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Heilerde: 8 Wirkungen & 6 Tipps zur Anwendung des Heilmittels

Heilerde ist ein bekanntes Hausmittel, das schon seit Jahrhunderten bei vielfältigen Beschwerden angewendet wird. Es kann sowohl bei äußerlichen als auch innerlichen Leiden helfen und ist für wenige Euros in jedem gut sortierten Drogeriemarkt erhältlich.

Wir klären dich über die Wirkungen und Anwendungsbereiche der wirkungsvollen Erde auf.


Was Heilerde ist

Heilerde aus Lössablagerungen aus der Eiszeit

Heilerde wird in der Alternativmedizin schon lange als natürliches Heilmittel angewendet.

So nutzte bereits Sebastian Kneipp bei vielfältigen Leiden die Heilkraft der Erde.

Im Mittelalter wurde Heilerde unter anderem zur Behandlung von unheilbaren Krankheiten wie der Pest eingesetzt.

Auch bei Durchfallerkrankungen und zur Behandlung von Wunden und Insektenstichen wurde die Heilerde verwendet.

Heutzutage kommt die Heilerde vor allem bei Hautproblemen und Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz.

Heilerde ist ein mineralisches Pulver, das aus jahrtausendealtem Löss aus der Eiszeit gewonnen wird.

Die Erde enthält viele wichtige Mineralien, die der Körper für seine optimale Funktionsfähigkeit benötigt. Es enthält unter anderem Kieselsäure, Silizium, verschiedene Mineralsalze wie Magnesiumsalz, Zink und Eisenoxid.

Ein wesentlicher Bestandteil sind darüber hinaus Aluminiumsalze. Da Heilerde aus verschiedenen Abbaugebieten kommt, ist auch ihre genaue Zusammensetzung sehr verschieden.

Damit der Löss in der Alternativmedizin und Kosmetik Anwendung finden kann, muss er zuvor gereinigt und getrocknet werden. Das sorgt dafür, dass die Keime im Löss absterben.

Dann wird der Löss zu Pulver verarbeitet. Die einzelnen Partikel werden dabei so fein gemahlen, dass sie die optimalen Voraussetzungen erfüllen, um Schadstoffe aus dem Körper zu ziehen.

Als Heilerde gilt die Erde erst, wenn sie eine Arzneimittelzulassung hat.

Es gibt verschiedene Sorten von Erden mit heilenden Eigenschaften. So gibt es die Heilerde, aber auch die Ton- und Mineralerden, die nicht als Naturarzneimittel zertifiziert sind.

Manche von ihnen sind rot während andere grün oder schwarz sind. Die in Deutschland erhältliche Heilerde hat meist eine bräunliche Farbe.

Mineral- und Tonerden haben dagegen ganz verschiedene Farben. Sie können grün, gelb, rot und rosa sein. Je nach Farbe haben sie verschiedene Zusammensetzungen.

  • Grüne Mineralerde hat ihre Farbe aufgrund der verschiedenen Kupferverbindungen in der Erde.
  • Rote, gelbe und rosa Tonerde entsteht aufgrund von unterschiedlichen Gehalten von Eisenoxid.
  • Lavaerde hat einen hohen Anteil an Kieselsäure.
  • Kaolin ist eisenfrei und besteht zu einem Großteil aus Kaolinit.
  • Bentonit besteht aus verschiedenen Tonmineralien und hat einen besonders hohen Anteil an Montmorillonit.

Wirkung von Heilerde

Wirkung von Heilerde

Heilerde kann aufgrund seiner bindenden Eigenschaften bei zahlreichen Beschwerden helfen.

Dabei empfiehlt sich sowohl eine äußerliche als auch eine innerliche Anwendung oder eine Kombination aus beidem, um eine optimale Wirksamkeit der Heilerde zu gewährleisten.

Bei Akne und fettiger Haut

Besonders beliebt ist die Verwendung von Heilerde bei Akne und fettiger Haut. Sie wird in zahlreichen Hautpflegeprodukten verwendet und kann auch ganz leicht selbst zu einer wirksamen Gesichtsmaske gemischt werden.

Die feinen Partikel der Heilerde können Schadstoffe binden und die Haut so von schädlichen Einflüssen befreien. Das ist besonders bei Akne und einer fettigen Haut vorteilhaft.

Heilerde kann die Poren sanft von überschüssigem Talg und Schmutz befreien.

Tipp: Aufpassen sollten Menschen mit trockener Haut. Eine Verwendung von Heilerde bei diesem Hauttyp kann die Haut zu stark austrocknen und so zu einer Hautverschlimmerung führen.

Bei Ekzemen und Hautausschlägen

Auch bei Ekzemen kann Heilerde für Besserung sorgen. So kann ein Umschlag aus Heilerde die betroffene Stelle kühlen und den Juckreiz lindern. Mitunter kann die Erde auch abschwellend wirken.

Allgemein sorgt Heilerde dafür, dass sich die Haut beruhigt. Schädliche Keime werden mithilfe der Heilerde gebunden, sodass sich die Haut nicht weiter entzünden kann.

Zur Wundbehandlung

Diese Faktoren kommen auch der Wundbehandlung zugute. Heilerde kann schädliche Keime und Gifte aus der Wunde ziehen und so einen gesunden Wundheilungsprozess begünstigen. Mitunter kann die Heilerde in diesem Fall auch schmerzstillend wirken.

Dass Erde auf eine Wunde gegeben wird, klingt wahrscheinlich erst einmal kontraproduktiv. Die gesäuberte Heilerde bietet allerdings keinen Nährboden für Bakterien, sondern zieht diese aus der Wunde.

Bei Cellulite

Heilerde bei Cellulite

Auch bei Cellulite eignet sich Heilerde zur Verbesserung des Hautbildes. Nahezu jede Frau ist von der sogenannten Orangenhaut betroffen.

Heilerde kann helfen, die Haut wieder zu straffen, indem es die Durchblutung der Haut fördert und somit das Bindegewebe stärkt.

Sichtbare Effekte erzielt die Heilerde jedoch nur durch eine regelmäßige Anwendung.

Bei Durchfall

Innerlich kommt Heilerde vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz. Liegt akuter Durchfall vor, kann Heilerde als natürliches Mittel zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.

Heilerde kann Schadstoffe binden und gegen Keime im Magen-Darm-Trakt vorgehen. So kann es ein gutes Mittel gegen Durchfall darstellen.

Bei Sodbrennen

Auch bei Sodbrennen wird Heilerde gerne eingesetzt. Sodbrennen entsteht bei einer Übersäuerung des Magens. Der Magen produziert zu viel Magensäure, was zu Beschwerden wie Sodbrennen führen kann.

Heilerde kann helfen, die überschüssige Magensäure zu binden und so wieder ein gesundes Gleichgewicht im Magen-Darm-Trakt herzustellen. Diese Wirkung tritt jedoch häufig erst nach Wochen regelmäßiger Anwendung auf.

Zur innerlichen Reinigung

Heilerde zur Entschlackung

Heilerde eignet sich auch für die innerliche Reinigung des Körpers beziehungsweise für einen Detox.

Die Erde kann die Entschlackung des Körpers fördern und Giftstoffe aus dem Körper ziehen.

Die kleinen Partikel der Erde haben zusammengenommen eine riesige Oberfläche, die unglaublich viele Schmutzpartikel und Schadstoffe aus dem Körper ziehen kann.

Wenn man Heilerde über einen längeren Zeitraum regelmäßig anwendet, kann sie zur innerlichen Reinigung des Körpers beitragen und für ein besseres Körpergefühl sorgen.

Nebenwirkungen

Die Verwendung und vor allem die Einnahme von Heilerde-Produkten kann mit einigen Nebenwirkungen einhergehen. So ist beispielsweise das enthaltene Aluminiumsalz problematisch.

Eine Überdosierung von Aluminium kann mit einigen gesundheitlichen Schäden einhergehen. Es kann sich im Körper anreichern und dort auf das Nervensystem und auf die Knochenentwicklung wirken. Wie problematisch Aluminium im Körper genau ist, muss allerdings noch genau geklärt werden.

Zudem kann ein übermäßiger Konsum von Heilerde-Produkten zu einem Darmverschluss führen. Was bei Durchfallerkrankungen förderlich ist, sorgt bei einem gesunden Darm mitunter für Verstopfung. Darum sollten Kapseln und Pulver immer mit ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden.

Bei der Verwendung anderer Arzneimitteln zusätzlich zu Heilerde-Präparaten sollte ausreichend zeitlicher Abstand zwischen der Einnahme der Präparate herrschen. Aufgrund des guten Bindungsvermögens können sie die Wirkung anderer Medikamente beeinträchtigen.

Anwendungen von Heilerde

Anwendungen von Heilerde

Heilerde ist vielseitig anwendbar. So kann man die wirkungsvolle Erde beispielsweise in Form von Kapseln, Pulver und Paste erhalten.

Während Kapseln zur innerlichen Anwendung recht eindeutig anzuwenden sind, gibt es für das Pulver und die Paste vielfältige Anwendungsformen und -bereiche.

Als Maske

Heilerde wird besonders gerne als Maske verwendet. Dazu kann man einerseits eine vorgefertigte Paste verwenden oder das Pulver selber zu einer Maske mischen.

Vorgefertigte Pasten enthalten Konservierungsstoffe. Wer sich die Maske frisch zusammen mischt, kann auf diese Konservierungsstoffe verzichten.

Heilerde-Maske Grundrezept

Gib drei gehäufte Teelöffel Heilerde in eine Schale. Nun gibst du immer wieder einen Teelöffel Wasser zu der Erde dazu, bis eine cremige Paste entsteht. Wenn du zu viel Wasser dazugibst und die Konsistenz zu flüssig wird, kannst du einfach ein bisschen Heilerde nachfüllen.

Hat die Paste die gewünschte Konsistenz erreicht, kannst du sie mithilfe deiner Hände oder einem Pinsel auf dein Gesicht auftragen. Die Augen- und Lippenpartie solltest du unbedingt aussparen, da die Maske in diesem Bereich zu austrocknend wirkt.

Lasse die Maske solange einwirken bis sie an deiner Haut angetrocknet ist. Das dauert normalerweise zwischen 10 und 15 Minuten. Nun nimmst du sie vorsichtig mit lauwarmem Wasser ab.

Heilerde-Maske mit Honig

Das Grundrezept kannst du mit anderen Zutaten auffrischen. Für eine unreine Haut empfiehlt sich die Zugabe von Honig. Honig hat antibakterielle Eigenschaften und kann zusammen mit der Heilerde Entzündungen auf deiner Haut abklingen lassen.

Mische zu dem Grundrezept einfach einen Teelöffel Honig dazu. Verrühre alles gut, damit es nicht klumpt. Fertig ist deine Gesichtsmaske für unreine Haut.

Heilerde-Maske mit Kamille

Heilerde lässt sich sehr gut mit Kamille kombinieren. Kamille beruhigt die Haut und wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Zusammen mit Heilerde bildet sie die optimale Maske für empfindliche Aknehaut.

Verwende das normale Grundrezept, aber nimm statt dem Wasser frisch aufgeschütteten Kamillentee. Alternativ kannst du getrocknete Kamillenblüten in die Paste mischen.

Heilerde-Maske mit Ölen

Für trockene und empfindliche Haut bietet sich Heilerde in Kombination mit Ölen an. So wirkt die Maske weniger austrocknend und deine Haut wird seidig weich gepflegt.

Für trockene Haut ist eine Verwendung von pflegendem Mandelöl empfehlenswert. Unreine Haut profitiert von Jojobaöl, da es nicht komedogen wirkt, es also nicht die Poren verstopft.

Alternativ bieten sich viele weitere Öle an, wie beispielsweise:

  • Traubenkernöl
  • Avocadoöl
  • Arganöl
  • Kokosöl
  • Olivenöl
  • Sonnenblumenöl

Während einige Öle gut in die Haut einziehen, hinterlassen andere einen schützenden Film auf der Haut.

Um herauszufinden, welches Öl am besten für deine Haut geeignet ist, musst du verschiedene Öle ausprobieren. Jede Haut ist anders. Was für die eine Haut gut funktioniert, muss nicht zwangsläufig auch das Richtige für dich sein.

Heilerde-Maske mit Apfelessig

Für eine unreine Haut empfiehlt es sich, Heilerde mit Apfelessig zu mischen. Dazu nimmst du einfach das Grundrezept und tauschst Wasser durch Apfelessig.

Wem das zu säurehaltig ist, der kann Wasser und Apfelessig in einem Verhältnis von 1:1 mischen und zu der Heilerde dazugeben.

Apfelessig kann helfen, deine Poren zu verkleinern und gegen Unreinheiten wirken.

Heilerde-Maske mit Aloe Vera

Aloe-Vera-Gel eignet sich ebenfalls als Zutat in deiner Heilerde-Maske. Aloe Vera ist extrem feuchtigkeitsspendend und kann deine Haut beruhigen.

Gib zu dem Grundrezept einfach einen Teelöffel Aloe-Vera-Gel hinzu und vermische alles zu einer Paste.

Heilerde-Maske mit diversen Zutaten

Natürlich muss deine Heilerde-Maske nicht nur aus zwei oder drei Zutaten bestehen. Du kannst jegliche Zutaten miteinander kombinieren. Achte dabei auf die Bedürfnisse deiner Haut.

Für eine unreine Haut empfiehlt sich beispielsweise eine Heilerde-Maske mit Honig, Kamille und Apfelessig. Eine trockene Haut profitiert von einer Heilerde-Maske mit Mandelöl und Aloe Vera.

Probiere verschiedene Kombinationen aus, damit du die passende Heilerde-Maske für dich findest.

Als Paste

Heilerde findet vor allem als Paste Anwendung. Die Paste entsteht, wenn du Heilerde mit etwas Wasser mischst und cremig rührst. In freiverkäuflichen Pasten sind häufig Konservierungsstoffe zugesetzt, damit die Mischung länger hält.

Pasten kommen vorwiegend auf der Haut zum Einsatz. Sie eignen sich zur Anwendung bei Insektenstichen, Wunden, Cellulite, Ekzemen und Akne. Häufig werden sie auch für Wickel verwendet.

Als Wickel

Heilerde als Wickel

Wickel aus Heilerde kombiniert man meist mit einer Paste aus Heilerde. Dazu streicht man die Paste je nach Bedarf auf die betroffene Stelle und wickelt ein feuchtes Baumwolltuch darum.

Die Paste kann auch direkt auf das Tuch aufgetragen und auf die zu behandelnde Stelle gelegt werden. Über das feuchte Tuch sollte ein trockenes Baumwolltuch gelegt werden, das luftdurchlässig ist und das feuchte Tuch an seinem Platz hält.

Der Wickel sollte circa 30 Minuten einwirken und danach mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden.

Als (Fuß)bad

Heilerde eignet sich auch als Badezusatz. So kann sie beispielsweise bei übermäßigem Schwitzen helfen und unangenehme Körpergerüche beseitigen. Für ein Fußbad reichen schon zwei bis drei Esslöffel Heilerde.

Am besten wirkt es, wenn die Wassertemperatur der Körpertemperatur gleicht. Das Fußbad sollte circa 15 Minuten dauern. Bei Bedarf kannst du die Füße hinterher kalt abduschen.

Heilerde-Kapseln

Kapseln mit Heilerde eignen sich für die innerliche Anwendung. Sie können bei Sodbrennen, Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall verwendet werden. Auch zur Entgiftung sind Kapseln mit Heilerde wirksam.

Kapseln eignen sich für die regelmäßige Einnahme. Erst wenn die Heilerde über einen längeren Zeitraum eingenommen wird, kann sie ihre Wirkung entfalten.

Generell ist eine Einnahme auf nüchternen Magen oder eine halbe Stunde vor beziehungsweise nach dem Essen empfehlenswert. Je nach Anwendungsbereich sollten zwei bis dreimal täglich zwei Kapseln eingenommen werden, um eine gute Wirkung zu erzielen.

Nach dem Abklingen der Beschwerden sollte die Einnahme beendet werden. Bei langanhaltenden Beschwerden solltest du unbedingt einen Arzt konsultieren.

Heilerde trinken

Heilerde trinken

Anstatt der Kapseln kannst du auch Heilerde-Pulver oder Heilerde-Granulat für innerliche Zwecke verwenden. Dazu solltest du es unbedingt mit ausreichend Wasser verdünnen.

Es empfiehlt sich eine Dosierung von dreimal täglich einem Glas Heilerde-Wasser. In ein Glas Wasser solltest du zwei Teelöffel Heilerde einrühren.

Das Granulat gibt es häufig schon in fertigen Portionsbeuteln, die du direkt mit Wasser einnehmen kannst.

Das Heilerde-Wasser eignet sich genau wie die Kapseln bei Magen-Darm-Beschwerden und Sodbrennen. Mitunter gibt es auch Präparate zur Senkung des Cholesterinspiegels oder für ähnliche Beschwerden.

Heilerde, die für die innerliche Anwendung geeignet ist, kann in der Regel für alle typischen Anwendungsbereiche von Heilerde verwendet werden.

Heilerde kaufen

Heilerde kaufen

Heilerde kannst du in Drogeriemärkten und Apotheken erhalten. Je nach Präparat kann sie zwischen 5 und 15 Euro kosten. Dort gibt es die Erde sowohl in Pulverform als auch als Kapseln und Granulat.

Die einzelnen Produkte können zwischen 400 und 950 Gramm Heilerde enthalten, je nach Bedarf und Anwendungsgebiet.

Auch online kannst du Heilerde zu einem günstigen Preis erwerben. Es lohnt sich die Preise verschiedener Anbieter zu vergleichen, damit du die Heilerde zu einem guten Preis kaufen kannst.

Hautpflegeprodukte mit der wirkungsvollen Erde gibt es sowohl online als auch in Drogeriemärkten, Parfümerien und Apotheken. Besonders beliebt sind Heilerde-Masken, die bereits verwendungsfertig sind und direkt auf die Haut aufgetragen werden. Auch Heilerde-Pulver für eigene Maske ist hier erhältlich.

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