Kokosöl: 6 Anwendungen, 3 Risiken + Tipps zum Kauf
Lecker, gesund und gut für die Schönheit: Kokosöl galt lange Zeit als das Superfood schlechthin. Dann hieß es auf einmal, dass Öl sei "das reine Gift". Wie gesund oder schädlich ist das Öl nun in Wahrheit? Im Folgenden erfährst du alles über Kokosöl, von den Wirkungen über Risiken bis zu Tipps beim Kauf.
Was Kokosöl eigentlich ist
Kokosöl wird aus dem aromatischen Fruchtfleisch von Kokosnüssen gewonnen. Dazu wird das Fruchtfleisch, auch Kopra genannt, getrocknet, zerkleinert und anschließend in sogenannten Ölmühlen ausgepresst.
Wie ein Großteil aller Speiseöle, darunter auch Leinöl und Schwarzkümmelöl, entsteht also auch Kokosöl durch einen Pressvorgang.
Je nach dem, zu welchem Zweck es später einmal verwendet werden soll, wird das Öl nach dem Pressen noch weiter bearbeitet. Das Endprodukt hat in der Regel eine klare oder weißliche, manchmal auch leicht gelbe Färbung.
Besonderheiten von Kokosöl
Zu den Besonderheiten von Kokosöl gehört, dass es bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz annimmt. Daher wird es teilweise auch als Kokosfett bezeichnet. Bei mehr als 25 Grad Celsius wird es dagegen flüssig.
Sein weltweiter Durchbruch gelang Kokosöl mit dem Erfolgszug der Superfoods, gesunder Lebensmittel, die besonders bei einer ausgewogenen und bewussten Ernährung eine wichtige Rolle spielen.
Dann aber wurden auf einmal kritische Stimmen laut, die behaupteten, das Öl sei gar nicht so gesund wie bisher angenommen; im Gegenteil, es sei sogar gesundheitsschädlich. Welche Inhaltsstoffe in dem milden Öl stecken und ob Kokosfett nun gesund oder ungesund ist, erfährst du im Folgenden.
Inhaltsstoffe von Kokosöl
Zusammen mit Chia-Samen und der Avocado galt Kokosöl lange Zeit als besonders potentes Superfood, das nicht nur gesund, sondern auch schön macht.
Und tatsächlich finden sich in dem Fett einige Nährstoffe, die für eine gesunde Wirkung sprechen. Dazu gehört in erster Linie Vitamin E.
Vitamin E
Vitamin E ist auch als "Zellschutz-Vitamin" bekannt und spielt zusammen mit Vitamin C, Vitamin A und dem Mineralstoff Zink eine extrem wichtige Rolle in deinem Immunsystem.
Es ist nämlich für die Abwehr schädlicher Moleküle, sogenannter "freier Radikale", verantwortlich, die deine Zellen angreifen und gefährliche Mutationen auslösen können.
Doch Vitamin E schützt und behütet deine Zellen nicht nur von innen, sondern auch von außen: Der Nährstoff hat eine feuchtigkeitsspendende und entzündungshemmende Wirkung.
Dadurch schützt er deine Hautbarriere, hindert Krankheitserreger, in deine Hautzellen einzudringen und hilft ihnen bei der Regeneration von Verletzungen.
Calcium
Calcium gehört zu den Mineralstoffen, elementare Nährstoffe, die dein Körper ebenso wie Vitamine zum Überleben und Funktionieren braucht. Zusammen mit Magnesium und Kalium gehört Calcium zu den Mengenelementen.
Das sind Mineralstoffe, die dein Organismus in größeren Mengen benötigt. Denn Calcium ist für deinen Körper von grundlegender Bedeutung: Es bildet den Grundstoff für deine Knochensubstanz. Ohne Calcium werden deine Knochen spröde und anfällig für Brüche.
Doch das Mineral kann noch mehr: Es nimmt ebenfalls maßgeblich Einfluss auf Muskeln, Nerven, die Blutgerinnung und diverse Stoffwechselprozesse. Durch seinen Anteil an Calcium, auch wenn er nicht so groß ist, trägt Kokosöl bei regelmäßigem Verzehr also rundum zu deiner Gesundheit bei.
Essentielle Aminosäuren
Aminosäuren gehören zu den Grundbausteinen des menschlichen Körpers. Aus ihnen werden Proteine gebildet, die dein Organismus wiederum zum Aufbau von Gewebe nutzt. Muskeln, Haut und Haare können ohne Proteine nicht gebildet werden.
Doch obwohl dein Körper auf die Moleküle angewiesen ist, kann er manche Aminosäuren – ebenso wie Mineralien und Vitamine – nicht selbst aufbauen.
Das sind die sogenannten essentiellen Aminosäuren, die du deinem Organismus regelmäßig über die Ernährung zuführen musst.
Hier bildet Kokosöl eine wertvolle Ergänzung auf dem Speiseplan, denn das Öl enthält einige der dringend benötigten Aminosäuren und hilft so deinem Körper, seine normale Funktion aufrecht zu erhalten und sogar zu steigern.
Gesättigte Fettsäuren
Zu den bisher erwähnten Bestandteilen von Kokosöl gehören Vitamin E, Calcium und essentielle Aminosäuren.
Den Hauptbestandteil des Fetts bildet aber eine andere Nährstoffgruppe: Die sogenannten gesättigten Fettsäuren.
Gesättigte Fettsäuren sind ein wichtiger Baustein von Fett, das entgegen seines schlechten Rufes zusammen mit Kohlenhydraten und Proteinen zu den Makronährstoffen gehört, die dein Organismus braucht, um gesund zu bleiben und richtig zu funktionieren.
Funktionen von gesättigten Fettsäuren
Gesättigte Fettsäuren stellen, entgegen gängigen Vorurteilen, keinen unnützen Ballast für deinen Körper dar, sondern erfüllen vielmehr spezifische Funktionen.
Sie dienen ihm als Energiequelle und Energiespeicher, schützen die inneren Organe, beeinflussen den Hormonstoffwechsel und dein Immunsystem.
Diese gesunde und notwendige Wirkung von ungesättigten Fettsäuren kann sich jedoch ins Gegenteil verkehren, wenn du zu viel davon zu dir nimmst. Gemäß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten gesättigte Fettsäuren daher nur 10 Prozent deiner täglichen Energiezufuhr ausmachen.
Risiken von gesättigten Fettsäuren
Mit nur 10 Prozent deiner täglichen Energiezufuhr sollten gesättigte Fettsäuren nicht allzu viel Platz auf deinem Speiseplan einnehmen.
In höheren Mengen entfalten die organischen Verbindungen nämlich eine Wirkung, die für deinen Körper gefährlich werden kann: Sie treiben deinen Cholesterinwert in die Höhe. Auch Cholesterin ist eigentlich nichts Schlimmes, im Gegenteil.
Dein Körper stellt es sogar selbst her. Wenn du jedoch zu viel davon in deinem Organismus hast, lagert es sich in deinen Arterien ab, wo es zu Gefäßschäden und Verkalkungen führen kann, die Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen.
Gesättigte Fettsäuren steigern deinen Cholesterinspiegel und können somit das Risiko für Herzkreislauferkrankungen erhöhen.
Aber was bedeutet das nun für Kokosöl, das zu mehr als 80 Prozent aus gesättigten Fettsäuren besteht?
Ist Kokosöl gesund oder ungesund?
Gesättigte Fettsäuren, also organische Verbindungen, die bei übermäßigem Verzehr deinen Cholesterinspiegel erhöhen und somit Herzkreislauferkrankungen begünstigen, finden sich vor allem in fetthaltigen, tierischen Produkten.
Dazu gehören beispielsweise Butter oder Sahne. Aber auch in Süßwaren finden sich gesättigte Fettsäuren – und in pflanzlichen Lebensmitteln wie Kokosfett.
Gesättigte Fettsäuren bilden den Hauptbestandteil von Kokosöl. Diese Erkenntnis wurde in Deutschland vor allem durch die Wissenschaftlerin Karin Michels an der Universität Freiburg bekannt.
Michels bezeichnete das Öl in einem Vortrag aufgrund seines hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren als "das reine Gift"; Kokosöl, so schlussfolgerte sie, sei für die Gesundheit noch schlimmer als Schweineschmalz.
Warum Kokosöl nicht ungesund ist
Für diese Aussage wurde Michels scharf kritisiert. Und tatsächlich lässt die Schlussfolgerung der Wissenschaftlerin verschiedene Aspekte außer acht.
Gesättigte Fettsäuren erfüllen wichtige Aufgaben
Erstens sind gesättigte Fettsäuren nicht per se schlecht. Dein Körper ist im Gegenteil sogar auf sie angewiesen, weil sie spezifische Funktionen und Aufgaben erfüllen. In erster Linie liefern sie deinem Körper viel Energie und helfen ihm, diese zu speichern.
Darüber hinaus tragen die organischen Verbindungen zum Schutz deiner Organe bei, beeinflussen das Immunsystem und die Produktion von Hormonen. Das sind Botenstoffe, die den Stoffwechsel und somit die Funktion von Körperteilen und Organen steuern.
Gesättigte Fettsäuren sind also keine schädlichen Substanzen, sondern helfen deinem Körper beim Ausüben essentieller Funktionen.
Es kommt auf die Menge an
Zweitens, und dieser Aspekt ist sogar noch wichtiger, kommt es wie bei allem auch hier auf die Dosis an.
Wie bereits die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) festgestellt hat, sind gesättigte Fettsäuren kein Problem, solange sie nur einen geringen Teil (circa 10 Prozent) deiner täglichen Energiezufuhr ausmachen.
Die "Nebenwirkung" von gesättigten Fettsäuren, die darin besteht, dass sie den Cholesterinwert erhöhen, stellt sich erst ein, wenn du zu viel davon isst.
Selbst Kokosöl-Fans, die das Fett aufgrund seiner praktischen Eigenschaften täglich zum Braten oder Kochen verwenden, verbrauchen täglich aber nur eine relativ geringe Menge des Öls, die gegebenenfalls sogar noch auf den Tagesenergiebedarf abgestimmt werden kann.
Kokosöl ist also wie jedes andere Lebensmittel nur dann ungesund, wenn du es in zu großen Mengen verwendest.
Kokosöl zur äußeren Anwendung
Zuletzt lassen die Kritiker von Kokosöl häufig außer acht, dass das Fett nicht nur in der Küche verwendet wird. Ob als Haarkur, Hautpflege oder natürlicher Parasitenschutz beim Hund, das Öl wird wie Arganöl und Mandelöl auf verschiedenste Art zur äußeren Anwendung genutzt.
Dabei entfaltet es zahlreiche, positive Wirkungen. Zusammenfassend lässt sich daher feststellen, dass Kokosöl nur dann ungesund ist, wenn du zu viel davon zu dir nimmst. Und das trifft auf fast jedes Lebensmittel zu.
Anwendungen und Wirkungen von Kokosöl
Entgegen einiger Vorurteile ist Kokosöl keineswegs ungesund, sondern lässt sich stattdessen auf vielfältige Art einsetzen, um deine Gesundheit und dein körperliches Wohlbefinden zu steigern.
Im Folgenden findest du eine Übersicht mit den praktischsten und effektivsten Anwendungen von Kokosöl.
Pflege für Haut und Haare
Neben gesättigten Fettsäuren gehört Vitamin E zu den wichtigsten Inhaltsstoffen von Kokosöl. Vitamin E ist auch als "Zellschutz-Vitamin" bekannt.
Es schützt deine Zellen vor schädlichen Molekülen und bewahrt sie so vor sogenanntem oxidativem Stress. Dieser lässt deine Zellen schneller altern und kann sogar dazu führen, dass sie sich nachteilig verändern.
Das in Kokosfett enthaltene Vitamin E verhindert dies und sorgt zusätzlich dafür, dass deine Zellen mit Feuchtigkeit versorgt werden. Besonders die äußeren Hautzellen bleiben dadurch frisch und widerstandsfähig.
Auch die gesättigten Fettsäuren des Öls bilden einen schützenden Film um deine Hautzellen und helfen ihnen so, Feuchtigkeit und Elastizität zu bewahren und Krankheitserreger abzuwehren. Besonders bei juckender, belasteter und trockener Haut kann Kokosöl Feuchtigkeit spenden und beruhigen.
Dieselbe Wirkung entfaltet das Öl auch bei spröden und brüchigen Haaren. Es kann sowohl in die Haarspitzen als auch in die Wurzeln einmassiert werden, um das Haar zu kräftigen und gesünder zu machen.
Während einige Menschen das vielseitige Öl gerne im Gesicht verwenden, vertragen andere das Öl im Gesicht gar nicht. Kokosöl wirkt komedogen und kann gerade bei unreiner Haut die Bildung von Hautunreinheiten fördern.
Am Körper kann es jedoch bedenkenlos eingesetzt werden und die Haut wunderbar pflegen.
Schutz für die Zähne
Aufgrund seines milden Aromas gilt Kokosöl als beste Wahl für das sogenannte Ölziehen.
Beim Ölziehen handelt es sich um eine Maßnahme zur Verbesserung der Mundhygiene, die aus der traditionellen indischen Ayurveda-Medizin stammt.
Dabei wird für einen gewissen Zeitraum – üblicherweise 10, maximal 20 Minuten – Pflanzenöl im Mund herumgewälzt und zwischen den Zähnen hindurch gezogen.
Du machst dabei ähnliche Bewegungen mit dem Mund, als würdest du Wein auf der Zunge schwenken oder die Wangen einsaugen. Durch das Öl sollen Beläge und Bakterien von den Schleimhäuten, der Zunge, dem Zahnfleisch und den Zähnen gelöst werden.
Besonders sinnvoll ist das Ölziehen morgens nach dem Aufstehen vor dem ersten Zähneputzen. Wenn du das Öl eine Zeit lang durch die Zähne gezogen hast, spuckst du es aus – du solltest das Öl auf keinen Fall schlucken – und putzt dir anschließend die Zähne.
Diesen Prozess solltest du täglich wiederholen. Viele Erfahrungsberichte vermerken sehr positive Effekte des Ölziehens, von einer Verringerung von Mundgeruch über die Linderung von Zahnfleischbeschwerden und Karies bis hin zu einer Aufhellung der Zähne.
Kokosöl wird vor allem aufgrund seines Geschmacks und seiner Konsistenz als Ölzieh-Fett bevorzugt.
Abnehmen mit Kokosöl
Kokosöl ist gesund, aber es ist kein Wundermittel. Wenn du also viel und schnell abnehmen möchtest, solltest du lieber auf das Fett verzichten und eine kurzfristige Low Carb-Diät oder Clean Eating anwenden.
Wenn du dagegen langfristig und gesund Gewicht verlieren willst, kann Kokosöl durchaus eine nützliche Ergänzung auf dem Speiseplan sein. Die gesättigten Fettsäuren in dem Öl sind nämlich hervorragende Energielieferanten, und sie speichern die Energie auch.
Das bedeutet, du bleibst nach einer Mahlzeit mit Kokosöl länger satt und verspürst weniger Hunger. Als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und in Kombination mit ausreichend Bewegung, zum Beispiel durch Yoga, Pilates oder Jogging kann Kokosöl dazu beitragen, ungeliebte Pfunde loszuwerden.
Schutz gegen Zecken beim Hund
Kokosöl kann besonders bei trockener Haut ein effektiver Bestandteil natürlicher Hautpflege sein. Darüber hinaus hat das Fett in der äußeren Anwendung aber noch eine andere Wirkung: Es wirkt als natürlicher Insektenschreck.
Dünn aufgetragen wirkt es als Schutz vor Mücken, doch auch andere Insekten reagieren empfindlich auf das Öl. Dazu gehören auch Flöhe und Zecken, was Kokosöl insbesondere für Tierbesitzer zu einem Geheimtipp im Kampf gegen Parasitenbefall macht.
Besonders gut wirkt das Öl in Kombination mit anderen, natürlichen Antizeckenmitteln, zum Beispiel Schwarzkümmelöl. Beide Substanzen vermischt können entweder in Wasser oder Nahrung des Tiers oder aber auf eine Bürste gegeben werden.
Dadurch werden die Öle bei der Fellpflege von außen aufgetragen und verschrecken lästige Parasiten.
Braten mit Kokosöl
Kokosfett eignet sich sowohl für Hygienemaßnahmen als auch in der Schönheitspflege. Doch letztlich handelt es sich auch um ein Speiseöl. Das bedeutet, Kokosöl ist in der Küche eine praktische Ergänzung.
Hier besticht das Öl nicht nur durch sein wohlschmeckendes Aroma, das besonders exotischen Gerichten, aber auch Gebäck und Getränken einen runden Abschluss verleiht, sondern auch durch seine Vielseitigkeit.
Denn Kokosöl ist extrem hitzebeständig und eignet sich dadurch im Gegensatz zu anderen hochwertigen Pflanzenölen auch zum Braten, Backen und Frittieren.
Zudem ist es lange haltbar, solange es dunkel und kühl gelagert wird. Auch für Veganer ist Kokosöl eine beliebte Alternative zu tierischen Fetten. Es lohnt sich, die vielfältigen Optionen von Kokosöl in der Küche selbst auszuprobieren.
Denke aber an die Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Gesättigte Fettsäuren, die den Hauptbestandteil von Kokosöl bilden, sollten nur 10 Prozent deiner täglichen Energiezufuhr ausmachen, da sie ansonsten den Cholesterinwert in die Höhe treiben und Herzkreislauferkrankungen begünstigen können.
Stärkung des Immunsystems
Kokosöl besteht zu einem Großteil aus gesättigten Fettsäuren. Daneben enthält das Öl aber auch Vitamin E, Calcium und essentielle Aminosäuren.
Die regelmäßige Einnahme von Kokosöl, wenn auch nur in geringen Mengen, trägt somit in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung dazu bei, deinen Nährstoffbedarf zu decken und deinen Körper mit lebensnotwendigen Nahrungsbestandteilen zu versorgen.
Auf indirekte Art wird somit deine Gesundheit grundsätzlich gestärkt. Denn wie bei einer gut geölten Maschine kann dein Körper nur dann seine volle Leistungsfähigkeit entfalten, wenn er rundum mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt ist.
Besonders bei der Nahrungsaufnahme trägt Kokosfett aber noch viel direkter zur Stärkung deines Immunsystems bei. Denn es schafft die Voraussetzung dafür, dass bestimmte Nährstoffe überhaupt erst von deinem Körper aufgenommen und verarbeitet werden können.
Das betrifft insbesondere die sogenannten fettlöslichen Vitamine wie Vitamin A, D, E und K. Im Gegensatz zu den wasserlöslichen Vitaminen C, B12 und Folsäure können diese nur dann von deinem Körper absorbiert werden und ihre Wirkung entfalten, wenn sie in Verbindung mit Fett aufgenommen werden.
Hier eignet sich Kokosöl ideal als Trägersubstanz für Smoothies oder Gerichte mit viel Gemüse.
Risiken von Kokosöl
Kokosöl ist gesund, lecker und vielseitig. Sofern du das Fett nicht in übermäßig großen Mengen verzehrst, musst du dir auch keine Gedanken wegen der darin enthaltenen gesättigten Fettsäuren machen.
Und doch gibt es ein paar Aspekte, die du beachten solltest, wenn du das Öl wirklich gesund und sicher genießen willst.
Gefahr der Verunreinigung
Wenn du das Öl der Kokosnuss wegen seiner gesunden Inhaltsstoffe und wohltuenden Wirkung verwendest, solltest du beim Kauf unbedingt auf die Qualität der Produkte achten.
Im Jahr 2018 hat Stiftung Warentest 15 Kokosöle von verschiedenen Anbietern getestet. Nur ein Drittel der getesteten Produkte enthielten das Prädikat "gut". Sieben Öle waren dagegen lediglich "befriedigend", zwei "ausreichend".
Ein Produkt enthielt sogar die Wertung "ungenügend", weil es erbgutschädigende und krebserregende Stoffe enthielt, und wurde anschließend aus dem Sortiment des Anbieters entfernt.
Immer wieder kommt es zur Verunreinigung der Öle durch Schadstoffe, die aufgrund von schlechten Ernte- oder Produktionsbedingungen in das Kokosfett gelangen.
Um das Risiko von Verunreinigungen auszuschließen, solltest du daher beim Kauf auf möglichst hochwertige Produkte zurückgreifen. Auffällig niedrigen Preisen solltest du misstrauisch begegnen. Sofern möglich, lohnt sich der Griff zu Bio-Produkten.
Aufgrund der Produktionsstandards ist das Risiko von Verunreinigungen deutlich geringer als bei herkömmlichen Ölen, sodass du das Kokosfett ohne Bedenken genießen kannst. Von den fünf Ölen, die Stiftung Warentest 2018 als "gut" bewertet hat, waren drei Bio-Produkte.
Umweltproblematik
Sie stecken voller Vitamine und Mineralstoffe, steigern die Leistungsfähigkeit und beugen Krankheiten vor: Superfoods sind nicht ohne Grund bei allen beliebt, die sich bewusst und ausgewogen ernähren möchten.
Viele der angepriesenen Lebensmittel sind jedoch Exoten im deutschen Supermarkt: Ob Goji-Beeren, Physalis, Spirulina oder Topinambur, viele Superfoods stammen aus fernen Ländern und müssen lange Transportwege zurücklegen, bis sie schließlich auf unseren Tellern landen.
Das gilt auch für Kokosöl.
Doch was gut für den Körper ist, schadet auf Dauer der Umwelt: Beim Transport der Lebensmittel wird viel umweltschädliches CO2 freigesetzt. Auch die Produktionsstandards in anderen Ländern machen nach ökologischen Maßstäben häufig keinen guten Eindruck.
Als Verbraucher kannst du dieser Problematik auf verschiedenen Wegen entgegen wirken.
Das kannst du als Verbraucher tun
Erstens lohnt sich auch hier der Rückgriff auf Bio-Produkte. Diese weisen nicht nur eine bessere Qualität auf, sie wurden auch unter Berücksichtigung ökologischer Standards produziert und weisen daher eine bessere Umweltbilanz auf.
Zweitens solltest du auf einen maßvollen Genuss exotischer Lebensmittel achten. Kokosöl ist ein gutes Beispiel für ein Superfood, das in kleineren Mengen am gesündesten ist. Drittens solltest du für eine ausgewogene Ernährung fremdländische und einheimische Lebensmittel mischen.
Dadurch lassen sich nicht nur geschmacklich die besten Ergebnisse erzielen, auch von der Wirkung her unterstützen sich die Superfoods gegenseitig.
So kannst du Pak Choi und Grünkohl abwechseln, Goji-Beeren im Joghurt mit Heidelbeeren mischen und Amaranth durch Buchweizen ersetzen.
In der Küche lässt sich Kokosöl mit Rapsöl, Kürbiskernöl und Olivenöl abwechseln, als natürliche Pflege lässt sich die Wirkung des fruchtigen Öls durch Leinöl und Schwarzkümmelöl noch ergänzen.
Erfahrungsberichte vs. Forschungslage
Ob als natürliches Kosmetika, Geheimtipp gegen Mundgeruch oder langfristiger Helfer beim Abnehmen, Kokosöl werden viele, positive Effekte zugesprochen.
Wissenschaftlich belegt ist die Wirksamkeit des Öls dagegen bisher eher unzureichend. Bedeutet das, dass die gesundheitsfördernden Wirkungen von Kokosöl am Ende reine Erfindung sind?
Auf keinen Fall. Die positiven Effekte von Kokosfett sind alleine schon durch zahllose Erfahrungsberichte belegt. Dabei handelt es sich zumeist um Beobachtungen von Privatpersonen, die die Wirkungen des Öls auf ihren Körper und ihre Gesundheit schildern.
Das Ergebnis ist oft dasselbe: Als Bestandteil einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und eines aktiven Lebensstils trägt Kokosöl dazu bei, die Gesundheit zu stärken und dein körperliches Wohlbefinden zu steigern.
Auch die Industrie hat sich die Beschaffenheit und Wirksamkeit von Kokosöl längst zunutze gemacht: Es bildet die Grundlage zahlreicher Kosmetikprodukte und wird in vielen Süßwaren verarbeitet.
Es spricht also nichts dagegen, wenn du Kokosöl von nun als Teil deiner Ernährung und deiner Beauty–Routine einplanst. Du solltest dir allerdings bewusst machen, dass das duftende Fett kein Wundermittel ist: Wenn du dir seine gesunden Wirkungen zunutze machen möchtest, braucht es ein wenig Geduld.
Und je gesünder du insgesamt lebst, desto besser wirkt auch das Öl. Sei deshalb ruhig experimentierfreudig und teste aus, in welcher Form und in Verbindung mit welchen Maßnahmen das Öl bei dir am besten wirkt.
Kokosöl kaufen und lagern
Kokosöl ist mittlerweile weit verbreitet. Du kannst es deshalb sowohl online als auch im Einzelhandel kaufen. Dort findest du das Öl bei Lebensmittelhändlern sowie in Drogeriemärkten, in Reformhäusern und Bio-Läden.
In der Regel wird Kokosfett in Gläsern mit Schraub- oder Bügelverschluss verkauft, damit du das Öl nach dem Anbrechen wieder luftdicht verschließen kannst.
Wenn du es an einem kühlen und lichtgeschützten Ort lagerst, sollte sich das Öl mindestens ein paar Monate, manchmal sogar noch länger halten.
Der Kühlschrank bietet sich allerdings nicht an, hier kann sich nämlich Kodenswasser im Inneren des Gefäßes bilden und das Öl verunreinigen.
Preise und Qualität: Am besten Bio
Für einen Liter bzw. 1.000 Milliliter Kokosöl solltest du je nach Anbieter zwischen 10 und 15 Euro einrechnen. Bio-Öl ist dabei sowohl im Hinblick auf die Umwelt als auch deine Gesundheit grundsätzlich empfehlenswerter als andere Varianten.
Bereits in dieser Preisklasse findest du eine Auswahl an Kokosfett, das nach ökologischen Standards schonend hergestellt wurde. Dadurch enthält das Öl noch möglichst viele Nährstoffe. Ein Bio-Siegel weist zudem daraufhin, dass bei der Produktion die Umwelt geschont wurde.
Wenn dir Qualität besonders wichtig ist, solltest du ferner auf den Zusatz "nativ" achten: Er besagt, dass das Öl möglichst unberührt ist, also nicht weiter verarbeitet wurde als nötig.
Wenn du eine möglichst große Auswahl möchtest, kannst du dich auch im höherpreisigen Segment umschauen. Hier kostet ein Liter Kokosöl zwischen 20 und 25 Euro.
Das mag teuer erscheinen, doch dafür werben die Anbieter mit bester Qualität, größtem Nährstoffgehalt, höchster Wirksamkeit und einer guten Umweltbilanz. Zudem ist Kokosöl eine ergiebige Substanz, ein Glas reicht auch bei reger Nutzung oft mehrere Monate.
So kannst du deine Gesundheit über einen langen Zeitraum hinweg durch das Öl stärken und dir etwas Gutes tun.