Tomatensaft: 10 gesunde Wirkungen & 4 Tipps zum Selbermachen
Tomatensaft gehört zu den beliebtesten Gemüsesäften überhaupt. Grund dafür sind die vielen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe, die das Getränk zu einer wahren Wohltat machen.
In diesem Artikel verraten wir dir, wie genau Tomatensaft wirkt. Außerdem geben wir dir Tipps zum Tomatensaft selber machen.
Bereits die alten Hochkulturen der Azteken und Maya sollen Tomaten benutzt haben, um aus deren sämiger Flüssigkeit Arzneigetränke herzustellen.
Wissenswertes über Tomatensaft
Die Tomate besteht zu rund 95 Prozent aus Wasser und dennoch zählt sie zu den gesündesten Gemüsesorten.
Sie enthält nämlich noch einige Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe. Nachfolgend kannst du die wichtigsten Nährwerte von Tomatensaft nachlesen.
Nährwerte | Pro 100 Gramm Tomatensaft |
---|---|
Kalorien | 17 Kilokalorien |
Fett | 0 Gramm |
Kohlenhydrate | 3 Gramm |
Eiweiß | 0,8 Gramm |
Zucker | 3,6 Gramm |
Nebenwirkungen
Trotz der vielen gesunden Inhaltsstoffe sollten bestimmte Personengruppen von dem Verzehr des Gemüsesafts absehen. Konkret handelt es sich um allergiegefährdete Personen, denn Tomatensaft kann Nahrungsmittelallergien auslösen.
Abgesehen davon enthält der Saft Oxalsäure, welche die Bildung von Nierensteinen begünstigt. Auf 100 Gramm gerechnet kommt der Saft auf etwa fünf Milligramm Oxalsäure und hat damit einen niedrigeren Gehalt als frische Tomaten mit 50 Milligramm Säure pro 100 Gramm.
Des Weiteren sollen Tomaten zu einem erhöhten Harnsäure-Pegel im Blut führen, was wiederum Hauptursache für einen Gichtanfall ist. Unter Gicht verstehen wir eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich zu viel Harnsäure im Körper ansammelt (Hyperurikämie).
Forschende haben im Rahmen einer neuseeländischen Studie 2.000 Gichterkrankte gefragt, welche Lebensmittel einen Gichtanfall bei ihnen auslöst.
Jeder Fünfte nannte dabei Tomaten. Laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sei der von ihnen gefundene Zusammenhang zwischen dem Tomatenkonsum und dem erhöhten Harnsäurewert mit dem von Alkohol und rotem Fleisch vergleichbar.
Gesunde Wirkungen von Tomatensaft
Die Tomate enthält viele gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe, die den Tomatensaft zu einem beachtlichen Getränk machen. Dazu zählen unter anderem Vitamin C, Potassium und Vitamin K.
Wir klären dich in diesem Kapitel auf, wie sich der Verzehr des Gemüsesafts auf deinen Körper auswirken kann.
Beugt Schlaganfällen vor
Tomaten enthalten ein Antioxidans namens Lycopin (auch Leukopin). Dabei handelt es sich um den stärksten Radikalfänger in der Gruppe der Carotinoide. Tomatensaft enthält sogar um einiges mehr Lycopin als die bloße Tomate.
Das Antioxidans lässt sich nämlich durch die mechanische Zerkleinerung der Zellwände freisetzen. In einer finnischen Studie wurden knapp über 1.000 Männer im Alter zwischen 46 und 65 Jahren für einen Zeitraum von zwölf Jahren medizinisch beobachtet.
Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass die Patienten mit dem höchsten Lycopin-Gehalt ein um 55 Prozent niedrigeres Schlaganfall-Risiko hatten als diejenigen mit einem geringeren Wert.
So hatten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachtet, dass das Antioxidans die Gerinnung des Blutes hemmt. Es entstehen weniger Verklumpungen und folglich sinkt auch das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte.
Senkt den Blutdruck
Forschende konnten ebenso feststellen, dass der Tomatensaft positive Auswirkungen auf den Blutdruck hat.
In einer japanischen Studie untersuchte eine Forschungsgruppe knapp 500 Probandinnen und Probanden in einem Alter zwischen 20 und 74 Jahren.
Vor Beginn der Studie unterzogen sich die Teilnehmenden einem gründlichen Herz-Kreislauf-Check. Wie viel Saft die Testpersonen zu sich nehmen sollten, war ihnen überlassen – ein Tagebuch mussten sie dennoch führen.
Nach einem Jahr Tomatensaftkonsum sank der Blutdruck bei 20 Prozent der Testpersonen deutlich. Diese Personen hatten durchschnittlich ein Glas des Gemüsesafts täglich zu sich genommen.
Konkret sank der systolische Blutdruck von durchschnittlich 142,2 mmHg auf etwa 137 mmHg. Der diastolische Blutdruck sank im Durchschnitt von 83,3 auf 80,9 mmHg.
Sorgt für strahlende Haut
Kaum zu glauben, aber Tomatensaft macht sich auch für die Haut gut. Der Saft der Tomate ist reich an Vitamin C, das antioxidative und antiinflammatorische Eigenschaften besitzt. Daneben fungiert der Saft auch als ein natürliches Adstringens, indem es die Poren verkleinert.
Und zu guter Letzt eignet sich der Tomatensaft aufgrund des enthaltenen Lycopins auch bedingt als Sonnenschutz.
Das Antioxidans schützt nicht nur die Empfindlichkeit deiner Haut gegenüber Sonnenbrand, es stärkt auch den UV-Schutz der Haut. Nichtsdestotrotz solltest du niemals auf Sonnencreme verzichten.
Hier findest du Dos und Don’ts zur Pflege von unreiner Haut.
Senkt das Krebsrisiko
Als stärkstes Antioxidans unter den Carotinoiden ist das Lycopin auch in der Lage, das Krebsrisiko zu verringern.
Lycopin neutralisiert die zerstörerisch wirkenden freien Radikale noch bevor sie Schaden anrichten können.
Dein Körper bildet diese freie Radikale selbst, denn sie sind natürliche Zwischenprodukte des Stoffwechsels.
Sind sie jedoch in größeren Mengen vorhanden, dann sprechen wir von oxidativem Stress, der nicht gut für deinen Organismus ist.
Laut Forschungsergebnissen soll das Lycopin sogar doppelt so stark wie das in Möhren enthaltene Beta-Carotin wirken. Insbesondere bei der Senkung von Prostatakrebs scheint das Antioxidans gute Wirkungen zu zeigen.
Im Rahmen einer Studie mit 48.000 männlichen Probanden hatten vor allem diejenigen Personen ein um 45 Prozent niedrigeres Prostatakrebsrisiko, die wöchentlich zehn Portionen Tomaten zu sich nahmen.
Vielleicht ist dir bekannt, dass Tomatensaft vor allem im Flugzeug ein heiß begehrtes Getränk ist. Grund dafür könnte der niedrige Luftdruck sein, denn er führt dazu, dass du Getränke und Speisen schlechter schmeckst. Also beispielsweise wie bei einer Erkältung.
Zucker und Salz musst du demnach höher dosieren, um im Flugzeug den Geschmack wahrzunehmen. Der meist stark gesalzene Tomatensaft wird dann zu einem richtigen Geschmackserlebnis.
Stärkt das Immunsystem
Dank der umfangreichen Palette an Mineralstoffen und Vitaminen stärkt Tomatensaft auch das Immunsystem.
In 100 Millilitern Tomatensaft stecken folgende Vitamine:
- 14.800 Mikrogramm Vitamin C
- 811 Mikrogramm Vitamin E
- 540 Mikrogramm Vitamin A
- 56 Mikrogramm Vitamin B1
- 26 Mikrogramm Vitamin B2
- 4 Mikrogramm Vitamin K
Ferner sind auch Mineralstoffe enthalten – allen voran Kalium und Natrium. Sie tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei und sind Bestandteil von wichtigen Prozessen im Körper.
Ein starkes Immunsystem hilft dir also dabei, deine Abwehrkräfte zu mobilisieren und schützt dich so vor Krankheitserregern.
Hier erfährst du 10 Dos und 5 Dont’s für bessere Abwehrkräfte.
Mobilisiert die Verdauung
Der regelmäßige Verzehr von Tomatensaft soll nicht nur gut für die Herz-Kreislauf-Gesundheit sein, sondern auch für die Verdauung.
Dank seiner abführenden Wirkung hilft er nämlich gegen Verstopfungen. Darüber hinaus stärkt der Saft die gesunde Darmflora.
In 100 Millilitern Tomatensaft stecken rund 0,4 Gramm Ballaststoffe. Letztere sind eine Nahrungsgrundlage für die "guten" Darmbakterien und beeinflussen so die Darmgesundheit.
Daneben erhöhen Ballaststoffe das Stuhlvolumen, wodurch sie deine Verdauung in Schwung bringen.
Hier findest du 92 ballaststoffreiche Lebensmittel und 7 Tipps.
Tomatensaft stärkt die Augen
Zwar geht bei der Verarbeitung der Tomate zu Saft ein Teil des enthaltenen Vitamins A verloren, dennoch trägt der Saft zu einem guten Sehvermögen bei.
In 100 Millilitern Saft sind rund 540 Mikrogramm des Vitamins enthalten. Da es essenziell am Sehprozess beteiligt ist, könnte ein Mangel beispielsweise zu Nachtblindheit führen. Außerdem ist Vitamin A für die Unterscheidung von Farben wichtig.
Lies hier mehr zu den Wirkungen von Vitamin A.
Hilft beim Abnehmen
Die im Tomatensaft enthaltenen Ballaststoffe können dich auch beim Abnehmen unterstützen.
Abgesehen davon helfen dir ballaststoffreiche Lebensmittel bei der Vorbeugung von Übergewicht.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine faserreiche Kost das Risiko von Übergewicht senkt, denn die unverdaulichen Füllstoffe dicken bereits im Magen den Speisebrei ein.
Somit wirken Ballaststoffe sättigend und beugen Heißhungerattacken vor. Außerdem besitzen die meisten ballaststoffreichen Lebensmittel eine niedrige Energiedichte. Aus diesen Gründen lohnt es sich also, zur Mahlzeit einen Tomatensaft zu trinken.
Hier findest du 12 Tipps und 3 Diät-Empfehlungen zum Abnehmen ohne Hungergefühle.
Tomatensaft entwässert den Körper
Der Tomatensaft ist obendrein reich an dem Mineralstoff Kalium, das für jede Zelle in deinem Körper von Bedeutung ist. Konkret stecken in dem Saft etwa 230 Milligramm Kalium pro 100 Milliliter.
Der Mineralstoff gehört zu den wichtigsten Elektrolyten, die im Zusammenspiel mit Natrium unseren Wasserhaushalt regulieren.
Erhöhst du den Anteil des Mineralstoffs über die Nahrung, dann aktiviert das Hormon Aldosteron die Ausscheidung von Kalium über deine Nieren.
Und da deine Nierenfunktion so angeregt wird, scheidet dein Körper auch vermehrt Wasser aus. Die entwässernde Wirkung kannst du sogar erhöhen, indem du weniger Natrium zu dir nimmst. Heißt, du solltest deine Speisen weniger salzen.
Lies hier mehr zu den Wirkungen von Kalium sowie 33 kaliumreiche Lebensmittel.
Schützt vor Übersäuerung
Der Gemüsesaft gehört zu den basischen Lebensmitteln, weswegen er dich dabei unterstützen kann, deinen Säure-Basen-Haushalt auszugleichen. Letzterer ist nämlich essenziell für deine allgemeine Gesundheit.
Gerät er aus dem Gleichgewicht, sind auf Dauer Krankheiten wie Rheuma und Arterienverkalkungen möglich. Wichtig ist aber, dass du rohe Tomaten oder rohen Tomatensaft verzehrst. Erhitzer Saft könnte schlimmstenfalls zum genauen Gegenteil führen und Säuren im Körper bilden.
Hier findest du Tipps und Rezepte zur basischen Ernährung.
Tipps zum Tomatensaft selber machen
Um von den gesunden Wirkungen des Tomatensafts zu profitieren, kannst du dir auch deinen eigenen herstellen.
Die selbstgemachte Variante ist nicht nur deutlich günstiger, sondern schmeckt obendrein auch besser.
Wir stellen dir in diesem Kapitel ein einfaches Grundrezept und nutzbare Tipps vor.
Grundrezept
Für den Tomatensaft benötigst du nur wenige Zutaten:
- ein Kilo Tomaten
- Gewürze deiner Wahl
- ein Sieb
- Glasflaschen
Und so gehst du vor:
- Zunächst wächst du die Tomaten und schneidest sie in grobe Würfel. Entferne dabei auch alles Grüne.
- Gib die Würfel in einen Topf und lass sie auf niedriger Stufe für etwa zehn Minuten köcheln.
- Zerdrücke die Masse mit einer Gabel und streiche sie anschließend durch ein Metallsieb. Alternativ kannst du auch zu einem Pürierstab oder einer Gemüsemühle greifen.
- Schmecke den entstandenen Saft mit Gewürzen deiner Wahl ab.
- Fülle den Tomatensaft in saubere Glasflaschen ab.
Schneide den Tomatenstrunk ab
Egal wie du Tomaten weiterverarbeiten möchtest, den Strunk solltest du vorher immer entfernen.
Es ist nämlich leider kein Mythos, dass der Tomatenstrunk geringe Mengen an Gift enthält.
Sowohl der Strunk als auch die Blätter, Stängel und die grünen Stellen von unreifen Tomaten enthalten das sogenannte Solanin.
Das bitterschmeckende Alkaloid ist für den Menschen leicht giftig. Reife Tomaten enthalten jedoch weniger Solanin als unreife Exemplare – weniger als ein Milligramm auf 100 Gramm reife Tomaten.
Erst einem Wert von 25 Milligramm könntest du leichte Vergiftungssymptome verspüren – dazu zählen:
- Kopfschmerzen
- Durchfall
- Erbrechen
Verfeinere deinen Tomatensaft
Um deinem frisch gepressten Saft eine besondere Note zu verleihen, kannst du ihn mit Gewürzen verfeinern.
Folgende Gewürze eignen sich dazu besonders gut:
Möchtest du deinem Saft eine gewisse Schärfe geben, dann solltest du zu Chilipulver oder rosascharfem Paprikapulver greifen. Diese Variante der Paprika ist deutlich schärfer als die edelsüße Version.
Tomaten einkochen: Mache den Saft haltbar
Damit du möglichst lange von deinem selbstgemachten Saft profitierst, solltest du ihn bestenfalls haltbar machen.
Dazu kannst du den Saft in eine gut verschließbare Plastikbox geben und anschließend einfrieren.
Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, den Tomatensaft einzumachen. Fülle den Saft in sterile Gläser ab, die du mit sauberen Deckeln verschließt.
Um die Utensilien keimfrei zu machen, kannst du sie für zehn Minuten in einen Topf mit kochendem Wasser legen. Hinterher kochst du die Gläser befüllt mit Tomatensaft für circa 30 Minuten in einem Wasserbad auf.
Die optimale Einkochtemperatur liegt bei rund 90 Grad Celsius. Nach dem Einkochen sollte sich dein Tomatensaft für mehrere Monate halten – vorausgesetzt, deine Gläser sind sauber und keimfrei.
Tipp: Beschrifte die Gläser mit dem Abfülldatum, damit du den Überblick nicht verlierst.