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Rotklee: 2 Wirkungen & 4 Verwendungen des Wiesenklees

Wenn im Sommer Rotkleeblüten aufblühen, leuchten viele Wiesen rosa-violett. Sie sehen aber nicht nur schön aus, ihnen werden auch verschiedene Heilkräfte zugeschrieben. Rotklee soll die Alternative zur herkömmlichen Hormontherapie sein.

Was an dieser Aussage dran ist und wie Rotklee weiterhin wirkt, erfährst du hier.

Genau wie Soja auch, weist Rotklee bestimmte Wirkstoffe auf, die weiblichen Hormonen ähneln. Das macht die Pflanze zu einem interessanten Heilkraut bei Wechseljahresbeschwerden. Was Rotklee eigentlich ist, erfährst du im Folgenden.

Wissenswertes über trifolium pratense

Wissenswertes über Rotklee (trifolium pratense)

Rotklee, auch Wiesenklee genannt, trägt den botanischen Namen trifolium pratense. Die Pflanze wächst weltweit und ist auch in Deutschland beheimatet.

Du erkennst sie an den leuchtend rosa-violetten Blüten, die zwischen Mai und Juli auf vielen Wiesen aufgehen. Genau wie Erbsen und Soja auch, zählt Wiesenklee zu den Hülsenfrüchten.

Das Kraut verschönert aber nicht nur Gärten, es wird auch als pflanzliches Heilmittel eingesetzt. Hierfür werden die getrockneten Blütenköpfe verwendet und entweder als Tee oder weiterverarbeitetes Produkt vertrieben.

Die Volksmedizin nutzt die Blüten als Nahrungsergänzungsmittel, zum Beispiel zur Behandlung von Beschwerden in der Menopause.

Inhaltsstoffe von Rotklee

Interessant ist Rotklee aufgrund seiner speziellen Inhaltsstoffe. Er enthält nämlich sogenannte Isoflavone. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die zu den Phytoöstrogenen gehören. Interessant sind sie deshalb, da ihre chemische Zusammensetzung der von Östrogen sehr ähnelt.

Dieselben Substanzen kommen auch in Soja vor – allerdings in einem anderen Mengenverhältnis. Die Isoflavone von Soja werden ebenfalls bei Beschwerden in der Menopause eingesetzt – ebenso wie Rotklee.

Rotklee enthält aber auch eine Menge Nährstoffe, wie etwa Vitamin B1, B3 und Vitamin C. Auch Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Kalium stecken in dem Wiesenklee – sie sind unter anderem verantwortlich für dein körperliches Wohlbefinden.

Auch Proteine, Flavonoide, Salicylate und ätherische Öle kommen in Rotklee vor. Flavonoide sind bekannt für ihre antioxidative, antivirale und antibakterielle Wirkungen, die Salicylate wirken nachgewiesenermaßen entzündungshemmend.

Wirkungen von Rotklee

Das sind die Wirkungen von Rotklee

Beliebt ist Rotklee vor allem wegen seiner östrogenartigen Eigenschaften. Diese sind der Soja-Pflanze zwar ähnlich, allerdings sind die Isoflavone des Wiesenklees besser verträglich.

Denn sie sind an Glucose gebunden, was die Aufnahme des Wirkstoffs deutlich bekömmlicher macht.

Obwohl Rotklee bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden eingesetzt wird und das schon seit langer Zeit, konnten bisher veröffentlichte Studien die Wirksamkeit des Heilkrauts nicht eindeutig beweisen.

Langjährige Erfahrungen haben aber gezeigt, dass Rotklee durchaus positiv auf die Gesundheit wirkt.

In der traditionellen Volksheilkunde wird Rotklee für folgende Beschwerden eingesetzt:

  • Keuchhusten
  • Asthma
  • Krebs
  • Gicht
  • Zur Stärkung der Leber
  • Für gesunde Knochen
  • Fürs Herz-Kreislauf-System

Bei Wechseljahresbeschwerden

Mit rund 50 Jahren kommen Frauen in die Menopause, wobei sich die Produktion der Hormone verändert. Die fruchtbare Lebensphase endet – und ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Die Umstellung kann jedoch für viele Frauen eine negative Erfahrung bedeuten, denn sie bringt nicht selten einige Beschwerden mit sich. Typisch sind vor allem Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Schlafprobleme und depressive Verstimmungen.

Eine klassische Hormontherapie zur Linderung der Beschwerden ist nicht immer frei von Nebenwirkungen. Pflanzliche Helfer aus der Natur können ebenfalls für Besserung sorgen, auch wenn sie nicht so stark wirken wie die Therapie.

Zu den natürlichen Helfern zählt auch Rotklee. Seine pflanzlichen Östrogene wirken ähnlich wie das weibliche Geschlechtshormon und sollen so die Beschwerden mindern.

Die zugeführten Pflanzenstoffe dienen quasi als Ausgleich des Hormonverlustes. Das Gleiche gilt übrigens auch für Menstruationsbeschwerden.

Wie effektiv Rotklee hier wirklich wirkt, ist allerdings nicht eindeutig bewiesen. Um dies vollends zu klären, braucht es deutlich mehr Studien.

Als Anti-Aging-Mittel

Rotklee als Anti-Aging-Mittel

Wiesenklee wirkt nicht nur innerlich, sondern auch von außen. So soll das Kraut einen schützenden Effekt auf die Haut haben, indem es die Hautzellen vor starker Sonneneinstrahlung schützt.

Das beugt nicht nur Krankheiten vor, sondern auch einer frühzeitigen Hautalterung.

Jedoch ist Rotklee kein Ersatz für eine gute Sonnencreme – nur die kann dich effektiv vor einem Sonnenbrand und den daraus resultierenden Schäden schützen.

Rotkleeblüten sind vor allem für empfindliche und trockene Haut geeignet. Die Blüten reizen äußerlich nicht, verbessern dafür aber die Wasserspeicherkapazitäten der Haut – sie wirkt dadurch glatter und ebenmäßiger. Weitere Tipps zum Anti-Aging haben wir hier für dich.

Um deine Haut mit den Wirkstoffen des Rotklees zu versorgen, kannst du entweder eine Creme oder ein Öl verwenden. Mittlerweile nutzen einige Hersteller das gesunde Kraut als Basis oder Bestandteil von Lotions, Cremes und Pflegeölen.

Du kannst eine Rotklee-Creme aber auch ganz einfach selbst machen. Wie das geht, erfährst du im Folgenden.

Rotklee-Creme selbst machen

Für das Rezept brauchst du:

  • 100 Milliliter Rotklee-Pflanzenöl (Anleitung dazu gibt es weiter unten)
  • 5 Gramm Bienenwachs
  • 10 Gramm Lanolin (Wollwachs, erhältlich in Apotheken und Online-Shops)
  • Saubere Schraubgläser

Folgendermaßen gehst du vor:

  1. Gebe das Rotklee-Öl zusammen mit dem Bienen- und Wollwachs in ein Glas, welches du anschließend in einem Wasserbad vorsichtig erwärmst. Die Zutaten müssen alle gänzlich geschmolzen sein.
  2. Lasse einige Tropfen der Mischung auf einem Teller erkalten, damit du sie auf ihre Konsistenz prüfen kannst. Ist die Creme zu weich, fügst du noch etwas Wachs hinzu. Ist sie dagegen zu fest, hilft noch etwas Rotklee-Öl.
  3. Gehe weiter so vor, bis du mit der Konsistenz zufrieden bist.
  4. Ist die Mischung fertig, füllst du sie in ein sauberes, gut verschließbares Glas um und lagerst dieses an einem kühlen und dunklen Ort. So hält sich die Creme länger.

Nebenwirkungen von Wiesenklee

Wie andere pflanzliche Heilmittel auch, ist Wiesenklee nicht gänzlich frei von unerwünschten Nebenwirkungen. Diese treten aber in der Regel nur bei übermäßiger Anwendung auf – bei kurzer Verwendung wird das Klee meistens sehr gut vertragen.

Bei Studien an Rotklee traten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Übelkeit auf. Auch kann es mit anderen Medikamenten zu Wechselwirkungen kommen – hier musst du besonders vorsichtig sein.

Das betrifft zum Beispiel den Wirkstoff Thyroxin. Nimmst du ihn zu dir, solltest du eine Einnahme von Rotklee unbedingt zuvor mit deinem Arzt absprechen.

Auch wenn du an östrogenabhängigem Brust- oder Gebärmutterhalskrebs leidest (oder schon einmal erkrankt bist), solltest du zunächst Rücksprache mit deinem Arzt halten. In diesem Fall gilt das aber grundsätzlich für alle stark Isoflavonhaltigen Lebensmittel.

Rotklee kaufen

Rotklee kaufen

Interessierst du dich für einen Kauf von Rotklee, hast du mehrere Möglichkeiten.

Du findest das Heilkraut beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel in Drogeriemärkten (meistens zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden, zusammen mit anderen Wirkstoffen). Alternativ kannst du dich online umschauen:

Die Auswahl ist hier riesig. Hersteller bieten Rotklee als getrocknete Blüten an, sodass du dir daraus einen Tee zaubern kannst. Auch als Pulver, Tablette oder Kapsel ist der Wiesenklee erhältlich.

Anwendungen von Wiesenklee

Rotklee wird vor allem zur alternativen Behandlung einer Hormontherapie eingesetzt. In diesem Fall werden vor allem Tabletten und Kapseln in Form von Nahrungsergänzungsmitteln auf dem Markt angeboten.

Dabei ist Rotklee deutlich vielseitiger als das. Wie du die Heilpflanze anwenden kannst, erfährst du im Folgenden.

In der Küche

Was die wenigsten wissen: Rotklee lässt sich prima in der Küche anwenden – und ist dabei noch überaus gesund. Schließlich stecken zahlreiche Nährstoffe in dem Kraut: Von Proteinen bis zu Vitamin A, E und zahlreichen Mineralstoffen und Spurenelementen.

In der Küche kannst du die Sprossen der Pflanze verwenden. Wegen ihres milden Geschmacks passen diese hervorragend zu Suppen und Salaten. Du kannst die Sprossen in eigenen Keimgeräten ziehen.

Achte allerdings darauf, nicht zu viele Sprossen auf einmal zu verzehren – ansonsten könnte das zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Durchfall führen. Allergien kommen dagegen sehr selten vor.

Als Tee

Rotklee als Tee anwenden

Eine beliebte Anwendung ist auch der Rotklee-Tee. Alles, was du dafür brauchst, sind getrocknete Rotkleeblüten. Diese findest du vor allem in spezialisierten Online-Shops.

Die Zubereitung des Tees ist denkbar einfach: Koche heißes Wasser auf (etwa 250 Milliliter) und übergieße damit einen Teelöffel getrockneter Blüten. Nach zehn bis 15 Minuten seihst du die Pflanzenreste ab.

Wenn du es süßer magst, kannst du noch Honig (besonders empfehlenswert ist Manuka-Honig) oder Agavendicksaft hinzufügen. Du kannst bis zu vier Tassen täglich trinken, ohne Nebenwirkungen fürchten zu müssen.

Rotklee-Extrakte in Kapseln und Tabletten

Nahrungsergänzungsmittel, zum Beispiel in Form von Tabletten und Kapseln, sind ebenfalls beliebt. Hierbei musst du allerdings ein paar Dinge beachten. Meistens werden hierfür hochkonzentrierte Wirkstoffe verwendet.

Allerdings unterscheiden sich die Produkte – und damit die Wirkkraft – je nach Dosierung und Zusammensetzung der Bestandteile. Einigen Produkten werden beispielsweise noch Vitamine zugefügt – insbesondere B6, B1 und Vitamin K.

Diese sorgen dafür, dass du mit wichtigen Nährstoffen versorgt wirst, allerdings ist ein Mangel dieser Vitamine grundsätzlich eher selten. Wenn du von keinem Mangel betroffen bist, brauchst du auch diese zusätzlichen "Gesundheitsbooster" nicht.

Nahrungsergänzungsmittel werden in der Regel auf Basis von Rotkleeblüten-Trockenextrakt hergestellt. Diese dürfen auch ohne Probleme vertrieben werden, denn sie gelten nicht als Medikamente, sondern als traditionell pflanzliche Arzneimittel.

Die Kontrollen sind dementsprechend weniger streng und klinische Studien über die Wirksamkeit müssen nicht zwangsläufig vorliegen.

Rotklee-Öl

Rotklee-Öl: Anleitung zum selbst machen

Neben einer klassischen Creme kannst du auch ein Öl aus Rotkleeblüten verwenden. Dieses eignet sich nur für die äußerliche Anwendung, zum Beispiel als wohltuendes Massageöl oder als Pflegeprodukt.

Das Öl wirkt hautverjüngend, indem es deine Hautzellen mit viel Feuchtigkeit versorgt und für ein ebenmäßiges Hautbild sorgt.

Gleichzeitig kurbelt das Öl – am besten in Kombination mit einer Massage – die Regeneration und Durchblutung der Haut an. Bei deinen Haaren solltest du sparsam mit dem Öl sein – ansonsten verfetten sie schnell.

Ein Rotklee-Öl kannst du ganz einfach selbst machen. Das Rezept dafür findest du im Folgenden.

Rotklee-Öl

Für dein eigenes Öl aus Wiesenklee benötigst du die folgenden Zutaten:

  • Ein Glas mit frisch gesammelten Rotkleeblüten
  • Ein Basisöl (Zum Beispiel Mandel-, Oliven- oder Jojobaöl)
  • Sauberes (am besten ausgekochtes) Schraubglas
  • Dunkle Flaschen

Und so gehst du vor:

  1. Lasse die frisch gepflückten Rotkleeblüten einige Zeit im Schatten liegen, damit kleine Insekten die Zeit haben zu fliehen.
  2. Entferne Schmutz und andere ungewünschte Rückstände von den Blüten
  3. Gebe die Blüten nun in das saubere Glas und fülle es bis oben hin mit deinem Basisöl. Tipp: Verwende hierfür ein Öl, das deinem Hauttyp entspricht. Mandelöl eignet sich für sensible Haut, Olivenöl gleicht Trockenheit aus.
  4. Stelle das Glas nun in ein Wasserbad und erhitze dieses vorsichtig. Vorsichtig bedeutet, dass du es nur auf geringe Hitze stellst. Je schonender du das Öl erhitzt, desto weniger gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Die perfekte Temperatur beträgt um die 40 Grad Celsius.
  5. Lasse das Öl anderthalb bis zwei Stunden im Wasserbad ziehen.
  6. Anschließend nimmst du es vom Herd und lässt das Öl weitere zwei bis drei Tage verschlossen bei Zimmertemperatur ziehen.
  7. Nach abgelaufener Zeit seihst du die Bülten ab und füllst das fertige Öl in dunkle Flaschen um. Verbrauche es von nun an möglichst zügig.
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