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Kamillentee: 7 Wirkungen & 3 Alternativen zum Heißgetränk

Ein Tee aus Kamille ist die gängigste Verwendung der Heilpflanze. Das Getränk kommt bei zahlreichen Leiden zum Einsatz – sowohl innerlich als auch äußerlich. Welche Wirkungen Kamillentee genau hat und worauf du bei der Wahl der richtigen Kräuter achten muss, erklären wir im Folgenden.

Kamille überzeugt durch ihre unzähligen gesundheitsfördernden Eigenschaften. Diese machen die Heilpflanze zu einem unentbehrlichen Allzweckmittel, das beinahe in jedem Haushalt vertreten ist – und zwar zumeist in Form von Kamillentee.

Kamillentee aus Echter Kamille

Kamillentee aus Echter Kamille

Ob bei Erkältungen oder Magen-Darm-Beschwerden – Kamillentee ist ein bewährtes Hausmittel bei einer Vielzahl an Krankheiten.

Schon seit Jahrhunderten kommt die Heilpflanze zum Einsatz. Selbst in der Antike war sie schon als Heilmittel bekannt.

Dabei ist sie ganz leicht zugänglich. Du findest sie auch hierzulande in großer Zahl in der freien Natur.

Dabei fällt die Pflanze vor allem durch ihren gelben Blütenkopf und ihre weißen Blütenblätter auf. Allerdings gibt es viele Pflanzen, die der Kamille ähnlich sehen.

Du solltest diese nicht mit ihr verwechseln, wenn du von den gesundheitsfördernden Wirkungen der Heilpflanze profitieren möchtest. Die Doppelgänger sind zwar nicht giftig, sie besitzen allerdings auch keinerlei Heilwirkungen. Doppelgänger sind beispielsweise:

  • Hundskamille
  • Geruchlose Kamille
  • Strahlenlose Kamille

Erkennen kannst du die Echte Kamille beispielsweise an ihrem Geruch. Die Blüten der Echten Kamille verströmen ihren typischen Eigengeruch, wenn du sie zwischen deinen Fingern zerreibst.

Sie können eine Höhe von 15 bis 50 Zentimeter erreichen und wachsen zu mehreren Blüten an einer einzelnen Pflanze. Die Blütezeit ist von Mai bis September.

Zubereitung von Kamillenblüten

Zubereitung von Kamillenblüten

Für medizinische Zwecke kommen ausschließlich die Kamillenblüten zum Einsatz. Du kannst sie in frischer und getrockneter Form anwenden.

Meist werden jedoch getrocknete Blüten verwendet und zu einem Aufguss verarbeitet. Neben einem solchen Kamillentee kannst du aus den Kamillenblüten auch ätherisches Öl gewinnen.

Es stammt aus den Drüsenschuppen, die an der Oberfläche der Blüten sitzen. Werden diese beschädigt, tritt das ätherische Öl aus.

Willst du einen einfachen Tee aus den Kamillenblüten herstellen, musst du diese nicht weiter verarbeiten. Du kannst sie jedoch trocknen oder gleich zu getrockneten Blüten greifen, wenn du sie länger nutzen möchtest. Allerdings kannst du den Tee auch mit frischen Blüten zubereiten.

Dazu gießt du die Blüten einfach mit heißem Wasser auf und lässt sie für acht bis zehn Minuten ziehen. Dann seihst du den Tee ab und kannst ihn warm genießen.

Wie lang dein Tee genau ziehen sollte, hängt von dem jeweiligen Verwendungszweck ab. Willst du den Tee zum Gurgeln verwenden, beispielsweise bei Halsschmerzen, solltest du ihn kürzer ziehen lassen. Zudem solltest du bei dieser Anwendung darauf achten, dass der Kamillentee ausreichend abgekühlt ist.

Bei einer innerlichen Anwendung kannst du den Tee länger ziehen lassen und heißer genießen. Allerdings musst du auch hier ein paar Minuten warten, bis du das Heißgetränk zu dir nehmen kannst, damit du dich nicht verbrühst.

Die Kamillenblüten sollten stets mit kochendem Wasser zubereitet werden und bestenfalls von Bioqualität sein, um mögliche Pestizide zu vermeiden. Für eine Tasse brauchst du circa vier Teelöffel frische oder zwei Teelöffel getrocknete Kamillenblüten.

Wirkungen von Kamillentee

Wirkungen von Kamillentee

Der Aufguss aus den Kamillenblüten verfügt über zahlreiche Wirkungen, die deiner Gesundheit förderlich sind. Grund dafür sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in den Blüten enthalten sind.

Die Blüten bestehen darüber hinaus zu etwa 1,5 Prozent aus ätherischem Öl, das wiederum über eine Vielzahl an gesunden Stoffen verfügt.

In welcher Konzentration die Stoffe enthalten sind, hängt jedoch stark von der Herkunft der Pflanze ab.

Im ätherischen Öl enthalten ist unter anderem Bisabolol, das in Form von a-Bisabolol besonders wirksam ist und entzündungshemmend und hautberuhigend wirkt. Diese Wirkungen werden noch verstärkt durch Chamazulen und Flavonoide.

Chamazulen entsteht bei der Herstellung von Kamillenöl aus der Substanz Matricin und wirkt ebenfalls entzündungshemmend. Flavonoide bezeichnen eine Gruppe verschiedener sekundärer Pflanzenstoffe, die stark antioxidativ wirken.

Dadurch schützen sie die Zellen vor Schädigungen, die durch Umwelteinflüsse und eine schlechte Lebensweise entstehen. Solche Zellschädigungen können schwerwiegende Krankheiten auslösen und sogar das Wachstum von Krebszellen begünstigen.

Bei Erkältungen

Kamillentee ist ein optimales Hausmittel bei Erkältungen. Er eignet sich hier sowohl für die innerliche als auch die äußerliche Anwendung. Bei Halsschmerzen kannst du ihn beispielsweise als Gurgellösung einsetzen. Bei Husten und Schnupfen eignet sich der Tee auch zur Inhalation.

Grund dafür sind seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Kamille beruhigt die gereizten Schleimhäute und kann den Schleim lösen. Der Verzehr einer Tasse Kamillentee wärmt dich von innen und ist somit eine echte Wohltat bei Erkältungen.

Wie du deine Erkältung schnell wieder loswirst, erfährst du hier.

Bei Magen-Darm-Beschwerden

Kamillentee bei Magen-Darm-Beschwerden

Besonders wirksam ist Kamillentee bei Verdauungsbeschwerden. Dabei kannst du ihn vor allem bei Blähungen und Völlegefühl einsetzen.

Der Tee aus den Kamillenblüten hat sowohl positive Wirkungen auf den Magen als auch auf den Darm. Aufgrund seiner durchblutungsfördernden Eigenschaften sondert die Magenschleimhaut mehr Magensaft ab und kann so die Verdauung optimal unterstützen.

Wirksam ist der Tee darum auch bei einer Magenschleimhautentzündung.

Darüber hinaus wirkt Kamillentee gegen schlechte Bakterien im Darm und unterstützt auf diese Weise eine gesunde Darmflora. Die Kamille fördert jedoch nicht nur eine gesunde Verdauung, sondern hilft auch bei krampfartigen Beschwerden.

Ein Tee mit der Heilpflanze löst verkrampfte Muskeln im Magen-Darm-Trakt und kann so schnell für Linderung sorgen.

Bei Schleimhautentzündungen

Die beruhigende Wirkung der Kamille kommt dir auch bei Schleimhautentzündungen zugute. Nicht nur deine Magenschleimhaut profitiert von dem Mittel, sondern auch deine Mundschleimhaut und deine Schleimhäute im Genital- und Analbereich.

Kamille wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und wundheilend und kommt darum unter anderem bei Zahnfleischentzündungen zum Einsatz.

Am besten wendest du die Heilpflanze als Mundspülung oder Gurgelwasser an. Bei Entzündungen im Genital- und Analbereich kannst du Sitzbäder und Spülungen mit Kamille machen.

Für innere Ruhe

Für innere Ruhe

Auch bei psychischen Leiden und emotionalem Stress kann ein Kamillentee durchaus hilfreich sein. Kamille beruhigt nicht nur Haut und Schleimhäute, sondern auch deinen Geist.

Kamillenöl kommt in der Aromatherapie bei Stress zum Einsatz. Schon der Duft der Kamille kann beruhigend wirken und zu deiner Entspannung beitragen.

Konsumierst du den Tee, nimmst du sein Aroma auf und wärmst dich von innen. Das kann bereits förderlich für dein Wohlbefinden sein.

Für Frauen

Frauen profitieren besonders von der Kamille. Denn die Kamille hilft ihnen in zweifacher Weise. Zum Einen kann ein Kamillentee aufgrund der Wärme und krampflösenden Wirkweise bei Menstruationsbeschwerden helfen.

Andererseits verhilft er ihnen möglicherweise zu einem längeren Leben. Das konnte eine Studie aus den USA feststellen. Bei dieser Studie wurde das Sterberisiko von über anderthalb tausend Frauen über einen Zeitraum von sieben Jahren untersucht.

Die Frauen, die Kamillentee zu sich nahmen, hatten ein sehr viel geringeres Risiko verfrüht zu sterben und Erkrankungen wie Diabetes auszubilden – und zwar um 29 Prozent. Bei Männern zeigte die Kamille jedoch keine Wirkungen.

In der Schwangerschaft

Vitamin-A-Schwangerschaft

Kamillentee in der Schwangerschaft

Nicht nur bei Menstruationsbeschwerden ist die Kamille wirksam, sondern auch in der Schwangerschaft.

Im Gegensatz zu vielen anderen Heilpflanzen ist die Kamille in der Schwangerschaft unbedenklich und kann darum bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz kommen.

So hilft ein Kamillentee beispielsweise gegen Schwangerschaftsübelkeit und kann auch Sodbrennen und Blähungen entgegenwirken.

Da im Tee kein Koffein enthalten ist, können Schwangere mehrere Tassen Kamillentee täglich trinken und so im vollen Umfang von den Heilwirkungen der Kamille profitieren.

Weitere Tipps zur Ernährung in der Schwangerschaft gibt es hier.

Für die Schönheit

Kamille ist sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet ein wahres Schönheitselixier. Der Tee lindert Entzündungen und spendet viel Feuchtigkeit. Das lässt deine Haut strahlen. Innerlich wendest du die Heilpflanze einfach als Tee an.

Dank der enthaltenen Antioxidantien schützt der Tee vor vorzeitiger Hautalterung. So erhältst du deine Schönheit von innen. Darüber hinaus kann eine Tasse Kamillentee beim Einschlafen helfen, da es Nervosität entgegen wirkt. Du wachst ausgeruhter auf und siehst frischer aus.

Doch auch äußerlich kannst du die Heilpflanze für die Schönheitspflege verwenden. Ein Aufguss mit Kamillenblüten eignet sich beispielsweise sehr gut für ein Gesichtsdampfbad. Gerade unreine Haut profitiert von einer solchen Behandlung.

Durch den warmen Dampf öffnen sich deine Poren. Nachfolgende Wirkstoffe können so besser in die Haut eindringen. Gleichzeitig kannst du Unreinheiten leichter entfernen. Was außerdem gegen Pickel hilft, erfährst du hier.

Aber nicht nur deine Haut, sondern auch deine Haare kannst du mit einem Aufguss aus Kamillenblüten wieder zum Strahlen bringen. Besonders blonde Haare lassen sich mit einem Haarwasser aus Kamille behandeln.

Dazu gibst du es einfach auf deine Haare und lässt diese trocknen. Deine Haare sehen gleich geschmeidiger aus.

Risiken von Kamillentee

Risiken von Kamillentee

Kamille ist allgemein gut verträglich. Dennoch gibt es einige Risiken bei der Nutzung der Heilpflanze. So reagieren einige Menschen allergisch auf Kamillenblüten.

Hast du bereits eine Allergie gegen andere Korbblütler wie Arnika festgestellt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du auch auf Kamille allergisch reagierst.

Verzichte daher besser auf die Verwendung von Kamillentee, auch wenn es nur selten zu allergischen Reaktionen gegen Kamille kommt.

Darüber hinaus können die Kamillenblüten auch mit Pollen belastet sein. Reagierst du allergisch auf Pollen, solltest du auch mit Kamille vorsichtig sein, um allergische Reaktionen zu vermeiden.

Alternativen zu Kamillentee

Sagt dir der leicht bittere Geschmack der Kamille nicht zu oder bist du gegen die Heilpflanze allergisch, musst du auf die Heilwirkungen nicht verzichten. Es gibt unzählige Tees mit ähnlichen Wirkungen, auf die du stattdessen zurückgreifen kannst.

Je nach deinen Beschwerden kannst du zwischen verschiedenen Tees wählen.

Salbeitee

Salbeitee ähnelt dem Aufguss aus Kamillenblüten in vielerlei Hinsicht. Zwar schmeckt der Kräutertee würziger und bitterer, doch ist er auch besonders wirksam bei Husten. Da Salbei adstringierend wirkt, kann sich Schleim besser lösen.

Genau wie Kamille wirkt Salbei antibakteriell und kann darum gegen schädliche Bakterien vorgehen. Entzündungen können so schneller abklingen. Das ist gerade bei Halsschmerzen förderlich.

Doch nicht nur bei Erkältungen wirkt Salbeitee. Ebenso wie Kamille kann der Tee auch bei Verdauungsbeschwerden und Blähungen hilfreich sein. Salbei wirkt krampflösend und kann deshalb auch bei Menstruationsbeschwerden für Besserung sorgen.

Darüber hinaus regt er den Fluss der Verdauungssäfte an und erleichtert somit die Verdauung. Mehr über Salbei erfährst du hier.

Fencheltee

Fencheltee als Alternative

Auch Fencheltee ist ein hilfreiches Allzweckmittel. Besonders effektiv ist er bei Magen-Darm-Beschwerden. Denn der Tee wirkt sowohl krampflösend als auch verdauungsfördernd.

Blähungen und Völlegefühl können so in nur kurzer Zeit verschwinden. Am besten wirkt Fencheltee übrigens in Kombination mit Anis und Kümmel.

Willst du den Tee ausschließlich bei Verdauungsbeschwerden einsetzen, ist darum ein Fenchel-Anis-Kümmel-Tee empfehlenswert.

Allerdings wirkt Fencheltee nicht nur bei Magen-Darm-Beschwerden, sondern auch bei Erkältungen. Wenn du unter Husten, Schnupfen und Halsschmerzen leidest, kann ein Fencheltee für Linderung sorgen.

Der Tee wirkt nämlich schleimlösend und kann so den Abtransport des Schleims unterstützen. Mehr Wirkungen von Fenchel gibt es hier.

Ingwertee

Ingwertee ist ebenfalls ein vielseitiges Heißgetränk, das bei allerlei Leiden für Besserung sorgen kann. So ist ein Ingwertee das optimale Getränk, um dein Immunsystem zu stärken. Er wirkt entzündungshemmend, schleimlösend und wärmt deinen Körper von innen.

Darum ist er bestens bei Erkältungen geeignet. Um von der vollen Wirksamkeit der Knolle zu profitieren, solltest du den Tee mit frischem Ingwer zubereiten.

Allerdings wirkt Ingwer nicht nur gegen Erkältungen. Auch bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen ist die Wurzel wirksam, da auch sie die Produktion der Verdauungssäfte anregt. Neben der Verdauung regt Ingwer aufgrund seiner Schärfe auch den Stoffwechsel an.

Aus diesem Grund hilft die Wurzel sogar beim gesunden Abnehmen. Mehr Informationen über die wirkungsvolle Knolle findest du hier.

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