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Rosazea: Ursachen, Symptome & 9 Möglichkeiten zur Behandlung

Rosazea (Englisch: Rosacea) zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Erwachsenen. Üblicherweise tritt sie erst ab einem Alter von 30 Jahren auf und äußert sich im weiteren Verlauf in verschiedenen Schweregraden.

Alles was du über die Hautkrankheit wissen musst, erfährst du im Folgenden.

Rote Äderchen und Flecken im Gesicht sind Anzeichen für eine leichte Form der Rosazea. Während die Rötungen anfänglich recht unscheinbar wirken, können sie sich nach und nach zu unschönen Schwellungen, Pusteln und Knötchen entwickeln.

Wir erklären dir die typischen Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Rosazea.

Was Rosazea ist

Was Rosazea ist

Kupferrose, Couperose oder Akne des Erwachsenen – Rosazea kennt viele Namen. Und dabei handelt es sich streng genommen gar nicht um eine Akne-typische Erkrankung.

Obwohl Pusteln und Knötchen auftreten können, fehlen doch die für die Akne charakteristischen Mitesser. Eine stark ausgeprägte Rosazea kann für die Betroffenen sehr belastend sein.

Dabei sind besonders oft Männer von solch einer starken Ausprägung der Hautkrankheit betroffen, obwohl der Frauenanteil allgemein leicht höher ist.

Die Hauterkrankung tritt schubweise auf, ist jedoch nicht ansteckend. Betroffen ist vor allem das Gesicht und dabei besonders die Gefäße von Wangen, Nase, Stirn und Kinn. Hier treten erweiterte Gefäße und Hautrötungen auf. Auch die Augen können mitunter betroffen sein.

Einige Faktoren können das Erscheinungsbild der Erkrankung verschlimmern. Dazu zählen unter anderem Alkohol, Stress und Sonne.

Ursachen einer Rosazea

Die Ursachen für die Entstehung der Hautkrankheit sind vielfältig und können in den meisten Fällen nicht geklärt werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Rosazea genetisch bedingt ist.

Nicht nur ist die Wahrscheinlichkeit höher zu erkranken, wenn bereits ein anderes Familienmitglied betroffen ist, auch erkranken zumeist hellhäutige Menschen aus West- und Nordeuropa.

Grund dafür ist unter anderem, dass diese Menschen meist besonders empfindlich auf Sonneneinstahlung reagieren. So sind sie nicht nur anfällig für Sonnenbrand, sondern auch für Sonnenschäden, die die Bildung von Rosazea begünstigen.

Allerdings spielt auch das Immunsystem bei der Bildung von Rosazea keine unerhebliche Rolle. So liegen bei den Betroffenen Störungen im angeborenen Immunsystem vor, das daraufhin unter anderem besonders auf sogenannte Demodex-Milben reagiert.

Rosazea-Patienten weisen oft eine auffällig hohe Besiedelung der Haut mit dieser Milben-Art auf, die auch auf gesunder Haut vorzufinden ist, jedoch in weitaus geringerer Menge. Die Milben lösen mitunter Entzündungen aus und verursachen so eine Verschlimmerung der Hauterkrankung.

Symptome von Rosazea

Symptome von Rosazea

Rosazea äußert sich in verschiedenen Schweregraden. Die Symptome treten jedoch immer in der Gesichtsmitte auf – an welcher Stelle genau hängt dabei von dem Geschlecht des Betroffenen ab.

Während die Symptome bei Frauen vor allem an Wangen und Kinn auftreten, ist bei Männern vor allem die Nase betroffen. Allgemein können Symptome an Stirn, Wangen, Nase, Kinn und sogar den Augen auftreten.

Auch die Ohren können mitunter betroffen sein. Je nach Schweregrad unterscheiden sich die Symptome erheblich.

Schweregrad I/ Rosacea erythemato-teleangiectatica

Eine leichte Form der Rosazea, auch Couperose genannt, äußert sich zumeist durch gerötete Hautstellen, erweiterte Gefäße und raue Stellen im Gesicht.

Während die Symptome anfangs zumeist nur bei speziellen Triggern in Erscheinung treten, beispielsweise bei starken Emotionen, Sport oder dem Verzehr von heißen Getränken, können sie im weiteren Verlauf dauerhaft bestehen bleiben.

Mitunter können die geröteten Hautstellen jucken, brennen oder ein stechendes Gefühl erzeugen.

Schweregrad II/ Rosacea papulopustulosa

In diesem Stadium hat sich die Erkrankung bereits deutlich verschlimmert. Neben Hautrötungen und erweiterten Gefäßen treten jetzt auch entzündliche Pusteln und Papeln auf, die mehrere Wochen bestehen bleiben können. Auch Ödeme können sich bei einigen Betroffenen bilden.

Schweregrad III/ Rosacea hypertrophica

Verstärkt sich die Hautkrankheit weiter, betreffen die Hautveränderungen nicht nur das Erscheinungsbild der Haut, sondern auch ihre Beschaffenheit. Die Haut verdickt und es bilden sich unnatürliche Knötchen an der Hautoberfläche.

Betroffen davon sind zumeist Nase aber auch Kinn, Stirn, Ohren und Wangen. Vor allem bei Männern bildet sich ein sogenanntes Rhinophym, umgangssprachlich auch als Knollennase, Kartoffelnase oder Säufernase bezeichnet.

Dabei verdickt und verformt sich die Nase unnatürlich. Grund dafür sind Wucherungen des Bindegewebes und der Talgdrüsen. Ähnliche Hautveränderungen können auch an Kinn, Ohr und den Augenlidern auftreten, sind aber weitaus seltener.

Okuläre Rosazea

In manchen Fällen kann Rosazea auch an den Augen auftreten. Hier spricht man von einer okulären Rosazea, die bei Kindern die häufigste Form von Rosazea darstellt.

Meist weisen die Betroffenen wässrige und gerötete Augen auf, die brennen, stechen oder jucken. Die Augen fühlen sich trocken an und sind extrem lichtempfindlich. Mitunter sehen die Patienten verschwommen. Auch die Augenlider können betroffen sein.

Sonderformen von Rosazea

Sonderformen von Rosazea

Genau wie bei einer Akne kann es auch bei der Rosazea zu seltenen Sonderformen kommen, die den Grundsymptomen einer normalen Rosazea ähneln, sich jedoch in einigen Aspekten unterscheiden.

Steroidrosacea

Die Steroidrosacea bildet sich aus der Rosacea papulopustulosa und der Nebenwirkungen sogenannter Glukokortikoiden wie Kortison, mit denen die Rosazea mitunter behandelt wird.

Werden diese Präparate länger verwendet und schließlich abgesetzt, entwickeln sich schwerwiegende Symptome, die meist besonders kritisch verlaufen. Behandeln kann man die Erkrankung meist nur durch einen konsequenten Steroidentzug.

Um eine Steroidrosacea zu vermeiden, wird in der Regel auf eine Therapie mit Glukokortikoiden verzichtet.

Rosacea fulminans

Die Rosacea fulminans tritt einmalig auf und betrifft ausschließlich jüngere Frauen, die bereits zuvor Symptome einer leichten Rosazea aufwiesen. Diese Form verläuft kurzfristig besonders schwer, kann in der Regel aber gut behandelt werden.

Die Betroffenen entwickeln große und schmerzhafte Knoten in der Gesichtshaut sowie Abszesse, Pusteln und eine starke Talgbildung.

Rosacea conglobata

Bei der Rosacea conglobata kommt es neben Rötungen, Papeln und Pusteln auch zu Abszessen, die mitunter zu Blutungen führen können. Zusätzlich können schmerzhafte Verhärtungen in der Gesichtshaut auftreten. Betroffen sind von dieser Form der Rosazea ebenfalls zumeist Frauen.

Persistierendes Ödem

Diese widerstandsfähigen und oft langfristig bestehenden Ödeme bilden sich aufgrund einer Überproduktion der Lymphgefäße, die nah an den Blutgefäßen sitzen. Besonders betroffen sind Nase, Wangen, Stirn und die Haut zwischen den Augenbrauen.

Granulomatöse Rosazea

Diese Sonderform ist besonders schwierig zu behandeln. Die Haut ist stark gerötet und es bilden sich Papeln sowie dunkelrote Knötchen im Gesicht.

Rosazea behandeln: Die richtige Therapie

Rosazea behandeln: Die richtige Therapie

Obwohl eine Rosazea mit schwerwiegenden Symptomen einhergehen kann, ist sie doch meistens relativ gut zu behandeln.

Meist wird eine lokale Behandlung mit einer Medikamenteneinnahme verbunden. Bleibt die Hauterkrankung dagegen unbehandelt, kann sie sich schnell verschlimmern.

Behandlung mit Medikamenten

Für die Behandlung von Rosazea eignen sich verschiedene Medikamente. Welche Medikamente genau infrage kommen, hängt von dem Schweregrad der Erkrankung ab.

Bei einer leichten Ausprägung reicht oft schon eine lokale Behandlung aus. Eine fortgeschrittene Rosazea muss dagegen fast immer mit Medikamenten behandelt werden.

Bei leichten oder schubweise auftretenden Rötungen kann ein entzündungshemmendes Präparat für Besserung sorgen. Auch Antihistamine sind geeignet, wenn die Rötungen aufgrund einer allergischen Reaktion auftreten.

Treten neben Rötungen auch Pusteln und Papeln auf, wird die Rosazea oft mit oralen Antibiotika therapiert. Besonders geeignet dafür sind die gut verträglichen Tetrazykline und alternativ Makrolide.

Obwohl Antibiotika normalerweise hauptsächlich gegen bakterielle Infekte eingesetzt werden, nutzt man sie bei Rosazea vor allem aufgrund ihrer entzündungshemmenden und immunregulierenden Wirkungen.

Vor allem bei schweren Fällen kann auch der Akne-Wirkstoff Isotretinoin eingesetzt werden. Dieser ist für Rosazea zwar nicht zugelassen, wird aber in Ausnahmefällen und besonders bei jüngeren Patienten mit Rhinophym eingesetzt.

Das Volumen des Rhinophyms kann mithilfe des Isotretinoins verringert werden, allerdings kann es sich nach Beendigung der Therapie wieder vergrößern.

Da die Einnahme von Isotretinoin sowie von Antibiotika mit erheblichen Nebenwirkungen einhergehen kann, sollte die innerliche Therapie von Rosazea stets ärztlich überwacht werden.

Lokale Behandlung mit Rosacea-Creme

Lokale Behandlung mit Rosacea-Creme

Rosazea wird stets topisch, also lokal an der Haut, behandelt. Dabei wird ein bestimmter Wirkstoff in Form einer Rosacea-Creme auf die Haut aufgetragen.

Besonders wenn sich bereits Papeln und Pusteln bilden, empfiehlt sich die Behandlung der Symptome mit dem topischen Antibiotikum Metronidazol oder Azelainsäure, die auch zur Behandlung von Akne eingesetzt wird.

Die entzündungshemmenden Wirkstoffe werden meist über einen längeren Zeitraum angewendet, um effektive Ergebnisse zu erzielen. Azelainsäure kann darüber hinaus Verhornungsstörungen entgegen wirken.

Neben diesen zwei Wirkstoffen werden mitunter auch Natriumsulfacetamid/ Schwefel-Präparate eingesetzt, die jedoch schlechter wirken als Azelainsäure und Metronidazol. Retinoide und das dazugehörige Adapalen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Rosazea-Therapie.

Sie erhöhen die Kollagen-Produktion und beschleunigen die Zellerneuerung. Auch aus diesem Grund wird der Wirkstoff bei Akne eingesetzt.

Zudem verringern sie den Talgfluss, was bei einer Rosacea fulminans hilfreich sein kann. Wie die genannten Stoffe genau angewendet werden, sollte zuvor unbedingt mit einem Hautarzt besprochen werden.

Hautpflege bei Rosazea

Schon die alltägliche Hautpflege kann beträchtlich zur Verbesserung deiner Rosazea beitragen. Da die Haut aufgrund der Erkrankung sehr empfindlich reagiert, solltest du sie ganz besonders hautschonend pflegen und ausschließlich gut verträgliche Inhaltsstoffe verwenden.

Feuchtigkeitsspender wie Glycerin und Hyaluronsäure werden in der Regel gut vertragen, ebenso wie Silikone. Allerdings können diese langfristig komedogen wirken und damit Hautunreinheiten begünstigen.

Beobachte die Reaktion deiner Haut also gründlich, wenn du diesen Inhaltsstoff in deiner Hautpflege nutzt.

Verzichten solltest du dagegen auf potenziell reizende Stoffe wie ätherische Öle. Auch reichhaltige Öle wie Kokosöl können deine Haut möglicherweise reizen.

Bei der Gesichtreinigung solltest du darauf achten, dass du ein seifenfreies und ph-hautneutrales Waschgel verwendest, das deine Haut mild von Schmutz und überschüssigem Talg befreit.

In Apotheken findest du spezielle Gesichtspflege-Produkte, die auf die Bedürfnisse einer Haut mit Rosazea abgestimmt sind.

Da sich eine Rosazea durch Sonneneinstrahlung verschlimmern kann und diese möglicherweise sogar an der Entstehung der Krankheit beteiligt ist, solltest du täglich, auch im Winter, einen Sonnenschutz tragen, der ausreichend gegen UV-A- und UV-B-Strahlen schützt.

Sonnenbäder solltest du unbedingt meiden, um die Symptome der Rosazea nicht zu verschärfen. Welche Sonnencreme sich für empfindliche Haut eignet, erfährst du hier.

Ernährung bei Rosazea

Ernährung bei Rosazea

Auch eine gesunde Lebensweise mit der richtigen Ernährung kann die Therapie bei einer Rosazea begleiten.

Da es sich bei Rosazea um eine Entzündungsreaktion handelt, solltest du entzündungsfördernde Lebensmittel wie tierische Produkte unbedingt einschränken.

Auch Zucker gilt als entzündungsfördernd, weshalb du ihn bestmöglich aus deiner täglichen Ernährung streichen solltest.

Die Vorteile und wichtige Tipps für eine zuckerfreie Ernährung erfährst du hier.

Stattdessen solltest du täglich Gemüse essen und gesunde Pflanzenöle in deinen Speiseplan integrieren. So erhält dein Körper wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die zur Stärkung deines Immunsystems essentiell sind.

Zudem solltest du darauf achten, täglich ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser und ungesüßten Kräutertees zu dir zu nehmen.

Stress reduzieren

Stress kann deinen Körper stark belasten und damit Entzündungen fördern, die deine Rosazea verschlimmern. Machst du gerade eine stressige Zeit durch, kann sich dies auch auf deiner Haut äußern.

Versuche deinen Alltag darum weniger stressig zu gestalten und integriere verschiedene Entspannungsmethoden, wenn du Probleme dabei hast, abzuschalten. Atemübungen, Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training und auch Meditation sind hilfreiche Methoden für diesen Zweck.

Trigger vermeiden

Allgemein solltest du sogenannte Trigger vermeiden, die die Symptome deiner Rosazea noch verstärken können. Neben Stress und Sonneneinstrahlung sind hier vor allem Alkohol, Nikotin, scharfe Speisen und Heißgetränke zu nennen.

Probiere individuell aus, wie stark du auf diese Faktoren reagierst. Einige Medikamente können die Rosazea möglicherweise ebenfalls verstärken. Wenn du das Gefühl hast, das du solche Medikamente einnimmst, solltest du dich unmittelbar an einen Arzt wenden.

Chirurgische Eingriffe

Chirurgische Eingriffe

In schweren Fällen und vor allem wenn bereits ein Rhinophym besteht, können auch chirurgische Eingriffe hilfreich sein.

Angewendet wird beispielsweise die Dermabrasion, bei der die Haut abgeschliffen wird. Da die Prozedur recht schmerzhaft sein kann, erfolgt sie unter örtlicher Betäubung.

Daneben kann auch eine Abtragung mit dem Skalpell erfolgen.

Laserbehandlungen

Laserbehandlungen sind ebenfalls empfehlenswert, wenn schon gut sichtbare Hautveränderungen vorliegen. Dabei bietet sich sowohl ein herkömmlicher Laser als auch eine sogenannte Blitzlampe an, kurz IPL für Intensed Pulsed Light.

Diese können das Erscheinungsbild der erweiterten Gefäße verringern und so Hautrötungen entgegen wirken. Allerdings kann eine solche Therapie auch mit einigen Nebenwirkungen einhergehen wie Pigmentflecken und Narben.

Hausmittel

Auch Hausmittel können bei einer Rosazea angewendet werden, allerdings solltest du hier von Experimenten absehen. Da deine Haut aufgrund der Hautkrankheit sowieso schon gereizt und strapaziert ist, solltest du auf mögliche Reizstoffe verzichten.

Milde Stoffe sind dagegen oft gut verträglich. Dennoch solltest du das entsprechende Produkt erst einmal an einer kleinen Hautstelle ausprobieren, bevor du es großflächig auf dein Gesicht aufträgst.

Als unbedenklich gelten bei Rosazea sowohl Aloe Vera als auch Kamille. Aloe Vera beruhigt die Haut und kann Rötungen so effektiv entgegen wirken. Sie spendet Feuchtigkeit und kann darüber hinaus Entzündungen hemmen.

Die Haut ist weniger gereizt und gekühlt. Denn Aloe Vera hat einen kühlenden Effekt auf die Haut. Dieser verstärkt sich, wenn du das Aloe-Vera-Gel im Kühlschrank aufbewahrst.

Auch Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigend. Sie ist für empfindliche Haut geeignet und kann bei Rosazea beispielsweise in Form einer kühlenden Kompresse verwendet werden.

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