Retinol-Serum: 4 Wirkungen & 5 effektive Alternativen
Retinol ist ein beliebter Wirkstoff in der Hautpflege. Er verleiht der Haut nicht nur mehr Spannkraft, sondern reduziert auch feine Fältchen und Pigmentflecken. Entscheidend für die Wirkung ist seine Konzentration in Cremes und Seren.
Welche Wirkungen du von einem Retinol-Serum erwarten kannst und wie du das Produkt richtig anwendest, erfährst du bei uns.
Retinol ist einer der beliebtesten Anti-Aging-Wirkstoffe in der Hautpflege. Diese Form von Vitamin A kann einige störende Hauterscheinungen minimieren. Dabei ist jedoch die Konzentration entscheidend, denn eine zu hohe Dosis kann deiner Haut mehr schaden als nützen.
Was Retinol überhaupt ist und welche Formen es gibt, erklären wir im Folgenden.
Was Retinol eigentlich ist
Das steckt hinter der Bezeichnung "Retinol"
Bei Retinol handelt es sich um eine wirksame Form von Vitamin A. Dieses Vitamin ist essenziell und unter anderem zuständig für das Wachstum der Hautzellen.
Außerdem spielt es eine wichtige Rolle beim Aufbau der Hautstruktur und fördert weiterhin die Bildung von Korneozyten, den Hornzellen unserer Hautschicht.
Besonders beliebt ist Retinol in Form von Seren, aber auch in Cremes wird der Wirkstoff gerne eingesetzt.
Hier soll das Vitamin vor allem die Produktion von Kollagen ankurbeln, welches benötigt wird, um die Haut in den unteren Hautschichten straff und flexibel zu halten. Auf diese Weise kann ein Retinol-Serum einer frühzeitigen Hautalterung vorbeugen.
Die Aufnahme von Vitamin A erfolgt über die Nahrung. Wichtige und reichhaltige Quellen sind hier vor allem Karotten und grünes Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl. Eier und Fisch sind ebenfalls gute Quellen für das essenzielle Vitamin.
Mit zunehmendem Alter mangelt es dem Körper jedoch immer mehr an Vitamin A. Die Haut verliert an Elastizität und beginnt zu altern. Auch dauerhafte UV-Strahlung setzt der Haut zu, ebenso wie Rauchen, Alkoholkonsum und dauerhafter Stress.
Mehr über die Symptome und Folgen eines Vitamin-A-Mangels erfährst du hier.
Diese Arten von Retinol gibt es
Diese Arten von Retinol gibt es
In den 1970er Jahren wurde Retinol erstmals in der Hautpflege eingesetzt. Mittlerweile sind seine Wirkungen wissenschaftlich belegt.
Retinol ist eine Art Sammelbegriff für verschiedene Wirkstoffe, die eng verwandt sind mit Vitamin-A-reichen Substanzen. Dazu gehören auch die sogenannten Retinoide. Eine der bekannteren Varianten dieser Gruppe ist Tretinoin.
Retinol versus Retinoide: Das sind die Unterschiede
Bei Retinol und Retinoiden handelt es sich jeweils um Formen von Vitamin A. Sie kurbeln die Kollagenproduktion an und beschleunigen den Zellerneuerungsprozess. Retinoide umfassen jedoch sämtliche Formen von Vitamin A, einschließlich Retinol.
Unter die Retinoide fallen weiterhin die bekannten Formen Tretinoin und Retinsäure. Während Retinol jedoch frei verkäuflich ist, muss beispielsweise Retin-A von einem Arzt oder Dermatologen verschrieben werden. Denn diese Form wirkt deutlich intensiver und kommt bei speziellen Hautproblemen zum Einsatz.
Tretinoin (Vitamin-A-Säure)
Ebenfalls zu den Retinoiden gehört Tretinoin. Dieser Stoff wird auch als Vitamin-A-Säure bezeichnet und ist in Deutschland ausschließlich in der Apotheke erhältlich. Das liegt daran, dass Tretinoin hoch dosiert ist und daher zu den verschreibungspflichtigen Stoffen gehört.
Vitamin-A-Säure könnte die Haut reizen, soll aber noch wirkungsvoller als Retinol sein.
So wirkt ein Retinol-Serum
Retinol ist ein gut untersuchter Wirkstoff, dessen Wirksamkeit in mehreren unabhängigen Studien bewiesen wurde. Daher gilt er als einer der effektivsten Wirkstoffe in der Hautpflege. Welche Wirkungen du von einem Retinol-Serum erwarten kannst, erfährst du im Folgenden.
Verfeinert das Hautbild
Retinol verfeinert das Hautbild
Ein Retinol-Serum kann den Stoffwechsel der Haut anregen. Dadurch beschleunigt es die Erneuerung der Hornzellen in der obersten Hautschicht.
Auf diese Weise verfeinert das Retinol-Serum dein Hautbild: Dein Teint wirkt glatter und ebenmäßiger. Je älter die Haut wird, desto fahler wirkt sie mit der Zeit.
Retinol eignet sich daher für jedes Alter – denn es ist nie zu früh oder zu spät für gute Hautpflege.
Sorgt für mehr Spannkraft und Elastizität
Die Haut ist in mehrere Schichten aufgeteilt. Manche Stoffe wirken nur oberflächlich und sorgen damit lediglich für einen kurzzeitigen Effekt. Retinol agiert auch in den tieferen Hautschichten der Unterhaut. Dort unterstütz die Vitamin-A-Form die Bildung von Kollagen.
Das verleiht der Haut nicht nur mehr Spannkraft und Elastizität, sondern sorgt auch für ein jugendliches Aussehen.
Mit einem Retinol-Serum oder einer Retinol-Creme kurbelst du jedoch nicht nur die Kollagenbildung an. Das Retinol verhindert sogar, dass Kollagen abgebaut wird.
Außerdem erhöht eine regelmäßige Anwendung von Retinol die Fähigkeit der oberen Hautschicht, Feuchtigkeit binden zu können. Diese Eigenschaft kommt insbesondere trockener Haut zugute.
Glättet feine Fältchen
Ein Retinol-Serum glättet feine Fältchen
Die Eigenschaft von Retinol, die Kollagenproduktion anzukurbeln, ist eine effektive Anti-Aging-Maßnahme.
Genau genommen sendet das Retinol Signale an hauteigene Rezeptoren, wodurch die Bildung von Kollagen angeregt wird. Gleichzeitig sorgt ein Retinol-Serum dafür, dass die obere Hautschicht besser Feuchtigkeit binden kann.
Besonders trockene Haut bildet schnell kleine Fältchen. Mit der richtigen Pflege, dem Aufbau einer intakten Hautbarriere und der Versorgung von Feuchtigkeit können diese jedoch wieder geglättet werden.
Ein Retinol-Serum verleiht deiner Haut mehr Spannkraft, beugt einer frühzeitigen Hautalterung vor und reduziert die Sichtbarkeit kleinerer Fältchen.
Zusätzlich wirkt Retinol als Antioxidans, welches freie Radikale einfängt und dadurch verhindert, dass diese der Haut schaden können und die Haut frühzeitig altern lassen.
Wie schnell ein Retinol-Serum oder eine Retinol-Creme sichtbare Ergebnisse erzielt, hängt unter anderem von der Konzentration des Wirkstoffs ab. Du kannst erste Erfolge bereits nach vier Wochen sehen, manchmal treten Verbesserungen aber auch erst nach einigen Monaten ein.
Weitere Tipps zum Anti-Aging haben wir hier für dich.
Reduziert Pigmentstörungen
Retinol besitzt einen exfolierenden Effekt auf die Haut, entfernt also auf sanfte Art abgestorbene Hautzellen der Hornschicht. Kombiniert mit seiner Eigenschaft, die Zellerneuerung anzukurbeln, kann ein Retinol-Serum Pigmentflecken sichtbar aufhellen.
Das gilt für jegliche Art von Pigmentstörungen, ob Akne-Narben oder Altersflecken.
Risiken und Nebenwirkungen von Retinol-Serum und -Creme
Risiken und Nebenwirkungen: Menschen mit Rosazea sollten auf Retinol verzichten
Bei den ersten Anwendungen eines Retinol-Serums kann deine Haut mit leichten Irritationen oder Reizungen reagieren.
Auch Trockenheit und eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit sind in der Eingewöhnungsphase normal. Nicht normal sind allerdings starkes Abblättern der Haut sowie Brennen und Rötungen.
In diesem Fall solltest du das Produkt sofort absetzen. Es kann auch sein, dass du es falsch verwendest – zu hoch dosierst oder nicht richtig kombinierst. Tipps zur Anwendung findest du weiter unten.
Leidest du an Rosazea oder Ekzemen, solltest du eine Retinol-Creme besser nicht benutzen. Auch Schwangere und Stillende verzichten vorsichtshalber auf eine Verwendung, da die Wirkungen auf Babys noch nicht ganz geklärt sind.
Dosierung von Retinol: Diese Menge ist unbedenklich
Eine Anwendung mit Retinol birgt auch einige Risiken. Diese solltest du unbedingt kennen, bevor du dich für ein Retinol-Serum oder eine -Creme entscheidest.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Vitamin-A-Zufuhr von einem Milligramm. Die empfohlene Höchstmenge beträgt drei Milligramm. Ernährst du dich ausgewogen und gesund, brauchst du dir in der Regel keine Sorgen um eine Mangelversorgung zu machen.
Jedoch sollte dir bewusst sein, dass dein Körper Retinol auch über die Hautpflege aufnimmt. Dadurch trägt diese zur Gesamtaufnahmemenge bei. Eine dauerhafte Überdosierung von Vitamin A kann zu Übelkeit, Kopfschmerzen und Erbrechen führen.
Weiterhin kann es zu trockener Haut und aufgeplatzten Lippen sowie Haarausfall und Lebererkrankungen kommen.
Um diese Risiken zu reduzieren, solltest du deine Hautpflege mit Retinol auf Gesicht, Dekolleté und Hände beschränken. Vermeide es, Retinol in der Lippen- und Körperpflege einzusetzen.
Hoch konzentrierte Retinol-Seren und -Cremes solltest du sehr sparsam benutzen und bestenfalls nicht täglich. Hersteller, die mit einer sehr hohen Retinol-Konzentration in ihren Pflegeprodukten werben, gilt es kritisch zu hinterfragen.
Übrigens gilt in der EU die Regelung, dass Retinol in nicht verschreibungspflichtiger Kosmetik eine Konzentration von einem Prozent nicht überschreiten darf. Und selbst dies ist bereits eine recht hohe Dosierung.
Retinol-Serum richtig anwenden mit diesen Tipps
So wendest du ein Retinol-Serum richtig an
Bei der Verwendung von Retinol gilt: Weniger ist mehr. Um unnötige Nebenwirkungen und Risiken zu vermeiden, solltest du stets sparsam mit dem Wirkstoff umgehen.
Menschen mit sensibler Haut sollten die Region um die Augen herum aussparen. Ansonsten kann ein Retinol-Serum gerne mehrmals die Woche verwendet werden.
Benutze Serum oder Creme am Abend
Möchtest du das Retinol-Serum einmal täglich anwenden, solltest du dies am besten abends tun. Über Nacht kann der Stoff am besten wirken.
Außerdem wird die Haut durch Retinol empfindlicher gegenüber Sonnenlicht. Das begünstigt unter anderem Sonnenschäden. Möchtest du dein Retinol-Serum oder deine Creme morgens verwenden, solltest du als nächsten Schritt unbedingt einen wirksamen UV-Schutz benutzen.
Taste dich vorsichtig heran
Ein Retinol-Serum kann anfangs reizend sein und unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Dazu zählen beispielsweise ausgetrocknete Hautstellen, Entzündungen und Rötungen. Wie deine Haut reagiert, hängt auch davon ab, wie sie beschaffen ist.
Taste dich daher langsam an das neue Produkt heran und dosiere es vorsichtig. Besonders behutsam solltest du mit der Region um deine Augen herum umgehen, da die Haut an diesen Stellen sehr dünn ist.
Neigt deine Haut zu Sensibilität, solltest du dein Retinol-Serum zunächst einige Male die Woche benutzen.
Beginne mit zwei Tagen, an denen du das Serum aufträgst. Mit jeder Woche kannst du die Dosis erhöhen. Beobachte dabei, wie deine Haut auf das neue Produkt reagiert. Wenn sich jedes Mal Reizungen einstellen, solltest du das Retinol-Serum besser absetzen.
Mische das Retinol mit anderen Pflegeprodukten
Retinol-Seren zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Regel deutlich höher dosiert sind als Cremes. Ist die Konzentration des Serums zu hoch für dich, kannst du das Produkt mit einem anderen mischen.
Gib das Serum beispielsweise in deine Nacht- oder Feuchtigkeitscreme. Du kannst auch gerne Wirkstoffe miteinander kombinieren, zum Beispiel Niacinamide und Retinol.
Entscheide dich für ein Serum oder eine Creme
Entscheide dich für eine Retinol-Creme oder ein Retinol-Serum
Ein Retinol-Serum ist in der Regel deutlich höher dosiert als eine Creme. Dabei ist die Textur eines Serums oftmals deutlich leichter und eher wasserbasiert.
Besonders ölige Haut profitiert von einer Anwendung mit Seren. Trockene Haut benötigt jedoch mehr Feuchtigkeit und eher ölige Texturen.
Ob eher ein Serum oder eine Creme etwas für dich ist, hängt also nicht nur von deinen persönlichen Vorlieben, sondern auch von der Beschaffenheit deiner Haut ab.
Alternativen zu Retinol
Retinol ist ein effektiver Wirkstoff, der der Haut mehr Spannkraft verleiht, Fältchen reduziert und Pigmentflecken aufhellt. Die Verwendung eines Retinol-Serums birgt jedoch auch einige Risiken.
Wenn du merkst, dass sich deine Haut nicht an den Wirkstoff gewöhnt und stets mit Reizungen reagiert, solltest du das Produkt unbedingt absetzen.
Zum Glück gibt es aber zahlreiche Alternativen, die ebenso wirksam sind wie Retinol. Im Folgenden schlagen wir dir fünf effektive Alternativen zu Retinol vor.
Vitamin C: Vitamin C ist ebenfalls ein wirksames Antioxidans, welches die Kollagen-Synthese der Haut stimuliert. Das Vitamin sorgt somit für ein gesundes und stabiles Kollagengerüst. Das minimiert Fältchen und beugt sie effektiv vor. Besonders beliebt sind Vitamin-C-Seren.
Vitamin E: In der Hautpflege eingesetzt, schützt Vitamin E die Haut vor freien Radikalen. Das Antioxidans liefert der Hornschicht Feuchtigkeit und stimuliert ebenfalls die Kollagen-Synthese. Es sorgt für mehr Spannkraft und stärkt die Hautbarriere. In der Hautpflege wird Vitamin E auch als Tocopherol bezeichnet.
Hyaluronsäure: Hyaluronsäure ist ein Stoff, der natürlicherweise im Körper vorkommt. Nebenwirkungen und Risiken treten daher extrem selten auf und fallen meistens nur mild aus. Hyaluronsäure besitzt die Eigenschaft, enorm viel Wasser binden zu können.
Auf diese Weise wird deine Haut mit viel Feuchtigkeit versorgt, was unter anderem Trockenheit und einer frühzeitigen Hautalterung vorbeugt.
Coenzym Q10: Auch das sogenannte Coenzym Q10 wirkt als Antioxidans und fängt somit freie Radikale ein. Auf diese Weise verhindert es eine frühzeitige Hautalterung durch die Schädigung von Zellen. Coenzym Q10 ist auch als Ubichinon bekannt.
Panthenol: Panthenol wird häufig in Wund- und Heilsalben eingesetzt. Der Wirkstoff fördert die Produktion von Hautzellen. Damit hilft er der Haut, sich besser und schneller regenerieren zu können. Außerdem erhöht Panthenol die Hautfeuchtigkeit und unterstützt die Hautbarriere.
Das Besondere an dem Wirkstoff ist weiterhin, dass er praktisch mit keinen Nebenwirkungen und Risiken einhergeht.