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Retinol: 3 Wirkungen & 6 Tipps zur optimalen Verwendung

Retinol zählt mittlerweile zu den beliebtesten Wirkstoffen auf dem Anti-Aging-Markt. Dabei reduziert der Stoff nicht nur Falten, sondern auch Hautunreinheiten und einen unebenen Teint. Wir klären dich über das Vitamin auf, geben Tipps zum Kauf und wichtige Hinweise zur Verwendung.

Viele Hersteller werben mit angeblichen Wunder-Wirkstoffen gegen Falten. Der Anti-Aging-Markt ist mittlerweile überlaufen von Tinkturen, Seren und Cremes mit allerlei Wirkstoffen.

Retinol fällt allerdings nicht in diese Sparte, denn es ist eines der wenigen Substanzen in der Kosmetik-Industrie, dessen Wirksamkeit tatsächlich belegt ist. Was Retinol überhaupt ist, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Was Retinol eigentlich ist

Retinol ist eine wirksame Form von Vitamin A

Bei Retinol handelt es sich um eine wirksame Form von Vitamin A, einem essenziellen Vitamin, das zuständig ist für das Wachstum der Hautzellen.

Es spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau der Hautstruktur und fördert unter anderem die Bildung von Korneozyten, den Hornzellen unserer Hautschicht.

Insgesamt sorgt Retinol in Kosmetika für eine glattere und ebenmäßigere Haut.

In jungen Jahren genügt die Aufnahme von Vitamin A über die Nahrung. Wichtige und reichhaltige Quellen sind hier vor allem Karotten und grünes Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl.

Eier und Fisch sind ebenfalls gute Quellen für das essenzielle Vitamin. Je älter der Mensch wird, desto mehr fehlt es in seinem Körper an dem Vitamin. Die Haut verliert an Elastizität und beginnt Falten zu bilden.

Auch dauerhafte UV-Strahlung setzt der Haut zu, ebenso wie Rauchen, Alkoholkonsum und Stress.

In den 1970er Jahren wurde Retinol erstmals in der Hautpflege eingesetzt. Mittlerweile sind seine Wirkungen wissenschaftlich belegt.

Übrigens wird zwischen verschiedenen Arten von Retinol unterschieden, die alle der Gruppe der sogenannten Retinoide angehören. Eine der bekannteren Varianten ist Tretinoin.

Tretinoin (oder Vitamin-A-Säure)

Ebenfalls zu den Retinoiden gehört Tretinoin, ein sogenanntes Derivat. Tretinoin wird auch als Vitamin-A-Säure bezeichnet und ist in Deutschland nur in der Apotheke erhältlich.

Das liegt daran, dass Vitamin-A-Säure deutlich höher dosiert ist und daher zu den verschreibungspflichtigen Stoffen gehört. Sie könnte die Haut reizen, soll aber noch wirkungsvoller als Retinol selbst sein.

Wirkungen von Retinol

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Wirkungen von Retinol

Die positiven Wirkungen von Retinol auf der Haut konnten bereits in einigen Studien nachgewiesen werden.

Das Vitamin wird äußerlich angewendet, um die Hauterneuerung anzukurbeln, den Teint aufzuhellen und Unreinheiten zu minimieren.

Wie die Eigenschaften von Retinol im Einzelnen aussehen, erfährst du in den nächsten Abschnitten.

Unterstützt die Hauterneuerung

Unsere Haut ist in mehrere Schichten eingeteilt und wird von bestimmten Substanzen zusammengehalten. Kollagen ist das häufigste Eiweiß der Haut und wesentlich an seinem Aufbau beteiligt.

Das Protein kannst du dir als eine Art Gerüst vorstellen, das sich über die Haut spannt und ihm so ein festes Erscheinungsbild gibt. Lässt im Alter die Kollagen-Produktion nach, wird das Gerüst instabil – es entstehen Falten.

Um dein Kollagen-Gerüst stabil und straff zu halten und damit einer frühzeitigen Faltenbildung vorzubeugen, musst du deine Kollagen-Produktion ankurbeln. Retinol ist dafür optimal geeignet.

Verwendest du das Vitamin regelmäßig, kurbelt es die Hauterneuerung sanft an und sorgt so für eine geringere Faltentiefe. Weitere Tipps zum Anti-Aging findest du hier.

Gegen Hautunreinheiten und Akne

Gegen Hautunreinheiten und Akne

Ob in der Jugend oder dem Erwachsenenalter: Akne und Hautunreinheiten wie Pickel und Mitesser können jederzeit auftreten – und bei jeder Altersgruppe.

Neben Faktoren wie Ernährung, Lebensstil und Genetik spielt auch die Hautpflege eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Akne und Co.

Retinol kurbelt die Zellproduktion an und besitzt außerdem einen exfolierenden, also "schälenden", Effekt auf die Haut.

Das Vitamin mindert zudem die Talgproduktion der Haut, wodurch Poren weniger verstopfen. Damit löst Retinol verstopfte Poren und minimiert so Unreinheiten.

Außerdem wirkt die Haut strahlender und ebener, da sich die Poren leicht zusammenziehen und feiner erscheinen. Weitere Tipps zum Bekämpfen von Akne, Pickeln und Mitessern findest du auf den jeweils verlinkten Seiten.

Gegen freie Radikale

Gegen freie Radikale

Vitamin A zählt zu den sogenannten Antioxidantien, die innerlich sowie äußerlich Schäden durch freie Radikale vorbeugen.

Freie Radikale entstehen wiederum durch negative Umwelteinflüsse wie intensive UV-Strahlung oder Alkoholkonsum.

Sie schädigen Zellen und können so nicht nur eine frühzeitige Hautalterung auslösen, sondern auch Krankheiten verursachen.

Daher gilt es, deinen Körper über die Nahrung und über die Hautpflege mit reichlich Antioxidantien zu versorgen.

Auch Vitamin-C-Seren und das Coenzym Q10 enthalten Antioxidantien, die als Radikalfänger fungieren und deine Hautpflege sinnvoll ergänzen können.

Nebenwirkungen von Retinol

Nebenwirkungen von Retinol

Bei den ersten Anwendungen mit Retinol kann deine Haut mit leichten Irritationen oder Reizungen reagieren. Auch Trockenheit und eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit sind in der Eingewöhnungsphase normal.

Nicht normal sind allerdings starkes Abblättern sowie Brennen und Rötungen der Haut. In diesem Fall solltest du das Produkt absetzen.

Es kann auch sein, dass du es falsch verwendest – zu hoch dosierst oder nicht richtig kombinierst. Tipps zur Anwendung findest du weiter unten.

Leidest du an Rosazea oder Ekzemen, solltest du Retinol besser nicht benutzen. Auch Schwangere und Stillende verzichten vorsichtshalber auf eine Verwendung.

Tipps zum Kauf

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Tipps zum Kauf: Darauf solltest du achten

Retinol findet sich mittlerweile in zahlreichen Produkten der Hautpflege. Hier die richtige Wahl zu treffen, gestaltet sich nicht immer einfach.

Um dir die Wahl zu erleichtern, haben wir einige Tipps zusammengestellt.

Jedoch sollte dir bewusst sein, dass jede Haut individuell ist und anders auf einen Wirkstoff reagiert. Was für eine Freundin funktioniert, muss für dich nicht die eine Lösung sein.

Auf die Konzentration achten

Wie viel Retinol deine Haut braucht, hängt von individuellen Faktoren ab. Dazu zählen etwa dein Hautzustand, dein Hauttyp (Trockene Haut, Mischhaut, Fettige Haut) und natürlich, wie gut du den Wirkstoff verträgst.

Kleine Mengen von beispielsweise 0,01 bis 0,03 Prozent Retinol reichen in der Regel schon aus, um eine Verbesserung der Haut zu erzielen. Diese Konzentration trägt zu einer Ankurblung der Kollagenproduktion bei.

Ist die genaue Konzentration der Vitamin-A-Form nicht angegeben, kannst du den Hersteller um nähere Informationen bitten.

Auf andere Wirkstoffe achten

Bei Produkten mit Retinol kommt es auch auf die anderen Inhaltsstoffe an. Passe deine Produkte an die Bedürfnisse deiner Haut an. Besitzt du eine fettige oder Mischhaut, verzichtest du besser auf komedogen wirkende Stoffe wie pflanzliche Öle – oder reduzierst sie zumindest.

Aloe Vera eignet sich beispielsweise für sensible Haut, Sheabutter spendet einer trockenen Haut zusätzliche Feuchtigkeit und Kamille ist bei fettiger Haut empfehlenswert.

Achte auch auf Stoffe, die nichts in Hautpflege zu suchen haben. Dazu zählen Duftstoffe (als Parfum oder teilweise ätherisches Öl markiert) und Mikroplastik. Hast du eine trockene Haut, sollten deine Produkte möglichst wenig bis keinen Alkohol beinhalten.

Retinol richtig verwenden

Retinol richtig verwenden

Du hast dich für ein Retinol-Produkt entschieden und hoffst nun auf die besten Ergebnisse.

Verwendest du deine Creme oder dein Serum jedoch falsch, könnte sich dein Hautzustand im schlimmsten Fall sogar verschlechtern.

Lies dir auf jeden Fall die Verwendungshinweise auf der Verpackung durch. Zusätzlich dazu kannst du dich an unseren Tipps orientieren.

Ab Mitte 20 starten

Ab dem 25. Lebensjahr lässt die Kollagen-Produktion allmählich nach. In diesem Alter entstehen die ersten kleineren Fältchen, die du noch mit den richtigen Wirkstoffen minimieren kannst.

Um dir einen kleinen Vorsprung zu verschaffen, kannst du in diesem Alter bereits Retinol verwenden. Bist du in deinen frühen 20ern, ist eine Anwendung eher weniger sinnvoll für dich. Deine Haut kann sich noch selbst regenerieren und deine Kollagen-Produktion arbeitet auf Hochtouren.

Langsam steigern

Jede Haut ist unterschiedlich. Wie du auf Retinol reagierst, musst du also selbst ausprobieren. Um dir aber Nebenwirkungen zu ersparen und deine Haut sanft an den neuen Wirkstoff zu gewöhnen, solltest du mit einer kleinen Dosis anfangen.

Verwende das Produkt zunächst nur einmal am Tag, am besten abends und trage nur eine geringe Menge auf. Reagierst du mit starken Reizungen, hast du den Wirkstoff wohlmöglich zu häufig eingesetzt.

Ist deine Haut sensibel, verwendest du das Produkt zunächst nur zwei- bis dreimal die Woche. Ab der zweiten Woche kannst du die Dosis auf beispielsweise vier Tage die Woche erhöhen.

Sonnenschutz tragen

Trage immer einen Sonnenschutz

Es kann unter Umständen sein, dass deine Haut durch die Verwendung von Retinol empfindlicher gegenüber Sonnenstrahlung wird.

Außerdem kann UV-Strahlung die Wirkung des Retinols einschränken – beides wollen wir natürlich möglichst vermeiden.

Verwende das Produkt deshalb möglichst nur am Abend. Tagsüber solltest du immer eine Sonnencreme mit mindestens LSF 30 auftragen, um deine Haut wirksam zu schützen. Intensives Sonnenbaden solltest du deiner Haut zuliebe generell vermeiden.

Übrigens reicht es nicht aus, Foundation, Make-Up oder Concealer mit Lichtschutzfaktor zu verwenden. Die meisten Produkte erfüllen den angegebenen Schutz überhaupt nicht oder müssten in übertrieben hoher Menge im Gesicht aufgetragen werden.

Hals und Dekolleté nicht vergessen

Die Körperstellen, die am intensivsten der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, neigen am ehesten zu einer frühzeitigen und starken Faltenbildung.

Besonders die Haut am Hals ist dünn und anfällig für Hautschäden. Daher solltest du nicht nur dein Gesicht mit Retinol (und Sonnencreme) versorgen, sondern auch dein Dekolleté, dein Hals und den Nacken.

Es kommt auf die Routine an

Es kommt auf die Routine an

Retinol wird keine Wunder bewirken, wenn der Rest nicht passt. Um die Wirkung deiner Hautpflege zu optimieren, solltest du auf bestimmte Dinge achten.

Wichtige Faktoren sind etwa: Genügend Wasser zu trinken, eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie die restliche Hautpflege.

Deine Hautpflegeroutine sollte bestenfalls aus mehren Schritten bestehen. Fange an mit der Gesichtsreinigung: Trockene Haut kann hier ein Öl verwenden, neigst du zu einer erhöhten Talgproduktion, verwendest du besser einen Reinigungsschaum.

Danach folgt ein Toner (Gesichtswasser), um den verbliebenen Schmutz gründlich abzuspülen. Gegebenenfalls verwendest du im nächsten Schritt (und das keinesfalls jeden Tag) ein Peeling, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen.

Danach trägst du nach Bedarf ein Serum auf und erst dann folgt die Creme. Feuchtigkeitscremes sind in der Regel schwerer als Seren, weshalb hier die richtige Reihenfolge wichtig ist.

Deine Hautpflege kann mehrere Antioxidantien enthalten, du musst dich also nicht nur auf Retinol beschränken.

Serum oder Creme?

Serum oder Creme?

Ob eher ein Serum oder eine Creme etwas für dich ist, kommt auf den Zustand deiner Haut an.

Seren enthalten meistens höhere Dosen eines Wirkstoffs. Bei akutem Behandlungsbedarf sind sie also die bessere Wahl.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Textur: Seren werden auf einer Wasserbasis hergestellt und liegen damit leichter auf der Haut auf.

Cremes sind dagegen relativ reich an Fett, schließlich sollen sie die Haut auch mit Lipiden versorgen. Je nach Creme bleibt ein leichter Fettfilm auf der Haut zurück, außerdem beinhalten manche Produkte komedogen wirkende Stoffe.

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