Ageru: Ageru bedeutet "Frittieren" – normalerweise in Öl und Fett – und eignet sich hervorragend für die Zubereitung von Karaage (frittiertes Hühnchen) und Katsu (japanisches Schnitzel).
Es gibt auch eine fünfte Zubereitungsmethode namens "Nama". Dabei schneidest du die Zutaten und servierst sie roh. Es handelt sich also eigentlich nicht um eine „Kochtechnik". Dennoch ist Nama in der japanischen Küche unverzichtbar und vor allem für Anfänger von großer Bedeutung.
Schließlich ist auch der gekonnte Umgang mit dem Messer wichtig, damit die Köchinnen und Köche optisch ansprechende Gerichte wie Namasu zaubern können. Namasu ist ein traditionelles Gericht aus rohen Meeresfrüchten und ungekochtem Gemüse.
Niru, Musu, Yaku, Ageru und Nama bilden zusammen die fünf Techniken des Goho.
Nutze alle Geschmacksrichtungen
Die japanische Küche basiert auf fünf Geschmacksrichtungen, die als Gomi bezeichnet werden.
Du hast wahrscheinlich schon erraten, dass die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter und (natürlich) umami sind. Die ersten vier Geschmacksrichtungen lassen sich relativ leicht in Rezepte einbauen – bei umami wird es schon kniffliger.
Chemisch gesehen besteht der Umami-Geschmack aus Glutamaten, insbesondere Glutaminsäure und Mononatriumglutamat.
Beliebte Lebensmittel, die deinen Gerichten einen Umamigeschmack verleihen, sind Kombu-Tang (getrockneter Seetang), getrockneter Bonito (Salzwasserfisch), Mirin (süßer Reiswein), Miso (Paste aus Sojabohnen), Meeresfrüchte, getrocknete Shiitake-Pilze und Dashi.
Koche bunt
Die japanische Küche legt großen Wert auf die visuelle Gestaltung der Speisen. Viele Gerichte basieren auf dem Goshiki-Farbkonzept, das wiederum auf den Farben rot, gelb, weiß, grün und schwarz beruht.
Abgesehen von der ansprechenden Optik wird dem Goshiki-Prinzip auch eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Das ist nicht verwunderlich, da du in deinen Rezepten viele verschiedene Zutaten verwenden musst, um das Prinzip einhalten zu können.
Die Zutaten reichen von fein gehackten Zwiebeln (weiß) bis hin zu einer Garnierung aus Sesamsamen (schwarz).
Schrecke nicht davor zurück, Zutaten auszutauschen
Obwohl asiatische Läden (online und physisch) immer beliebter werden, hast du vielleicht immer noch Schwierigkeiten bei der Suche nach authentischen japanischen Zutaten. In diesem Fall ist es in Ordnung, wenn du auf Ersatzprodukte zurückgreifst.
Achte nur darauf, dass du die Zutaten nur mit möglichst ähnlichen Alternativen austauschst. Ansonsten entfernt sich dein Rezept zu sehr von dem japanischen Original. Hier sind ein paar Ersatzprodukte, mit denen du japanische Zutaten ersetzen kannst:
- Mirin: Ein Teelöffel Zucker, kombiniert mit einem Esslöffel Wasser kann einen Esslöffel Mirin ersetzen.
- Reisessig: Verwende weißen Essig für Rezepte, die Reisessig verlangen. Du solltest hierbei die Dosierung reduzieren, da weißer Essig intensiver ist.
- Fleisch: Tofu, Seetang und Pilze sind hervorragende Möglichkeiten, um japanische Fleischgerichte vegetarisch zu machen.
- Ponzo: Mische gleiche Teile Sojasoße mit frischem Zitronensaft, um eine authentische Alternative für Ponzo (würzige Soße) zu erhalten.
Investiere in einen feinmaschigen Schaumlöffel
Es gibt ein paar Küchenwerkzeuge, die du beim Kochen von japanischen Rezepten unbedingt griffbereit haben solltest.
Der feinmaschige Schaumlöffel steht ganz oben auf dieser Liste. Du brauchst ihn beispielsweise, um den Schaum aus der Dashi-Brühe abzuschöpfen.
Außerdem sind ein Sieb und einen Muddler in der japanischen Küche nahezu unverzichtbar. Mit einem Muddler zerdrückst du Zutaten, was zum Beispiel für die Miso-Suppe äußerst wichtig ist.
Ähnlich funktionieren auch Suribachi und Surikogi. Mit diesen traditionellen Werkzeugen kannst du Lebensmittel mörsern, um Klassiker wie Neri Goma (Sesampaste) zuzubereiten. Neri Goma eignet sich als Dip oder als Dressing für Salate.
Wirf die Reste nicht weg
Eine gute Vorbereitung ist in der japanischen Küche sehr wichtig. Dennoch können hin und wieder Reste übrig bleiben. Nun hast du die Optionen, die Reste wegzuwerfen, sie wieder zu erhitzen oder sie in ein neues Gericht zu verwandeln.
Von der ersten "Lösung" raten wir definitiv ab, da du keine Lebensmittel verschwenden solltest. Die zweite Option ist manchmal nicht besonders zufriedenstellend, da die Mahlzeiten mit der Zeit an Frische und Geschmack verlieren.
Wir empfehlen dir, die dritte Lösung zu wählen und deine Reste in einer neuen Speise wiederzuverwenden. Dafür eignet sich vor allem das Nudelgericht Yakisoba.
Beachte die Textur
Viele japanische Rezepte wie Hähnchen Teriyaki und gebratener Reis brätst du in der Pfanne. Dabei solltest du immer vorsichtig vorgehen, da sich sonst die Textur deiner Gerichte negativ verändern kann.
Frittiertes japanisches Hühnchen sollte beispielsweise nicht matschig, sondern knusprig sein. Deshalb solltest du darauf achten, dass deine Pfanne immer heiß genug ist.
Außerdem musst du alle Zutaten abtrocknen, bevor du sie in die Pfanne gibst. Ansonsten kann das Wasser die Temperatur in dem Wok so weit senken, dass das ganze Gericht matschig wird.
Getränke
Grüner Tee ist mit Abstand das beliebteste Getränk in Japan – und dabei meinen wir nicht nur die abgepackten Teepäckchen, die du im Laden kaufst und mit einem Wasserkocher zubereitest.
Japanischer Grüntee ist viel vielfältiger als das. In Japan gibt es mehr als 20 Arten von grünem Tee, aus denen du wählen kannst. Sencha ist eine der beliebtesten Sorten und bekannt für seine erfrischende Süße und milde Schärfe.
Für die perfekte Tasse Sencha musst du die Blätter ein bis zwei Minuten lang bei 70 Grad Celsius ziehen lassen. Beliebte Alternativen zu Sencha sind der süße Gyokuro, der grasige Genmaicha, der koffeinarme Houjicha und der kräftige Aracha.
Natürlich gehört auf die Liste der kultigen Grünteegetränke aus Japan auch Matcha. Der würzige Umami-Geschmack und die leuchtende grüne Farbe machen den Tee unwiderstehlich.
Du kannst Matcha entweder heiß oder als kalten Milchkaffee genießen.
Außerdem kannst du das Matcha-Pulver in Smoothies und Softdrinks verwenden, um sie etwas gesünder zu machen.
Falls du jedoch kein Fan von grünen Tees sein solltest, können wir dir auch Mugicha empfehlen. Mugicha-Tee wird aus gerösteten Gerstenkörnern hergestellt und schmeckt daher leicht bitter.
Er unterscheidet sich geschmacklich nicht großartig von Kaffee, ist aber koffeinfrei. Du kannst Mugicha kalt oder heiß trinken.
Du musst dir deine japanischen Tees und Kaffees nicht immer selber zubereiten – in Japan bieten viele Verkaufsautomaten und Supermärkte eine Reihe von fertigen Getränken in Dosen an.
Besonders beliebt sind spezielle Yakult-Automaten. Yakult ist ein populäres probiotisches Getränk auf der Basis von Wasser, Magermilch, Zucker und einem speziellen Stamm von Milchsäurebakterien.
Zutaten
Die Saisonalität und Frische sind Hauptmerkmale der japanischen Esskultur. Hier sind die wichtigsten Zutaten, die du brauchst, um Washoku-Gerichte (traditionelle japanische Gerichte) zu kochen. Höchstwahrscheinlich sind viele der Zutaten in asiatischen Läden in deiner Nähe erhältlich.
- Reis: Um Sushi selber zu machen, brauchst du japanischen Kurzkornreis. Die Körner sind dick genug, um aneinanderzuhaften, ohne in Essig matschig zu werden.
- Nudeln: Buchweizennudeln (Soba), Udon-Nudeln und Chuka-Nudeln (chinesische Nudeln) sind allesamt Grundnahrungsmittel in der japanischen Küche.
- Miso: Insbesondere gelbe Miso-Paste ist in Japan unverzichtbar.
- Sesamöl: Sowohl normales als auch geröstetes Sesamöl sind wichtig, um deinen Gerichten ein nussiges Aroma zu verleihen.
- Seegras: Nori ist für Sushi-Rezepte unverzichtbar. Wakame-Algen bilden beispielsweise in Kombination mit Sesamöl die Grundlage für viele leckere Salate.
- Kombu: Der Seetang ist wichtig für die Zubereitung der Dashi-Brühe.
- Bonito-Flocken: Die Fischflocken eignen sich auch für selbst gemachte Dashi-Brühe und eine Reihe anderer authentischer Rezepte. Außerdem kannst du die Flocken als Topping für diverse Reisgerichte benutzen.
- Panko: Im Vergleich zu normalen Semmelbröseln sind Panko-Flocken leichter und luftiger, sodass sie sich nicht so sehr mit Fett vollsaugen.
- Shoyo: Die japanische Sojasoße hebt sich geschmacklich von anderen Sojasoßen ab und eignet sich als Basis für verschiedene Dip-Soßen.
- Lotuswurzel: Mit der Lotuswurzel kannst du viele charakteristische Gerichte wie das Pfannengericht Kinpira Renkon zaubern, das vor Aromen nur so strotzt.
- Curry Roux: Die Mischung kannst du als Fertigprodukt kaufen, um dein japanisches Curry anzudicken. Alternativ kannst du Curry Roux zu Hause aus Butter, Mehl, Garam Masala (indische Gewürzmischung), Cayennepfeffer und Currypulver selber machen.
Kräuter und Gewürze
Zu den beliebtesten Gewürzen der japanischen Küche gehört definitiv Shichimi Togarashi, das viele auch als die japanische Sieben-Gewürz-Mischung bezeichnen.
Das Gewürz ist eine Kombination aus Sesamsamen (weiß und schwarz), Sansho-Pfeffer, roten Chiliflocken, Nori-Algen, Mohn und getrockneten Orangenschalen.
Eine simplere Alternative zur Shichimi-Mischung ist Ichimi Togarashi. Das Gewürz besteht nur aus gemahlenen roten Chilis. Die Schärfe passt perfekt zu Nudeln, Reis und Salaten.
Wenn du keine Schärfe verträgst, solltest du auf Ichimi Togarashi verzichten.
Auch mit Karashi kannst du deinen Gerichten eine feurige Note verleihen. Das Gewürz basiert auf Senfkörnern und passt besonders gut zu Gurken. Du kannst Karashi als Pulver oder Paste erwerben.
Wenn du Karashi mit Mayonnaise oder Miso mischt, erhältst du einen köstlichen Dip.
Neben den fertigen Gewürzmischungen solltest du auch immer frischen Ingwer zu Hause haben. Viele Japanerinnen und Japaner nutzen Ingwer-Raspeln um Meeresfrüchten eine frische Note zu verfeinern.
Zum Garnieren zahlreicher Gerichte eignen sich Mitsuba-Blätter.
Japanische Esskultur
Kulinarische Traditionen sind ein wichtiger Teil der japanischen Kultur. Die traditionelle japanische Küche (Washoku) steht sogar auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO.
Es ist also nicht verwunderlich, dass Essen in Japan häufig mit Festen und Feiern verbunden ist.
Essgewohnheiten
Die Japanerinnen und Japaner legen viel Wert auf Meeresfrüchte. Dabei ist das Wichtigste – wie immer bei Washoku – die Saisonalität und Frische der Lebensmittel.
So setzen beispielsweise viele japanische Restaurants im Frühling auf Bambussprossen und Bohnen, während sie im Sommer vor allem mit Süßfisch und Meeraalen arbeiten.
Die japanische Herbst-Küche ist geprägt von Matsutake-Pilzen, Süßkartoffeln, Lachs und pazifischen Makrelenhechten.
Im Winter kommen Kohl, Lauch, Klettenwurzeln, Zitrusfrüchte und der kultige Daikon-Rettich auf den Tisch. Auch Krabben und Austern werden in Japan im Winter gerne zu wohlig-warmen Gerichten verarbeitet.
In der japanischen Esskultur ist die Qualität der Gerichte wichtiger als die Quantität. Manche Japanerinnen und Japaner glauben übrigens, dass sie nur so viel essen sollten, bis sie zu 80 Prozent satt sind.
Japanische Mahlzeiten solltest du wenn möglich immer in mundgerechten Stücken servieren, die du in kleinen Schüsseln anrichtest.
In einigen japanischen Restaurants wirst du den traditionellen Tatamiboden vorfinden. In Restaurants mit Tatamiboden sitzt du auf vielen Kissen und isst an einem niedrigen Tisch.
Außerdem gibt es Sushi-Restaurants in Japan, die das Essen auf einem Förderband (Kaitenzushi) servieren. Auch in diesen Restaurants hast du jedoch die Möglichkeit, wie gewohnt am Tisch zu essen und à la carte zu bestellen.
Aufbau der Mahlzeiten
Die durchschnittliche japanische Mahlzeit besteht aus einem Grundnahrungsmittel (gedämpfter Reis, Ramen oder Udon-Nudeln), einer Portion Suppe, einer Proteinquelle und Gemüse.
In Japan spricht man häufig von "einer Suppe, drei Beilagen". Darunter versteht man eine Suppe, eine Schüssel Reis und drei separate Beilagen.
Japanische Mahlzeiten sind meist nicht in verschiedene Gänge (Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise) aufgeteilt. Stattdessen servierst du alle Komponenten gleichzeitig nebeneinander. Dadurch kannst du immer das essen, worauf du gerade Lust hast. Lediglich das Dessert servieren die Japanerinnen und Japaner manchmal separat.
Im Anschluss an die Mahlzeit stellen dir viele Gastgeberinnen und Gastgeber noch einen Tee auf den Tisch. Ungesunde Snacks sind hier eher unüblich.
In der japanischen Haute-Cusine (Kaiseki), also der gehobenen Küche, ist der Aufbau der Mahlzeiten etwas anders. Hier servieren die Köchinnen und Köche das Essen tatsächlich in mehreren kleinen Gängen. Außerdem benutzen sie fast ausschließlich regionale und saisonale Zutaten.
Etikette
Keine Sorge, viele Japanerinnen und Japaner verstehen, dass Ausländerinnen und Ausländer die Traditionen, Etikette und Gepflogenheiten der japanischen Kultur nicht kennen. Daher werden sie vermutlich nicht zu streng mit dir sein und den ein oder anderen Fauxpas verzeihen.
Trotzdem solltest du dich mit den Grundlagen vertraut machen und dein Bestes geben, um niemanden zu verärgern. Hier sind sieben Tipps, die du beachten solltest, wenn du in Japan essen gehst:
- Bedanke dich für das Essen. Auf Japanisch bedeutet „Itadakimasu“ in etwa „Danke für das Essen“ oder „Ich nehme demütig“. Das solltest du der Gastgeberin oder dem Gastgeber schon vor dem Essen sagen, um nicht unhöflich zu sein.
- Betrete den Tatami nicht mit Schuhen. Wenn der Speisesaal mit einem traditionellen Tatamiboden verkleidet ist, solltest du vor dem Betreten deine Schuhe ausziehen.
- Tauche nicht den Reis in die Sojasoße. Wenn du Sushi isst, solltest du nur den Fisch in die Sojasoße tunken.
- Du solltest Miso nicht wie eine "normale" Suppe behandeln. Anstatt Miso mit einem Löffel zu essen, musst du die Schüssel zum Mund führen und direkt daraus schlürfen. Die festen Bestandteile der Suppe kannst du anschließend mit deinen Essstäbchen aufnehmen.
- Benutze die Ablage für deine Essstäbchen. Du solltest die Stäbchen nicht einfach in den Reis stecken oder auf dem Tisch liegen lassen. Wenn es keine Ablage gibt, kannst du die Stäbchen ordentlich in deine Schüssel legen. Achte darauf, dass sich die Stäbchen nicht kreuzen.
- Verzichte auf Trinkgeld. In japanischen Restaurants ist es unüblich, dem Personal Trinkgeld zu geben. Viele Japanerinnen und Japaner weigern sich sogar, das Geld anzunehmen.
- Schließe das Essen mit den Worten „Gochisou Sama“ ab. Damit sagst du der Gastgeberin oder dem Gastgeber, dass du satt und zufrieden bist.