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Reibeisenhaut: 7 Tipps zur Behandlung & 4 Risiken

Nicht wenige Menschen haben mit einer Reibeisenhaut zu kämpfen. Die Hautveränderungen können zwar unschön aussehen, allerdings sind sie ungefährlich und verschwinden meist von ganz alleine. Dennoch kannst du mit einer geeigneten Behandlung das Erscheinungsbild einer Reibeisenhaut minimieren.


Reibeisenhaut mag sich vielleicht erst einmal wie eine gefährliche Hauterkrankung anhören, allerdings handelt es sich hierbei bloß um eine Verhornungsstörung, die sogar ganz ohne Behandlung wieder verschwinden kann.

Wir klären dich über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Hautstörung auf.

Was Reibeisenhaut ist

Was Reibeisenhaut ist

Gerade an den Oberarmen und Oberschenkeln können die unschönen Hautveränderungen in Form kleiner weißer und roter Knötchen auftreten.

Reibeisenhaut erinnert mitunter an eine Gänsehaut, fällt also zumeist nur auf, wenn du aus nächster Nähe schaust.

Dennoch kann sie für die Betroffenen sehr belastend sein. Während Gänsehaut nur auftritt, wenn der Betroffene friert, bleibt Reibeisenhaut stetig bestehen und kann mitunter Rötungen und Juckreiz verursachen.

Bei Reibeisenhaut handelt es sich jedoch nicht um eine gefährliche Hauterkrankung, sondern bloß um eine zumeist harmlose Verhornungsstörung, die auf eine übermäßige Produktion von Keratin zurückgeht.

Keratin findet sich natürlicherweise in der oberen Hautschicht, der sogenannten Hornschicht. Liegt eine Reibeisenhaut vor, lagert sich das überschüssige Keratin ab und es bilden sich kleine Knötchen in der Haut, da die Haarfolikel verstopfen.

Besonders Oberschenkel und Oberarme aber auch das Gesäß und die Wangen können von Reibeisenhaut betroffen sein. Bei circa 50 bis 80 Prozent aller Kinder tritt eine Reibeisenhaut auf. Betroffen sind vor allem Kinder ab zehn Jahren.

In der Pubertät verschlimmern sich die Symptome mitunter, während die Verhornungsstörung bei Erwachsenen sogar von selbst abheilen kann. Mädchen und Frauen sind weitaus öfter von Reibeisenhaut betroffen als Jungen und Männer.

Da die Hautstörung bei bis zu der Hälfte aller Fälle auch bei anderen Familienmitgliedern auftritt, gehen Experten davon aus, dass die Verhornungsstörung genetisch bedingt ist.

Die genauen Ursachen sind jedoch nicht bekannt. Allerdings kann zu viel Hygiene wie häufiges Waschen und Peelen die Symptome verschlimmern und zu Entzündungen führen.

Noch immer spielt das Aussehen in unserer Gesellschaft eine große Rolle, vielleicht sogar mehr denn je. Liegen unschöne Hautveränderungen wie bei einer Reibeisenhaut vor, kann das das Selbstbewusstsein der Betroffenen stark beeinträchtigen.

Darum kann die Verhornungsstörung auch psychische Konsequenzen mit sich ziehen. Gerade wenn die Reibeisenhaut an einer stark sichtbaren Stelle wie den Wangen auftritt, vermeiden die Betroffenen es mitunter, in die Öffentlichkeit zu gehen.

In diesem Fall sollte ein Psychologe zur Rate gezogen werden.

Behandlung von Keratosis pilaris

Behandlung von Keratosis pilaris

Umgangssprachlich Reibeisenhaut genannt, handelt es sich bei der Verhornungsstörung in der Fachsprache um eine Keratosis pilaris.

Diese Hautstörung ist nicht heilbar, verschwindet mit zunehmenden Alter jedoch in vielen Fällen von alleine.

Allerdings können einige Behandlungsmethoden die Symptome der Keratosis pilaris verbessern und den Betroffenen so zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen.

Sanfte Hautpflege

Bei einer Reibeisenhaut spielt die Hautpflege bei der Behandlung eine erhebliche Rolle. Ähnlich wie bei Pickeln vermuten viele Betroffene, dass die kleinen Knötchen austrocknen müssen.

Doch gerade das Gegenteil ist der Fall. Die Haut sollte besonders sanft gepflegt und ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. Dafür eignen sich besonders Feuchtigkeitsspender wie Urea und Lactat. Urea ist ein Harnstoff, der bei trockener Haut zu den wirksamsten Inhaltsstoffen zählt.

Er bindet Feuchtigkeit und kann die Haut so nachhaltig mit Feuchtigkeit versorgen. Spannungsgefühle und sogar Juckreiz können so abgemildert werden, da er die Haut beruhigen kann. Lactat bezeichnet Milchsäure, die feuchtigkeitsspendend wirkt und gleichzeitig einen leichten Peeling-Effekt hat.

Deine Haut solltest du regelmäßig, aber keinesfalls übermäßig reinigen. Dein Reinigungsgel sollte am besten seifenfrei und ph-hautneutral sein. Darüber hinaus solltest du auf Duft- und Farbstoffe bei der Körperpflege verzichten und zu Produkten für sensitive Haut greifen.

Bestenfalls cremst du deine Haut mehrmals täglich mit einer speziellen parfümfreien Feuchtigkeitslotion oder -creme ein. Bei sehr trockener Haut kannst du auch zu einer rückfettenden Salbe greifen.

Regelmäßige Peelings

Darüber hinaus kannst du die kleinen Hautknötchen mit regelmäßigen Peelings behandeln. Dazu eignen sich sowohl mechanische als auch chemische Peelings.

Während mechanische Peelings abgestorbene Hautzellen mit kleinen Peeling-Körnern entfernen, arbeiten chemische Peelings zumeist mit Säuren. Bei einer Keratosis pilaris sind vor allem Meersalz-Peelings und Salicylsäure zum Peelen geeignet.

Salicylsäure dringt tief in die Poren ein und kann das verklumpte Keratin sanft lösen. Milch- und Fruchtsäuren sind ebenfalls geeignet. Besonders Milchsäure ist bei einer Reibeisenhaut empfehlenswert, da es die Haut sanft peelt und gleichzeitig Feuchtigkeit spendet.

Darüber hinaus können auch sogenannte Retinoide die Heilung einer Reibeisenhaut unterstützen. Retinoide bezeichnen einen aus Vitamin A gewonnenen Wirkstoff, der sich besonders bei Hautunreinheiten oder als Anti-Aging-Mittel eignet.

Retinoide wirken stark hautschälend und können so auch das überschüssige Keratin bei einer Reibeisenhaut abtragen. Sie müssen jedoch von einem Hautarzt verschrieben werden.

Zudem solltest du deine Haut bei einer Anwendung des Wirkstoffs besonders gut vor UV-Strahlung schützen und eine Sonnencreme verwenden, da er die Haut sonnenempfindlich macht.

Meersalz und Sonne

Zur Behandlung einer Reibeisenhaut eignen sich Meersalz und Sonne

Meersalz kann das Erscheinungsbild einer Reibeisenhaut erheblich verbessern. Ob in Peelings oder bei einem Strandurlaub – Meersalz beeinflusst den Verlauf der Keratosis pilaris nachweislich überaus positiv.

Sonnenlicht ist ebenfalls ein großer Einflussfaktor und kann die Symptome einer Reibeisenhaut erheblich verringern. Auch ein Besuch in einem Solarium kann die Verhornungsstörung verbessern.

Allerdings ist übermäßige UV-Strahlung ein großer Risikofaktor für die Haut und kann mit erheblichen Hautschädigungen wie Sonnenbrand und Hautkrebs einhergehen.

Zudem wird auch frühzeitige Hautalterung hauptsächlich durch UV-Strahlung begünstigt. Die Risiken, die mit übermäßiger Sonneneinstrahlung einhergehen, sind somit erheblich ernster als die einer Reibeisenhaut, die zumeist nur aus ästhetischen Gründen behandelt wird.

Ähnlich wie ein Strandurlaub mit viel Sonne und Meerwasser kann aber auch ein Saunagang deine Keratosis pilaris positiv beeinflussen und geht mit weitaus weniger Risiken als UV-Strahlung einher.

Während des Saunagangs werden Schadstoffe aus deinem Körper geschwitzt, die Haut ist weich und optimal für die nachfolgende Pflege vorbereitet.

Den Saunaeffekt verstärkst du, wenn du danach ein Meersalz-Peeling anwendest. Das Peeling kann dann noch besser auf deiner Haut wirken und effektiver gegen Reibeisenhaut vorgehen.

Reichhaltige Öle

Öle sind zur Pflege einer Reibeisenhaut ebenfalls sehr zu empfehlen. Sie pflegen die Haut reichhaltig und machen sie geschmeidig und zart. Das Keratin in der Haut wird weicher, so dass sich weniger Knötchen bilden.

Besonders Kokosöl und weitere Öle mit viel Vitamin E wie Mandelöl haben sich zur Pflege einer Reibeisenhaut bewährt. Grund dafür ist die stark antioxidative Wirkung des “Zellschutz“-Vitamins, das die Zellen vor schädlichen Mutationen schützt.

Kokosöl verfügt darüber hinaus über eine antibakterielle Wirkung und kann die Wundheilung fördern. Auch diese Eigenschaften wirken sich positiv auf eine Keratosis pilaris aus.

Dermatologische Behandlungen

Eine Reibeisenhaut kann zudem mit bestimmten dermatologischen Behandlungen therapiert werden. Empfohlen wird häufig eine Laserbehandlung oder ein sogenanntes Micropeeling.

Vor der Anwendung dieser Methoden solltest du dich umfassend von deinem Hautarzt beraten lassen, denn bei den Anwendungen gibt es vielfältige Formen mit leichten oder gar großen Unterschieden.

Während sich einige Laserbehandlungen nämlich eher zum Entfernen unschöner Muttermale eignen, können andere das Hautbild sichtlich verfeinern und kommen so auch einer Reibeisenhaut zugute.

Ein Micropeeling kannst du oft auch bei einer Kosmetikerin durchführen lassen. Hier wird die Haut abgeschliffen, so dass die kleinen Knötchen einer Reibeisenhaut mithilfe des Peelings entfernt werden.

Regelmäßig durchgeführt können diese Behandlungsmethoden das Erscheinungsbild einer Reibeisenhaut erheblich verbessern. Bedenke allerdings, dass du aggressive Peeling-Methoden nicht zu oft durchführen solltest, da diese deine Haut sonst mitunter stark reizen können.

Viel trinken

Bei Keratosis pilaris viel trinken

Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist essentiell für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit deines Körpers, denn Wasser bildet den Hauptbestandteil des Körpers.

Es wird für wichtige Prozesse im Körper benötigt und der Mensch kann nur wenige Tage ohne Wasser überleben. Auch die Haut ist auf eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr angewiesen.

Vor allem trockene Haut profitiert von der Extraportion Feuchtigkeit von innen.

Da Reibeisenhaut überwiegend auf trockener Haut auftritt, können auch die Symptome schon durch eine ausreichende Wasserzufuhr von 1,5 bis 2 Liter täglich gelindert werden. Die Haut wird so von innen durchfeuchtet und bleibt geschmeidig, ohne übermäßiges Nachcremen.

Gesunde Ernährung

Die Ernährung spielt ebenso wie das richtige Trinkverhalten eine entscheidende Rolle zum Erhalt deiner Gesundheit. Eine ungesunde Ernährung wirkt sich nicht nur negativ auf dein allgemeines Wohlbefinden aus, sondern auch auf deine Haut.

Ernährst du dich dagegen gesund, bedankt sich deine Haut mit einem gesunden Leuchten und Geschmeidigkeit.

Ähnlich sieht es auch bei einer Reibeisenhaut aus. Wenn du dich ungesund ernährst, kann das die Symptome der Verhornungsstörung sogar noch verschlimmern.

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung kann sich jedoch durchaus positiv auf die Keratosis pilaris auswirken und ihr Erscheinungsbild minimieren.

Verzichte am besten komplett auf Fast Food, Softdrinks und Fertigprodukte. Greife stattdessen lieber zu frischem Obst, Gemüse und wertvollen Ölen. Ersetze Weißmehl-Produkte durch die Vollkorn-Variante und bereite dein Essen frisch zu.

Als Snack zwischendurch eignen sich Nüsse und vor allem Mandeln. Diese sind reich an Vitamin E. So kannst du deine Haut auch von innen mit dem wichtigen “Zellschutz“-Vitamin versorgen und die äußerliche Behandlung der Reibeisenhaut effektiv unterstützen.

Mitunter lohnt es sich mögliche Allergien auszuschließen, die sich negativ auf deine Haut auswirken können. Dazu zählen unter anderem eine Laktoseintoleranz und eine Glutenunverträglichkeit. Mithilfe eines medizinischen Tests kannst du diese Lebensmittelunverträglichkeiten ausschließen.

Das solltest du bei einer Keratosis pilaris vermeiden

Das solltest du bei einer Keratosis pilaris vermeiden

Während du mit einer regelmäßigen sanften Hautpflege und einem gesunden Lebensstil deine Reibeisenhaut schon erheblich verbessern kannst, solltest du einige Verhaltensweisen besser vermeiden, um die Symptome nicht zu verschlimmern.

Heiße Duschen

Eine Reibeisenhaut reagiert empfindlich auf heiße Wassertemperaturen und so auch auf heiße Duschen. Das heiße Wasser kann die Haut reizen und Rötungen auslösen.

Die Symptome der Reibeisenhaut können sich so mitunter verstärken. Juckreiz und sogar Entzündungen können die Folge sein. Besser ist es eine lauwarme Temperatur einzustellen, die angenehm für die Haut ist.

Schrubben und Kratzen

Übermäßiges Schrubben und Kratzen kann die Haut ebenso reizen und für eine Verschlimmerung der Symptomatik sorgen. Auch hier kann es zu Hautentzündungen kommen, die mitunter sogar eine Narbenbildung verursachen können.

Versuche deshalb auch bei Juckreiz deine Reibeisenhaut in Ruhe zu lassen, so dass sie gut abheilen kann. Zudem solltest du auf Reinigungsbürsten verzichten und auch beim Abtrocknen deiner Haut vorsichtig vorgehen. Dies ist besonders im Gesicht wichtig, da die Haut hier um einiges empfindlicher ist.

Aggressive Reinigungsprodukte

Ein weiterer Reizfaktor für deine Reibeisenhaut sind aggressive Reinigungsprodukte mit harschen Inhaltsstoffen.

Obwohl zur Behandlung der Verhornungsstörung mitunter austrocknende Wirkstoffe wie Salicylsäure und Retinoide empfohlen werden, solltest du sie sparsam anwenden und deine Haut gleichzeitig mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen.

Ist deine Haut gereizt und ausgetrocknet, verschlimmern sich die Symptome der Keratosis pilaris. Darum solltest du dich auf einen speziellen Wirkstoff beschränken und ihn genauestens nach Packungsbeilage anwenden.

Trockene Luft

Trockene Luft kann die Symptome einer Reibeisenhaut ebenfalls verschlimmern. Gerade im Winter verschlimmern sich die Symptome aufgrund der trockenen Heizungsluft häufig, während sie bei erhöhter Luftfeuchtigkeit oft besser werden.

Es empfiehlt sich also gerade wenn du in trockeneren Gefilden lebst, in einen Luftbefeuchter zu investieren, der für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit im Haushalt sorgt.

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