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Pistazien: 5 gesunde Wirkungen + 3 Tipps zum Kauf

Als kleiner Snack für zwischendurch sind Pistazien nicht nur lecker – sie sind noch dazu sehr gesund und nährstoffreich. Wir verraten dir die vielen Vorteile der "lachenden Nuss", worauf du bei ihrem Kauf und Verzehr achten solltest und wofür sie Leckeres verwendet werden kann.

Dass die Pistazie nährstoffreich und gesund ist, ist nicht erst seit heute bekannt. Bereits seit vielen Jahrtausenden ist die Pistazie ein beliebtes Nahrungsmittel. Sie hat seit ihrer Entdeckung eine lange Geschichte hinter sich.

Wissenswertes über Pistazien

Der Pistazienbaum

Pistazien sind genau genommen gar keine Nüsse, sondern gehören zu den Steinfrüchten, von denen wir nur die Kerne essen.

Sie wachsen an Laubbäumen, die zur Familie der Sumachgewächse gehören, ebenso wie beispielsweise die Mango oder Cashew.

Pistazienbäume können über 300 Jahre alt werden und eine Höhe von bis zu zwölf Metern erreichen. Allerdings hält man sie im Anbau auf Plantagen deutlich kleiner.

Hierzulande werden Pistazienbäume beispielsweise nur drei bis vier Meter hoch. Der Name Pistazie leitet sich vom lateinischen "pistacia vera" ab, was soviel wie "grüne Mandel" bedeutet.

Weil sich die Schale bei der Trocknung seitlich an der Naht öffnet, haben die Iraner der Pistazie den Namen "lächelnde" oder auch "lachende Nuss" gegeben. 

Geschichte der Pistazie

Schon vermutlich im Neolithikum, also vor über 10.000 Jahren, haben Menschen Pistazienbäume im Nahen Osten angebaut und die Früchte verzehrt. Sie waren eine Delikatesse, deren Verzehr zu Anfangszeiten ausschließlich dem hohen Adel vorbehalten war.

Außerdem galten Pistazien als Heilmittel für Zahnschmerzen oder Leberzirrhose und wurden als Färbemittel verwendet.

Im Laufe der Zeit verbreiteten sie sich durch Handelsreisen auch in anderen Ländern und erfreuten sich aufgrund ihrer langen Haltbarkeit und dem hohen Nährstoffgehalt großer Beliebtheit.

Zur Zeit des Kaiser Tiberius gelangten sie nach Italien und schließlich im 19. Jahrhundert auch in die USA. 

Pistazien heute

Pistazien-Plantage

In der heutigen Zeit befinden sich die weltweit größten Anbaugebiete im Iran, in Kalifornien (USA) und in der Türkei.

Auch an der europäischen Mittelmeerküste wie beispielsweise in Griechenland oder Sizilien werden Pistazien angebaut.

Die Ernte erfolgt im September und Oktober, indem die Bäume geschüttelt und die Pistazien beim Herunterfallen aufgefangen werden. Der Geschmack ist leicht süßlich, nussig und sehr aromatisch. 

Nährwerte und Kalorien

Im Folgenden findest du eine Übersicht über die wichtigsten Nährwerte der Pistazie: Von ihren Kalorien bis zu ihren gesunden Vitaminen.

Nährwerte pro 100 g
Kalorien602 kcal
Eiweiß18 g
Fettgehalt52 g
Kohlenhydrate12 g
Mineralstoffe
Natrium5 mg
Kalium1020 mg
Calcium135 mg
Magnesium160 mg
Phosphat500 mg
Eisen7,3 mg
Vitamine
Beta-Carotin150 µg
Vitamin E5,2 mg
Vitamin C7 mg
Folsäure60 µg

Gesunde Wirkungen von Pistazien

Pistazien sind durch ihren hohen Nährstoffgehalt äußerst gesund und können dir bei einer Vielzahl körperlicher Beschwerden hilfreich sein oder Erkrankungen vorbeugen.

Vorbeugend bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Pistazien verfügen über einen hohen Gehalt ungesättigter Fettsäuren, die besonders gut für das Herz und die Blutgefäße sind. So können sie dabei helfen, den Cholesterinspiegel im Körper zu senken und somit das Risiko von Herzkreislauf-Erkrankungen zu vermindern.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt zudem bei Bluthochdruck eine gesteigerte Aufnahme von Kalium, von dem ebenfalls viel in Pistazien enthalten ist. 

Hilfreich bei Diabetes 

Pistazien helfen bei Diabetes

Einen positiven Effekt haben Pistazien auch auf den Triglyzerid-Spiegel im Körper. Eine große Menge von Triglyzeriden im Körper erhöht unter anderem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Übergewicht.

Besonders Diabetes-Patientinnen und -Patienten haben einen hohen Triglyzerid-Spiegel, der durch Pistazien merklich reduziert werden kann, ebenso wie ein zu hoher Blutzuckerspiegel.

Zudem leiden vielen Diabetikerinnen und Diabetiker unter bestimmten Darmbakterien, die durch den Verzehr von Pistazien ebenfalls vermindert werden können. 

Verringert das Krebsrisiko

Durch ihren hohen Gehalt an Gamma-Tocopherol haben Pistazien einen positiven Effekt in der Vorbeugung bestimmter Krebsarten, darunter zum Beispiel Lungenkrebs. Gamma-Tocopherol gehört zu Vitamin E und schützt dich vor frühzeitiger Zellalterung. Damit fördert es zusätzlich eine weiche Haut.

Durch den guten Einfluss auf bestimmte Darmbakterien können Pistazien neben der Verbesserung der Verdauung auch das Risiko für Darmkrebs senken. 

Unterstützend beim Abnehmen

Auch wenn man es aufgrund ihres hohen Fettanteils vielleicht nicht vermutet: Pistazien können dich ausgezeichnet beim Abnehmen unterstützen. In ihnen stecken vor allem viele gesunde Fette, die bestehende Fettanlagerungen im Körper verbrennen.

Außerdem werden ihre Fette wiederum nicht vollständig vom Körper aufgenommen und tragen damit nicht zu einer zusätzlichen Gewichtserhöhung bei.

Noch dazu sättigen sie für einen längeren Zeitraum. Allerdings solltest du Pistazien aufgrund ihrer hohen Kalorienzahl nicht zusätzlich zur gewohnten Ernährung aufnehmen und stattdessen eher als Ersatz für Schokolade oder Chips verzehren. Durch ihren hohen Eiweißgehalt fördern Pistazien außerdem den Muskelaufbau.

Ein kleiner Tipp: Wenn du Pistazien ungeschält kaufst, kannst du einem zu schnellen Verzehr entgegenwirken. Schließlich musst du sie erst noch schälen, bevor du sie essen kannst. So isst du langsamer und bewusster und dein Körper hat mehr Zeit, das Sättigungsgefühl einzustellen.

Pistazien in der Schwangerschaft

Pistazien in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft und während der Stillzeit steigt beim weiblichen Körper der Bedarf nach dem B-Vitamin Folsäure.

Den Bedarf können Pistazien allein zwar nicht vollständig decken, dennoch ist in ihnen viel Folsäure enthalten. Damit unterstützen sie dich zum Teil bei der Erfüllung des Bedarfs.

Außerdem fördert der hohe Eiweißgehalt die Erhaltung und Bildung der Muskeln. Das ist nicht nur gut für die Schwangere, sondern auch für das Embryo.

Risiken von Pistazien 

Trotz aller Vorteile und positiven Wirkungen von Pistazien, haben die kleinen "grünen Mandeln" ein paar Nachteile, die du beachten solltest.

Viele Kalorien

Zwar sind Pistazien förderlich beim Abnehmen, wenn sie ungesündere Snacks ersetzen. Sie sind allerdings auch echte Kalorienbomben. 100 Gramm Pistazien haben um die 600 Kilokalorien, weshalb sie bei einem hohen Verzehr sehr schnell auf die Figur schlagen.

Du solltest sie daher unbedingt in Maßen verzehren.

Eine gesunde Portion Pistazien hat etwa 165 Kilokalorien, was in etwa 49 Stück beziehungsweise 30 Gramm entspricht. Walnüsse, Mandeln oder auch Haselnüsse haben allerdings noch weitaus mehr Kalorien.

Giftig bei falscher Lagerung

Werden Pistazien falsch gelagert oder geerntet, können sie deine Gesundheit auch schnell schädigen.

Wenn man die Steinfrüchte nicht trocken genug aufbewahrt – sowohl bei Ernte und Lagerung als auch in den eigenen vier Wänden – bildet sich ein Schimmelpilz, aus dem wiederum das giftige Aflatoxin entsteht. Bei diesem Stoff wird vermutet, dass er krebserregend ist.

Schon kleine Mengen können der Gesundheit schaden. 

Aus diesem Grund solltest du auch bei der Aufbewahrung zuhause darauf achten, dass du sie kühl und trocken lagerst, ansonsten werden sie schnell bräunlich und ranzig. Geschälte Pistazien verwahrst du am besten luftdicht verschlossen im Kühlschrank.

Beachtest du die richtige Lagerung, sind sie aber mehrere Monate haltbar. Wenn du die Haltbarkeit noch auf bis zu ein Jahr verlängern willst, kannst du sie auch einfrieren. 

Pistazien für Hunde

Bei Hunden ist Vorsicht geboten

Theoretisch dürfen Hunde Pistazien fressen. Es gilt für sie dasselbe wie für Menschen auch: Pistazien haben viele Nährwerte, viele Kalorien und eine gewisse Gefahr von Schimmelpilz.

Allerdings reagieren Hunde allergisch und noch stärker auf den Schimmelpilz als wir Menschen. Er ist zwar nicht tödlich für sie, doch empfindliche Vierbeiner bekommen schnell Leberprobleme und Magen-Darm-Störungen. 

Für deine Fellnase gilt also: Wenn sie sich hin und wieder mal Pistazien stibitzt, ist es kein Problem. Auf die richtige Lagerung solltest du aber unbedingt achten, ebenso wie auf die Menge, die dein Hund zu sich nimmt.

Auch solltest du ihm keine gesalzenen Pistazien geben, da das Salz in diesen Mengen sehr ungesund für ihn ist. 

Tipps zum Kauf von Pistazien

Damit du trotz der zuvor genannten Risiken Pistazien beruhigt und ohne Bedenken kaufen und essen kannst, haben wir hier ein paar Tipps.

Risiken vermeiden

Schimmelpilz auf Pistazien ist nicht immer gleich mit dem bloßen Auge erkennbar, weshalb du dich am besten an anderen Merkmalen orientierst.

Ihren Namen als "grüne Mandeln" haben sie nicht grundlos. Achte darauf, dass sie schön grün sind, bevor du sie verzehrst. Als Faustregel kannst du dir merken: Je grüner die Pistazie, desto besser die Qualität.

Erst wenn ungeschälte Pistazien an der Naht eingesprungen, also leicht geöffnet sind, sind sie richtig reif. Wenn du im Supermarkt also Pistazien siehst, die noch geschlossen sind, solltest du von einem Kauf absehen. 

Pistazien sind zudem für gewöhnlich geruchlos. Riechen sie leicht muffig, solltest du vom Verzehr absehen. Wenn sie komisch schmecken, solltest du sie auf jeden Fall ausspucken, auch dann besteht die Gefahr, dass sich Aflatoxine gebildet haben.

Spare nicht am falschen Ende. Die Kontrollen zur richtigen Lagerung sind nicht sonderlich preisgünstig, weshalb sie gern eingespart werden, damit die Pistazien im Handel günstiger verkauft werden können. Deshalb solltest du darauf achten, nicht unbedingt zu denen mit dem geringsten Preis zu greifen.

Die richtige Menge und Sorte

Wenn du ungeschälte Pistazien kaufen möchtest, solltest du darauf achten, dass die Schale etwa die Hälfte des Gesamtgewichts ausmacht. Möchtest du also 200 Gramm Pistazien zum Essen, sollte auf der Packung mindestens ein Gewicht von 400 Gramm stehen.

Pistazien gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Wenn du sie als Snack verzehren oder sie zum Backen oder als Topping verwenden möchtest, solltest du darauf achten, dass du sie in der richtigen Form kaufst.

Beispielsweise werden zur Verzierung von Gebäck meist gemahlene oder geraspelte Pistazien verwendet, während zu manchen Kuchen sogar ganze Pistazien gegeben werden. 

Wenn du sie für süße Speisen verwenden möchtest, solltest du außerdem darauf achten, dass du sie nicht in gesalzener Form kaufst.

Pistazien kaufen - warum sie so teuer sind
Lecker, gesund – aber leider auch teuer. Sie gehören zu den teuersten "Nüssen" der Welt,  doch der Preis hat seine Gründe. Ein Pistazienbaum muss sieben Jahre wachsen, bevor er Früchte tragen kann.

Außerdem sind sie zweihäusig, was bedeutet, dass es sowohl weibliche als auch männliche Pistazienbäume gibt. Weibliche Pistazienbäume können nur Früchte tragen, wenn ihre Blüten von einem männlichen Baum über den Wind bestäubt werden.

Außerdem tragen Pistazien nur alle zwei Jahre effizient Früchte. Auf jedes ertragreiche Jahr folgt ein mageres.

Die Ernte ist noch dazu aufgrund der bereits erwähnten Gefahr des Schimmelpilzes sehr aufwendig und teuer. Die Früchte müssen innerhalb von drei Wochen geerntet werden – und das oft noch per Hand.

Alternativen zu Pistazien

Pimpernüsse als Alternative zur Pistazie

Eine Alternative zu Pistazien zu finden, gestaltet sich eher schwierig. Sie sind recht einzigartig im Geschmack und daher nur schwer zu ersetzen.

In manchen Rezepten kannst du anstelle von Pistazien Mandeln oder andere Nüsse verwenden – allerdings wirst du immer recht deutlich schmecken, dass keine Pistazien verwendet wurden. 

Weniger bekannt ist die bei uns heimische Pimpernuss, auch Klappernuss genannt.

Sie hat einen ähnlichen Geschmack wie Pistazien und kann als Ersatz verwendet werden. Allerdings ist sie oftmals noch teurer und schwerer zu bekommen als die Pistazie. 

Leckere Verwendungen von Pistazien

Von süß bis herzhaft, von Kuchen über Eis bis Pesto – eigentlich kannst du Pistazien zu beinahe allem essen. Hier bei uns werden Pistazien vor allem geröstet und gesalzen als Snack für zwischendurch gegessen. Allerdings gibt es noch viele weitere Verwendungen.

Internationale Süßspeisen

Besonders in ihren Herkunftsländern im nahen Osten findest du die Pistazie in vielerlei Süßspeisen. Baklava, Halva oder Maamul sind nur Beispiele für eine Vielzahl süßer Gebäcke, die du auch hier in Deutschland in orientalischen Länden finden kannst.

Sie enthalten neben der Pistazie vor allem auch viel Zucker, Sirup, Honig und Rosenwasser.  

Auch in Italien, vor allem auf Sizilien, wo die Pistazie selbst angebaut wird, gibt es einige Süßspeisen, die die  grüne "Nuss" enthalten. Hier gibt es zum Beispiel die Mandelgebäcke Pasta di Mandola und Cantuccini, wo Pistazien als Veredelung nicht fehlen dürfen. Auch Liköre, wie Amaretti, werden mit Pistazien verfeinert.

Verwendung hierzulande

Pistazienkuchen

Ob Kuchen, Torten, Plätzchen oder Schokolade: Häufig sind die süßen Speisen mit gemahlenen oder geraspelten Pistazien versehen.

Sie bringen nicht nur ein nussig-süßes Aroma auf die leckeren Süßigkeiten, sie fallen durch ihre grüne Farbe auch noch schön auf.

In Eisdielen findest du oft die Sorte Pistazie als Speiseeis. Du kannst gemahlene Pistazien ebenso morgens in dein Müsli oder deinen Joghurt geben. 

Doch die "grüne Mandel" kann ebenso gut für herzhafte Speisen verwendet werden. Du kannst sie zum Beispiel in bestimmten Wurstsorten wie Mortadella oder einigen Pasteten finden. Pistazien können außerdem zu Pesto oder Salatdressing verarbeitet werden. 

Pistazienmilch

Eine weitere interessante Möglichkeit, Pistazien zu verwenden, ist Pistazienmilch. Bereits seit einiger Zeit möchten immer mehr Menschen Kuhmilch durch pflanzliche Alternativen ersetzen. Nach Mandel- und Hafermilch ist nun seit einer Weile auch Pistazienmilch im Trend.

Sie ist eine der beliebtesten Kuhmilchalternativen, da sie sich besser aufschäumen lässt als andere pflanzliche Milcharten und zudem noch das leicht nussige, cremige Aroma der Pistazien hat. Noch dazu benötigen die Bäume der Pistazien sehr wenig Wasser.

Wenn du also die Umwelt schonen und Wasser einsparen möchtest, ist Pistazienmilch eine sehr gute Alternative für dich. Es gibt sogar eine Vielzahl von Rezepten, wie du die Milch selbst herstellen kannst. 

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