Johannisbrot: 6 gesunde Vorteile + 4 Anwendungen
Das Superfood Johannisbrot hat zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten und ist noch dazu sehr gesund. Welche Vorteile, Anwendungen und Risiken das Johannisbrot mit sich bringt, erfährst du in diesem Artikel.
Johannisbrot hat nicht nur eine lange Geschichte, es trägt noch dazu Namen mit interessanten Hintergründen. Außerdem ist der Johannisbrotbaum eine echte Superpflanze.
Wissenswertes über Johannisbrot
Wissenswertes über Johannisbrot
Johannisbrot ist eine Hülsenfrucht und fast überall auf der Welt beheimatet. Zudem gibt es eine ganze Reihe interessanter Fakten über dieses Superfood.
Name
Die Namensgebungen des Johannisbrots haben viele interessante Geschichten.
Bei uns trägt die Frucht ihren Namen aus einer alten Legende. Demnach soll Johannis der Täufer sich in der Wüste neben Heuschrecken von Johannisbrot ernährt haben.
Andere Quellen behaupten, dass der Johanniterorden damals dazu beigetragen habe das Johannisbrot zu verbreiten, woher die Frucht ihren Namen hat. Der lateinische Fachbegriff für den Johannisbrotbaum ist Ceratonia siliqua.
Der Name könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Samen alle in etwa 0,18 Gramm wiegen und damit dem Gewicht eines Karats (0,2 Gramm) sehr nahe kommen.
So wird vermutet, dass sie früher als Gewichte von zum Beispiel Juwelieren verwendet wurden.
Herkunft und Geschichte
Herkunft und Geschichte
Vermutlich kommt das Johannisbrot aus Arabien. Es heißt, es wurde bereits zweitausend Jahre vor Christus in Ägypten das erste Mal angebaut.
Zumindest belegen Aufzeichnungen der alten Pharaonen die Verwendung des Holzes vom Johannisbrotbaums als Baumaterial.
Auch wird vermutet, dass die Ägypter die Leinen für ihre Mumien mit Johannisbrotextrakt versahen.
Durch die Römer gelangte die Frucht im letzten Jahrhundert schließlich auch nach Europa, wo sie sich weiter verbreitete. Mit den Seefahrern gelangte sie im 17. Jahrhundert auch nach Amerika, Asien und Australien.
Hauptsächlich wurde aber damals wohl das Holz des Baumes zum Bauen verwendet, sowie die Frucht als Tierfutter. Seit dem 19. und 20. Jahrhundert wird auch das Mehl der Frucht für Lebensmittel und als Ersatz für Kaffee verarbeitet und angewendet.
Der Johannisbrotbaum
Ein Johannisbrotbaum
Der Johannisbrotbaum wird in Österreich auch Bockshörndlbaum genannt. Andere Namen für dieses Gewächs sind auch Karubenbaum oder Karobbaum.
Er ist sehr trockenresistent und kann gut bei großer Hitze wachsen, wozu ihm bereits 350 bis 550 Millimeter Niederschlag im Jahr genügen.
Der Baum wird in etwa 10 bis 20 Meter hoch.
Generell ist dieser Baum recht anspruchslos. Er kann auf beinahe allen Böden wachsen, selbst wenn sie einen hohen Salzgehalt haben.
So kann er auch ausgezeichnet an Küsten oder an marginalen Standorten ohne Bewässerung wachsen. Einzig auf Frost reagiert der Johannisbrotbaum empfindlich. So ist er in Höhenlagen kaum bis gar nicht zu finden.
Anbau
Hauptsächlich kommt das Johannisbrot aus Vorderasien und dem Mittelmeerraum, wo es auch seine Ursprünge hat. Mittlerweile wird die Frucht aber von den USA bis Neuseeland beinahe weltweit angebaut.
Da der Baum so anspruchslos ist, kann er überall gedeihen, selbst in unseren heimischen Gärten, wo ihn viele gern als Zierpflanze halten.
Hier bei uns sollte er allerdings eher in einem Kübel gepflanzt werden, damit er im Winter an einen kühlen und hellen Ort gebracht werden kann. Dort ist er vor Frost und zu kalten Temperaturen geschützt.
Ernte von Johannisbrot
Ernte von Johannisbrot
Die Früchte des Johannisbrotbaums sind etwa 20 bis 30 Zentimeter lang und zunächst grün. Mit zunehmender Reife erhalten sie ihre klassische schokoladenbraune Farbe.
Sie werden geerntet, indem die Erntehelfenden mit Stöcken gegen die Zweige schlagen. So fallen die Früchte vom Baum, wo sie aufgelesen werden.
Johannisbrot wird unreif geerntet, weil die Früchte sonst erst hinunterfallen, wenn sie bereits überreif sind.
Pro Baum können durchschnittlich etwa 75 Kilogramm geerntet werden, wobei es sogar Bäume gibt, die bis zu 250 Kilogramm Früchte tragen. Da die Ernte recht aufwändig ist, macht sie auch fast ein Drittel der Produktionskosten aus.
Geschmack
Der Geschmack von Johannisbrot ist recht süß und ähnelt dem von Karamell, manche vergleichen es auch mit Lakritz.
Das gemahlene Fruchtfleisch wird aufgrund seines süßen Geschmacks auch häufig als Schokoladen- oder Kakaoersatz verwendet. Die Frucht kannst du im Ganzen essen oder als eines der vielfältigen Produkte verzehren.
Vorteile und gesunde Wirkungen von Johannisbrot
Vorteile und gesunde Wirkungen von Johannisbrot
Johannisbrot gilt bereits seit vielen Jahren als äußerst gesund, egal in welcher Anwendungsform.
Es kann sowohl ein guter Ersatz für ungesündere Süßigkeiten sein, hat aber auch so einige wichtige Nährstoffe in sich.
Zudem ist es sehr lange haltbar.
Im Folgenden erklären wir dir die Vorteile, die Johannisbrot für dich und deine Gesundheit haben kann.
Nährstoffreich
Johnnisbrot ist sehr nährstoffreich
Johannisbrot enthält viele Nährstoffe, mit denen wir unserem Körper Gutes tun können. Dazu ist er noch sehr arm an Cholesterin und Fetten.
Unter den Nährstoffen ist zum Beispiel auch ein großer Anteil an Kalzium. Dieses benötigt unser Körper unbedingt für die Gewährleistung gesunder Knochen und Zähne.
Nährwerte | pro 100 g |
---|---|
Kalorien | 222kcal |
Fette | 0,7 g |
Cholesterin | 0 mg |
Natrium | 35 mg |
Kalium | 827 mg |
Kohlenhydrate | 89 g |
Ballaststoffe | 40 g |
Zucker | 49 g |
Protein | 4,6 g |
Kalizium | 348 mg |
Eisen | 2,9 mg |
Magnesium | 54 mg |
Johannisbrot als Schokoladenersatz
Johannisbrot als Schokoladenersatz
Hierzulande ist Johannisbrot wohl am bekanntesten dadurch, dass es ein gesunder Ersatz für Schokolade sein kann.
Immerhin enthält es deutlich weniger Fett (Schokolade: 34 Gramm, Johannisbrot: 0,7 Gramm) und Kalorien (Schokolade: circa 530 kcal, Johannisbrot 222 kcal).
Zudem enthält es Proteine und Ballaststoffe, die wiederum gesund sind und länger sättigen.
Da der Geschmack von Johannisbrot dem von Schokolade recht ähnlich ist, wird das Superfood häufig und gern als gesunde Alternative zur schokoladigen Sünde genommen.
Gerade bei Kindern, die bekanntlich ja Süßigkeiten lieben, kann Johannisbrot ein kleiner gesunder Ersatz sein.
Wenn du das erste Mal Johannisbrot in der Hand hast, mag dich im ersten Moment vielleicht der leicht ranzige Geruch irritieren. Lass dich davon aber nicht abschrecken. Der Geruch kommt von dem hohen Gehalt eines Stoffes namens Isobuttersäure.
Du kannst das Johannisbrot dennoch guten Gewissens verzehren. Der Geschmack ist trotz des seltsamen Geruchs sehr süß und lecker.
Ökologisch nachhaltig
Johannisbrot ist ökologisch nachhaltig
Im Gegensatz zu vielen anderen Lebensmitteln und vor allem Schokolade ist Johannisbrot eine deutlich nachhaltigere Alternative.
Da der Johannisbaum ein so anspruchsloses Gewächs ist, ist es leicht, ihn im Bio-Anbau zu züchten. Außerdem verbraucht er dazu extrem wenig Wasser.
Zum Vergleich: eine normale Tafel Schokolade mit 100 Gramm hat in der Produktion einen Wasserverbrauch von 2.700 Litern.
Andere Produkte wie Kakao hingegen müssen häufig mit Pestiziden und anderen Chemikalien behandelt werden. Das schädigt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Arbeitenden auf den Plantagen.
Der Johannisbrotbaum dagegen verbessert die Bodenbeschaffenheit sogar noch. Allerdings solltest du bei Johannisbrot trotzdem noch im Hinterkopf behalten, dass es häufig aus weit entfernten Ländern eingeflogen wird, genau wie Schokolade und Kakao auch.
Wenn du das Klima schonen möchtest, achte also am besten darauf, dass dein Johannisbrot aus europäischen Ländern wie Italien oder Kroatien kommt.
Krebsvorbeugend
Krebsvorbeugend
Johannisbrot enthält viele Antioxidantien. Das sind Stoffe, die uns vor sogenannten freien Radikalen schützen.
Diese werden vom Körper, aber auch von giftigen Umwelteinflüssen wie Zigaretten oder starker Sonnenstrahlung gebildet.
Freie Radikale attackieren unsere Zellen. Antioxidantien wirken denen entgegen.
So kannst du bestimmten Krebsarten, vor allem Gebärmutterhalskrebs, vorbeugen. Aber auch das Immunsystem wird gestärkt und Entzündungen entgegengewirkt.
Hilfe bei Verdauungsbeschwerden
Johannisbrot hilft bei Verdauungsbeschwerden
Wenn du Problemen mit Magen oder Darm hast, ist Johanniskraut ebenfalls ein hervorragendes Heilungsmittel. Vor allem auch durch seinen hohen Gehalt an Ballaststoffen.
So kann es beispielsweise bei Sodbrennen, Verstopfung, Entzündungen, Blähungen oder Durchfall helfen. Auch für Menschen mit Gluten- oder Laktoseunverträglichkeiten ist Johannisbrot optimal.
Es kann allerdings auch leicht abführend wirken, wenn du zu viel davon verzehrst. Achte also auf die Menge, die du zu dir nimmst.
Abnehmen
Johannisbrot hilft beim Abnehmen
Wenn du abnehmen möchtest, ist Johannisbrot ein ideales Diätprodukt für dich.
Es kurbelt die Fettverbrennung an, senkt kurzfristig deine Blutfettwerte und enthält kein Cholesterin. Außerdem ist es sehr fettarm.
Ein Vorteil von Johannisbrot ist außerdem, dass es die Überproduktion von Ghrelin verhindert. Das ist ein vom Körper hergestelltes Hormon, welches appetitanregend wirkt.
Wenn du also zum Beispiel deine tägliche Portion Schokolade oder Kakao durch Johannisbrot ersetzt, hast du schon so einige Kalorien eingespart und verhinderst zugleich noch Heißhungerattacken.
Wo du Johannisbrot kaufen kannst
Wo du Johannisbrot kaufen kannst
Johannisbrot ist bei uns gar nicht so schwer zu bekommen. In kleinen Supermärkten liegt es vielleicht nicht direkt griffbereit.
Dennoch sollte es in einem großen, gut sortierten Supermarkt zu finden sein.
Vor allem den Sirup und andere Produkte aus der Frucht findest du auch sehr gut in Biomärkten und Reformhäusern.
Falls du Schwierigkeiten hast, Johannisbrot zu finden, kannst du auch mal in türkischen oder arabischen Lebensmittelläden danach schauen. Dort findet man es teilweise häufiger als in unseren klassischen Supermärkten.
Anwendungen von Johannisbrot
Wozu Johannisbrot verwendet wird
Johannisbrot wird zu einer Vielzahl von Produkten verarbeitet, wenn es auch nicht alle hier bei uns gibt.
Selbst für die Tierwelt ist die Frucht ein Wundermittel.
Johannisbrot als Lebensmittel
In den Anbauländern profitieren vor allem die armen Bevölkerungsschichten von der nährstoffreichen Frucht.
Bei uns kennt man Johannisbrot vor allem in pulverisierter Form, als sogenanntes Carobpulver. Darüber erfährst du alles im nächsten Kapitel.
Saft und Sirup
Johannisbrot als Saft und Sirup
In manchen Ländern wird es auch zu Saft (Kaftan) gepresst oder zu Sirup verarbeitet.
Der Saft wird wiederum dazu verwendet, andere Nahrungsmittel einzulegen oder es wird Honig daraus hergestellt.
Alkohol und Medizin
Auch alkoholische Getränke wie Branntwein oder Rum werden in einigen Ländern aus Johannisbrot hergestellt.
Dort wird aus der Frucht außerdem eine Art Hustentee produziert, der bei Husten und Asthma heilende und schleimlösende Wirkungen haben soll.
Aufstrich
Johannisbrot kann außerdem als süßer Brotaufstrich verwendet werden. So kannst du andere, deutlich ungesündere Nougatcremes ersetzen und hast trotzdem einen leckeren und schokoladig süßen Aufstrich für dein Frühstück.
Johannisbrot für Tiere
Johannisbrot für Tiere
Tatsächlich ist Johannisbrot sogar für Tiere ein echtes Superfood.
Vor allem für Hunde und Katzen, die schnell sensibel oder allergisch auf bestimmtes Futter reagieren, eignet sich die Hülsenfrucht.
Genauso gut kannst du sie auch deinem Pferd oder Nagetier als kleinen Snack geben.
Da Johannisbrot eine Vielzahl an Nährstoffen enthält und antibakterielle Wirkungen hat, ist es für dein Tier sogar sehr gesund.
Auch bei Durchfall kannst du es sehr gut verfüttern. Am besten vermischst du es vor der Fütterung mit ausreichend Wasser und gibst es etwa eine halbe Stunde später zu Fressen.
Oder aber du nutzt kleine getrocknete Stückchen der Frucht als Leckerlis für zwischendurch.
Wichtig: Informiere dich vorher, welche Mengen du deinem Tier geben solltest. Das ist nämlich oft gar nicht so viel. Wenn du es trocken verfütterst, achte außerdem darauf, ihm genügend Wasser zur Verfügung zu stellen.
Carob
Das ist Carobpulver
Carob nennt man das Fruchtfleisch vom Johannisbrot, wobei es zugleich auch der englische Begriff für die gesamte Frucht ist.
Wenn man hierzulande den Begriff Carob verwendet, ist damit meist das Pulver gemeint.
Dieses wird aus dem getrockneten Fruchtfleisch des Johannisbrots gemahlen und wird daher auch Johannisbrotmehl genannt.
Dabei ist es nicht zu verwechseln mit Johannisbrotkernmehl, über das du hier nachlesen kannst.
Carobpulver ist ein gesunder und nachhaltiger Ersatz für Kakaopulver und wird als solches oft zum Backen oder im Getränk verwendet. Es hat sogar den Vorteil, dass es süßer ist als herkömmlicher Kakao, der oft einen bitteren Nebengeschmack hat.
Außerdem enthält Carobpulver im Gegensatz zu Kakao kein Koffein. Wenn du also abends gern mal eine heiße Schokolade trinkst, probiere doch mal Carobpulver aus. Damit kannst du sichergehen, dass dein Schlaf nicht von zu viel Koffein gestört wird.
Wann du bei Johannisbrot vorsichtig sein solltest
Risiken und Nebenwirkungen von Johannisbrot
Eigentlich gibt es kaum Nachweise, dass Johannisbrot mit irgendwelchen Risiken oder Gefahren zusammenhängt.
Soweit die Forschung es belegen kann, ist der Verzehr der Frucht unbedenklich.
Dennoch solltest du natürlich nicht zu viel davon verzehren. Erst recht nicht, wenn du es zuvor noch nie gegessen hast.
Johannisbrot kann in seltenen Fällen eine leicht abführende Wirkung haben, allergische Reaktionen auslösen oder ein Völlegefühl und Blähungen verursachen.
Besonders vorsichtig solltest du auch in Schwangerschaft und Stillzeit sein.
Es gibt zwar keine Nachweise dazu, ob Johannisbrot möglicherweise Nebenwirkungen haben könnte, doch zugleich gibt es auch keine Beweise, dass die Einnahme vollkommen sicher ist.
Wenn du dir also bist, bleibe besser bei geringen Mengen und übertreibe es nicht mit dem Verzehr.