Ringelblumensalbe: 4 Wirkungen & 3 Alternativen zur Calendula-Salbe

Mit ihren leuchtend gelben Blüten ziert die Ringelblume nicht nur viele Gärten, sie besitzt auch einige wertvolle Eigenschaften für die menschliche Gesundheit. Antientzündlich, antibakteriell und wundheilfördernd – um nur einige Eigenschaften der Ringelblumensalbe zu nennen.
Wir klären dich über die Wirkungen der Calendula und die richtige Verwendung der Ringelblumensalbe auf.
Wissenswertes über die Ringelblume

Die Calendula officinalis
Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt, dennoch gilt die Ringelblume (botanisch: Calendula officinalis) erst seit dem Mittelalter als Heilpflanze.
Ihre positiven Wirkungen auf Haut- und Schleimhautwunden machen die Ringelblumensalbe zu einem unverzichtbaren und wertvollen Hausmittel.
Arzneilich verwendet werden dabei ausschließlich die Blüten der Pflanze, in der sich zahlreiche Samen befinden. Verblüht die Ringelblumenblüte, ringeln sich diese Samen ein – daher der Name Ringelblume.
Wo die mittlerweile typische Gartenpflanze ihren Ursprung hat, ist leider nicht bekannt, vermutlich aber stammt sie aus dem Mittelmeerraum. Ihre Blütenzeit reicht von Juni bis September.
Wer die Vorstellung einer selbst hergestellten Ringelblumensalbe verlockend findet, sollte die Samen der Pflanze bereits im Frühjahr aussähen.
Inhaltsstoffe einer Ringelblumensalbe
Doch was genau macht die Ringelblume so besonders? Ihre positiven Wirkungen auf die menschliche Gesundheit lassen sich auf ganz bestimmte Inhaltsstoffe zurückführen.
Da sind zum einen die sogenannten Triterpensaponine (2 bis 10 %), das ätherische Öl (0,2 bis 0,3 %) und Flavonoide. Diesen drei Bestandteilen wird nachgesagt, für die meisten der wundheilungsfördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften verantwortlich zu sein.
Je nach Produkt und Hersteller werden Ringelblumensalben aber noch weitere Wirkstoffe hinzugefügt. Kontrolliere daher immer die INCI-Liste, um dich zu vergewissern, dass du auf keine der Substanzen allergisch reagierst.
Die in den Salben enthaltenen Stoffe verstärken entweder die hautberuhigenden, regenerativen oder antibakteriellen Wirkungen.
Wirkungen der Calendula
Wirkungen einer Ringelblumensalbe
Die Ringelblume lässt sich auf zahlreiche Weisen verarbeiten – zu einem Aufguss, Tee, aber auch zu Salben, Cremes und Tinkturen. Letztere finden sich besonders häufig im Handel.
Je nachdem welche Darreichungsform du anwendest, entfaltet die Ringelblume verschiedene Wirkungen. Grundsätzlich kannst du zwischen einer innerlichen und äußerlichen Anwendung unterscheiden.
Im Gegensatz zu einigen anderen als Heilmittel angepriesenen Pflanzen sind die positiven Wirkungen der Ringelblume medizinisch anerkannt. In Laborversuchen konnte beispielsweise die beschleunigte Wundheilung nachgewiesen werden.
- Krampfadern
- Furunkel
- Hämorrhoiden
- Bindehautentzündungen (in diesem Fall sollte ausschließlich eine Kompresse angewendet werden, die auf das geschlossene Auge aufgelegt wird)
- Blasen
- Asthma
- Husten
Zur schnelleren Wundheilung
Bekannt ist die Ringelblume insbesondere für ihre Eigenschaft, Wunden schneller verheilen zu lassen. Grund dafür ist ein Zusammenspiel von bestimmten, heilsamen Eigenschaften: Ringelblumenblüten wirken antibakteriell und entzündungshemmend.
Darüber hinaus wird die Durchblutung der Haut und damit das Wachstum neuer Zellen angeregt – eine ideale Voraussetzung für eine schnelle Regeneration.
Du kannst eine Ringelblumensalbe auf aufgeschürfte und schlecht verheilende Wunden sowie auf Brand- und Schnittwunden anwenden. Vorsicht ist lediglich bei offenen Wunden geboten. Auf diesen solltest du die Salbe nicht anwenden, ansonsten könnten Bestandteile der Creme in deinen Blutkreislauf gelangen.
Hautberuhigend
Ringelblumenblüten sind ein vollkommen natürliches Heilmittel. Daher werden sie von der Haut in der Regel auch besser vertragen als chemische oder künstliche Salben, die die Haut unter Umständen reizen können.
Eine Salbe aus der Calendula wirkt beruhigend auf die Haut, nicht nur aufgrund ihrer regenerativen Eigenschaften. Du kannst eine Ringelblumensalbe daher auch zur Behandlung von Sonnenbränden und Frostbeulen anwenden.
Für ein ebenmäßigeres Hautbild
Ringelblumensalbe für ein ebenmäßiges Hautbild
Doch nicht nur bei akuten Wunden oder Hautleiden sorgen Ringelblumen für ein gesünder aussehendes Hautbild. Calendula-Salben helfen dir, deine Akne, Pickel oder andere Hautunreinheiten unter Kontrolle zu bringen.
Zu verdanken sind diese Wirkungen den viruziden, fungiziden und antimikrobiellen Eigenschaften der Heilpflanze.
Im Grunde bedeutet das: Ringelblumen töten Viren und Pilze ab und hemmen die Ausbreitung von Mikroorganismen auf der Haut.
Weiterhin kannst du sowohl Ekzeme als auch Furunkel mit der Salbe behandeln. Auf diese Weise verhilft dir das Naturmittel zu einem schöneren, gesünder aussehenden und ebenmäßigeren Hautbild.
Weitere Tipps zur Behandlung von Akne findest du hier. Wenn dir Pickel zu schaffen machen, kannst du mit diesen Tipps gegen sie vorgehen.
Bei Frauenleiden
Von Menstruationsbeschwerden bis zu starken Spannungen in der Brust: Unter sogenannten Frauenleiden werden alle Beschwerden und Leiden zusammengefasst, die stark mit weiblichen Hormonen in Zusammenhang stehen.
Ringelblumenblüten weisen östrogenartige Eigenschaften auf – was sich auf eine Vielzahl von Frauenbeschwerden positiv auswirken kann. So wirkt Calendula officinalis etwa Wechseljahrbeschwerden, Brustschwellungen und einem unregelmäßigen und starken Zyklus entgegen.
Um diese Wirkungen zu erzielen, wendest du die Ringelblume innerlich, also in Form eines Tees an. Achtung: Schwangere sollten auf eine Einnahme von Ringelblumenblüten verzichten. Sie können unter Umständen Wehen auslösen.
Risiken von Ringelblumensalben
Risiken einer Calendula-Salbe
Trotz oder gerade auch aufgrund ihrer Natürlichkeit ist eine Behandlung mit Ringelblumensalbe nicht immer ohne Risiken.
Wer eine besonders empfindliche Haut besitzt, kann unter Umständen mit Rötungen oder Reizungen auf die Creme reagieren.
Leidest du unter einer Korbblütler-Allergie, solltest du grundsätzlich auf eine Anwendung verzichten. Allerdings treten diese Nebenwirkungen sehr selten auf – in aller Regel wird die natürliche Salbe gut vertragen.
Neben der Ringelblume selbst befinden sich aber in handelsüblichen Ringelblumensalben häufig noch eine Vielzahl weiterer Wirkstoffe. Studiere vor einem Kauf immer zunächst die INCI-Liste des Produkts, insbesondere dann, wenn du auf bestimmte Substanzen allergisch reagierst.
Salbe aus Calendula richtig anwenden
Du kannst eine Ringelblumensalbe auf verschiedenen Wunden der Haut anwenden. Insbesondere dann, wenn sie sehr lange zum Verheilen braucht.
Wichtig ist allerdings, dass du die Salbe niemals auf noch offene Wunden aufträgst, ansonsten können die verschiedenen Substanzen in deinen Blutkreislauf gelangen.
Doch nicht nur akute Hautprobleme lassen sich mit einer Ringelblumensalbe behandeln – auch zur täglichen Hautpflege ist der pflanzliche Wirkstoff geeignet. Besonders dann, wenn du zu Pickeln oder Akne neigende Haut besitzt, lohnt sich eine dauerhafte und regelmäßige Anwendung. Weitere Tipps zur täglichen Hautpflege mit Feuchtigkeitscreme findest du hier.
Alternativen zur Ringelblumensalbe
Es muss nicht immer eine Salbe sein – so divers wie die heilsamen Wirkungen, so unterschiedlich sind auch die Darreichungsformen der Arzneidroge.
Zum einen kannst du natürlich anstatt einer Salbe (einer sehr fettreichen Creme) auch eine einfache Creme oder eine Lotion (stark auf Wasser basierend) verwenden. Daneben gibt es Ringelblumen-Tees, -aufgüsse, -spülungen und mehr.
Wir stellen die beliebtesten Alternativen zur Ringelblumensalbe vor.
Ringelblumen-Aufguss
Ringelblumen-Aufguss
Ein Ringelblumen-Aufguss ist der erste Schritt zur Herstellung einer Kompresse oder einer Mundspülung auf Basis der Blüten.
Zur Herstellung des Aufgusses benötigst du circa zwei Gramm der Blüten und ein Sieb, alternativ eignet sich ein sauberes Leinentuch zum Abseihen. So gehst du vor:
- Wasche die Blumenblüten gründlich.
- Koche circa 150 Milliliter Wasser auf und übergieße damit die Ringelblumenblüten.
- Lasse die Blüten circa 10 Minuten in dem Wasser ziehen, ehe du sie mit einem Sieb oder Tuch abseihst.
- Vor der Anwendung den Sud unbedingt abkühlen lassen.
Ist der Aufguss fertig, kannst du ihn entweder zur Behandlung von Wunden der Mundschleimhäute oder bei Husten gurgeln (für einige Minuten).
Oder du tunkst ein frisches, sauberes Tuch in den Sud und umwickelst eine zu behandelnde Körperstelle damit (beispielsweise eine leicht entzündete Hautstelle oder eine schlecht verheilende Wunde). Nach maximal einer Stunde entfernst du die Wickel.
Ringelblumentee
Für eine innerliche Einnahme ist der Ringelblumentee bestens geeignet. Mit ihm kannst du verschiedene Frauenleiden sowie Magenschmerzen behandeln oder ihn einfach zur Verbesserung der Gesundheit und gegen entzündliche Prozesse verwenden.
Für einen frischen Ringelblumentee wäschst du wieder zunächst gründlich die Blüten ab, ehe du sie mit kochendem Wasser übergießt. Nach fünf bis zehn Minuten siebst du die Blüten aus dem Wasser.
Sollten Reste der Pflanze in dem Tee verbleiben, ist das nicht weiter schlimm – im Gegenteil: in den Blüten stecken immerhin noch eine Vielzahl der gesunden Wirkstoffe.
Ringelblumenöl
Ringelblumenöl
Ein Öl aus Ringelblumenblüten wird genau wie eine Salbe äußerlich angewendet. Auch das Öl dient der Behandlung von Wunden und anderen Hautproblemen wie einem Sonnenbrand.
Bei Akne ist allerdings von dem Öl abzuraten – es kann, je nach verwendetem Basisöl, die Poren verstopfen und damit komedogen wirken. Verstopfte Poren wiederum fördern die Bildung von Mitessern und Co.
Ringelblumenöl oder Hautöle mit den gelben Blüten findest du in ausgewählten Online-Shops sowie in den meisten Drogeriemärkten.
Du musst das Öl aber nicht zwangsweise kaufen, du kannst es auch mit etwas Geduld selbst herstellen. Für dein selbsthergestelltes Ringelblumenöl benötigst du:
- 150 Milliliter Basisöl (z.B. Mandel– Jojoba– Sonnenblumen- oder Olivenöl)
- 20 Gramm Ringelblumenblüten
- Ein Sieb
- Ein sauberes, gut verschließbares Glas
- Eine dunkle Flasche
- Ätherische Öle nach Belieben: beispielsweise einige Tropfen Lavendelöl zur Behandlung von Hautkrankheiten
Für dein selbsthergestelltes Öl gehst du folgendermaßen vor:
- Trockne die Blüten so gut wie möglich ab. Wenn du Zeit hast und das Wetter es zulässt, lasse sie am besten für einige Stunden in der Sonne trocknen. Wichtig ist das Trocknen der Blüten deshalb, da Wasser eine rasche Schimmelbildung begünstigt.
- Gib nun die getrockneten Blüten in ein verschließbares und am besten im Vorfeld ausgekochtes Glas. Das Öl gießt du nun über die Blüten.
- Nun musst du das Glas so gut wie möglich verschließen und an einen trockenen, halbsonnigen Platz stellen, idealerweise bei Zimmertemperatur.
- Von nun an heißt es geduldig sein: Das Öl muss zwischen zwei und vier Wochen ziehen. Schüttele es einmal täglich gut durch.
- Nach der vorgegebenen Zeit seihst du die Blütenreste aus dem Öl und füllst es direkt in ein dunkles Glas oder eine dunkle Flasche um.
Dein Ringelblumenöl ist nun fertig und kann äußerlich verwendet werden. Lagere es am besten an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort. Bei solch guten Lagerbedingungen hält das Öl bis zu einem Jahr.
Ringelblumensalbe selber machen
Ringelblumensalbe selber herstellen
Sprießen die gelbblühenden Ringelblumen in deinem eigenen Garten oder hast du eine andere Art von Zugang zu den frischen Blüten, dann kannst du auch deine eigene Ringelblumensalbe herstellen.
Das ist nicht nur günstig, es macht auch Spaß und das Pflegemittel lässt sich ganz individuell auf deine Bedürfnisse anpassen.
Für deine eigene Ringelblumensalbe benötigst du:
- 250 Milliliter Basisöl (hier eignen sich wieder Sonnenblumen- Oliven- oder Mandelöl)
- 25 Gramm Bienenwachs
- 1,5 bis 2 Tassen Ringelblumenblüten
- Ein Leinentuch oder Sieb
- Töpfe
- Saubere, gut verschließbare Gläser
In welche Behälter du die Salbe letztlich füllst, ist dir überlassen. Je dunkler ein Glas ist, desto eher schützt es den Inhalt vor schädlichen Sonneneinstrahlungen. Ansonsten gehst du wie folgt vor:
- Wieder müssen die Ringelblumenblüten so trocken wie möglich sein, ehe du sie verwendest. Auch hier lohnt es sich, sie für einige Stunden an einem sonnigen Platz trocknen zu lassen.
- Nun vermischst du die Blüten mit deinem Basisöl und erhitzt dieses für ungefähr 15 Minuten auf niedriger Stufe. Ganz wichtig: Das Öl darf keinesfalls zu heiß werden, ansonsten läufst du Gefahr, die Blüten zu frittieren und ihre guten Wirkstoffe gehen verloren.
- Siebe die Blüten durch ein Sieb oder ein sauberes Tuch ab.
- Nun gibst du das Bienenwachs zu dem Ringelblumenöl hinzu und erhitzt dieses erneut auf niedriger Stufe, bis es gänzlich geschmolzen ist. Währenddessen unentwegt rühren, damit sich alles schön verteilt.
- Im letzten Schritt füllst du die entstandene Creme in ein sauberes, ausgekochtes Glas. Lasse es unbedingt so lange offenstehen, bis die Salbe komplett abgekühlt ist. Erst dann kannst du das Glas verschließen. Um Verunreinigungen während des Prozesses zu vermeiden, kannst du ein sauberes Tuch über das Glas legen.
- Fertig ist deine eigene Ringelblumensalbe!