Peptide: 4 Wirkungen & 10 Alternativen für die Hautpflege
Peptide sollen die Kollagen-Produktion fördern, Entzündungen hemmen und vor frühzeitiger Hautalterung schützen. Der beliebte Inhaltsstoff in Seren, Cremes und Co. erfreut sich deshalb immer größerer Beliebtheit.
Wir erklären, was der Wirkstoff wirklich kann, geben Tipps zur Verwendung und zeigen dir alternative Wirkstoffe für die Hautpflege.
Peptide sind ein beliebter Inhaltsstoff von Hautpflege-Produkten. Ihnen werden positive Wirkungen nachgesagt, die gemeinsam für eine schönere Haut sorgen sollen. Die Wissenschaft ist sich hier jedoch noch lange nicht einig.
Im Folgenden erklären wir, was Peptide eigentlich sind und welche Arten es gibt. Danach erfährst du alles über ihre Wirkungen und wie du sie am besten anwendest. Zum Schluss haben wir zehn alternative Wirkstoffe für dich, die in Kombination mit Peptiden dein Hautbild verbessern können.
Das sind Peptide
Bei Peptiden handelt es sich um Moleküle, die wesentlich kleiner sind als Proteine. Sie bestehen aus kurzen Ketten von Aminosäuren, die wiederum durch sogenannte Peptid-Bindungen miteinander verbunden sind.
Es gibt viele unterschiedliche Peptide, die jeweils anders wirken. Unter anderem sind sie Bausteine von Proteinen, welche die Haut gesund und straff halten.
Peptide treten aber auch als Hormone oder Neurotransmitter auf. Es gibt sie im Grunde in allen Organismen, also überall dort, wo es Zellen gibt.
Hier findest du einige wenige Beispiele von Peptid-Arten:
- C-Peptid: Besteht aus 31 Aminosäuren und wird aus einem anderen Peptid (Proinsulin) abgespalten
- Polypeptid: Dieses Peptid ist kurzkettig und besteht meistens aus 10 bis 100 Aminosäuren. Es gibt aber auch vereinzelte Peptide, die mehr Aminosäuren aufweisen
- Dipeptid: Das Dipeptid besteht aus zwei Aminosäuren
Es stimmt zwar, dass Kupferpeptide hauregenerierend wirken, allerdings besitzen andere Peptide mindestens genauso gute, wenn nicht gar bessere Eigenschaften auf die Haut.
So wichtig sind Aminosäuren für den Körper
Aminosäuren spielen eine wichtige Rolle für den Körper. Sie sind Bausteine von Proteinen (Eiweißstoffen) und werden in essentielle und nicht essentielle Aminosäuren untergliedert.
Nicht essentielle Aminosäuren müssen unbedingt über eine gesunde Ernährung zugeführt werden, denn dein Körper kann sie nicht selbst herstellen.
Aminosäuren sind notwendig, damit dein Körper wichtige Funktionen am Laufen halten kann. Dazu gehören beispielsweise dein Wachstum, der Muskel- und Gewebsaufbau sowie verschiedene Stoffwechselvorgänge.
Die Leber verarbeitet Aminosäuren zu Proteinen oder schleust sie in den Stoffwechsel ein. Hier fungieren sie unter anderem als Transportstoffe für Fettsäuren oder als Botenstoffe. Die tägliche empfohlene Eiweißzufuhr liegt bei Erwachsenen bei etwa 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Wirkungen von Peptiden
Der Hype um Peptide rührt vor allem daher, dass diesen Molekülen wertvolle Anti-Aging-Eigenschaften nachgesagt werden.
Sie sollen die Kollagen-Synthese stimulieren, entzündungshemmend wirken und die Haut straffen. Dabei spielen sie nicht nur in der Hautpflege eine Rolle: Auch zur Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen kommen Peptide zum Einsatz.
In der Hautpflege ist eine Kombination aus mehreren Wirkstoffen angebracht. Denn auf diese Weise profitiert deine Haut besonders von der Pflege.
Wir klären dich über vier Wirkungen von Peptiden auf.
Denn tatsächlich könnten sie die Kollagenproduktion stimulieren. Allerdings müssten sie dafür sehr tief in die Haut eindringen. Die Schutzschicht deiner Haut lässt jedoch nur wenige Substanzen durchkommen, ansonsten hätten Keime und Schmutz ein leichtes Spiel.
Wissenschaftler sind sich deshalb über die Wirkungen von Peptiden in der Hautpflege uneins. Eine positive Wirkung von Peptiden kann keiner garantieren, dafür fehlen einfach die wissenschaftlichen Beweise.
Deshalb solltest du Werbeversprechen immer mit großer Vorsicht genießen. Fakt ist, dass Peptide deiner Haut nicht schaden können und in Kombination mit anderen Wirkstoffen durchaus positiv wirken.
Stimulieren die Kollagensynthese
Die vermutlich am meisten angepriesene Wirkung von Peptiden ist, dass sie die Kollagenproduktion ankurbeln können. Kollagene (oder Collagen) sind Strukturproteine und wesentlicher Bestandteil von Bindegewebe und Haut.
Sie sorgen für eine glattes und faltenfreies Hautbild. Im Alter lässt die körpereigene Produktion allerdings immer mehr nach – das Bindegewebe erschlafft und Falten entstehen.
Kollagenpeptide regen in tieferen Hautschichten tatsächlich die Bildung von Kollagen an. Dafür müssten die Moleküle allerdings sehr tief in die Haut vordringen.
Ob sie also tatsächlich gegen Falten helfen, lässt sich nur vermuten. Sinnvoller ist es, wenn du die Kollagenproduktion nicht nur von außen, sondern auch von innen unterstützt.
Dafür eignen sich beispielsweise Kollagenpulver oder bestimmte Nahrungsmittel.
Wie du deine Kollagensynthese nachhaltig anregst, erfährst du in diesem Beitrag.
Spenden Feuchtigkeit
Nicht nur im Alter verliert die Haut immer weiter an Feuchtigkeit. Auch Menschen mit einer trockenen Haut kennen das Problem. Besonders im Winter oder bei trockener Luft fängt die Haut schnell zu spannen oder zu röten an.
Peptide sollen der Haut mehr Feuchtigkeit verleihen, einem Wasserverlust vorbeugen und damit einen strahlenden Teint zaubern.
Verwende feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe in Kombination, damit deine Haut besonders davon profitiert. Welche Wirkstoffe sich dafür eignen, erfährst du weiter unten.
Wirken entzündungshemmend
Peptide sollen außerdem Entzündungen vorbeugen und die Wundheilung fördern. Grund dafür sind die in Peptiden enthaltenen Antioxidantien. Diese verlangsamen eine frühzeitige Hautalterung und wirken gleichzeitig beruhigend auf irritierte Haut.
Auch hier ist wieder eine Kombination aus mehreren Wirkstoffen am sinnvollsten. Antioxidativ wirken beispielsweise Vitamin C, OPC oder das Coenzym Q10.
Regenerieren die Haut
Einigen Peptiden werden antibakterielle und antivirale Eigenschaften nachgesagt. Sie helfen, die Regeneration der Hautzellen zu fördern und damit die natürliche Schutzbarriere der Haut zu stärken.
Eine gesunde Schutzbarriere ist deshalb so wichtig, da sie dich vor Gefahren wie Bakterien oder Viren schützt.
Tipps zur Anwendung von Peptiden
Peptide in die Hautpflege zu integrieren, ist kinderleicht. Die meisten Produkte kombinieren unterschiedliche Wirkstoffe, sodass nicht nur Peptide enthalten sind. Wir geben Tipps und Hinweise zur Verwendung von Peptiden.
- Peptide sind für alle Hauttypen geeignet.
- Du kannst Produkte mit Peptiden sowohl morgens als auch abends verwenden (wenn du möchtest auch zweimal am Tag).
- Peptide lassen sich problemlos mit anderen Wirkstoffen kombinieren – das kann sogar sehr sinnvoll sein und deine Hautpflege bereichern.
- Seren mit Peptiden wendest du nach Reinigung, Gesichtswasser und gegebenenfalls Peeling an. Danach folgt eine schwerere Creme oder ein Gesichtsöl. Cremes mit Peptiden verwendest du nach einem Serum.
Alternative Wirkstoffe zu Peptiden
Die Eigenschaften von Peptiden sind nicht einzigartig in der Kosmetik. Die Kollagensynthese stimulieren, Feuchtigkeit spenden und antioxidativ wirken können auch andere Inhaltsstoffe.
Besonders wertvoll ist für deine Haut, wenn du unterschiedliche Wirkstoffe miteinander kombinierst und deine Gesichtspflege richtig anwendest.
Im Folgenden haben wir zehn Alternativen zu Peptiden für dich. Außerdem haben wir sie um ihre Wirkungen auf die Haut ergänzt.
Vitamin C
Als Antioxidans schützt Vitamin C vor irreparablen Zell-Schäden, die freie Radikale anrichten können. Vitamin-C-Seren wirken damit aber nicht nur einer frühzeitigen Hautalterung entgegen.
Sie hellen auch Pigmentflecken auf und reduzieren damit Augenringe und Altersflecken. Vitamin C wirkt weiterhin ebenso entzündungshemmend wie Peptide.
Damit hemmen sie die Bildung von Unreinheiten und beugen Pickeln und Co. vor.
Tipps zur Anwendung von Vitamin-C-Seren gibt es hier.
Niacinamide
Auch sie zählen zu den Top-Pflegestoffen mit wissenschaftlich belegten Wirkungen. Denn Niacinamide wirken nicht nur entzündungshemmend, sondern auch antimikrobiell, beruhigend und aufhellend.
Sie sorgen für ein ebenmäßiges und strahlendes Hautbild und glätten außerdem kleinere Fältchen. Denn Niacinamide können ebenfalls die Kollagen-Produktion der Haut stimulieren und einem frühzeitigen Abbau entgegenwirken.
Außerdem sorgt der beliebte Wirkstoff für verfeinerte Poren und stärkt die Hautbarriere. Niacinamide kannst du bis zu zweimal am Tag verwenden.
Hier erfährst du alles Weitere über Niacinamide.
Retinol
Auch über Retinol ist sich die Wissenschaft einig: Die Vitamin-A-Form unterstützt nachweislich die Kollagen-Produktion der Haut, minimiert die Faltentiefe, wirkt gegen Unreinheiten und besitzt antioxidative Eigenschaften.
Damit kann Retinol vor Zellschäden schützen und gleichzeitig Pickel und Mitesser vorbeugen.
Ausführliche Wirkungen und Tipps zur Verwendung von Retinol haben wir hier für dich.
Hyaluronsäure
Hyaluronsäure ist vor allem für ihre unglaublichen feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften bekannt. Sie kann das 6.000-fache ihres eigenen Gewichts aufnehmen und deine Haut damit elastisch und geschmeidig halten. Hyaluronsäure glättet kleinere Fältchen und sorgt für ein strahlendes Hautbild.
Azelainsäure
Azelainsäure wird aus Getreidearten wie Weizen oder Gerste gewonnen. Sie besitzt antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften.
Genau wie Peptide eignet sich auch dieser Wirkstoff für alle Hauttypen. Dabei handelt es sich bei Azelainsäure eigentlich um eine Art Peeling.
Es löst Verhornungen an der Hautoberfläche und regt damit den körpereigenen Erneuerungsprozess an. Deine Haut wirkt strahlender und ebenmäßiger.
Genau wie Peptide fungiert auch Azelainsäure als Antioxidans mit all seinen Vorteilen.
Bakuchiol
Die Wirkweisen von Bakuchiol ähneln denen von Retinol. Der Vorteil an dem pflanzlichen Wirkstoff ist, dass er seltener Nebenwirkungen auslöst. Seine Eigenschaften lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Antioxidativ
- Entzündungshemmend
- Antifungal
- Reduziert Anzeichen der Hautalterung
- Reduziert Hyperpigmentierungen
Coenzym Q10
Coenzym Q10 ist ein fettlösliches Molekül und spielt eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung von Energie im Körper. Auch auf die Haut wirkt das Coenzym auf vielfältige Weise. Als Antioxidans schützt es unter anderem vor freien Radikalen, reduziert Entzündungen und wirkt positiv auf das Immunsystem.
Hier erfährst du alles Weitere über die Wirkungen und Eigenschaften von Coenzym Q10.
Urea
Urea ist lateinisch und steht für "Harnstoff". Beliebt ist dieser Wirkstoff vor allem für seine feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften, die denen von Peptiden weit überlegen sind. Deshalb eignet sich Urea besonders für Menschen mit trockener oder reifer Haut.
Auch gegen Erkrankungen wie Neurodermitis kann Urea Wunder wirken. Der Harnstoff kann allerdings noch einiges mehr: Er wirkt antimikrobiell, juckreizlindernd und keratolytisch. Das bedeutet, dass sich abgestorbene Hautzellen besser von der Oberfläche lösen können.
Das wiederum sorgt für ein ebenmäßiges und strahlendes Erscheinungsbild.
Panthenol
Ebenfalls sehr effektiv in der Hautpflege ist der Wirkstoff Panthenol. Er ist seit über 70 Jahren als Wundbalsam erhältlich und hat sich damit schon lange als Heilmittel bewährt.
Besonders geschätzt wird dieser bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Rosazea.
Darüber hinaus unterstützt Panthenol die Regenerierung von Hautzellen, wirkt entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend und hautberuhigend.
Salicylsäure
Auch Salicylsäure kommt seit langer Zeit als Wirkstoff zum Einsatz. Sie wirkt gegen geschädigte und verunreinigte Haut und lässt das Hautbild erstrahlen. Dabei fungiert Salicylsäure als chemisches Peeling, bei welchem abgestorbene Hautzellen sanft von der Hautoberfläche gelöst werden.
Das wirkt nicht nur Unreinheiten wie Pickeln und Mitessern entgegen, sondern auch Milien, Ekzemen und Schuppenflechte. Außerdem regt Salicylsäure die Regeneration der Haut an und bremst damit eine frühzeitige Hautalterung.