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Urea-Creme: 3 Wirkungen des Harnstoffs + 5 Tipps zum Kauf

Urea findet in der Dermatologie und Kosmetikindustrie eine vielfache Anwendung. Kein Wunder, denn Harnstoff ist nicht nur ein natürlicher Bestandteil der Haut. Als Creme angewendet, reguliert Urea auch von außen zugeführt den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt.

Welche Vorteile eine Urea-Creme mit sich bringt und die besten Tipps zum Kauf haben wir hier für dich zusammengestellt.

Auch wenn er zunächst abschreckend klingen mag, verbirgt sich hinter dem Begriff "Harnstoff" ein wichtiger und natürlicher Feuchtigkeitsregulator der Haut.

Der Wirkstoff ist einer der am häufigsten genutzten Stoffe in der Dermatologie, denn seine feuchtigkeitsregulierenden und keratolytischen Eigenschaften können besonders bei trockener Haut wertvoll sein. Im Folgenden erfährst du alles Wissenswerte über Urea.

Was Urea eigentlich ist

Was Urea eigentlich ist

"Urea" ist der englische und lateinische Begriff für Harnstoff. In der INCI-Liste von Kosmetika erkennst du den Wirkstoff an der Bezeichnung Urea.

Sie findet sich in Bodylotion, Cremes, Peelings und vielen weiteren Produkten zur Hautpflege. Denn Harnstoff ist ein natürlicher Bestandteil der Haut und somit frei von Nebenwirkungen oder Risiken.

Die Kosmetikindustrie setzt Urea vorzugsweise als Feuchtigkeitsregulator ein, denn das ist mitunter auch ihre Aufgabe im menschlichen Körper.

Im Grunde handelt es sich bei Harnstoff um ein Abfallprodukt. Er entsteht am Ende eines Eiweißstoffwechsels und wird letztlich unter anderem über den Urin und über den Schweiß ausgeschieden.

Urea ist enorm fettreich, weshalb sie unter anderem dafür sorgt, dass die Haut nicht austrocknet. Unter Umständen kann der Körper jedoch nicht genügend Harnstoff produzieren – in diesem Fall ist eine äußerliche Zufuhr des Feuchtigkeitsspenders, zum Beispiel in Form einer Creme, durchaus sinnvoll.

Herstellung von Harnstoff für Kosmetika
Der Name deutet bereits darauf hin, dass Urea etwas mit dem Urin zu tun haben könnte. Tatsächlich wird der Wirkstoff heutzutage ausschließlich synthetisch hergestellt und enthält damit keinen richtigen Urin.

Das war allerdings nicht immer so: Als der Harnstoff entdeckt wurde, stellten die Menschen ihn hauptsächlich aus Pferde-Urin her. Das war allerdings vor fast 200 Jahren.

Heute erfolgt der Vorgang in einem chemischen Prozess: Die Hauptbestandteile von Harnstoff – Ammoniak und Kohlendioxid – werden bei hohen Temperaturen und Druck verbunden. Daraus entsteht synthetisches Urea. Diese Methode wird bereits seit 1828 angewendet.

Urea-Creme: So wirkt sie

Urea ist aus unterschiedlichen Gründen ein beliebter Wirkstoff in unzähligen Cremes, Lotionen und Shampoos. Besonders spannend macht den Harnstoff, dass er einen übermäßigen Feuchtigkeitsverlust der Haut ausgleichen kann.

Nicht selten ist die Ursache von trockener Haut eine verminderte Konzentration von Harnstoff. Ein weiterer wichtiger Vorteil von Urea: Aufgrund seiner Natürlichkeit gibt es keine Berichte über Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen.

Bei sehr trockener Haut

So wirkt Urea-Creme: Bei trockener Haut

Der Hauptnutzen von Harnstoff in Kosmetika ist seine Fähigkeit, Wasser zu binden. Daher kommt Urea insbesondere trockener Haut zugute.

Um die Feuchtigkeit der Haut optimal zu unterstützten und zu regulieren, reicht bereits eine Urea-Creme mit einer Konzentration zwischen 3 und 5 Prozent.

Der Harnstoff unterstützt dabei nicht nur nachhaltig die Regulierung der äußeren Feuchtigkeitsbarriere.

Wirksam ist Urea nämlich vor allem auch deshalb, da sie die interne Befeuchtung anstößt: Dank des Harnstoffes können sich Zellen besser untereinander verbinden und dem Schutz der Haut effektiver nachkommen.

So wird deine trockene Haut nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich mit viel Feuchtigkeit versorgt. Vorteilhaft ist auch das schnelle Einziehen und eine schnelle Verbesserung des Hautzustandes.

Urea-Creme eignet sich optimal als dauerhafte Pflege, denn sie stellt mit der Zeit die natürliche Balance der Feuchtigkeitsversorgung her.

Bei frühzeitiger Hautalterung und Neurodermitis

Es gibt viele Gründe und Folgen einer sehr trockenen Haut. Unter anderem kann sie bereits in jungen Jahren auftreten, beispielsweise in den kalten Wintermonaten: Hier machen extreme Kälte und trockene Heizungsluft der Haut schnell zu schaffen.

Doch besonders im Alter lässt die Produktion wichtiger Stoffe nach, die Haut wird immer schlechter bis in die äußeren Hautschichten mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt.

Das gilt auch für Menschen mit Neurodermitis: Die Haut leidet an einer Imbalance des Feuchtigkeitshaushaltes. Besonders ältere Haut weist teilweise bis zu 50 Prozent weniger Harnstoff auf als junge und gesunde Haut.

Experimentelle Untersuchungen konnten beweisen, dass das regelmäßige Auftragen von Feuchtigkeitscremes mit Harnstoff nachweislich den transepidermalen Wasserverlust verringern kann. Dabei wurden Urea-Cremes mit einer Konzentration von fünf bis zehn Prozent verwendet.

Diese Feuchtigkeitsspende kann unter anderem eine frühzeitige Hautalterung vorbeugen, die zum Beispiel durch Trockenheit begünstigt wird. Außerdem trägt Urea zur sanften Glättung der Hautoberfläche bei, was die Faltentiefe leicht minimiert.

Auch ist die Haut auf diese Weise besser vor schädlichen Stoffen geschützt. Weitere Tipps zum Anti-Aging findest du hier.

Antimikrobiell, juckreizlindernd und keratolytisch

Urea sorgt jedoch nicht nur für eine bessere Regulierung der Hautfeuchtigkeit. Je nach Konzentration des Produktes, wirkt der Harnstoff darüber hinaus antimikrobiell, juckreizlindernd und keratolytisch.

Diese Wirkungen treten zumeist bei einer Harnstoff-Konzentration ab 15 Prozent auf. So kommt eine Pflege mit Urea auch Menschen mit Schuppenflechten, Neurodermitis oder auch einer trockenen oder juckenden Kopfhaut zugute.

Ihre keratolytischen Eigenschaften sorgen dafür, dass abgestorbene Hautzellen besser von der Hornschicht (der äußersten Hautschicht) gelöst werden können, was unter anderem Juckreiz und einer unebenen Gesichtshaut vorbeugt.

Dabei löst Urea das Keratin auf, welches die Schuppenzellen zusammenhält.

Übrigens wird Urea aufgrund dieser Eigenschaften auch zur Behandlung von pilzbefallenen Nägeln eingesetzt. Jedoch wirkt der Harnstoff hier erst ab einer Konzentration von circa 40 Prozent.

Tipps zum Kauf von Urea-Creme

Tipps zum Kauf von Urea-Creme

Urea wird sowohl in Naturkosmetik als auch herkömmlicher Kosmetik eingesetzt. Der Wirkstoff an sich ist gleich, unterschieden wird lediglich zwischen der Konzentration, der Art des Produktes sowie den Zusatzstoffen.

Urea-Creme findest du im Drogeriemarkt, in Naturkosmetikläden und natürlich in spezialisierten Online-Shops. Im Folgenden klären wir dich über die wichtigsten Tipps beim Kauf von Urea-Creme auf.

Auf die Harnstoff-Konzentration achten

Entscheidend über das Einsatzgebiet und die Wirkungen einer Urea-Creme sind die Konzentration des Harnstoffes und der Zustand deiner Haut. Im Drogeriemarkt findest du Urea-Produkte mit einer Konzentration zwischen 3 und 20 Prozent.

Generell gilt: Je schlechter der Zustand der Haut, desto höher sollte die Urea-Konzentration sein.

Trockene Haut: Bei trockener Haut empfiehlt sich eine Urea-Creme mit einem Harnstoff-Gehalt von drei bis fünf Prozent. Diese Konzentration reicht aus, um deine Haut optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen und sie geschmeidig und weich zu halten.

Cremes mit einer solch geringen Urea-Konzentration eignen sich zur dauerhaften Pflege. Sie stabilisieren den natürlichen Flüssigkeitshaushalt der Haut und halten ihn dauerhaft aufrecht.

Sehr trockene Haut: Menschen mit einer extrem trockenen Haut leiden oftmals nicht nur unter starken Spannungsgefühlen und Schuppen. Auch quälender Juckreiz kann sich bei diesem Hauttyp einstellen, denn sein Feuchtigkeitshaushalt ist komplett durcheinander geraten.

Bei sehr trockener Haut empfiehlt sich daher eine Urea-Creme mit einer Harnstoff-Konzentration von bis zu 10 Prozent. Sie spendet intensiv und reichhaltig Feuchtigkeit, außerdem lindert sie starke Spannungs- und Juckreizgefühle. Eine starke Trockenheit kann beispielsweise an Händen und Füßen auftreten.

Geschädigte Haut und Problemhaut: Ob Ekzeme, Ausschläge oder andere juckende Hautkrankheiten: Problemhaut kann für viele Betroffene nicht nur äußerlich zur Belastung werden.

Bei Symptomen wie starkem Juckreiz und einer übermäßigen und sichtbaren Schuppenbildung eignet sich Urea-Creme mit einer Harnstoff-Konzentration von bis zu 15 Prozent.

Sie unterstützt die Regenerations-Fähigkeit der Haut, spendet Feuchtigkeit und wirkt sowohl entzündungshemmend als auch keratolytisch.

Das bedeutet, dass die Creme das Ablösen von Hornzellen äußerer Hautschichten beschleunigt und der Haut somit zu mehr Geschmeidigkeit und Ebenmäßigkeit verhilft. Zudem mindert sie Juckreiz und beugt bakteriellen Infekten vor.

Alternativen zu Urea-Feuchtigkeitscreme

Alternativen zur Urea-Feuchtigkeitscreme

Es gibt nicht nur Urea-Cremes für das Gesicht, sondern auch Bodylotions, Peeling und Shampoos.

Je nachdem, welcher Körperstelle besonders viel Feuchtigkeit zugeführt werden muss, kannst du also zwischen verschiedenen Produkten wählen.

Insbesondere trockene Hände und Füße (mit einer starken Hornhautbildung) können von Urea profitieren. Zudem bieten viele Drogeriemärkte auch Urea-Shampoos für das Haar an.

Diese mindern unter anderem Schuppenflechte und spenden der Kopfhaut viel Feuchtigkeit. Auf den jeweiligen Seiten findest du weitere Tipps zu juckender sowie zu trockener Kopfhaut.

Schädliche Zusätze erkennen

Urea-Creme ist nicht gleich Urea-Creme. Da der Wirkstoff an sich gleich ist (bis auf die Konzentration) entscheidet über die weitere Wirkung des Produktes, welche zusätzlichen Stoffe sich in ihm befinden.

Die richtigen Zusätze können die Wirkung von Urea weiterhin unterstützen, einige andere jedoch sorgen für eher negative Wirkungen. Das Produkt sollte so natürlich wie möglich sein und nur wenige bis gar keine chemischen Zusätze enthalten.

Insbesondere vermeiden solltest du die aus Erdöl gewonnenen Paraffine, Duftstoffe wie Parfum und Konservierungsmittel wie Formaldehyd. Sie können vor allem eine sensible Haut zusätzlich reizen und zum Teil sogar Allergien auslösen.

Einige Apps und Siegel können dir dabei helfen, dich für das bestmögliche Produkt zu entscheiden. So etwa die kostenlose App Codecheck, welche die Inhaltsstoffe der Produkte noch im Geschäft analysieren kann und schädliche Stoffe identifiziert.

Alternativ dazu kannst du auch auf Naturkosmetik-Siegel wie das BDIH oder Natrue achten.

Sinnvolle Zusätze in Urea-Creme

Neben schädlichen Stoffen gibt es aber auch äußerst sinnvolle Zusätze in Urea-Creme. Wieder kommt es auch auf die Natürlichkeit der Stoffe an.

So können zum Beispiel pflanzliche Öle wie Oliven- JojobaMandel– und Kokosöl die Wirkung von Harnstoff noch zusätzlich unterstützen und der Trockenheit vorbeugen.

Neigt deine Gesichtshaut zu einer vermehrten Akne– oder Pickelbildung, solltest du allerdings auch auf die Komedogenität der Stoffe achten. Unter anderem wirkt Kokosöl komedogen und kann somit die Poren noch weiter verstopfen.

Bei dem richtigen Produkt bleiben

Unter Umständen kann es sein, dass die Hauttrockenheit nach Absetzen der Urea-Creme zurückkehrt. Daher eignen sich Urea-Produkte insbesondere für eine regelmäßige und dauerhafte Anwendung.

Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, sich ein Produkt auszusuchen, dass perfekt zu den eigenen Bedürfnissen und dem Hautzustand passt. Es sollte so natürlich wie möglich sein und keine schädlichen Zusätze aufweisen.

Wenn deine Haut gut auf die Creme reagiert und du zufrieden mit dem Produkt bist, sollte es keinen Grund geben, es zu wechseln. Das könnte die Haut im Gegenteil nur zusätzlich irritieren, zum Beispiel wenn sie mit Rötungen oder einer Allergie auf einen bestimmten Wirkstoff reagiert.

Urea-Creme selbst machen

Urea-Creme selbst machen

Es muss nicht immer die teure Urea-Creme aus dem Fachhandel sein: In wenigen Schritten kannst du deine eigene Urea-Creme herstellen.

Alles was du dafür brauchst, sind folgende Dinge:

  • Sauberes und verschließbares Glas
  • 250 Milliliter parfümfreie und neutrale Bodylotion nach Wahl
  • 25 Gramm Harnstoff (gibt es in der Apotheke)

Für deine eigene Urea-Creme mischst du beide Zutaten gut zusammen und lässt das ganze mehrere Stunden (am besten über Nacht) stehen. Am nächsten Morgen muss die Creme erneut gut durchgeschüttelt werden, dann kannst du sie auch schon verwenden.

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