Rapsöl: 3 Wirkungen + 7 Tipps zur Anwendung des gesunden Speiseöls
Raps ist eine beliebte Nutzpflanze. Das daraus hergestellte Öl kennst du wahrscheinlich nur aus der Küche, dabei kannst du es vielfältig anwenden. Hier erfährst du alles über die Wirkungen und Anwendungsgebiete von Rapsöl.
Rapsöl wird in erster Linie zum Kochen und Backen benutzt. Dabei hat das Öl auch noch ganz andere Qualitäten. Du findest es in jedem Supermarkt und es ist gar nicht mal so teuer.
Ein Kauf lohnt sich also in jedem Fall, denn Rapsöl tut sowohl deiner inneren als auch deiner äußeren Gesundheit gut. Im Folgenden erfährst du alles, was du über das Öl wissen musst.
Wissenswertes über Raps
Wenn es im Frühjahr auf den Feldern gelb leuchtet, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Raps der Grund dafür.
Das Gewächs ist eine sehr wichtige Nutzpflanze und einer der wichtigsten Öllieferanten in Europa.
Es gibt Sommer- und Winterraps. Die Sorten werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgesät.
Raps gehört zur Familie der Kreuzblütler. Die Blütenblätter der Pflanze sind wie ein Kreuz angeordnet und nicht zusammengewachsen.
Deutschland ist das Land in der Europäischen Union, in dem am meisten Raps angebaut wird. Die Pflanze wächst auf etwa zwölf Prozent aller Ackerflächen.
Herstellung des Öls
Rapsöl ist ein Pflanzenöl. Genau wie Öle aus Oliven, Sonnenblumenkernen und Kokos, wird es aus pflanzlichen Produkten gewonnen.
Zur Produktion von Rapsöl verwenden die Hersteller lediglich die gelben Kerne der Frucht. Sind die gelben Blüten Ende Mai verwelkt, entwickeln sich dort sogenannte Schoten.
In jeder Schote befinden sich mehrere schwarze Samen, die jeweils fast zur Hälfte aus Öl bestehen.
Bei der Produktion wird die Schale entfernt, damit das Öl keine Bitterstoffe enthält.
Es gibt zwei verschiedene Verfahren, nämlich die Heißpressung, auch Raffination genannt und die Kaltpressung.
Bei der Heißpressung geht ein Großteil der wertvollen Inhaltsstoffe des Rapses verloren. Rapsöl wird nicht nur zum menschlichen Verzehr produziert, sondern auch zur Produktion von Margarine und zur Herstellung von Tierfutter. Mittlerweile gibt es auch eine ganze Reihe an Kosmetika, die Rapsöl enthalten.
Inhaltsstoffe von Rapsöl
Rapsöl enthält viele wichtige und wertvolle Inhaltsstoffe, die bei einer gesunden Ernährung nicht fehlen dürfen. Dazu zählen Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und die Vitamine A, E und K.
Diese Stoffe sorgen unter anderem für ein funktionierendes und gesundes Immunsystem. Mehr Tipps zur Stärkung deines Immunsystems findest du hier.
Vitamin E schützt deine Zellen vor Schädigungen durch freie Radikale und ist daher sehr wichtig. Auf Grund des Verhältnisses zwischen bestimmten Fettsäuren im Rapsöl, hat es außerdem die Eigenschaft, Entzündungen im Körper zu hemmen.
Einen Unterschied gibt es zwischen kaltgepresstem und raffiniertem Rapsöl. Kaltgepresstes Öl enthält sehr viel mehr gesunde Inhaltsstoffe, da es schonender hergestellt wird.
Darum ist Rapsöl gesund
Als die Bitterstoffe in der Produktion noch nicht aus dem Öl entfernt werden konnten, wurde Rapsöl nur für technische Zwecke verwendet.
Heutzutage gibt es aber Sorten mit geringerem Bitterstoffgehalt, sodass sich das Öl in der Küche etabliert hat.
Aufgrund der vielen darin enthaltenen ungesättigten Fettsäuren und dem geringen Cholesteringehalt ist das Öl äußerst gesund.
Ganz anders zum Beispiel Butter oder andere tierische Fette. Diese enthalten weniger ungesättigte Fettsäuren und haben einen höheren Cholesteringehalt.
Nährwerte von Rapsöl (mit Kalorienangabe)
Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über die im Öl enthaltenen Nährwerte. Auch wenn du mehr über die Kalorien erfahren möchtest, kannst du in der Tabelle nachschauen.
Rapsöl besteht den Makronährstoffen nach zu 99 Prozent aus Fett, weshalb sich keine anderen Bestandteile wie Kohlenhydrate oder Proteine in dem Öl finden.
Rapsöl | pro 100 Gramm |
Kalorien | 875 kcal |
Fett | 99 g |
Wasser | 1 g |
Cholesterin | 2 mg |
Kohlenhydrate | 0 g |
Eiweiß | 0 g |
Wirkungen von Rapsöl
Rapsöl benutzt du nicht nur in der Küche zum Kochen und Backen, sondern auch zur Vorbeugung von Krankheiten und äußerlich zur Pflege deiner Haare und Haut.
Gerade bei Hautunreinheiten und einer trockenen Gesichtshaut kannst du damit wahre Wunder bewirken. Wie genau Rapsöl außerhalb der Küche wirkt, erfährst du im Folgenden.
Macht schöne Haut
Hast du trockene Haut, zieht und zerrt sie mit Sicherheit das ein oder andere Mal. Außerdem bilden sich schnell kleine Fältchen im Gesicht. Bei trockener Haut ist eine regelmäßige Pflege sehr wichtig.
Generell sind pflanzliche Öle wie Avocadoöl oder Mandelöl sehr gut dafür geeignet. Aber auch mit Rapsöl pflegst du deine Haut nachhaltig. Verantwortlich dafür ist der hohe Fettgehalt und die nährenden Inhaltsstoffe.
Gegen Alterungsprozesse
Die im Rapsöl enthaltenen Vitamine E und K schützen deine Zellen vor Schädigungen durch freie Radikale. So wird der Alterungsprozess verlangsamt. Außerdem beugen diese Vitamine Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
Macht schöne Haare
Hast du widerspenstiges und trockenes Haar, kannst du mit Rapsöl dagegen vorgehen.
Wendest du das Öl richtig an, bringst du deine Haare schnell wieder zum Glänzen und in den gewünschten Zustand zurück.
Zudem beugt Rapsöl auf Grund des hohen Fettgehalts Spliss in den Spitzen vor. Tipps zum selber Haare schneiden gibt es hier.
Eine regelmäßige Kur mit Rapsöl sorgt außerdem dafür, dass deine Kopfhaut nicht anfängt zu jucken und sich Schuppen bilden.
Das passiert nämlich häufig bei fehlender Feuchtigkeit. Am besten arbeitest du mit einer eigens gemischten Haar-Maske.
Was du sonst noch gegen trockene Kopfhaut tun kannst, erfährst du hier.
Rapsöl kaufen
In der Küche kommt Rapsöl häufig zum Einsatz. Daher findest du eigentlich in jedem Supermarkt eine Auswahl an verschiedenen Ölen.
Die Qualität ist sehr unterschiedlich. Das äußert sich meistens im Preis des Öls. Für welches Öl du dich entscheidest, solltest du davon abhängig machen, was du damit vorhast.
Kalt gepresstes Öl hat die meisten gesunden Inhaltsstoffe, denn es ist kaum behandelt und enthält keine weiteren Zusatzstoffe.
Da das Öl schonend gepresst wird, behält es den charakteristischen Rapsgeruch und schmeckt leicht nussig. Kaltgepresstes Öl wird auch als "nativ" bezeichnet.
Achte darauf, dass das Öl in dunklen Flaschen abgefüllt ist. So sind die Inhaltsstoffe vor Lichteinfall geschützt und das Öl bleibt länger haltbar. Diese Art des Öls eignet sich auch zur Behandlung auf dem Körper.
Es gibt auch raffiniertes Rapsöl. Damit solltest du deine Haut und Haare allerdings nicht behandeln.
Es ist lediglich zum Kochen geeignet. Die Ölsorte ist industriell stark verarbeitet und dadurch sehr viel unempfindlicher als die kaltgepresste Version. Außerdem hat es eine hellere Farbe und einen neutraleren Geschmack.
Tipps zur Anwendung
Sowohl in Bezug auf die Ernährung als auch in der Körperpflege probierst du am besten selbst aus, wie du mit Rapsöl zurechtkommst.
Entweder wendest du es in seiner reinen Form an oder du mischst es mit anderen Ölen. Im Folgenden erfährst du, wie vielfältig du das Öl anwenden kannst.
Haarpflege
Ein Anwendungsgebiet sind deine Haare. Bei regelmäßiger Verwendung trägt das Öl zu einem besseren Zustand sowohl deiner Haare als auch deiner Kopfhaut bei.
Hast du mit Schuppen zu kämpfen, ist Rapsöl auch in diesem Fall eine bewährte Lösung. Zudem reduziert es Haarausfall und beugt Spliss vor.
Möchtest du, dass deine Haare möglichst glatt und gesund sind, solltest du sie regelmäßig mit Rapsöl behandeln.
Am besten mischst du dazu Rapsöl mit Olivenöl oder Kokosöl in einem ausgeglichenen Verhältnis. Die Mischung erwärmst du kurz in der Mikrowelle. Dann lässt sie sich nämlich leichter in die Haare einmassieren.
Tauche deine Hand in das Öl und trage die Mischung von der Kopfhaut herab auf deine gesamte Haarlänge auf. Lasse das Öl circa fünf Minuten einwirken und wasche es danach mit Shampoo aus.
Eventuell musst du die Haare auch zweimal waschen, wenn sie nach der Behandlung besonders fettig sind.
Mischst du eine größere Menge Rapsöl mit Teebaumöl oder Rizinusöl und massierst deine Haare, wirst du Schuppen schnell los. Schuppen bilden sich vor allem dann, wenn deine Kopfhaut ausgetrocknet ist.
Alternativ mischst du dir eine Haarmaske an, die du einmal die Woche oder alle zwei Wochen, je nach Dringlichkeit, anwendest. Für die Maske brauchst du folgende Zutaten:
- drei Löffel Rapsöl
- eine halbe Banane
- einen Löffel Honig
Die Zutaten mischst du und trägst sie danach sanft auf deine feuchte Kopfhaut auf. Nach Bedarf kannst du die Maske auch in den Längen verteilen. Nun wickelst du ein warmes Handtuch um den Kopf und lässt die Maske mindestens 30 Minuten einwirken.
Am effektivsten ist es, die Kur länger einziehen zu lassen. Das geht sogar über Nacht. Ist die Einwirkzeit vorbei, spülst du die Haare mit kaltem Wasser aus.
Es können leicht fettige Rückstände im Haaransatz bleiben. Um diese loszuwerden, verwendest du am besten ein silikonfreies, mildes Shampoo. Die Haarmaske sorgt für Feuchtigkeit und liefert deinen Haaren Eiweiß.
Hautpflege
Hast du trockene Haut und möchtest dein Gesicht mit Rapsöl pflegen, trägst du es abends vorsichtig auf dein Gesicht auf und massierst es mit kreisenden Bewegungen ein.
Wenn du nicht mit deinen Fingern massieren möchtest, nutzt du einen Wattebausch. Lass das Öl über Nacht in deine Haut einziehen.
Ausspülen musst du es nicht, auch wenn sich die Haut zu Beginn sehr fettig anfühlt.
Reibst du dein Gesicht regelmäßig mit Rapsöl ein, ist es schon bald nicht mehr so trocken. Außerdem beugst du einer frühzeitigen Hautalterung vor.
Das Öl kurbelt die Regeneration deiner Zellen an und hilft gegen Juckreiz. So kannst du dich auch bei Neurodermitis und Schuppenflechten selbst mit Rapsöl behandeln. Informationen zu Neurodermitis-Creme gibt es hier.
Zur Hautpflege solltest du übrigens immer kaltgepresstes Öl verwenden, damit sich die Nährstoffe richtig entfalten können.
Peeling
Auch ein Peeling tut deiner Haut in regelmäßigen Abständen sehr gut. Gerade um deine Hände und Füße musst du dich ausreichend kümmern. Mit Rapsöl mischst du schnell und einfach ein wohltuendes Peeling an.
Mische dazu Rapsöl mit braunem Rohrzucker, bis eine klebrige, nicht zu flüssige Masse entsteht. Damit reibst du dann deine Füße und Hände ab. Zu sehr kratzen sollte das Peeling nicht.
Wiederholst du die Behandlung mit dem Peeling regelmäßig, verringerst du Hornhaut und die Haut an deinen Händen und Füßen wird weicher.
Massageöl
Rapsöl ist die perfekte Basis für ein Massageöl, da es keinen starken Eigengeruch hat und noch dazu preiswert zu bekommen ist.
Möchtest du selbst ein wohlduftendes Massageöl herstellen, mischst du eine Handvoll frischer Johanniskrautblüten mit einem halben Liter Rapsöl und lässt das Ganze einen Monat lang an einem sonnigen Ort ziehen.
Danach entfernst du die Blüten, füllst das Öl in eine dunkle Flasche und verwendest es bei der nächsten Massage.
Das Öl kannst du ein halbes Jahr lang aufbewahren. Auf Grund seiner natürlichen Wirkstoffe pflegt das Rapsöl deine Haut und macht sie schön weich.
Fingernagelpflege
Teile deines Körpers, denen du mit Sicherheit eher wenig Aufmerksamkeit schenkst, sind deine Fingernägel. Doch auch diese brauchen Pflege, damit sie nicht spröde werden und brechen.
Sind deine Fingernägel und deine Fingerspitzen besonders strapaziert, hilft auch in diesem Fall eine Behandlung mit Rapsöl.
Dazu füllst du eine Tasse mit Öl und erwärmst die Flüssigkeit in der Mikrowelle, bis sie warm, aber nicht heiß ist. Die Tasse stellst du auf einen Tisch, setzt dich auf einen bequemen Stuhl davor und tunkst den oberen Teil deiner Finger für zehn Minuten in die Tasse.
Nach dieser Zeit nimmst du die Hand aus der Tasse und massierst das Öl noch weitere fünf Minuten mit der anderen Hand in deine Nägel und Fingerspitzen ein. Wasche das Öl nach Möglichkeit nicht ab, sondern lasse es so lange auf deiner Haut, bis es vollständig eingezogen ist.
Das kann allerdings eine ganze Weile dauern und du musst aufpassen, dass du mit deinen fettigen Händen nichts dreckig machst.
Braten und Frittieren
Kaltgepresstes Rapsöl entwickelt bei Hitze schnell ungesunde Stoffe. Daher ist es zum Braten nicht geeignet. Kaltgepresstes Öl schmeckt aber in einem Salat sehr gut.
Möchtest du Rapsöl zum Braten oder Frittieren verwenden, entscheidest du dich für die raffinierte Version. Du musst aber trotzdem darauf achten, dass das Öl in der Pfanne nicht zu heiß wird.
Sonst ist es ungesund. Zum Braten von Fleisch sind Kokosöl oder Erdnussöl zu empfehlen.
Backen
Möchtest du einen leckeren Kuchen backen und keine tierischen Fette verwenden, eignet sich Rapsöl sehr gut. Gerade raffiniertes Rapsöl kannst du gut verwenden, da es fast keinen Eigengeschmack hat und sehr hitzestabil ist. Benutzt du kaltgepresstes Öl, schmeckst du wahrscheinlich die leicht nussige Note heraus.