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Majoran: 5 Wirkungen & 4 Tipps zum Anbau

Majoran gehört neben Oregano insbesondere für Wurst- und Fleischgerichte zu einem beliebten Gewürz. Doch auch als Heilpflanze ist das Kraut bekannt. Welche Wirkungen es hat und wie du es verwendest, verraten wir dir hier.

Majoran wird häufig mit Oregano verwechselt. Dabei hat Majoran selbst einen sehr intensiven und aromatischen Geschmack. Wie er sich außerdem von anderen Gewürzpflanzen unterschiedet, erfährst du im Folgenden.

Was Majoran eigentlich ist

Was Majoran eigentlich ist

Der Majoran ist eine Gewürz- und Kräuterpflanze, die zur Gattung Dost in der Familie der Lippenblütler gehört.

Ursprünglich stammt der wilde Majoran (lateinisch "Origanum majorana") aus Kleinasien. Die Gartenpflanze bezeichnet man im Lateinischen "Origanum hortensis".

Andere Begriffe für die Pflanze sind unter anderem Wurstkraut, Badkraut, Gartenmajoran, Kuchelkraut, Bratenkräutel, Kuttelkraut, Meiran, Mussärol oder auch Mairalkraut.

Anhand der Synonyme lässt sich bereits feststellen, dass der Majoran vor allem bei Fleisch- und Wurstgerichten zum Einsatz kommt.

Wissenswertes über Majoran

In Kleinasien, Zypern oder der Türkei liegt der Ursprung der Kräuterpflanze. Mittlerweile bauen ihn die Menschen nicht nur in Mittelmeerländern an, sondern auch in Mittel- und Osteuropa. Das liegt vor allem daran, dass sich Majoran zu einem beliebten Gewürz etabliert hat.

Damit die Pflanze eine gute Qualität erhält, benötigt sie allerdings ein relativ mediterranes und warmes Klima. Zum Anpflanzen bieten sich flachgründige und lockere bis steinige Lehmböden in Gebieten mit Mittelmeerklima an. Daneben sind sehr milde Winter beziehungsweise sehr warme Sommer von Vorteil.

Bei uns in Mitteleuropa bauen ihn die Menschen manchmal als Gewürz- und Heilpflanze an. In einzelnen Fällen verwildert die Pflanze dabei auf unbeständige Weise.

In Deutschland liegt der Schwerpunkt des Anbaus von Majoran nördlich des Harzes in Sachsen-Anhalt. Dort sind die Standortbedingungen für das Wurstkraut sehr günstig.

In der griechischen Mythologie heißt es, dass Aphrodite, die Göttin der Liebe und Schönheit, die Kräuter- und Gewürzpflanze als Symbol der Glückseligkeit bezeichnete.

Daher war es in Griechenland Tradition, frisch verheirateten Paaren Girlanden aus Majoran um den Hals zu legen. Auch den griechischen Gott der Hochzeit mit dem Namen Hymenaios stellte man häufig mit einem Kranz aus Majoran dar.

Die Pflanze gelangte im 16. Jahrhundert in die Regionen nördlich der Alpen. Mittlerweile ist sie in vielen Ländern zu finden.

Aussehen und Duft der Pflanze

So sieht die Majoranpflanze aus

Der Majoran wächst bis zu 80 Zentimeter hoch und seine Pflanzenteile sind oftmals gräulich-weiß behaart.

Die Laubblätter der Pflanze sind in Blattspreite und Blattstiel gegliedert. Majoran wächst zu einer ausdauernden und krautigen Pflanze beziehungsweise bis zu einem Halbstrauch heran.

Die Blütenstände besitzen sowohl weiße und rosafarbene Blüten als auch Hochblätter. Dabei sind die Blätter der Gewürzpflanze beinahe eiförmig.

Bei Majoran dauert die Blütezeit von Juni bis September an. Die Früchte der Pflanze sind kugelförmig und besitzen einen Durchmesser von circa einem Millimeter.

Sowohl der Geschmack als auch der Geruch der Gewürzpflanze sind intensiv würzig sowie leicht bitter bis hin zu kampferartig. Seine Note ist zudem blumig und zitronig. Legst du ihn auf die Zunge, kann es zu einem warmen bis brennenden Gefühl kommen. Dabei erinnert der Geschmack leicht an Thymian.

Unterschied zwischen Majoran und Oregano

Wie der Majoran gehört auch der in der Küche verwendete Oregano zu der Gattung Dost. Manchmal werden die beiden Pflanzen miteinander verwechselt, da Oregano den Trivialnamen "Wilder Majoran" besitzt.

Der Unterschied zwischen den beiden Pflanzen besteht jedoch vor allem im Geschmack. Während Majoran eher süßlich schmeckt, ist Oregano intensiver im Aroma und schmeckt leicht herb.

Oregano kannst du gut als alleiniges Gewürz für deine Gerichte verwenden. Majoran hingegen kann durch seinen milden Geschmack gut mit anderen Gewürzen und Kräutern kombiniert werden.

Inhaltsstoffe von Majoran

Gesunde Inhaltsstoffe im Majoran

Die Pflanze zählt aufgrund seiner gesunden Inhaltsstoffe zu den beliebtesten kultivierten Gewürzpflanzen in Deutschland. Was das Kraut so gesund macht, erklären wir dir im Folgenden.

Die Majoranpflanze enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Glykoside, Ascorbin- und Rosmarinsäure.

Unter anderem sorgen die Bitterstoffe nicht nur für einen bitteren Geschmack, sondern sie sind auch verdauungsfördernd. Ebenfalls regen sie den Appetit an, da sie die Magen- und Gallensaftsekretion steigern.

Wichtige Mineralstoffe

Das Kuttelkraut enthält einige wertvolle Mineralien wie Kalzium und Kalium. Ebenso sind Eisen und Magnesium in der Gewürzpflanze enthalten.

Beispielsweise ist Kalzium wichtig für deinen Knochenbau. Wenn es zu einem Kalziummangel kommt, werden deine Knochen anfälliger für Brüche. Daher solltest du immer auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium achten.

Zusätzlich enthält die Heilpflanze noch Kalium. Dieser Mineralstoff ist essenziell für die Funktion deiner Muskeln und Nerven. Leidest du unter neurologischen Störungen, könnte ein Kaliummangel dahinterstecken.

Eisen sorgt unter anderem für die Bildung der roten Blutkörperchen. Dadurch fließt Sauerstoff besser durch unsere Adern sowie in unser Gehirn. Ein Eisenmangel macht sich zum Beispiel dadurch bemerkbar, dass du müde und erschöpft bist. Auch Blässe kann ein Anzeichen für einen Mangel an Eisen sein.

Magnesium ist wichtig für deinen Körper. Diesen Mineralstoff musst du beispielsweise über die Nahrung zu dir nehmen, da dein Körper ihn nicht selbst herstellen kann. Magnesium sorgt unter anderem dafür, dass sich deine Muskeln und Nerven entspannen.

Ein Mangel macht sich zum Beispiel an Muskelkrämpfen bemerkbar.

Ätherisches Öl

Ätherisches Majoranöl

Der Anteil an ätherischen Ölen in Majoran ist hoch. Er ist unter anderem für das blumige und feine Aroma der Pflanze verantwortlich. Gewonnen wird das Öl gelegentlich durch Wasserdampf.

Das Öl des Kuttelkrauts kannst du heilkundlich anwenden. So eignet es sich unter anderem zum Einreiben bei Rheuma oder Magenkrämpfen oder zur Inhalation bei einfachem Schnupfen und Stirnhöhlenentzündungen. 

Leidest du unter schlecht heilenden Wunden, bietet sich eine Kompresse mit Majoranöl an. Durch die antiseptische Wirkung unterstützt es die Wundheilung.

In der folgenden Tabelle haben wir dir eine Übersicht über die Inhaltsstoffe der Gewürz- und Heilpflanze erstellt.

Inhaltsstoffepro 100 Gramm (roh)
Protein2,3 g
Fett1,2 g
Kohlenhydrate7,4 g
Ballaststoffe3,2 g
Kalium270 mg
Kalzium350 mg
Magnesium60 mg
Eisen7 mg
Vitamin A133 µg
Vitamin B10,05 mg
Vitamin B20,06 mg
Niacin 1,1 mg
Vitamin B60,01 mg
Vitamin C9 mg

Gesunde Wirkungen von Majoran im Körper

Gesunde Wirkungen von Majoran im Körper

Du kannst das Badkraut nicht nur zum Würzen von Speisen verwenden, sondern auch als Heilpflanze. Wir erklären dir im Folgenden, welche positiven Eigenschaften das Kraut für deinen Körper hat.

Stärkt die Nerven

Wenn du unter nervöser Unruhe leidest, kann ein wenig des Badkrauts dir bei der Entspannung helfen. Entweder genießt du das Kraut pur oder du gießt damit einen beruhigenden Tee auf.

Ebenfalls kann dir die Einnahme von Majoran bei Beschwerden mit einem Reizdarm helfen. Insbesondere bei nervöser Unruhe haben viele Menschen mit Verdauungsproblemen zu kämpfen – der Magen ist gereizt.

Damit sich die Anspannung im Magen löst und sich deine Nerven beruhigen, nimmst du am besten hin und wieder etwas Majoran zu dir.

Fördert die Verdauung

Würzt du deine Speisen mit dem Badkraut, kann es dir bei deiner Verdauung helfen. Außerdem kann es deinen Fettstoffwechsel unterstützen. Daher kannst du das Gewürz vor allem bei schwereren Speisen verwenden, damit du einem Völlegefühl vorbeugen kannst.

Zudem hilft dir das Kraut dabei, Entzündungen und Krämpfe zu lindern. Brühe dir dazu bei diesen Beschwerden einen Tee aus Majoran auf. Er unterstützt dich bei der Linderung von Magen-Darm-Beschwerden unterstützen. Auch gegen Appetitlosigkeit und Blähungen kann dir das Kraut helfen. 

Gegen Erkältungskrankheiten

Bei Erkältungen kann Majoran helfen

Hast du dir eine Erkältung beziehungsweise einen Schnupfen eingefangen, kannst du das ätherische Öl des Kuttelkrauts zum Inhalieren verwenden.

Leidest du unter starkem Reizhusten kann die Pflanze dir bei der Befreiung deiner Atemwege helfen. Hierzu brühst du dir entweder einen Tee auf oder du nutzt das Öl zum Inhalieren.

Lindert Kopfschmerzen

Ebenfalls eignet sich die Anwendung des Öls der Pflanze für die Linderung von Kopfschmerzen und Migräne. Dazu wendest du es am besten äußerlich in Form von Salben an.

Die Salbe oder Creme verteilst du dann punktuell auf deiner Stirn und an den Schläfen. Durch den Duft können die Kopfschmerzen dann gelindert werden. 

Antiseptische Wirkung

Das ätherische Öl sowie die Bitter- und Gerbstoffe innerhalb der Pflanze können Viren und Bakterien bekämpfen. Daher kannst du eine Lösung mit Majoran zum Beispiel zum Gurgeln für die Mundhöhle und den Rachen verwenden.

Bei der äußerlichen Anwendung hilft Majoran zudem bei der Heilung deiner Haut. So hilft es bei der Linderung von Insektenstichen und Pilzinfektionen. Auch Spülmittel lässt sich aus dem gesunden Kraut herstellen.

Risiken von Majoran

Vorsicht bei längerer Einnahme und bei Säuglingen

Trotz seiner gesundheitlichen Vorteile für deinen Körper solltest du das Kraut nicht bedenkenlos einnehmen.

Um dir mehr Klarheit über die Nachteile der Einnahme von Majoran zu verschaffen, stellen wir im Folgenden zwei Risiken vor.

Einnahme über längeren Zeitraum

Sei mit dem Würzen deiner Speisen mit Majoran am besten sparsam. Die Gewürzpflanze enthält nämlich Arbutin in niedriger Konzentration. Dabei handelt es sich um einen Vorläufer von Hydrochinon, das im Verdacht steht, Krebs zu fördern.

Verwende das Gewürz daher nur gelegentlich zum Würzen deiner Gerichte. Bei der äußerlichen Anwendung gibt es allerdings keine Bedenken. 

Für Säuglinge nicht zum Verzehr geeignet

Würze die Speisen deines Säuglings nicht mit dem Kraut. Generell solltest du in den ersten Monaten die Babynahrung nicht würzen. Babys haben etwa doppelt so viele Geschmacksknospen wie Erwachsene, weshalb sie erst einmal die einzelnen Bestandteile der Nahrung kennenlernen sollten. 

Mit der Zeit kannst du dann die Nahrung deines Babys leicht würzen. Aufgrund des intensiven Aromas solltest du deinem Baby jedoch erst ab dem zweiten Lebensjahr etwas von dem Kuttelkraut in die Nahrung geben. 

Allerdings kannst du Majoran äußerlich in Salbenform bei Babys anwenden, insbesondere gegen Schnupfen und Blähungen.

Alternativen für Majoran

Als Alternative zu Majoran bietet sich Oregano an. Auch Thymian und Bohnenkraut sind ein guter Ersatz für das Wurstkraut. Dazu nimmst du einfach dieselbe Menge der Kräuter.

Der Geschmack der Kräuter unterscheidet sich zwar etwas, allerdings sind die Alternativen ebenfalls für das typische Mittelmeer-Aroma geeignet.

Majoran selbst anpflanzen

Majoran als Gewürz selbst anpflanzen

Das Wurstkraut wird in unseren Regionen meistens einjährig kultiviert, da es frostempfindlich ist.

Grundsätzlich ist das Kraut jedoch recht anspruchslos und kann problemlos im eigenen Garten oder auf dem Balkon angepflanzt werden. 

Nachfolgend geben wir die ein paar Tipps zum Anpflanzen von Majoran. 

Majoran aussäen

Um das Heil- und Gewürzkraut anzupflanzen, solltest du es an einem sonnigen Standort aussäen. Verwende am besten kiesig-lehmige Erde mit vielen Nährstoffen. Der Boden sollte zudem mäßig trocken bis mäßig feucht sein.

Gerne kannst du den Boden mit ein wenig reifem Kompost versorgen. Damit kann die Pflanze vorerst genügend Nährstoffe aufnehmen.

Majoran pflegen

Wie du die Majoranpflanze pflegst

Während du die Gewürzpflanze anzüchtest, solltest du sie in regelmäßigen Abständen gießen.

Ist sie dann ausgewachsen, musst du sie nur noch gelegentlich wässern. Auf jeden Fall solltest du Staunässe im Beet oder Topf vermeiden, da ansonsten die Wurzeln des Majorans faulen können.

Darüber hinaus empfehlen wir dir, regelmäßig das Unkraut um die Gewürzpflanze herum zu entfernen. Andernfalls kann die Pflanze zu sehr davon bedrängt werden.

Da Majoran keine Pflanze ist, die den Winter problemlos im Garten übersteht, solltest du ihn in den kalten Monaten ins Haus oder in die Wohnung holen. 

Majoran ernten

Da die Blütezeit von Juni bis September andauert, solltest du den Majoran am besten vorher im Frühsommer ernten. Zu dieser Zeit ist die Pflanze äußerst aromatisch. Grundsätzlich kannst du ihn jedoch das ganze Jahr über abschneiden. 

Achte darauf, die Stängel nicht mehr als ein Drittel zu kürzen. So können sich die einzelnen Stiele erholen und neue Verzweigungen bilden. 

Das Gewürz haltbar machen

So machst du Majoran als Gewürz haltbar

Vielleicht hast du schon einmal bemerkt, dass bei vielen Gewürzen der Geschmack beim Trocknen verloren geht. Bei Majoran brauchst du dir diesbezüglich keine Sorgen zu machen.

Du kannst das Kraut sowohl einfrieren als auch trocknen und ihn somit optimal haltbar machen. Die schnellste Option ist das Einfrieren des Badkrautes, bei dem du es in kleinen Portionen in einen Gefrierbeutel gibst und diesen fest verschließt.

Ob du die Pflanze mit oder ohne Stiel einfrierst, ist dabei ganz dir überlassen. Möchtest du das Kraut stattdessen trocknen, hängst du es am besten an einen trockenen, warmen und luftigen Ort.

Dabei bindest du die Stängel zunächst zusammen und lässt sie so lange trocknen, bis sich die Blätter alleine vom Stiel lösen. Zur Aufbewahrung solltest du den getrockneten Majoran luft-, lichtdicht und trocken verschließen.

Verwendung und Zubereitung

So kombinierst du das Gewürz mit Gerichten

Du kannst das Badkraut zum Würzen verschiedener Speisen wie (Kartoffel-)Suppen, Kartoffelgerichte, Hülsenfrüchte oder klassisch zu Würsten verwenden.

Auch Soßen kannst du mit dem Gewürz verfeinern. Dazu eignen sich sowohl die getrockneten als auch frischen Blätter.

Möchtest du die Pflanze trocknen, solltest du die ganzen Stängel ernten. Aus diesem Grund enthält das getrocknete Kraut die Stängel, Blätter, Blüten und Knospen.

Achte jedoch darauf, nicht zu viel von dem Gewürz zu verwenden und zupfe lieber zunächst nur die Blätter des Majorans ab. Durch den intensiven Geschmack überdeckst du sonst das Aroma der eigentlichen Speise.

Tipp: Wenn du das Aroma des Majorans erhalten willst, gib es erst kurz vor Ende des Garens in deiner Pfanne hinzu. Das Kraut ist nämlich nicht hitzeverträglich und sein Aroma würde beim Kochen verloren gehen.

Meist verwenden die Menschen das Wurstkraut – wie der Name bereits andeutet – zum Würzen von schweren Gerichten wie Eintöpfen, Braten, Wurst oder Speisen mit Wild. Auch Eierspeisen und Pilze kannst du hervorragend mit getrocknetem oder auch frischem Majoran würzen.

Probiere doch einmal Kartoffeln mit Majoran. Diese kannst du im Ofen mit Zwiebeln, etwas Brühe, Öl und dem Kraut zusammen garen. Alternativ isst du den Majoran einfach roh oder mischst ihn in einen Dip für Gemüse oder gegrilltes Fleisch.

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