Schuppenflechte-Creme: 6 Wirkstoffe + 4 Tipps bei Psoriasis
Schuppenflechte ist eine entzündliche Hautkrankheit, die in Schüben auftritt und die Betroffenen ein Leben lang begleitet. Die richtige Hautpflege spielt dabei eine entscheidende Rolle über die Ausprägung der Symptome.
Wir klären dich über die Hautkrankheit auf und erklären, welche Wirkstoffe eine gute Schuppenflechte-Creme ausmachen.
Schuppenflechte ist zwar behandelbar, aber nicht komplett heilbar. Deshalb ist es für die Betroffenen enorm wichtig, auf eine gute Haut-Pflege zu achten und wirksame Schuppenflechte-Cremes anzuwenden.
Wir klären dich über weitere Maßnahmen auf und geben Tipps zur äußeren Behandlung mit Cremes, Salben und Co.
Was Schuppenflechte eigentlich ist
Was Schuppenflechte eigentlich ist
Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, zeichnet sich durch klar abgegrenzte rote Flecken auf der Haut aus, die meist mit weißlichen Schuppen bedeckt sind. Oftmals gehen diese zusätzlich mit starkem Juckreiz einher.
Der Begriff "Psoriasis" leitet sich von dem Griechischen "Psao" ab, was übersetzt so viel bedeutet wie "ich kratze".
Bei Psoriasis handelt es sich um eine entzündliche, nicht aber um eine ansteckende Hautkrankheit, die in Schüben auftritt.
Sie tritt häufig auf der Kopfhaut, an den Knien, Ellenbogen und hinter den Ohren auf. Auch Bereiche wie der Bauchnabel, Genitalbereich, Gesäß oder die Nägel können betroffen sein.
Die Veranlagungen für Schuppenflechte werden vererbt. Jedoch können bestimmte Reizungen, sogenannte Trigger-Faktoren, dazu beitragen, dass ein neuer Schub entsteht. Diese Trigger und auch die Symptome der Hautkrankheit sind von Person zu Person unterschiedlich.
Zwar ist die Krankheit bisher nicht heilbar, jedoch können mit den richtigen Maßnahmen die Symptome eingedämmt werden.
Ursachen von Psoriasis
Psoriasis wird weitervererbt
Bei Psoriasis unterscheidet man zwischen Ursachen und Auslösern. Letztere werden auch als Trigger bezeichnet und können die typischen Psoriasis-Schübe auslösen.
Um die Hautkrankheit einzudämmen, gilt es also auch, die Trigger-Faktoren möglichst zu vermeiden beziehungsweise sich zunächst derer bewusst zu sein.
Folgende Ursachen für Schuppenflechte sind bekannt.
Genetische Veranlagungen
Psoriasis kann weitervererbt werden. Deshalb haben Kinder von Psoriatikern ein höheres Risiko, ebenfalls diese Krankheit auszubilden. Doch nicht jeder, der die "Risikogene" in sich trägt, leidet zwangsläufig auch an Schuppenflechte.
Oftmals braucht es dafür noch Trigger, die die Schübe letztendlich auslösen. Es kommt allerdings auch vor, dass Betroffene Symptome ausbilden, ohne einen speziellen Auslöser nennen zu können.
Fehlgeleitetes Immunsystem
Hauptursache für die Ausprägung der Hautkrankheit ist ein fehlgeleitetes Immunsystem. Dabei lösen Immunzellen eine Entzündungsreaktion in der Haut aus und beschleunigen die Prozesse, die die Erneuerung der Haut steuern.
Aus diesem Grund bilden sich bei Schuppenflechte übermäßig viele neue Hautzellen. Diese werden in Form von verdickter Haut mit silbrigen Schuppen sichtbar.
Auslöser und triggernde Faktoren
Stress ist ein Auslöser von Psoriasis-Schüben
In der Regel werden die einzelnen Psoriasis-Schübe durch sogenannte Trigger ausgelöst. Welche das sind, erfährst du im Folgenden.
Infektionen
Theoretisch kann jede Infektion zu einem neuen Schub führen. Ob es sich dabei um Masern, einen einfachen grippalen Effekt, chronische Entzündungen oder schwere Infektionen handelt, spielt hierbei eine untergeordnete Rolle.
Stress
Stress kann viele negative Auswirkungen auf den Körper und die Gesundheit haben. Für Menschen mit Schuppenflechte kann dauerhafter oder intensiver Stress einen neuen Psoriasis-Schub bedeuten.
Seelische Belastungen wie der Tod einer nahestehenden Person oder Leistungsdruck in der Schule oder auf der Arbeit zählen dazu.
Hautverletzungen und -Verbrennungen
Ebenfalls triggernd sind Hautverletzungen jeder Art. So können Schnitt- oder Schürfwunden genauso die Auslöser eines nächsten Schubes sein wie Verbrennungen oder sogar Sonnenbrände.
Mechanische Reizungen
Weiterhin zählen mechanische Reizungen wie Kratzen oder Aufscheuern der Haut (z.B. durch die Kleidung) zu den Auslösern von Schuppenflechten. Auch Druckausübungen zählen zu den Triggern, zum Beispiel wenn du einen zu engen Gürtel trägst.
Medikamente
Bestimmte Medikamente, beziehungsweise deren Wirkstoffe können ebenfalls triggernd bei Schuppenflechte sein. Vor allem die folgenden Medikamente zählen dazu:
- Blutdrucksenker (ACE-Hemmer, Betablocker)
- Schmerzmittel (ASS, Ibuprofen)
- Interferon
- Malariamittel
- Manche Antibiotika
Darum ist eine Schuppenflechte-Creme wichtig
Darum ist eine gute Schuppenflechte-Creme wichtig
Die Basis der Behandlung von Schuppenflechte ist die richtige Hautpflege. Die Haut von Psoriatikern zeichnet sich oftmals durch Trockenheit aus, weshalb besonders rückfettende und ölhaltige Cremes sinnvoll sind.
Hautärzte beginnen nach der Diagnose von Psoriasis meist mit einer äußeren Behandlung, auch Lokaltherapie oder topische Therapie genannt.
Hierbei werden Wirkstoffe in Form einer Schuppenflechte-Creme direkt auf die erkrankte Haut aufgetragen.
Erst wenn diese Behandlungsmethode keine sichtbaren Erfolge erzielt, geht der Arzt zu einer inneren Therapie (beispielsweise mittels Medikamente) über.
Bei der äußeren Therapie kommen sowohl Lotionen als auch Lösungen, Cremes, Gele und Salben zum Einsatz.
Mittels welcher Darreichungsform die äußere Therapie erfolgt, hängt unter anderem von deinen Beschwerden (sprich den Symptomen) ab. Schließlich unterscheiden sich Cremes, Salben, Gele und Lotionen in einigen Gesichtspunkten.
Cremes
Cremes sind in der Regel weniger fettend als Salben. Daher kommen Schuppenflechte-Cremes vor allem bei nicht zu trockenen Plaques zum Einsatz.
Salben
Salben zeichnen sich durch einen erhöhten Fettgehalt aus, weshalb sie besonders sinnvoll sind bei stark ausgetrockneter und sehr schuppiger Haut.
Gele und Lotionen
Behaarte Körperstellen (insbesondere die Kopfhaut) können mit Cremes und Salben weniger gut behandelt werden. Deshalb kommen hier Gele, Lotionen, aber auch spezielle Shampoos zum Einsatz.
Inhaltsstoffe einer Schuppenflechte-Creme
Diese Wirkstoffe findest du in Schuppenflechte-Creme
Damit eine Schuppenflechte-Creme Erfolge erzielt, muss sie richtig formuliert sein.
Dabei kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die sich bei Psoriasis bewährt haben und sowohl den Juckreiz lindern als auch entzündungshemmend und keratolytisch (abschuppend) wirken.
Wie bereits erwähnt, sollte eine Schuppenflechte-Creme rückfettend wirken, also ölhaltig sein.
Die Creme hat dabei zum Ziel, die Hornschicht geschmeidig zu machen und die Schuppenanzahl zu verringern.
Gleichzeitig sollte sie deine Hautbarriere schützen beziehungsweise wiederherstellen. Die folgenden Inhaltsstoffe haben sich in Schuppenflechte-Cremes bewährt.
Von großer Bedeutung ist bei der äußeren Therapie die richtige Vorbereitung der Haut. Diese ist erforderlich, da nur so die Wirkstoffe überhaupt in die Haut einziehen und wirken können. Dafür müssen die Plaques zunächst entschuppt werden.
Dies erfolgt meist durch spezielle Cremes, Shampoos oder Mittel für Bäder.
Zum Einsatz kommen bei der Entschuppung unter anderem Salicylsäure, Harnstoff, Milchsäure oder bestimmte Öle. Dank ihrer keratolytischen Eigenschaften haben sie einen entschuppenden Effekt auf die Haut.
Dithranol
Ein wirksamer Inhaltsstoff in Schuppenflechte-Creme ist Dithranol
Bei Dithranol handelt es sich um künstlich hergestelltes Teer.
Seit über 100 Jahren wird dieser Wirkstoff bei der Behandlung von Psoriasis eingesetzt und hat sich daher als Inhaltsstoff in Schuppenflechte-Creme bewährt.
Dithranol hemmt die übermäßige Zellteilung, die durch Entzündungsprozesse in der Haut in Gang gebracht wird.
Wendest du Cremes mit Dithranol konsequent über mehrere Wochen hinweg an, kann dies zu einer vollständigen Heilung führen.
Allerdings ist diese nur vorübergehend, denn die Symptome der Schuppenflechte kehren bei einem neuen Schub wieder zurück.
Eine unsachgemäße Anwendung von Dithranol kann die Haut stark reizen. Das macht es so wichtig, dass du auf eine saubere Anwendung achtest und die Creme beispielsweise nicht zu lange einwirken lässt. Dein behandelnder Arzt beziehungsweise Apotheker wird dich hierzu aber noch ausführlicher beraten.
Steinkohleteer
Steinkohleteer ist ein Gemisch aus Wasser, Kohlenstoff und Kohlenwasserstoffen. Es wirkt unter anderem entzündungshemmend und kann weiterhin das Wachstum von Hautzellen eindämmen. Dadurch wirkt Steinkohleteer positiv auf Schuppenflechte.
Negativ bewertet wird allerdings der starke Geruch des Inhaltsstoffs.
Kortison-Präparate
Psoriasis mit Kortison behandeln
Kortison-Präparate haben ebenfalls einen wachstumshemmenden und entzündungshemmenden Effekt auf die Haut.
Allerdings kommen Kortison-Präparate meistens nur bei besonders akut auftretender Psoriasis sowie auf der Kopfhaut zum Einsatz.
Bei Kortison solltest du jedoch die möglichen Nebenwirkungen kennen. Unter anderem können die Präparate deine Haut ausdünnen und Hautgefäße weiten.
Außerdem tritt die Psoriasis nach Absetzen der Therapie häufig rasch wieder auf.
Vitamin D3
Vitamin D bezieht der menschliche Körper eigentlich über das Sonnenlicht – das lebenswichtige Vitamin erfüllt im Körper zahlreiche Funktionen. Künstlich hergestelltes Vitamin D3 kann aber auch über die Haut aufgenommen werden.
Dabei wirkt es ähnlich effektiv wie mittelstark dosierte Kortison-Präparate – mit deutlich weniger Nebenwirkungen.
Künstliches Vitamin D3 hemmt das Wachstum bestimmter Zellen, darunter auch der Keratinozyten. Außerdem fördert es deren Ausdifferenzierung.
Urea (Harnstoff)
Urea mindert die Symptome von Schuppenflechte
Urea, auch bekannt als Harnstoff, ist ein natürlicher Stoff, der auch im menschlichen Körper vorkommt. Äußerlich aufgetragen wirkt er keratolytisch – fördert also die Abschuppung der Hornhaut.
Außerdem erhöht Urea die Feuchtigkeitsspeicherung der Haut, wodurch diese weniger schnell austrocknet.
Harnstoff ist ein natürlicher Bestandteil der Haut. Bei Betroffenen von Schuppenflechte beträgt der natürliche Urea-Gehalt jedoch oftmals nur knapp die Hälfte des eigentlich normalen Urea-Wertes.
Daher lohnt sich die Verwendung von Harnstoff bei Psoriasis.
Salicylsäure
Salicylsäure gehört zu den wirksamsten keratolytisch wirkenden Verbindungen. Sie hat sich deshalb auch bei enorm verdickter und schuppiger Haut bewährt. Weitere Wirkungen von Salicylsäure und wie du diese am besten anwendest, erfährst du in diesem Beitrag.
Shampoos für die Kopfhaut
Shampoos bei Psoriasis auf der Kopfhaut
Die Kopfhaut gehört zu den Körperstellen, die häufig von Schuppenflechte betroffen ist.
Die dichte Behaarung erschwert allerdings eine äußere Therapie: Cremes und Salben können hier nur bedingt einziehen und wirken.
Deshalb kommen an behaarten Körperstellen wie der Kopfhaut spezielle Lotionen, Lösungen und Shampoos zum Einsatz.
Diese bekommst du von deinem behandelnden Hausarzt verschrieben. Häufig befinden sich in diesen Shampoos beziehungsweise Lotionen Wirkstoffe wie Kortison, Vitamin D3 und Steinkohleteer.
Weitere Tipps zum Umgang mit Schuppenflechte
Zwar ist eine gute Schuppenflechte-Creme die Basis deiner Therapie. Diese kannst du jedoch mit gezielten Maßnahmen unterstützen. Achte vor allem darauf, auslösende Trigger zu meiden und Entzündungsprozesse zu reduzieren. Wie dir dies gelingt, erfährst du im Folgenden.
Auf die Ernährung achten
Grundsätzlich ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung das A und O für einen gesunden Körper. Bestimmte Lebensmittel fördern beziehungsweise reduzieren Entzündungsprozesse, weshalb du sie unbedingt kennen solltest.
Von deinem Speiseplan streichen oder zumindest den Konsum einschränken, solltest du Alkohol und Lebensmittel, die viel Arachidonsäure enthalten. Zu diesen zählen vor allem Wurstwaren und Fleisch.
Außerdem berichten einige Betroffene übereinstimmend, dass das Weglassen bestimmter Nahrungsmittel deren Hautbild verbesserte. Dazu zählen etwa Zitrusfrüchte und scharfe Gewürze sowie Salz und Zucker. Dies ist jedoch sehr individuell und abhängig von der Person.
Dagegen gibt es auch bestimmte Lebensmittel, die antientzündlich wirken und die du vermehrt in deinem Speiseplan aufnehmen kannst. Vor allem frisches Obst, Gemüse und Fisch haben sich dabei bewährt.
Generell sind Nahrungsmittel mit einem hohen Omega-3-Fettsäuren-Gehalt förderlich bei Schuppenflechte. Auch Leinöl und Traubenkernöl enthalten eine ganze Menge dieser entzündungshemmenden Fettsäure.
Eine gesunde Lebensweise führen
Auf eine gesunde Lebensweise achten
Es ist meistens leichter gesagt als getan, allerdings trägt eine gesunde und ausgewogene Lebensweise einiges dazu bei, wie gesund dein Körper und damit deine Haut ist.
So wirkt sich unter anderem Übergewicht negativ auf Psoriasis aus und kann den Krankheitsverlauf verstärken.
Tipps zum schnellen Abnehmen beziehungsweise zum gesunden Abnehmen haben wir auf den jeweils verlinkten Seiten für dich.
Achte weiterhin darauf, genug Flüssigkeit über den Tag verteilt zu dir zu nehmen. Du solltest täglich mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinken. Tipps und Mythen rund um das richtige Trinken haben wir hier für dich.
Stress abbauen und Entspannungstechniken erlernen
Stress gehört zu den triggernden Faktoren einer Psoriasis, weshalb stressige Situationen einen neuen Schub nach sich ziehen können. Sicherlich ist es nicht einfach, den Umgang mit Stress zu lernen, doch es lohnt sich.
Achte in deiner Freizeit auf einen guten Ausgleich und eine angenehme Work-Life-Balance. Weiterhin kannst du mittels bestimmter Entspannungstechniken deinen Körper und Geist selbst entspannen. Dazu eignen sich die folgenden Techniken:
- Meditation
- Achtsamkeitstraining
- Atemübungen
- Progressive Muskelentspannung
Stress wird nicht nur durch Leistungsdruck auf der Arbeit oder im Haushalt ausgelöst, sondern beispielsweise auch durch Schlafmangel. Achte deshalb darauf, regelmäßig mindestens sieben bis acht Stunden zu schlafen. Tipps zum Einschlafen findest du hier.
Sich mit anderen Betroffenen austauschen
Suche den Kontakt zu anderen Betroffenen
Psoriasis kann für viele Betroffene sehr belastend sein. Vor allem dann, wenn sich die Hautkrankheit negativ auf das eigene Selbstwertgefühl auswirkt und zu Scham oder Ängsten führt.
Die Angst vor Mobbing oder sozialer Ausgrenzung ist groß. Betroffenen hilft dann vor allem der Austausch mit Gleichgesinnten, die in ihrem Leben ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Über Selbsthilfegruppen, beispielsweise im Internet, können Betroffene miteinander kommunizieren und etwa Tipps für den Umgang mit der Hautkrankheit im Alltag austauschen.