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Roemheld Syndrom: 5 Symptome & 6 Tipps zur Behandlung

Wohl jeder hatte schon einmal mit Magen-Darm-Beschwerden zu kämpfen. Wenn diese jedoch zum Alltag werden und mit starken Schmerzen einhergehen, können sie das Leben stark einschränken.

Besonders belastend ist das Roemheld Syndrom. Es betrifft nicht nur den Magen-Darm-Trakt, sondern auch Herz und Lunge. Wie sich die Beschwerden genau äußern und was du dagegen tun kannst, erfährst du im Folgenden.

Je nachdem, welche Lebensmittel du zu dir nimmst, kann dein Magen-Darm-Trakt ganz unterschiedlich reagieren.

Während einige Lebensmittel wie Haferflocken, Reis und Kartoffeln in der Regel gut vertagen werden, können andere Lebensmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte bei einigen Menschen starke Beschwerden auslösen.

Häufig sind Blähungen und Bauchkrämpfe die Folge. Bei manchen Menschen kann der Druck im Bauch so stark werden, dass sie Herzbeschwerden und Atemnot bekommen. Dann spricht man von einem Roemheld Syndrom.

Die gebildeten Gasansammlungen im Magen und Darm führen zu einem eingeengten Brustraum, deren Ursache oftmals in Herz und Lunge vermutet wird. Dabei sind die beiden Organe jedoch gesund und die Beschwerden sind einzig auf den Verdauungstrakt zurückzuführen.

Die Beschwerden können sowohl chronisch sein als auch zeitweise auftreten. Gehen die Betroffenen zum Arzt, kann meist keine Ursache festgestellt werden. Dabei fühlen sich die Symptome für Betroffene oftmals wie ein Herzinfarkt an.

Darum gehen Betroffene zum Kardiologen – nicht ahnend, dass die Beschwerden vom Magen-Darm-Trakt herrühren. So kann sich die Diagnose des Roemheld Syndroms lange herauszögern.

Was das Roemheld Syndrom ist

Was das Roemheld Syndrom ist

In Fachkreisen ist das Roemheld Syndrom auch unter den Namen Magen-Herz-Syndrom und Gastrokardiales Syndrom bekannt. 

Diese Begriffe beschreiben bereits das Zusammenspiel zwischen Magen und Herz.

Dabei handelt es sich eigentlich um keine eigenständige Krankheit, sondern nur um verschiedene Symptome, die oftmals gemeinsam auftreten.

Zuerst beschrieben hat diesen Zusammenhang der Internist Ludwig von Roemheld im 20. Jahrhundert, nach dem das Syndrom schließlich benannt wurde.

Symptome des Roemheld Syndroms

Symptome des Roemheld Syndroms: Herzbeschwerden und Brustenge

Das Roemheld Syndrom beschreibt verschiedene Symptome, die gemeinsam auftreten können und stark belastend sind.

Diese können teilweise einer Brustenge ähneln, haben aber andere Ursachen.

Dazu können weitere körperliche, aber auch psychische Symptome kommen, die den Alltag einschränken.

Herzbeschwerden

Herzbeschwerden treten beim Roemheld Syndrom üblicherweise auf.

Dabei können sich die Beschwerden ähnlich einer Brustenge anfühlen. Denn die Beschwerden treten teilweise hinter dem Brustbein auf.

Der Druck im Bauch kann nämlich dazu führen, dass das Herz nicht mehr genügend Platz hat, um vollkommen leistungsfähig zu sein. Daraus können die typischen Beschwerden im Brustbereich resultieren, die den Alltag stark einschränken können.

Neben dem Gefühl der Brustenge können dies auch plötzliches Herzklopfen und ein wechselnder Herzrhythmus sein.

Atemnot

Atemnot beim Roemheld Syndrom

Doch nicht nur das Herz ist beim Roemheld Syndrom betroffen. Auch die Funktion der Lunge kann durch den Druck im Bauch eingeschränkt sein.

Es kann zu Kurzatmigkeit kommen, da das Luftholen schwerer fällt. Schon kurze Strecken und Treppensteigen können so zur Anstrengung werden.

Hitzewallungen

Als Folge der beeinträchtigten Herzfunktion können auch Hitzewallungen auftreten. Da das Herz nicht mehr voll leistungsfähig arbeiten kann, ruft der Körper eine Art Notstand aus.

Das sympathische Nervensystem kommt vermehrt zum Einsatz, das die Aktionsfähigkeit des Körpers auch bei Belastung gewährleistet. Daraus können beispielsweise Hitzewallungen resultieren.

Angstzustände

Angstzustände

Gerade ein Engegefühl im Brustbereich mit Herzklopfen und Kurzatmigkeit kann Angstzustände auslösen.

Darum können als Folge des Roemheld Syndroms akute Angstzustände wie Panikattacken auftreten.

Die Aktivierung des sympathischen Nervensystems begünstigt die Zustände ebenfalls, da der Körper bereits unter Stress steht, der Ängste ebenfalls begünstigt.

Schwindel

Durch das Inkrafttreten des sympathischen Nervensystems können auch Schwindelanfälle und Schlafstörungen auftreten.

Der Körper befindet sich in einer Stresssituation und kann mit Schwindel, Schlafstörungen und ähnlichen Symptomen reagieren.

Der Kreislauf ist ebenfalls oft betroffen, so dass sogar Kreislaufzusammenbrüche bis hin zur Ohnmacht auftreten können.

Ursachen für das Roemheld Syndrom

Ursachen für das Roemheld Syndrom

Die beschriebenen Symptome resultieren meist aus einer Verschiebung des Zwerchfells.

Dies wird häufig verursacht durch eine übermäßige Gasbildung im Magen-Darm-Trakt.

Allerdings kann bereits ein starker Blähbauch die genannten Symptome begünstigen.

Die Gasansammlung im Bauch kann solch einen Druck verursachen, dass das Zwerchfell in Richtung der Brusthöhle rutscht.

Normalerweise liegt das Zwerchfell unter der Lunge und trennt die Bauchhöhle vom Brustraum. Darüber hinaus unterstützt das Zwerchfell als Muskel die Atmung.

Rutscht es jedoch in den Brustraum, kann es die Lunge einengen und die Atmung sogar erschweren. Auch das Herz leidet unter der Enge, die das Zwerchfell verursacht. Somit kommt es ebenfalls zu Herzbeschwerden.

Manchmal ist jedoch nicht das Zwerchfell, sondern der Magen für die Beschwerden verantwortlich. Denn Teile des Magens können am Zwerchfell vorbei und neben die Speiseröhre rutschen.

Auch das kann den Brustraum einengen und zu den beschriebenen Beschwerden führen.

Soforthilfe beim Roemheld Syndrom: Darauf solltest du achten

Soforthilfe beim Roemheld Syndrom

Das Roemheld Syndrom rührt zumeist aus einer übermäßigen Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt her.

Somit kannst du die Beschwerden auch bekämpfen, indem du eben diese Gasbildung im Verdauungstrakt vermeidest.

Dazu musst du vor allem deinen Lebensstil überdenken und mitunter einige Gewohnheiten verändern.

Im Folgenden verraten wir dir, worauf du beim Roemheld Syndrom achten musst.

Blähende Lebensmittel vermeiden

Blähende Lebensmittel vermeiden

Um die Luft im Bauch zu reduzieren, solltest du vor allem blähende Lebensmittel vermeiden. Dazu zählen in erster Linie verschiedene Kohlsorten, Hülsenfrüchte und einige Milchprodukte.

Diese Lebensmittel enthalten Bestandteile, die im Dünndarm nicht verwertet werden können und darum im Dickdarm von Bakterien zersetzt werden.

Diese Bakterien produzieren dabei jedoch Gase, die sich im Darm ansammeln und Blähungen beziehungsweise einen Blähbauch verursachen.

Bei einem Reizdarm reagiert der Magen-Darm-Trakt oft besonders empfindlich auf bestimmte Lebensmittelgruppen und fettige sowie schwere Mahlzeiten – vor allem abends.

Gasansammlungen im Verdauungstrakt entstehen hier noch öfter als normalerweise.

Darum kann ein Reizdarm auch mit dem Roemheld Syndrom einhergehen.

Damit du die Lebensmittel ausfindig machen kannst, die bei dir Blähungen auslösen, kannst du ein Ernährungstagebuch anfertigen. In diesem hältst du deine verzehrten Speisen fest und notierst, wie dein Verdauungstrakt reagiert.

Die blähenden Speisen kannst du von nun an von deinem Speiseplan streichen und so unnötigen Blähungen vorbeugen.

Damit du trotzdem aus einer Vielzahl an Lebensmitteln auswählen kannst, solltest du dich über gut verträgliche Alternativen informieren.

Statt Kohl kannst du beispielsweise Pak Choi verwenden. Dieser ist besser bekömmlich und löst weniger Blähungen aus.

Kichererbsen sind im Gegensatz zu vielen anderen Hülsenfrüchten in geringen Mengen ebenfalls bekömmlich. Du kannst also ruhig ab und zu ein bisschen Hummus mit Gemüse zu dir nehmen.

Anstatt Rohkost solltest du allerdings lieber auf gedünstetes Gemüse zurückgreifen. Rohes Gemüse ist schwer verdaulich und kann Blähungen begünstigen.

Sport machen

Sport hilft beim Roemheld Syndrom

Für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden ist Sport unabdingbar. Bewegung fördert zudem die Verdauung und kann Beschwerden somit vorbeugen.

Versuche dich darum täglich zu bewegen, auch wenn du nur einen kurzen Spaziergang machst. Möglichst zwei- bis dreimal die Woche solltest du 30 bis 60 Minuten Sport machen – dich also intensiv bewegen.

Wichtig ist, dass du diesen Rhythmus langfristig durchhältst, um auch dauerhaft davon zu profitieren. Suche dir deshalb eine Sportart aus, an der du wirklich Freude hast – ob es nun Joggen, Voltigieren, Boxen oder Yoga ist.

Ein wichtiger Nebeneffekt ist, dass Bewegung und Sport dein Zwerchfell stärken und so dafür sorgen, dass es eine stabile Barriere zwischen Bauchhöhle und Brustraum bildet. So festigt sich der Muskel und rutscht weniger leicht nach oben.

Atemübungen durchführen

Atemübungen durchführen

Neben der Stärkung deines Zwerchfells solltest du es auch regelmäßig lockern. Eine solche Zwerchfellentspannung führst du am besten mit Atemübungen durch.

Es gibt spezielle Atemübungen, mit denen du dein Zwerchfell entspannen und lockern kannst, so dass du beim Atmen weniger Schmerzen verspürst.

Dein Zwerchfell aktivierst du mit der Bauchatmung. Dabei wölbt sich dein Bauch bei der Einatmung nach vorne.

Bei der Ausatmung ziehst du deinen Bauch automatisch ein. Du kannst die Bauchatmung im Liegen, Sitzen oder Stehen durchführen und mit deiner Hand auf dem Bauch nachfühlen.

Dein Zwerchfell dehnen kannst du, indem du tief einatmest und dann die gesamte Luft aus deiner Lunge lässt, bis du nicht mehr weiter ausatmen kannst. Auf diese Weise wird dein Zwerchfell nach oben gezogen und gedehnt.

Mehr Atemübungen findest du hier.

Magen beruhigen mit Schonkost

Beruhige deinen Magen mit Schonkost

Wenn die Symptome des Roemheld Syndroms chronisch sind, gilt es Folgendes zu beachten. Du solltest erst einmal versuchen, deinen Verdauungstrakt zu beruhigen, bevor du weitere Maßnahmen durchführst.

Dazu bietet sich vor allem Schonkost an. Gib deinem Körper für mehrere Tage nur leicht verdauliche Lebensmittel wie Kartoffelsuppe oder gedünstetes Gemüse.

Achte aber auch hier darauf, dass du blähendes Gemüse in jedem Fall vermeidest.

Alle Lebensmittel solltest du zudem gründlich kauen, um deinem Verdauungstrakt so viel Arbeit wie möglich abzunehmen. Iss langsam und vermeide es, Luft zu schlucken. Auch so kannst du einem Druckgefühl im Bauch vorbeugen.

Dies gilt übrigens nicht nur bei der Schonkost-Ernährung, sondern immer. Mehr über Schonkost erfährst du in diesem Artikel.

Probiotika nehmen

Probiotika nehmen

Verdauungsprobleme rühren häufig auch daher, dass deine Darmflora unausgeglichen ist. In deinem Dickdarm leben unzählige Bakterienstämme, unter anderem Bifidobakterien und Laktobazillen.

Diese sorgen dafür, dass du Ballaststoffe verträgst und verdauen kannst.

Allerdings können sich unter die guten Darmbakterien auch schlechte mischen, die die Verdauung stören und Beschwerden verursachen.

Häufig ist deine Darmflora gerade nach einer Antibiotika-Einnahme und einer Magen-Darm-Infektion gestört.

Ins Gleichgewicht bringen kannst du deine Darmflora mit speziellen Probiotika. Diese enthalten meist mehrere gute Bakterienstämme, die deinen Darm optimal unterstützen und die guten Darmbakterien stärken.

So können diese sich auch selbstständig wieder vermehren. Auf diese Weise kannst du deine Beschwerden verringern und die Ursache direkt bekämpfen.

Hausmittel nutzen

Tee kann bei akuten Beschwerden helfen

Im Akutfall kannst du auf bestimmte Hausmittel zurückgreifen. Du kannst damit deinen Magen-Darm-Trakt beruhigen und Blähungen entgegenwirken.

Bewährt ist dabei besonders ein FenchelAnis-Kümmel-Tee, der den Darmtrakt entkrampft und entblähend wirkt.

Auch ein regelmäßiger Verzehr von gequollenen Flohsamenschalen, beispielsweise zum Frühstück im Müsli, kann Blähungen vermeiden und die Verdauung regulieren.

Leidest du an einem Blähbauch, kann auch eine Bauchmassage helfen. Dabei streichst du mit leichtem Druck im Uhrzeigersinn um deinen Bauchnabel.

Ätherische Öle wie Kümmelöl und Kamillenöl können die Wirkung verstärken. Du solltest sie jedoch niemals unverdünnt anwenden. Nimm darum am besten ein pflegendes Öl wie Mandelöl als Basis.

Was die Symptome verschlimmern kann

Was die Symptome verschlimmern kann

Das Roemheld Syndrom kann deine Lebensqualität stark einschränken. Um es nicht zu verschlimmern, solltest bestimmte Lebensmittelgruppen meiden.

Zusätzlich solltest du dich auf persönliche Unverträglichkeiten testen lassen.

Dies gelingt entweder mit einem Ernährungstagebuch oder einem Wasserstoff-Atemtest. Folgendes solltest du beim Roemheld Syndrom bedenken.

Zu viel Alkohol

Alkohol ist Gift für deinen Körper. Er belastet deine Gesundheit und vor allem die Leber. Aber auch dein Verdauungstrakt leidet unter dem Rauchmittel. Alkohol sorgt nämlich dafür, dass sich schlechte und gasbildende Bakterien im Darm stark vermehren.

Nach starkem Alkoholkonsum treten darum häufig Verdauungsprobleme auf. Dies kannst du vermeiden, indem du auf Alkohol verzichtest oder ihn nur in geringen Mengen konsumierst.

Gegen ein Glas Rotwein in der Woche ist nichts einzuwenden, allerdings solltest du es nicht übertreiben, um dem Roemheld Syndrom entgegenzuwirken.

Lebensmittelunverträglichkeiten

Lebensmittelunverträglichkeiten können das Roemheld Syndrom begünstigen

Lebensmittelunverträglichkeiten können ebenfalls zu Verdauungsbeschwerden führen. Besonders viele Menschen sind von einer Laktoseintoleranz betroffen.

Viele wissen jedoch nicht, dass es bei solch einer Unverträglichkeit verschiedene Stufen gibt.

So vertragen manche zwar geringe Mengen an Laktose, können dagegen größere Mengen nicht tolerieren und reagieren mit Blähungen und Durchfall.

Wenn du vermutest, an einer bestimmten Lebensmittelunverträglichkeit zu leiden, solltest du zuerst natürlich einen Test beim Arzt machen.

Ist dieser negativ, kannst du wahrscheinlich kleine Mengen des Lebensmittels zu dir nehmen. Wie viel genau du davon essen kannst, musst du individuell austesten. Ein Ernährungsberater kann dich dabei unterstützen.

Neben einer Laktoseintoleranz kannst du auch sensibel auf andere Lebensmittelbestandteile reagieren. Wie sich diese genau äußern, erfährst du in den jeweiligen Artikeln.

Fettreiche Speisen

Fettreiche Speisen

Fettreiche Mahlzeiten sind oftmals schwer verdaulich, vor allem wenn sie gleichzeitig viel Protein enthalten. Das Gleiche gilt, wenn du besonders viel von einer Mahlzeit isst.

Dann liegt dir das Essen schwer im Magen und dein Verdauungstrakt hat damit zu tun, das Essen zu verwerten.

Zudem kann fettiges Essen die Magenschleimhaut reizen und so die Magensaftproduktion ankurbeln.

Auch das kann Magendrücken verursachen und die Symptome des Roemheld Syndroms auslösen.

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