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Kerbel: 5 Wirkungen & 6 Tipps zum Anbau

Der Kerbel zählt vor allem in der französischen Küche zu den feinen Kräutern. Welche positiven Wirkungen das Gewürz hat, wie du es anwendest und wie Kerbel angepflanzt wird, erfährst du in diesem Artikel.

Sowohl in der Küche als auch in der Heilkunde verwenden die Menschen seit dem Mittelalter das gesunde Kraut. Wieso Echter Kerbel gerade in der französischen Küche so beliebt ist, verraten wir dir im Folgenden.

Was Kerbel eigentlich ist

Was Kerbel eigentlich für eine Pflanze ist

Der Kerbel (im Lateinischen "Anthriscus") ist eine Pflanzengattung und gehört zur Familie der Doldenblütler. Es gibt insgesamt etwa 9 bis 15 Arten, die in Eurasien und Afrika verbreitet sind.

Darunter fällt auch der sogenannte Echte Kerbel (Anthriscus cerefolium), der auch als Küchenkraut, Gartenkerbel, Kirbele oder Suppenkraut bezeichnet wird.

Vermutlich brachten die Römer der Antike den Echten Kerbel über die Alpen. Seitdem wird er als Kulturpflanze sowohl bei uns als auch in Nord- und Südamerika angebaut.

Im Handel oder auf dem Markt kannst du das Kraut ab März erwerben. Dann ist es bis Ende August durchgehend erhältlich. Du kannst die Heilpflanze jedoch auch selbst aussäen. Wie das funktioniert, erklären wir dir weiter unten.

Meist wird Kerbel nur in der Küche zum Würzen von Speisen verwendet. Als Heilpflanze nutzt man ihn eher selten.

Arten der Pflanze

Diese Arten von Kerbel gibt es

Es gibt verschiedene Sorten des Gartenkerbels im Handel zu kaufen. Dazu gehören krausblättrige und glattblättrige Arten.

So gibt es zum Beispiel die zum Teil kältefeste Sorte "Fijne Krul", deren Blätter kraus sind.

Die Besonderheit bei dieser Art liegt daran, dass du die Sämlinge von den späten Saaten auch unter einer Vliesabdeckung oder im Frühbeet überwintern lassen kannst. Ab März kannst du die Kerbelblätter dann ernten.

Bei der Sorte "Vertissimo" erhältst du einen hohen Ertrag bei der Ernte. Außerdem sind die Blätter glatt und dunkelgrün und die Pflanze strahlt einen intensiveren Anis-Duft aus.

Suchst du insbesondere eine Art des Suppenkrauts für deine Töpfe und Blumenkästen, bist du mit der Sorte "Massa" gut beraten. Diese Sorte ist sehr kompakt und ihre Blätter sind glatt. "Massa" wächst außerdem etwa 20 bis 40 Zentimeter hoch. 

Aussehen und Geschmack der Pflanze

Aussehen und Geschmack von Kerbel

Alle Arten des Kerbels wachsen zweijährig oder als ausdauernde krautige Pflanzen.

Die Pflanze wächst buschig mit einem Umfang von bis zu 30 Zentimetern und erreicht in kürzester Zeit eine Höhe von 30 bis 60 Zentimetern.

Der Stängel wächst aus einer dünnen Wurzel und ist längs gerillt, silbrig-grün, mehrfach verzweigt und von innen hohl.

Kerbel schmeckt süßlich-aromatisch und erinnert vom Geschmack her an Anis und Fenchel. Die einzelnen Teile der Pflanze riechen ebenfalls leicht nach Anis und weisen feine Härchen auf.

An den Blättern erkennst du die nahe Verwandtschaft zu Möhre und Petersilie. Die Blätter sind mehrfach gefiedert und dreieckig. Sie sind außerdem weich und hell- bis mittelgrün. Die Haare befinden sich dabei auf den Nerven der Unterseite.

Zwischen den Monaten Mai und August blühen die kleinen weißen Doldenblüten. Hat die Pflanze ihre Blüte erreicht, verliert sie ihre Würzkraft. Daher solltest du die Blätter unbedingt vor der Blütezeit ernten.

Die etwa acht Millimeter langen und einen Millimeter breiten Früchte des Kerbels glänzen schwarz, wobei ihre Form schmal und walzenförmig ist.

Unterschied zum Wiesenkerbel

Der Unterschied zwischen Echtem Kerbel und Wiesenkerbel

Der Wiesenkerbel wächst wild in der Umgebung und zeichnet sich durch einen herberen Geschmack aus. Außerdem sind seine Blätter farnartiger und sie sind stärker behaart.

Möchtest du Wiesenkerbel pflücken, solltest du vorsichtig sein. Die Pflanze ähnelt optisch sehr dem gefleckten Schierling.

Dieser ist jedoch nicht zum Verzehr geeignet, sondern giftig für den menschlichen Körper.

Mehr Infos zum Sammeln von Wildkräutern findest du in diesem Artikel.

Inhaltsstoffe von Kerbel

Nicht nur durch den Geschmack verwenden viele Menschen Kerbel als Heilpflanze, sondern auch wegen seiner entschlackenden und blutreinigenden Wirkung.

Das Küchenkraut enthält Vitamin C, Estragol, Bitterstoffe, Flavonoide sowie Cumarine. Die positive Wirkung dieser Inhaltsstoffe besteht darin, dass sie als Tonikum den menschlichen Blutdruck regulieren und die Funktion der Blase und Nieren unterstützen.

Außerdem sind in Kerbel Gerbstoffe enthalten, die dir bei der Verdauung helfen können.

Ebenso enthält Kirbele in all seinen Pflanzenteilen das ätherische Öl Isoanethol. Dieses sorgt für das Anis-Aroma des Kerbels.

In der folgenden Tabelle haben wir noch einmal alle Inhaltsstoffe des Kerbels aufgelistet.

InhaltsstoffMenge pro 100 Gramm Kerbel
Kalorien237 kcal
Fettgehalt3,9 g
Gesättigte Fettsäuren0,2 g
Cholesterin0 mg
Natrium83 mg
Kalium4.740 mg
Kohlenhydrate49 g
Ballaststoffe11 g
Protein23 g
Vitamin C50 mg
Eisen32 mg
Vitamin B60,9 mg
Magnesium130 mg
Calcium1.350 mg

Gesunde Wirkungen von Kerbel im Körper

Gesunde Wirkungen von Kerbel im Körper

Bereits im frühen Mittelalter wussten die Menschen von der gesunden Wirkung des Kerbels. So ließ zum Beispiel Karl der Große, der von 742 bis 814 lebte, die Heilpflanze auf seinen Landgütern aussäen.

Ebenso wurde sie in Klostergärten angepflanzt und gegen Schmerzen und sogenannte “Blutwallungen” eingesetzt. Welche weiteren positiven Eigenschaften das Kraut hat, erklären wir dir im Folgenden.

Blutreinigende Wirkung

Trinkst du regelmäßig eine bis zwei Tassen Tee aus den Blättern des Küchenkrauts, entfaltet er bald seine blutreinigende, entschlackende und wassertreibende Wirkung.

Aufgrund dieser Wirkung wird Kerbel traditionell zum Fasten sowie zur Entgiftung verwendet. 

Wirkt bei Entzündungen

Das gesunde Kraut soll aufgrund seiner gesunden Eigenschaften auch entzündungshemmend wirken. 

Wenn du kleinere Entzündungen auf der Haut hast, kannst du einen Aufguss aus Kerbel machen und diesen auf der Haut anwenden. Dazu presst du den Saft aus den Kerbelblättern und mischst diesen mit Schafgarben- und Löwenzahnsaft.

Diese Mischung trinkst du dann als Frühjahrskur, die gleichzeitig deinen Stoffwechsel anregen kann. Außerdem soll diese Kur auch gegen Ekzeme, Abszesse sowie zur Blutreinigung eingesetzt werden.

Hilft gegen Husten

Kerbel kann gegen Husten helfen

Hast du dir eine Erkältung eingefangen und leidest unter ständigem Husten, kannst du ebenfalls kerbelhaltigen Tee trinken. Die heilsame Wirkung des Tees kann deinen Hustenreiz lindern.

Durch die entzündungshemmende Wirkung unterstützt dich das Kraut bei der Genesung und sorgt dafür, dass du nachts besser durchschlafen kannst, ohne von Hustenreiz geplagt zu werden.

Wie du eine Erkältung außerdem schnell loswerden kannst, verraten wir dir in diesem Artikel.

Gut für dein Immunsystem

Durch den Gehalt an Vitamin C kannst du mit dem Verzehr von Kerbel dein Immunsystem unterstützen. Außerdem wirkt das Vitamin gegen freie Radikale, die durch Prozesse in deinem Stoffwechsel entstehen und deine Zellen angreifen. 

Ebenso sorgen die Mineralstoffe Eisen, Kalium und Zink dafür, dass mehr rote Blutkörperchen gebildet werden. Zusätzlich fördern sie auch deine Herzgesundheit.

Unterstützt die Verdauung

Kerbel unterstützt deine Verdauung

Wenn du unter Verdauungsproblemen leidest, kannst du ebenfalls von dem Verzehr des gesunden Krauts profitieren. 

In Kerbel sind wichtige Bitterstoffe und ätherische Öle enthalten, die deine Verdauung fördern und somit zu mehr Wohlbefinden führen können.  

Weitere gesunde Kräuter stellen wir dir in diesem Artikel vor.

Am besten genießt du Kerbel in Form eines verdauungsfördernden Tees. Wie du den Tee richtig zubereitest, erklären wir dir am Ende des Artikels.

Risiken von Kerbel

Wann du den Verzehr von Kerbel vermeiden solltest

Grundsätzlich kannst du Kerbel bedenkenlos essen, denn es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Allerdings solltest du auf den Verzehr des Krautes unter der folgenden Bedingung verzichten.

Wenn du grundsätzlich eine Allergie gegen Pflanzen aus der Familie der Apiaceae hast, solltest du Kerbel nicht verzehren. Andernfalls kann es passieren, dass du einen Hautausschlag bekommst oder Symptome einer Kontaktdermatitis bemerkst.

Hattest du also in deiner Vergangenheit schon negative Reaktionen auf Kräuter wie Koriander oder Petersilie, sei bei Kerbel lieber vorsichtig.

Vermeide am besten den Verzehr sowie eine Berührung mit dem Kraut, da sonst eventuell ähnliche Nebenwirkungen auftreten.

Kerbel-Ersatz

Suchst du Ersatz für Kerbel, weil du gegen ihn allergisch bist, kannst du auf Fenchelsamen zurückgreifen. Die Samen sind eine der besten Alternativen, da der Geschmack dem des Kerbels ähnelt. Er ist würzig und ähnlich-pikant.

Alternativ kannst du aber auch etwas Petersilie und Anis mischen, um einen ähnlichen Geschmack zu erreichen. 

Kerbel selbst anpflanzen

Wie du den Kerbel selbst anpflanzen kannst

Wenn du einen grünen Daumen hast und den Gartenkerbel bei dir im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen möchtest, geben wir dir im Folgenden Tipps zum Anpflanzen und was du dabei beachten solltest.

Kerbel aussäen

Der Standort des Kerbels sollte im Halbschatten liegen, aber dennoch warm sein. Zu viel Sonne und Trockenheit lassen die Pflanze frühzeitig erblühen, wodurch sich die Würzkraft verringert.

Achte beim Boden darauf, dass er locker, leicht feucht und humos ist. Dann kann der Kerbel dort gut gedeihen.

Um Ende März beziehungsweise Anfang April herum kannst du die Pflanze draußen im Freiland säen. Säe sie dabei am besten in dünnen Reihen mit ungefähr zehn Zentimetern Abstand aus, da das Küchenkraut ein Lichtkeimer ist.

Du kannst das Kraut außerdem gut zwischen Salatpflanzen aussäen. Dort schützt es die Pflanzen aufgrund seines aromatischen Dufts vor Ameisen, Schnecken und Läusen.

Möchtest du dauerhaft etwas von dem Kraut ernten, kannst du das Küchenkraut ab Mai bis Juni sowie von Ende August bis September neu aussäen. Halte dabei jedoch einen zeitlichen Abstand von zwei bis drei Wochen ein.

Magst du die Topfkultur lieber, kannst du im Geschäft sogenannte Saatscheiben kaufen. Diese haben einen Durchmesser zwischen 11 und 12 Zentimetern. Hierbei sind die Samen in richtigem Abstand in Papier eingebettet und die Topfkultur ist somit das ganze Jahr über möglich.

Kerbel pflegen

Das Küchenkraut ist nicht besonders anspruchsvoll, weshalb es sich leicht pflegen lässt.

Ist es vor allem im Sommer jedoch zu trocken, solltest du die pflanze durchdringend und in regelmäßigen Abständen gießen.

Kerbel ernten

Wann und wie du den Kerbel am besten erntest

Wenn du das Kraut ernten möchtest, kannst du das schon sechs bis acht Wochen nach der Aussaat tun. Allerdings nur so lange, bis sich die Blüten zeigen.

Am besten pflückst du nur die jungen und zarten Blätter, bevor die Blüte beginnt. Das hat den Grund, dass sich in den Blättern die meiste Würzkraft befindet.

Das Kraut haltbar machen

Kerbel zu trocken, ist nicht unbedingt zu empfehlen. Das liegt daran, dass das Kraut im getrockneten Zustand schnell an Festigkeit und Aroma verliert.

Ebenso solltest du das Suppenkraut nicht einfrieren, da du dann denselben Effekt wie beim Trocknen bemerken wirst: Der Geschmack geht verloren.

Stattdessen kannst du den Kerbel mit Salz, Essig oder Öl einlegen. Allerdings schmeckt er dann nicht mehr so aromatisch wie die frische Variante.

Um das Kraut länger frisch zu halten, kannst du das Bündel zum Beispiel in feuchtes Küchenpapier einwickeln oder einwässern.

Vorsicht bei Schädlingen

Zu den Schädlingen beim Kerbel gehören vor allem Blattläuse. Um diese loszuwerden, kannst du die Samen eher spät aussäen. Zusätzlich können sich eventuell Präparate mit Neem lohnen, um die Pflanze von den Schädlingen zu befreien.

Typische Krankheiten

Welche Krankheiten bei Kerbel auftreten können

Wie bei vielen anderen Pflanzen können bestimmte Pilzkrankheiten beim Kerbel auftreten.

Dazu gehören zum Beispiel Wurzelfäule oder Welke, die durch Staunässe oder feucht-kühler Witterung hervorgerufen werden können. 

Die Wurzelfäule erkennst du an einem weißen, spinnenartigen Belag am Grund des Stängels. Später färbt sich dieser Belag bräunlich. Welke hingegen zeigt sich durch faulende und bräunliche Wurzeln. 

Vorbeugen kannst du diesen Krankheiten, indem du die Anbaupausen von drei Jahren einhältst und Verdichtungen des Bodens sowie Staunässe vermeidest.

In manchen Fällen kann sich auch Echter Mehltau bemerkbar machen. Diesen erkennst du an braunen bis schwarzen Punkten an dem Stängel und den Fiederblättchen der Pflanze. Die Blätter werden nach einiger Zeit gelb und können absterben. Sorge dabei am besten für einen lockeren Bestand.

Verwendung und Zubereitung von Kerbel

Verwendung und Zubereitung von Kerbel

Kerbel zählt vor allem in der französischen Küche zu den feinen Kräutern ("fines herbes"), was an seinem Anis-Aroma liegt.

Du kannst ihn zum Beispiel frisch zerhacken und zu Omeletts, Quarkspeisen, Soßen, Fischgerichten, Salaten oder Suppen geben.

Allerdings sollte die Gewürzpflanze dabei nie gekocht werden. Daneben kannst du die Blätter des Kerbels für Pesto, Vinaigrette oder auch Kräuterbutter verwenden.

Vielleicht ist dir auch die "Frankfurter Grüne Soße" bekannt. Neben Petersilie, Borretsch, Pimpinelle, Sauerampfer, Kresse und Schnittlauch ist nämlich auch Kerbel ein Bestandteil davon.

Insbesondere im Süden Deutschlands zählt Kirbele zu den Fastenkräutern, weshalb es oft am Gründonnerstag zubereitet wird. Du kannst es trotz des einzigartigen Geschmacks mit anderen Küchenkräutern kombinieren.

Außerdem kannst du aus den im Frühling geernteten Blättern eine leckere Kerbelsuppe zubereiten. Auch die Stiele des Krauts kannst du hineingeben. Sie verleihen der Suppe ein kräftiges Aroma, sind jedoch nicht zu aufdringlich.

Insgesamt kannst du Kerbel in der Küche vielseitig einsetzen. Er passt dank seiner frischen und frühlingshaften Note hervorragend zu diversen Gerichten mit Gemüse, Fisch oder Geflügel.

Tee aus Kerbel

Wenn du dir einen Kerbel-Tee machen möchtest, nimmst du dafür am besten einen Teelöffel getrocknete oder frische Blätter, die du vorher zerkleinerst. Gieße die Blätter mit heißem Wasser auf und lasse den Tee für zehn Minuten ziehen.

Nachdem du den Tee abgeseiht hast, trinkst du über den Tag verteilt schluckweise eine bis zwei Tassen davon. Der Tee entfaltet in deinem Körper eine blutreinigende, entschlackende und wassertreibende Wirkung.

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