Milien entfernen: 2+8 Maßnahmen gegen Hautgrieß
Milien sind kleine weiße Zysten, die vor allem im Gesicht und um die Augenpartie herum auftreten. Obwohl sie Ähnlichkeiten mit Pickeln haben, handelt es sich bei den kleinen Grießkörnern um harmlose Hautveränderungen.
Wie Milien entstehen und wie du sie wieder los wirst, erfährst du hier.
Bei Milien handelt es sich um kleine ungefährliche Hautzysten, die besonders bei jungen Frauen um die Augenpartie herum auftreten.
Das rein kosmetische Problem kann eine Belastung für die Betroffenen darstellen, besonders dann, wenn sie in einer Vielzahl auftreten. Im Folgenden erfährst du, wie die kleinen Grießkörner überhaupt entstehen.
Wissenswertes über Milien
Milien erinnern optisch an kleine Grießkörner, weshalb sie häufig auch so genannt werden. Die kleinen, gut sichtbaren Zysten entstehen unter der Haut.
Dort bilden sie sich entweder an den Ausgängen der Schweißdrüsen oder in den Follikeln von Körperhaaren.
Normalerweise stößt die Haut abgestorbene Hautzellen von der Oberfläche ab. Wenn dies jedoch nicht geschieht und die Hautschüppchen unter der Oberfläche eingeschlossen bleiben, kommt es zu Milien.
Sie bestehen aus nichts weiter als Keratin, einem körpereigenen Protein, und Talg.
Je länger ein Grießkorn im Gesicht verbleibt, umso mehr verhärtet es sich. Er sollte keinesfalls wie ein Pickel ausgequetscht werden, da es nicht wie dieser an der Hautoberfläche entsteht, sondern darunter.
Ein selbstständiges Ausdrücken einer Milie kann dazu führen, dass sie sich entzündet und den feinen Äderchen unter der Haut geschadet wird.
Primäre und Sekundäre Milien
Dermatologen und Kosmetiker unterscheiden zwischen zwei Formen von Milien. Es gibt die primären und die sekundären Milien.
Beiden liegen unterschiedliche Ursachen zugrunde, außerdem sollten sie anders behandelt werden.
Primäre Milien
Primäre Milien bilden sich spontan und ohne eine konkret festzumachende Ursache. Typisch für primäre Milien ist, dass sie gleich zu mehreren in einer Art Ansammlung auftauchen.
Sie bilden sich vermehrt um die Augenpartie oder um das Lid herum und stehen wahrscheinlich in einem Zusammenhang mit hormonellen Schwankungen, was besonders Frauen betrifft.
Primäre Milien verschwinden nicht einfach von selbst, weshalb bei ihnen meist eine professionelle Entfernung von Nöten ist.
Sekundäre Milien
Milien können aber auch in Folge von diversen Hautverletzungen entstehen. So führen beispielsweise ein zu intensives Sonnenbad ohne den richtigen Schutz, kleine Verbrennungen, Hautabschürfungen oder auch Entzündungen zu den sekundären Milien.
Meistens treten sie einzeln auf und verschwinden nach wenigen Wochen von allein.
Unterschied zwischen Milien und Gerstenkörnern
Nicht zu verwechseln sind Grießkörner mit den ähnlich klingenden Gerstenkörnern. Grießkörner sind ungefährliche Hautveränderungen.
Dagegen dessen liegt bei Gerstenkörnern eine bakterielle Entzündung zugrunde. Sie entsteht an den Drüsen des Augenlids, weshalb Gerstenkörner ausschließlich direkt an den Augen auftreten.
Die eitrigen Pickel können teilweise einen starken Juckreiz auslösen und schmerzen. Bei Gerstenkörnern ist ein Besuch beim Hausarzt absolut zu empfehlen.
Ursachen für Milien
Die genaue Ursache, die zur Entstehung von Milien führt, ist noch immer nicht bekannt. Da die Grießkörner in manchen Familien gehäuft auftreten, spielen die Gene vermutlich eine gewisse Rolle.
Doch auch eine sehr trockene Haut bildet vermehrt die kleinen Zysten aus, vor allem an den Wangen und an den Augen.
Auch sind Milien in erster Linie ein Frauenproblem: Die kleinen Zysten stehen in Verbindung mit hormonellen Schwankungen, weshalb sie besonders in der Pubertät, Schwangerschaft und in den Wechseljahren auftreten.
Auch eine besonders reichhaltige Pflege mit fettreichen Wirkstoffen kann die Entstehung von Milien begünstigen. Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, dass einige Neugeborene die kleinen Zysten ebenfalls ausbilden.
Auch hier sind die Grießkörner vollkommen ungefährlich, außerdem bilden sie sich bei Babys meist innerhalb der ersten Lebenswoche wieder zurück.
Milien entfernen: Professionelle Behandlungen
Milien selbst zu entfernen ist nicht nur schwierig, sondern kann im schlimmsten Fall auch zu Entzündungen führen. Besonders wenn sie sich direkt am Auge befinden, ist von einem eigenständigen Ausquetschen und abzuraten.
Stattdessen solltest du lieber einen Dermatologen oder Kosmetiker aufsuchen, vor allem, wenn es sich um primäre Milien handelt.
Sekundäre Milien bilden sich meist ganz von allein ohne Zutun zurück.
Der Profi stellt außerdem sicher, dass die Hautzyste gänzlich entfernt wird und keine Überreste zurückbleiben.
Mit der Lanzette
Die Entfernung von Milien mithilfe einer Lanzette oder eines Skalpells sollte ausschließlich von einem Profi durchgeführt werden. Diese Behandlung führen sowohl Dermatologen als auch Kosmetiker durch.
Dabei wird die Haut über dem Grießkorn mit einem Skalpell oder einer Lanzette so angeritzt, dass der Inhalt herausgedrückt werden kann.
Das kleine Einstichloch, das dabei entsteht, verschwindet meist nach wenigen Tagen, eine Narbe bleibt nicht zurück.
Pro Milie kostet eine Behandlung circa 10 Euro, beim Hausarzt kann dich die Entfernung einer Milie bis zu 20 Euro kosten. Diese Methode ist einfach, schnell durchgeführt und hinterlässt keine oder nur sehr kleine Narben.
Mit dem Laser
Eine neuere Methode der Milien-Entfernung ist die Laserbehandlung. Dabei erhitzt sich der Laser so sehr, dass die Hitze sowohl das Wasser als auch den Inhalt der Hautzyste verdampfen lässt.
Bei dieser Prozedur entsteht eine kleine Wunde unter der Haut, um die sich eine Kruste bilden kann.
Das ist nicht weiter schlimm und verheilt in den meisten Fällen bereits nach wenigen Tagen.
Grundsätzlich ist die Laserbehandlung eine schonende und narbenarme Methode, dafür aber kostspieliger als die Behandlung mit der Lanzette. Pro Sitzung musst du mit etwa 80 Euro rechnen.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Milien
Selbst nach professionellen Behandlungen besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Milien zurückkommen.
Viele Frauen haben aufgrund von hormonellen Schwankungen immer wieder mit den Grießkörnern zu kämpfen.
Aber auch ohne eine klar erkennbare Ursache können die kleinen Zysten hin und wieder auftreten.
Zum Glück lässt sich das Risiko, Milien auszubilden, mit einigen Hausmitteln und Wirkstoffen reduzieren.
Welche Pflegemittel die unschönen Grießkörner vorbeugen oder sogar entfernen, erfährst du im Folgenden.
Regelmäßige Hautreinigung
Milien entstehen, wenn sich abgestorbene Hautzellen nicht richtig von der Gesichtshaut lösen. Um dieser Ursache vorzubeugen, sollte das Gesicht regelmäßig und gründlich gereinigt werden.
Jede Hautpflege sollte individuell an die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst werden. Denn jede Haut besitzt unterschiedliche Eigenschaften.
Besonders eine zu übermäßiger Talgproduktion neigende Gesichtshaut sollte täglich mindestens zweimal gewaschen werden.
Wirksam ist zum Beispiel die Reinigung des Gesichts mit einer Mischung aus Apfelessig und Maisstärke.
Während die Maisstärke überschüssigen Talg an sich bindet, unterstützt Apfelessig die Erhaltung des natürlichen pH-Werts und wirkt zudem entzündungshemmend.
Auch Rosenwasser ist als Gesichtstoner zu empfehlen: Nicht nur duftet es herrlich, Rosenwasser entfernt auch überschüssigen Talg von der Haut.
Retinol
Retinol ist auch bekannt als Vitamin A1 und befindet sich in zahlreichen Produkten zur Hautpflege. Und das auch aus gutem Grund.
Der normalerweise bei Akne eingesetzte Wirkstoff besitzt nicht nur einen peelenden Effekt auf der Haut.
Retinol reinigt darüber hinaus die Gesichtshaut und macht sie geschmeidig und weich.
Die peelende Eigenschaft des Wirkstoffs führt dazu, dass die oberste Hautschicht abgetragen wird.
Dadurch verbleiben weniger abgestorbene Hautschüppchen auf der Oberfläche, die sich zu Milien entwickeln könnten.
Allerdings solltest du bei der Verwendung von Retinol vorsichtig sein: Der Wirkstoff macht die Haut anfälliger für UV-Strahlen, weshalb ein ausreichender Sonnenschutz während einer Verwendung von Vitamin A1 unbedingt zu empfehlen ist.
Feuchtigkeitspflege
Die Bildung von Milien kann durch eine sehr trockene Gesichtshaut begünstigt werden. Daher sollte deine Haut stets mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt werden.
Die ideale Feuchtigkeitscreme sollte der Haut allerdings nicht nur Feuchtigkeit spenden. Sie sollte auch vor einem Feuchtigkeitsverlust nach Außen schützen.
Jeder Hauttyp benötigt seine eigene, spezielle Pflege. Auch eine fettige und Mischhaut sollte Feuchtigkeit zugeführt bekommen, solange diese nicht komedogen oder zu reichhaltig ist.
Ansonsten könnte der gegenteilige Effekt eintreten: Reichhaltige Cremes und Fette fördern Milien. Besonders wirksame Inhaltsstoffe für eine sehr trockene Haut sind Hyaluronsäure, Lipide und Sheabutter.
Sonnenschutz tragen
Sonnenstrahlen liefern überlebenswichtiges Vitamin D, was nicht nur glücklich macht, sondern auch das Immunsystem stärkt.
Doch die sogenannte Ultraviolettstrahlung hat auch ihre Schattenseiten.
Ein zu intensives Sonnenbad ohne den richtigen Schutz begünstigt Hautkrebs, eine frühzeitige Hautalterung und mitunter auch Milien.
Weiterhin kann die UV-Strahlung bereits vorhandene Grießkörner noch verstärken.
Deshalb ist ein ausreichender Sonnenschutz immens wichtig für die Haut, sowohl in Sommer- als auch in Wintermonaten. Alles, was du sonst über Sonnencreme wissen musst, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Poren öffnen
Je länger Milien im Gesicht verbleiben, umso mehr verhärten die eingekapselten Hautschüppchen. Warmer Dampf, wie er beispielsweise bei einem Gesichtsdampfbad oder in der Sauna entsteht, kann diesen verhärteten Schüppchen entgegenwirken.
Warmer Dampf öffnet die Poren der Haut und sorgt für weiche Hautzellen. Das beugt einerseits Grießkörnern vor und unterstützt andererseits die Ablösung vorhandener Milien.
Ein solches Gesichtsdampfbad kannst du ganz einfach zuhause anwenden. Dafür gießt du kochendes Wasser in eine Schüssel beispielsweise mit Kamillentee.
Nun hältst du dein Gesicht für circa 15 bis 20 Minuten dicht über den Dampf und hältst die Augen dabei geschlossen. Lege ein Handtuch über deinen Kopf, sodass der Dampf nicht entweichen kann.
Peelings
Es kann passieren, dass trockene Haut die abgestorbene Hautschüppchen nicht effektiv an der Hautoberfläche abstößt.
Dies kann früher oder später dazu führen, dass sich Milien ausbilden.
Eine besonders wirksame Methode, um die Haut geschmeidig zu halten und abgestorbene Hautschüppchen freizusetzen, ist das Peelen.
Dabei helfen schon die einfachsten selbst gemachten Peelings, das Hautbild aufzubessern.
Als besonders wirksam gegen Milien und zur Vorbeugung von Hautgrieß hat sich das Fruchtsäurepeeling herausgestellt. Eine sehr sensible Haut sollte auf dieses Peeling besser verzichten oder es professionell bei einem Kosmetiker durchführen lassen.
Das weithin gut verträgliche Fruchtsäurepeeling kann auch bei normaler Haut unter Umständen Rötungen und Reizungen auslösen, daher sollte es immer erst an einer kleinen Stelle getestet werden. Mehr über das Fruchtsäurepeeling erfährst du hier.
Mit wenigen Hausmitteln lässt sich ein sanftes Peeling auch selbst herstellen. Alles was du dafür brauchst sind:
- Saft einer halben Zitrone
- 1 EL Zucker
- 1 EL Olivenöl oder ein anderes nicht komedogenes Öl
Vermische die Zutaten gründlich miteinander und massiere das Peeling sanft mit kreisenden Bewegungen in die Haut ein. Lasse es nun kurz einwirken, ehe du es mit lauwarmen Wasser vom Gesicht wäschst.
Honig
Das Bienenerzeugnis ist ein wahrer Segen für die Haut. Honig verleiht der Gesichtshaut Feuchtigkeit. Doch nicht nur das.
Er steckt auch voller wichtiger Antioxidantien, die das Hautbild ebenmäßig halten und der Haut Geschmeidigkeit verleihen.
Besonders der neuseeländische Manuka-Honig wirkt Wunder – und das nicht nur auf der Haut.
Honig kann zum Beispiel in Form eines selbstgemachten Peelings angewendet werden, sofern nicht zu reichhaltige Öle und nur sanfte Zutaten verwendet werden.
Mische den Honig beispielsweise mit Jojobaöl, Zucker und Haferflocken. Massiere das Peeling anschließend mit kreisenden Bewegungen in die Gesichtshaut ein. Dadurch lösen sich abgestorbene Hautzellen und das Gesicht wirkt glatt und geschmeidig.
Verwende das Peeling circa ein bis zweimal die Woche, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen.
Gesund ernähren
Die meisten Hautprobleme und -unreinheiten stehen in engem Zusammenhang mit der eigenen Ernährung. So sorgt eine ausgewogene Kost mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen für ein schönes und ebenmäßiges Hautbild.
Die eigene Ernährung wirkt sich immens auf das Erscheinungsbild aus.
Gleiches gilt für Gewohnheiten wie massives Rauchen oder ein starker Alkoholkonsum.
Wer an wiederkehrenden Milien leidet, sollte insbesondere den Konsum von Lebensmitteln einschränken, die natürlicherweise viel Östrogen enthalten.
Zu den Nahrungsmitteln mit dem höchsten Östrogengehalt zählen unter anderem Mönchspfeffer, Johanniskraut, Leinsamen, Sonnenblumen- und Kürbiskerne sowie Trockenfrüchte, Hülsenfrüchte und insbesondere Soja.