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Natrium: 6 Wirkungen & 3 Anwendungen

Das Natrium gehört zu den Blutsalzen und übernimmt eine Reihe von wichtigen Funktionen im Organismus. Wie genau der Elektrolyt in deinem Körper wirkt und welche Nebenwirkungen er hat, erfährst du in diesem Artikel.

Natrium ist ein wichtiges Bioelement, denn etwa 0,15 Prozent des Körpergewichts bestehen daraus. Der Körper eines Mannes enthält beispielsweise circa 100 Gramm Natrium.

Wissenswertes über Natrium

Wissenswertes über Natrium

Natrium ist als ein lebensnotwendiges Mengenelement bekannt. Es kommt natürlicherweise oder durch den Zusatz von Kochsalz (Natriumchlorid) in fast allen Lebensmitteln vor.

In Deutschland ist eine Unterversorgung an Natrium eher unwahrscheinlich. Im Gegenteil: Durch den Konsum von kochsalzreichen Nahrungsmittel ist bei vielen Menschen der Wert des Mengenelements sogar erhöht.

Was Natrium ist

Zusammen mit Kalium und Chlorid gehört Natrium zu den wichtigsten Elektrolyten in deinem Körper. Etwa 90 Prozent des Mengenelements ist außerhalb der Zellen in den Körperflüssigkeiten zu finden.

Da es ein hohes Wasserbindungsvermögen (osmotische Aktivität) aufweist, spielt es eine entscheidende Rolle bei der Regulation deines Wasserhaushaltes. Darüber hinaus ist das Mengenelement auf zellulärer Ebene an der Aufrechterhaltung des Membranpotenzials beteiligt.

Natriumbicarbonat
Bei Natriumbicarbonat (auch Natriumhydrogencarbonat) handelt es sich um Natron. Das Natriumsalz findet seine Verwendung vor allem als Backmittel zur Auflockerung von Teigen. Beim Erhitzen von Natron zerfällt das Salz zu Soda und Kohlendioxid. Das freigesetzte Gas wirkt dann als Triebmittel.

Tagesbedarf

Tagesbedarf an Natrium

Auf der Basis von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) die Referenzwerte für die tägliche Natriumzufuhr aktualisiert.

Der Schätzwert für einen angemessenen Tagesbedarf lautet wie folgt:

  • Erwachsene: 1.500 Milligramm
  • Säuglinge von 0 bis 4 Monaten: 130 Milligramm
  • Säuglinge von 4 bis 12 Monaten: 200 Milligramm
  • Kinder von 1 bis 4 Jahren: 400 Milligramm
  • Kinder von 13 bis 15 Jahren: 1.400 Milligramm
  • Schwangere und Stillende: 1.500 Milligramm

Eine Studie untersuchte die Zufuhr des Mengenelements in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestimmten dazu die Natriumausscheidung über den Urin und schätzten damit die mittlere Natriumzufuhr.

Bei Frauen in einem Alter zwischen 18 und 79 Jahren lag der Wert bei 3.310 Milligramm pro Tag. Bei den gleichaltrigen Männern betrug die Zufuhr des Mengenelements 3.940 Milligramm täglich.

Natrium Blutwert
Der Natriumspiegel in deinem Blut schwankt natürlicherweise innerhalb enger Grenzen. Die Konzentration im Serum liegt zwischen 135 und 145 mmol/l.

Nebenwirkungen

Sowohl bei Säuglingen als auch bei Erwachsenen kann es bei einer Überdosierung von Kochsalz zu Vergiftungserscheinungen kommen. Die toxische Dosis von Kochsalz beträgt zwischen 35 und 40 Gramm – das entspricht etwa 14 bis 16 Gramm Natrium. Eine derartig hohe Natriumzufuhr kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:

  • starker Durst
  • Erbrechen
  • motorische Unruhe
  • Zittern
  • Koma
  • Herzversagen

Einige Medikamente beeinflussen im Übrigen die Funktionsweise von Natrium. Bestimmte Arzneimittel senken die Aufnahme von Natrium im Körper. Andere Medikamente senken hingegen die Ausscheidung des Mengenelements über die Nieren. Somit führen sie zu einer Natriumübersättigung.

Natriummangel

Natriummangel

Bei einem Natriummangel (Hyponatriämie) reagiert dein Körper sehr empfindlich. Er tritt auf, wenn die Konzentration der gelösten Natriumionen im Körper verdünnt ist.

Bei Erwachsenen liegt ein Mangel vor, wenn der Natrium-Blutwert unter 135 mmol/l fällt. Liegt der Wert unter 115 mmol/l, könnte sich Wasser in das Innere der Zelle verschieben.

Dieser Zustand tritt ein, wenn dein Gehirn das fehlende Natrium im Blut ausgleicht. Dann beginnen sich die Gehirnzellen mit Wasser vollzusaugen und dein Gehirn schwillt an.

Eine Hirnschwellung kann zu Bewusstseinsstörungen, Krämpfen und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Die zu niedrige Konzentration kann folgende Ursachen haben:

  1. Du nimmst zu viel Wasser zu dir (relativer Natriummangel)
  2. Du hast zu wenig Natrium im Körper (absoluter Natriummangel)

Auslöser eines absoluten Mangels sind in erster Linie Krankheiten, wie beispielsweise eine Bauchfellentzündung. Doch auch Verbrennungen und Durchfall sind eine mögliche Ursache.

Ein relativer Natriummangel entwickelt sich zum Beispiel durch Funktionsstörungen von verschiedenen Organen. Das Trinken von destilliertem Wasser führt ebenfalls zu einem niedrigeren Wert. Ein Natriummangel macht sich an folgenden Symptomen erkennbar:

  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Verwirrtheitszustände
  • Erbrechen
  • Krämpfe
  • Koma

Leidest du unter einem akuten Natriummangel, solltest du eine Notaufnahme aufsuchen. Eine derartige Elektrolytstörung kann schnell zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen. Insbesondere ältere Menschen sind davon betroffen, da ab einem Alter von 70 Jahren der Salzhaushalt stark schwanken kann.

Was du bei einem Natriummangel essen kannst

Möchtest du aufgrund eines Natriummangels mehr Lebensmittel mit dem Mengenelement zu dir nehmen, dann hast du eine große Auswahl. In Form von Kochsalz lässt es sich in nahezu allen verarbeiteten Lebensmitteln finden.

Mit einem Gehalt von mehr als 1,3 Gramm pro 100 Gramm sind diese Nahrungsmittel besonders reich an Natrium:

  • marinierte Oliven
  • Schmelzkäse
  • Salami
  • Salzheringe
  • Salzstangen

Natriumüberschuss (Hypernatriämie)

Hypernatriämie

Bei einer Hypernatriämie handelt es sich um eine Elektrolytstörung mit einer erhöhten Natriumkonzentration im Blutserum – von über 152 mmol/l.

Sie setzt einen Mangel des Körperwassers verglichen zur Menge des Natriums im Körper voraus. Ein derartiger Zustand tritt auf, wenn du weniger Wasser aufnimmst, als du es verlierst.

Ist zu viel Natrium in deinem Blut enthalten, führt das vor allem zu einer Austrocknung der Zellen – insbesondere der Gehirnzellen.

Je schneller der Überschuss an dem Mengenelement auftritt, desto gravierender sind die Bewusstseinsstörungen.

Ein Natriumüberschuss kann drastische Folgen für deinen Gesundheitszustand haben. Beispielsweise steigt das Risiko, dass du an Bluthochdruck erkrankst. Mögliche Folgen von Bluthochdruck sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine beeinträchtigte Funktionsfähigkeit von Organen.

Früher wurde für Natrium die Bezeichnung Sodium verwendet. Der englisch-französische Begriff ist jedoch veraltet und aus dem deutschen Sprachgebrauch verschwunden.

Natriumarme Lebensmittel

Eine natriumarme Kost eignet sich vor allem dann, wenn du deinen Blutdruck senken willst. Ebenfalls kannst du damit dem Entstehen von Ödemen vorbeugen. Um weniger von dem Mengenelement aufzunehmen, solltest du bestmöglich auf Nahrungsmittel mit einem hohen Salzgehalt verzichten.

Zudem solltest du nicht mehr als maximal drei Gramm Kochsalz pro Tag zu dir nehmen – also nicht mehr als 1,2 Gramm des Mengenelements. Du kannst dafür beispielsweise das Kochsalz gegen Gewürze oder Kräuter ersetzen. Es lohnt sich auch, tiefgefrorene oder frische Lebensmittel statt Konserven zu benutzen.

Daneben existieren aber auch natriumarme Lebensmittel wie:

  • Obst
  • Kartoffeln
  • Magerquark
  • Milch
  • Joghurt
  • Hühnerei

Folgende Nahrungsmittel solltest du bei einer natriumarmen Kost vermeiden:

  • Innereien
  • Backwaren
  • Tomatenmark
  • Bohnen
  • Chips

Wirkungen von Natrium im Körper

Wirkungen von Natrium

Das Mengenelement übernimmt eine breite Palette an Funktionen im menschlichen Körper. Dort kommt es als positiv geladenes Teilchen vor – insbesondere außerhalb der Zellen.

Es trägt zum Aufbau elektrischer Spannungen bei und ist deswegen in erster Linie für deine Muskelarbeit wichtig.

Normalisiert das Blutvolumen

Dein Körper kontrolliert sowohl das Blutvolumen als auch die Natriumkonzentration in regelmäßigen Abständen. Die gesamte Menge an Natrium im Körper wirkt sich auf die Menge an Flüssigkeit im Blut (Blutvolumen) aus.

Steigt also beispielsweise die Natriumkonzentration, dann erkennen das bestimmte Sensoren im Herz, in den Nieren und in den Blutgefäßen. Sie regen die Nieren dann dazu an, mehr Natrium über die Nieren auszuscheiden.

Sinkt jedoch das Blutvolumen oder die Natriumkonzentration, dann leiten die Sensoren Mechanismen zur Erhöhung des Blutvolumens in die Wege.

Dabei regen die Nieren die Nebennieren zur Ausscheidung des Aldosteron an. Das Hormon veranlasst die Nieren dazu, das Natrium zurückzuhalten. Somit produziert dein Körper weniger Urin, wodurch letztendlich auch das Blutvolumen zunimmt. Auf diese Weise normalisiert dein Körper das Blutvolumen.

Natrium-Kalium-Pumpe

Die Natrium-Kalium-Pumpe ist auch als Natrium-Kalium-ATPase bekannt. Dabei handelt es sich um ein Enzym in der Zellmembran. Es ist für den Transport von Kalium- und Natriumionen zuständig.

Dabei pumpt das Enzym drei Natriumionen aus der Zelle hinaus und zum Ausgleich zwei Kaliumionen in die Zelle hinein. Für jeden Transportvorgang benötigt die Natrium-Kalium-Pumpe Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat).

Baut elektrische Spannung auf

Baut elektrische Spannung auf

Zusammen mit Kalium spielt das Natrium eine wichtige Rolle bei der Funktion von Muskeln und Nerven.

Beide Mengenelemente ermöglichen den Aufbau von elektrischer Spannung an den Zellmembranen. Genauer gesagt, schaffen sie ein Spannungsfeld zwischen dem Zellinneren und dem Zelläußeren.

Damit sind sie relevant für die Weiterleitung der Nervenimpulse. Wie bei jeder lebenden Zelle ist auch der Innenraum einer Nervenzelle negativer geladen als ihre Umgebung.

Grund dafür ist der Konzentrationsunterschied von geladenen Teilchen (Salzionen) zwischen außen und innen. Natriumchlorid befindet sich als Na+ und Cl- extrazellulär, das Kalium als K+ intrazellulär.

Das Natrium und das Chlorid werden im Austausch mit Kalium unter Verbrauch von ATP (Adenosintriphosphat) aus der Zelle herausgepumpt.

Das Gleichgewicht der Konzentration im Inneren und im Äußeren der Zelle ist nicht nur für die Nervensignalübermittlung wichtig, sondern auch für die Muskelkontraktion und den Erhalt einer normalen Herzfunktion.

Kaliummangel: Erfahre hier mehr über die Ursachen und Symptome.

Reguliert den Wasserhaushalt

Natriumchlorid reguliert den Wasserhaushalt und damit auch den Blutdruck. Das sogenannte Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) stellt dabei einen Schlüsselmechanismus dar.

Es sorgt für ein dynamisches Gleichgewicht, um die Funktionstüchtigkeit deines Kreislaufsystems aufrechtzuerhalten. Das RAAS führt dazu, dass dein Körper das Natrium und das Wasser zurückhält – damit erhöht sich der Blutdruck.

Beeinflusst den Blutdruck

Beeinflusst den Blutdruck

Das im Kochsalz enthaltene Natrium ist das dominierende Kation (positiv geladenes Ion) in der extrazellulären Flüssigkeit. Damit bestimmt es ihr Volumen und den osmotischen Druck.

Aus diesem Grund soll nach der Theorie eine erhöhte Natriumaufnahme auch den Blutdruck steigen lassen.

Der Verzehr von zu viel Natrium fördert eine Ansammlung von Flüssigkeit im Körper, da zu wenig Wasser ausgeschieden wird.

Das belastet wiederum die Gefäße und das Herz. Forschende fanden zudem Folgendes heraus: Je größer der Salzverzicht ist, desto niedriger ist auch der Blutdruck.

Menschen, die unter Bluthochdruck leiden, können ebenso wie Personen mit einem normalen Blutdruck von einer verringerten Aufnahme des Mengenelements profitieren.

Steuert den Säure-Basen-Haushalt

Der sogenannte Säure-Basen-Haushalt ist auch als Basen-Haushalt bekannt. Er setzt sich aus verschiedenen Puffersystemen zusammen und sorgt für die Regulierung von pH-Wert-Schwankungen.

Ist der pH-Wert zu sauer (niedrig), dann produziert der Körper Basen oder nimmt sie auf. Umgekehrt werden die Säuren eliminiert. Ist der pH-Wert zu basisch oder alkalisch, dann nimmt der Körper hingegen Säuren auf und eliminiert Basen.

Somit hat eine hohe Salzzufuhr auch einen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt. Natrium fungiert hier als eine Art Basenbildner. Weitere basische Mineralien sind Kalium, Magnesium und Calcium (Kalzium). Sie sorgen für einen optimalen Haushalt an Säuren und Basen.

Mehr über Calcium, seine Wirkungen und calciumreiche Lebensmittel erfährst du hier.

Sorgt für Muskelkontraktion

Die mechanische Bewegung des menschlichen Körpers erfolgt durch das Zusammenziehen (Kontraktion) und die Erschlaffung (Relaxation) der Skelettmuskulatur. Die Muskelkontraktionen werden von Signalen des Nervensystems ausgelöst.

Das Natrium ist in der Lage, in das Zytoplasma der Muskelfaser einzuströmen. Dadurch sendet es ein Signal an den Muskel, welcher mit der Freisetzung von Calciumionen beginnt.

Diese diffundieren durch die Muskelfaser und bewirken eine Änderung in der Anordnung der Eiweißketten – was wiederum zur Kontraktion führt.

Anwendung von Natrium

Anwendungen von Natrium

Als Bestandteil verschiedener Verbindungen findet das Natrium vor allem in der Homöopathie seine Verwendung. Wir stellen dir drei Anwendungen vor.

Natrium chloratum

Das Natrium chloratum (veraltet: Natrium muriaticum) ist ein homöopathisches Mittel und zum Beispiel als Schüßler-Salz Nummer 8 bekannt.

Es wird aus Salz gewonnen, das in kochendem Wasser gelöst sowie anschließend gefiltert und verdunstet wird. Die Verbindung aus Natrium und Chlor ergibt das Salz Natriumchlorid.

Du kannst es zum Beispiel bei Wasseransammlungen im Körper anwenden, aber auch bei trockener Haut oder hohen Flüssigkeitsverlusten. Mit Natrium chloratum sollen sich unter anderem folgende Krankheiten behandeln lassen:

Hier erfährst du mehr über das Abnehmen mit Schüßler-Salzen.

Natrium sulfuricum

Das Natrium sulfuricum ist auch als Natriumsulfat bekannt. Das zehnte der Schüßler-Salze gilt als ein Entschlackungsmittel, da es deinem Körper bei der Ausscheidung von Schad- und Giftstoffen helfen soll. Bei folgenden Symptomen könnte unter anderem ein Mangel an Natriumsulfat im Körper vorliegen:

  • Verstopfungen
  • Herpes- oder Fieberblasen
  • geschwollene Beine, Füße und Hände
  • depressive Verstimmungen
  • Blasenentzündungen
  • Inkontinenz

Lies hier mehr zum Schüßler-Salz Nummer 10.

Kochsalztabletten

Du kannst Kochsalztabletten als ein Nahrungsergänzungsmittel zur zusätzlichen Versorgung mit Natriumchlorid einsetzen. Sie eignen sich beispielsweise zum Ausgleich bei einem hohen Schweißverlust durch starke körperliche Anstrengung. Achte jedoch darauf, dass Nahrungsergänzungsmittel kein Ersatz für eine ausgewogene und gesunde Ernährung sind.

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