Ätherische Öle: 5 Anwendungen, 3 Risiken + 3 Kauftipps
Seit tausenden von Jahren werden ätherische Öle in der Naturheilkunde verwendet. Doch auch privat kannst du die vielseitigen Öle wunderbar anwenden. Im Folgenden erfährst du alles über ätherische Öle, von ihren Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten bis zu Tipps beim Kauf.
Was ätherische Öle eigentlich sind
Ätherische Öle sind aromatische Stoffgemische, die von Natur aus in verschiedenen Pflanzen vorkommen.
Grundlage für ätherische Öle bilden häufig die chemischen Substanzen Ester, Ketone, Terpene und natürlicher Alkohol.
Diese Stoffe sind ineinander löslich und dienen in der Natur den Pflanzen dazu, Insekten anzulocken, Schädlinge abzuwehren oder sich vor Krankheiten zu schützen, die zum Beispiel durch Bakterien und Pilze hervorgerufen werden.
Geschichte und Gewinnung ätherischer Öle
Die Verwendung ätherischer Öle zu medizinischen und kosmetischen Zwecken ist bereits durch die alten Ägypter belegt. Auch die Griechen und Römer nutzten die duftenden Substanzen in der Antike in heilkräftigen Salben und verlockenden Parfüms.
Im 9. Jahrhundert wurde die Nutzung der Öle durch die Araber vorangetrieben, ab dem 17. Jahrhundert wurden sie in Europa industriell in der Parfümherstellung genutzt.
Lange Zeit wurde zur Gewinnung ätherischer Öle vor allem die Destillation, also die Verdampfung genutzt, durch die sich ätherische Öle von anderen Pflanzenbestandteilen lösen. Aber auch Extraktion oder Auspressung sind Verfahren, die noch immer zur Herstellung ätherischer Öle genutzt werden.
Natürliches Vorkommen ätherischer Öle
Ätherische Öle kommen in ganz unterschiedlichen Pflanzenteilen vor: Mal in den Blättern wie in Eukalyptus, mal in den Wurzeln wie bei Ingwer oder in den Blüten bei Lavendel und Jasmin.
Auch aus den Schalen verschiedener Früchte, insbesondere Zitrusfrüchte, und den Hölzern diverser Gewächse – wie das schon bei den Ägyptern beliebte Zedernholz – lassen sich ätherische Öle gewinnen.
Doch welche Wirkungen weisen die Öle auf? Wie gesund sind sie wirklich, und lohnt es sich überhaupt noch, sie in Zeiten von Aspirin und Antibiotikum zu verwenden?
Wirkungen ätherischer Öle
Ätherische Öle sind traditioneller Bestandteil der Naturheilkunde, werden aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften aber auch in modernen Arzneimitteln eingesetzt.
Welche Eigenschaften das sind, erfährst du im Folgenden.
Entzündungshemmer
Im Hinblick auf die Wirkung ätherischer Öle sind besonders ihre antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften bekannt, die ihnen eine entzündungshemmende Wirkung verleihen.
Daher werden die Öle sowohl zur äußeren als auch zur inneren Anwendung gegen Entzündungsherde verwendet, um Infektionen durch Bakterien und Pilze zu bekämpfen oder vorzubeugen.
Teebaumöl wird beispielsweise häufig zur äußeren Anwendung bei Hautirritationen und kleinen Verletzungen wie Stichen, Schnitten oder Kratzern eingesetzt. Ätherisches Öl aus Salbei, Kamille oder Pfefferminze gilt dagegen als wirksames Mittel gegen Halsentzündungen.
Krampflöser
Ein traditionelles Einsatzgebiet ätherischer Öle ist der menschliche Verdauungstrakt. Hier wirken die Öle gleich auf mehrfache Art: Durch ihren entzündungshemmenden Charakter können sie dazu beitragen, bestehende Infektionen zu lindern und gereiztes Gewebe im Magen- und Darmtrakt zu beruhigen.
Die antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften der Öle helfen zudem, deine Darmflora zu stabilisieren. Diese ist nämlich von unzähligen Mikroorganismen besiedelt, die wichtige Funktionen ausführen – sofern die einzelnen Organismen im richtigen Verhältnis zueinander stehen.
Ätherische Öle gegen Verdauungsbeschwerden
Bei einem Ungleichgewicht in der Darmflora kann es zu dauerhaften Entzündungen kommen, die sich in schmerzhaften Krämpfen, Blähungen, Durchfall und Erbrechen äußern. Hier werden ätherische Öle vorrangig in Form von Tees genutzt, um die betroffenen Bereiche zu beruhigen und Symptome zu lindern.
Aufgrund ihrer schonenden Wirkungen finden solche Tees häufig Anwendungen, wenn Kinder an Magen- und Darmbeschwerden leiden.
Fenchel, Anis, Kümmel, Kreuzkümmel, Koriander oder Schwarzkümmel gehören zu den gängigsten Heilpflanzen, deren ätherische Öle besonders potent gegen Verdauungsbeschwerden wirken.
Ätherische Öle als natürliche Unterstützung
Wenn du häufig an störenden Verdauungsbeschwerden leidest, die dein körperliches Wohlbefinden teils massiv einschränken, solltest du dein Essverhalten überprüfen.
Erkrankungen wie Zöliakie, Laktoseintoleranz oder Fruchtzuckerunverträglichkeit werden durch verschiedene Lebensmittel ausgelöst und befeuert, im Zweifelsfall ist eine ärztliche Therapie angebracht.
Ätherische Öle können hier lindernd und unterstützend zur Behandlung chronischer Krankheiten dienen.
Schleimlöser
Nicht nur bei Verdauungsbeschwerden und gegen Entzündungen, auch bei Atemwegserkrankungen stellen ätherische Öle bewährte Hilfsmittel gegen unangenehme Symptome dar.
Sie bekämpfen nicht nur die Entzündungsherde und mildern bakterielle Infektionen, sie verfügen auch über schleimlösende Eigenschaften.
Daher kommen sie verdünnt oder als Bestandteil anderer Arzneimittel gerne bei Husten und Schnupfen, Bronchitis und Nasennebenhöhlen- oder Stirnhöhlenentzündungen zum Einsatz.
Sie tragen dazu bei, festgesetzte Verschleimungen zu lösen und dadurch verstopfte und gereizte Atemwege zu öffnen und zu beruhigen.
Insektenschutz
Zu den weniger bekannten Effekten ätherischer Öle gehört ihre abschreckende Wirkung auf Insekten. Diese hängt mit dem ursprünglichen Zweck der Substanzen zusammen, die in der Natur verschiedenen Pflanzen zur Abwehr und Bekämpfung von Schädlingen dienen.
Lediglich Lavendelöl hat einen gewissen Ruf als Mottenschutzmittel erlangt. Dabei wirkt das Öl auch gegen Mücken. Andere ätherische Öle, allen voran Schwarzkümmelöl, haben zudem eine äußerst abschreckende Wirkung auf Zecken, Flöhe und andere Parasiten.
Dies kommt insbesondere Tierhaltern zugute, die nach einem natürlichen Weg suchen, um ihre Vierbeiner vor lästigen oder gar gefährlichen Schädlingen zu schützen.
Risiken von ätherischen Ölen
Ätherische Öle lassen sich auf vielfältige Art einsetzen, um die Gesundheit zu stärken und verschiedenste Erkrankungen zu behandeln.
Da es sich um natürliche Substanzen handelt, besitzen sie zudem deutlich weniger Nebenwirkungen.
Dennoch gibt es einige Aspekte, die du beachten solltest, bevor du ätherische Öle gegen Beschwerden einsetzt.
Allergierisiko
Ätherische Öle besitzen zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften. Die chemischen Verbindungen, aus denen die Öle bestehen, können jedoch relativ leicht Allergien auslösen.
Daher ist es wichtig, vor dem medizinischen oder kosmetischen Einsatz von ätherischen Ölen gründlich zu testen, ob du die Substanzen auch verträgst. Insbesondere Personen, die zu Allergien und Unverträglichkeiten neigen, sollten die Verträglichkeit vorher gründlich prüfen.
Wenn du gegen Duftstoffe allergisch bist, reicht es oft schon, an einem Fläschchen mit ätherischem Öl zu riechen, um festzustellen, ob dir das Aroma bekommt oder nicht.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte ein paar Tropfen des Öls auf die Haut auftragen und verreiben. Wenn du nach einem Tag keine Reaktion feststellst, also nicht an Ausschlag, Juckreiz oder Kopfschmerzen leidest, solltest du die ätherischen Öle sicher anwenden können.
Beachte jedoch, dass manche Öle einen höheren Irritationsfaktor haben als andere. Du solltest den Test deswegen vor der Anwendung jedes neuen Öls durchführen und die Gebrauchsmenge langsam steigern.
Die Anwendung von puren ätherischen Ölen bei Kindern unter 12 Jahren gilt als kritisch, da Kinder anfälliger für Unverträglichkeitsreaktionen sind als Erwachsene, und sollte nur in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Vorsicht bei Asthma
Ätherische Öle haben eine schleimlösende, entkrampfende und entzündungshemmende Wirkung. Dadurch sind sie prädestiniert als Unterstützung bei der Behandlung von bakteriellen Atemwegserkrankungen wie einer Bronchitis oder einer Erkältung.
Neben Hustenreiz, Verschleimung und Schnupfen können sie auf diese Art auch Kopfschmerzen beheben, die durch verstopfte Atemwege oder Vereiterungen entstehen. Dennoch sollten gerade Asthma-Patienten bei der Anwendung von ätherischen Ölen Vorsicht walten lassen.
Was Asthma eigentlich ist
Bei Asthma handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Atemwege, die dauerhaft entzündet und gereizt sind. Bei einem Asthmaanfall kommt es zu einer Verkrampfung der Atemwege, die zu Luftnot und im schlimmsten Fall dem Erstickungstod führen kann.
Insbesondere allergisches Asthma wird durch äußere Reize ausgelöst. Wer also empfindlich auf Duftstoffe reagiert und an Asthma leidet, sollte im Zweifelsfall lieber auf die Anwendung ätherischer Öle verzichten. Deren aromatischer Duft kann die empfindlichen Atemwege nämlich zu stark reizen.
Asthma und ätherische Öle
Die Wirkstoffe ätherischer Öle können insbesondere bei allergischem Asthma schnell gefährliche Asthma-Anfälle auslösen. Auf der anderen Seite gibt es Berichte von (nicht-allergischen) Asthma-Patienten, deren Beschwerden durch Inhalationstherapien mit ätherischen Ölen gelindert wurden.
Wenn du dich fragst, ob die Anwendung ätherischer Öle trotz Asthma bei dir infrage kommt, solltest du dich zur Sicherheit mit einem Arzt absprechen. Beachte zudem, dass manche ätherischen Öle die Atemwege stärker reizen als andere.
Daher solltest du dir vor der Anwendung jedes neuen Öls im Zweifelsfall medizinischen Rat einholen. Teste dich auch dann vorsichtig auf allergische Reaktionen, wenn das Öl unverdächtig erscheint.
Kein ätherisches Öl für Schwangere
Ätherische Öle sind seit jeher Bestandteil der traditionellen Frauenheilkunde.
Ob bei den Griechen und Römern, in der indischen Ayurveda-Heilkunst oder im europäischen Mittelalter, ätherische Öle wurden dazu genutzt, Menstruationsbeschwerden zu lindern, verzögerte Geburten einzuleiten und die Milchproduktion junger Mütter anzuregen.
Ätherische Öle in der Frauenheilkunde
Zahlreiche ätherische Öle – zum Beispiel Schwarzkümmelöl, Korianderöl oder Petersilienöl – wirken entkrampfend und blutverdünnend, regen die Milchdrüsen an und lindern je nach Dosis Gebärmutterkontraktionen oder verstärken diese.
Dadurch sind sie in der Lage, schmerzhafte Menstruationskrämpfe zu beruhigen und kontrolliert Geburten einzuleiten. Aufgrund dieser starken Wirksamkeit im gynäkologischen Bereich ist jedoch vor allem schwangeren Frauen bei der Verwendung ätherischer Öle zur Vorsicht zu raten.
Blutungsfördernde Wirkung
Die Ärzte, Heiler und Hebammen vergangener Zeitalter haben die Wirkung der jeweiligen Substanzen gründlich studiert und wussten, mit welcher Dosis sie welchen Effekt erzielen können.
Wenn Privatpersonen ätherische Öle zur Behandlung verschiedener Beschwerden verwenden, ist das meist nicht der Fall.
Schwangere Frauen, die vielleicht sogar unbewusst über die Ernährung größere Mengen ätherischer Öle konsumieren, laufen Gefahr, gefährliche Nebenwirkung heraufzubeschwören.
Insbesondere Petersilie und Schwarzkümmel wirken nämlich in höheren Mengen blutungsfördernd und bewirken eine verstärkte Kontraktion der Gebärmutter.
Risiko für Schwangere
Das Ergebnis der Anwendung oder des Verzehrs ätherischer Öle können vorzeitige Wehen oder im schlimmsten Fall sogar eine Fehlgeburt sein.
Zwar müssten für so drastische Folgen große Mengen ätherischer Substanzen konsumiert werden, doch es ist sicherer, kein Risiko einzugehen. Im Zweifelsfall lohnt sich ein klärendes Gespräch mit einem Mediziner, um das individuelle Risiko von ätherischen Ölen in der Schwangerschaft zu erörtern.
Anwendungsmöglichkeit von ätherischen Ölen
Ein großer Vorteil von ätherischen Ölen besteht darin, dass sie sich vielseitig einsetzen lassen.
Denn die Wirkstoffe ätherischer Öle dringen nicht nur über Hautkontakt in deinen Körper ein, auch über Sinnesorgane wie den Geruchssinn und Schleimhäute entfalten sie ihre Wirkung. I
m Folgenden findest du die üblichsten Formen der Anwendung ätherischer Öle.
Natürlich kannst du mit den heilkräftigen Substanzen experimentieren und sie beispielsweise auch punktuell zur Behandlung kleiner Verletzung oder lokaler Pilzinfektionen, zum Beispiel Nagelpilz, verwenden.
Stelle vor Anwendung jedes neuen ätherischen Öls sicher, dass du es auch verträgst und keine allergische Reaktion zu befürchten hast.
Ätherische Öle als Wickel
Wickel gehören zu den bewährten Hausmitteln gegen Atemwegserkrankungen und Erkältung. Um einen Wickel mit ätherischen Ölen zu tränken, kannst du Wasser in einem Topf erhitzen und ein paar Tropfen eines passenden Öls hineingeben.
Bevor das Wasser kocht, nimmst du es vom Herd und tränkst ein Tuch darin. Drücke das Tuch anschließend aus und lege es dir auf die Brust, in den Nacken oder um den Hals.
Das ätherische Öl sollte Verschleimungen und Verkrampfungen lösen, Hustenreiz stillen, verstopfte Atemwege befreien und Kopfschmerzen lindern.
Potente Mischung: Ätherische Öle und Pflanzenöle
Alternativ kannst du das ätherische Öl nicht mit Wasser, sondern mit einem anderen Öl, einer sogenannten "Trägersubstanz", vermischen.
Trägersubstanzen sind meist Pflanzenöle, die sich gut mit anderen Substanzen verbinden und selbst über eine wohltuende Wirkung verfügen, aber ein geringeres Risiko haben, allergische Reaktionen und andere Nebenwirkungen auszulösen.
Dadurch kannst du sie großflächiger verwenden. Geeignete Trägersubstanzen sind beispielsweise Mandelöl, Kokosöl oder Jojobaöl. Tränke einen Lappen, den du vorher in warmes Wasser getaucht und ausgewrungen hast, in dem Ölgemisch und lege ihn an die gewünschte Stelle.
Wirksam auf der Haut
Alternativ kannst du den Wickel umgehen, indem du das ätherische Öl in Verbindung mit einer Trägersubstanz direkt auf die Haut gibst und dir die Brust, den Nacken und Hals damit einreibst.
Geeignete ätherische Öle bei Atemwegserkrankungen sind zum Beispiel Kamille, Pfefferminz, Rosmarin, Salbei, Eukalyptus, Teebaum oder Ingwer.
Ätherische Öle als Badezusatz
Ätherische Öle eignen sich hervorragend als Badezusatz. Gib hierzu einfach ein paar Tropfen des entsprechenden Öls in dein Badewasser. Du kannst ruhig so viel Öl nehmen, dass sich ein zarter Duft im Bad ausbreitet, aber übertreibe es nicht.
Auch auf die große Wassermenge gelöst entfalten schon wenige Tropfen Öl ihre Wirkung, du musst die Substanz also nicht esslöffelweise verwenden, sonst kann es zu Kreislaufbeschwerden kommen.
Ätherisches Öl als Badezusatz hat den Vorteil, dass du bequem verschiedene Öle mischen kannst und die stimulierende Wirkung sowohl über den Hautkontakt als auch über die Atemwege erfolgt.
Das passende Öl kannst du je nach dem gewünschten Effekt des Bades auswählen. Willst du nach einen langen, anstrengenden Tag tief und fest schlafen?
Dann ist Lavendelöl die erste Wahl, gegebenenfalls in Kombination mit Rosen- oder Melissenöl. Soll das Bad dir dagegen Entspannung bieten, dich aber auch beleben und dir beim Fokussieren helfen, empfiehlt sich der Zusatz von Ingwer und Zitrusfrucht.
Massage mit ätherischen Ölen
Auch in der Massage sind ätherische Öle sehr beliebt. Hier treten sie ebenfalls in Kombination mit den bereits erwähnten Trägersubstanzen auf, also Pflanzenöle oder natürliche Wachse, die sich für die großflächige Hautanwendung und somit die Massage eignen.
Bei der Massage erfolgt die Wirkung der Öle, also des Trägeröls und des ätherischen Öls, über den direkten Hautkontakt.
Je nach ausgewähltem ätherischen Öl kannst du daher mit einer Massage auch leichte Zerrungen und Verspannungen angehen, trockene Haut erfrischen oder juckende Ausschläge beruhigen.
Inhalation von ätherischen Ölen
Eine Inhalation mit ätherischen Ölen bietet sich vor allem bei Atemwegserkrankungen an.
Über Kontakt mit den Schleimhäuten dringt das Öl in den Körper ein und sowohl die Wirkstoffe der ätherischen Substanzen als auch der Wasserdampf wirken krampflösend, entschleimend und beruhigend.
Ähnlich wie beim Wickel kannst du auch hier einen Topf mit Wasser aufkochen, ein paar Tropfen ätherisches Öl hineingeben und anschließend unter einem Handtuch den aromatischen Wasserdampf inhalieren.
Ob Bronchitis, grippaler Infekt oder simple Erkältung, das Dampfbad wird deine angegriffenen Atemwege beruhigen. Achte allerdings darauf, dass du dich mit dem Gesicht nicht zu dicht über dem Topf oder der Schüssel befindest, und dass der Dampf nicht unangenehm heiß ist.
Aromatherapie mit ätherischen Ölen
Die Aromatherapie ist Bestandteil der Naturheilkunde. Wie bei vielen naturheilkundlichen Verfahren geht es bei der Aromatherapie um eine ganzheitliche Sinneserfahrung, die das körperliche Wohlbefinden steigern und das Verhältnis zu sich selbst verbessern soll.
Erkrankungen werden im Sinne der Aromatherapie nicht als Ursache von körperlichen Beschwerden gewertet, sondern vielmehr als Ausdruck psychischen und psychosomatischen Unwohlseins.
Im Rahmen der Therapie soll der "Patient" den eigenen Körper besser kennen und akzeptieren lernen und in der Lage sein, die körpereigenen Heilungskräfte zu aktivieren und zu mobilisieren.
Der Kern der Aromatherapie besteht in der bewussten Erfahrung olfaktorischer Reize, also Gerüche. Wenn du die Aromatherapie zuhause ausprobieren möchtest, empfiehlt sich die Anschaffung einer Duftlampe.
Diese beinhaltet neben einer Kerze auch noch eine Schale, die du mit Wasser füllen kannst. Dieses Wasser versetzt du dann über der Flamme mit ein paar Tropfen ätherischen Öls deiner Wahl.
Anschließend gilt es, die Augen zu schließen, tief einzuatmen und nachzuempfinden, was der Duft mit deinem Körper und deiner Psyche macht. Aromatherapie lässt sich in einem umfassenderen Konzept sehr gut mit Meditation und Yoga verknüpfen.
Ätherische Öle kaufen
Wenn du die heilenden Wirkungen ätherischer Öle selbst ausprobieren möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten, um an die duftenden Substanzen zu kommen.
Wo du ätherische Öle findest
Du kannst sie sowohl online als auch im Einzelhandel erwerben. Hier findest du sie in Drogeriemärkten, Reformhäusern und Bio-Läden.
Auch in der örtlichen Apotheke kannst du dich nach dem Öl erkundigen. Der Preis hängt sehr stark von der Menge, der Qualität und der Sorte des jeweiligen Öls ab.
Wie du das richtige Öl auswählst
Vor dem Kauf solltest du dich über die Wirkungen verschiedener Heilpflanzen und der aus ihnen gewonnenen ätherischen Öle erkundigen, um herauszufinden, welches Öl deinen Bedürfnissen am ehesten entspricht.
Achte dabei auf die Qualität, denn es gibt bei ätherischen Ölen große Unterschiede, was die Qualität der Herstellung und der Inhaltsstoffe angeht. Dabei hängt die Wirkkraft des Öls maßgeblich von beiden Faktoren ab.
Naturreine und natürliche Öle
Die hochwertigsten Öle erkennst du an dem Prädikat "naturrein". Das bedeutet, die ätherischen Öle enthalten keinerlei Zusatzstoffe und bestehen lediglich aus den natürlichen Substanzen der jeweiligen Pflanze.
"Natürliches Öl" stellt dagegen oft eine Mischung mehrerer "naturreiner" Öle dar, es stammt also nicht von einer Pflanze, sondern von mehreren. Trotzdem ist auch dieses Öl in der Regel frei von Zusatzstoffen und nur so weit verarbeitet, wie es für die Herstellung nötig ist.
Naturidentische Öle
Daneben gibt es auch noch sogenannte "naturidentische" Öle. Diese bestehen nicht aus natürlichen Pflanzenbestandteilen, sondern werden mittels chemischer Verfahren hergestellt.
Ihre Zusammensetzung bildet jedoch das Äquivalent der Wirkstoffe natürlicher Öle. Daher kommt auch die Bezeichnung "naturidentisch".
Synthetische Öle
Zuletzt gibt es synthetische ätherische Öle. Diese werden ebenfalls chemisch hergestellt, geben sich aber keine Mühe, die Zusammensetzung natürlicher Öle nachzuahmen.
Aus diesem Grund enthalten sie meist deutlich weniger Wirkstoffe und sind nur schlecht zur kosmetischen, auf keinen Fall aber zur medizinischen Anwendung geeignet. Meist sollen sie vor allem als aromatischer Duftträger dienen.
Aufgrund ihrer verminderten Qualität sind sie günstiger als andere Sorten ätherische Öle.
Bio-Siegel: Ja oder nein?
Bei Kauf solltest du dennoch lieber zu naturreinen oder natürlichen Substanzen greifen. Wenn du kannst, solltest du ein Produkt mit Bio-Siegel wählen. Dieses weist darauf hin, dass das Öl nach ökologischen Standards hergestellt wurde.
Dabei profitierst du nicht nur von der hohen Qualität der Produktionsstandards und Inhaltsstoffe, auch der Umwelt tust du etwas Gutes.