Fenchel: 4 Wirkungen & 4 Tipps zum Schneiden (+Rezepte)
Fenchel ist ein unglaublich vielfältiges Gewächs. Die Pflanze schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch heilende Wirkungen. Wie du von den gesunden Inhaltsstoffe profitierst, erfährst du hier. Außerdem geben wir Tipps zum Schneiden der Knollen.
Wissenswertes über Fenchel
Fenchel kommt als Speise, als Gewürz und als Heilpflanze zum Einsatz. Der lateinische Name lautet Foeniculum vulgare.
Das Gewächs gehört zu den Doldenblütlern. Die Pflanze besteht aus dicken grünweißen Knollen, kahlen Stängeln und Kraut. Normalerweise wird Fenchel zwischen 40 Zentimetern und zwei Metern hoch.
Je nachdem, was du vor hast, kannst du alle Teile des Fenchels verwenden. Die Samen eignen sich zum Beispiel besonders gut zum Würzen und als Tee.
Ihr Geschmack erinnert an Anis. Kleingehackt würzt du mit den Blättern des Fenchels Suppen, Salate oder verschiedene Soßen. Am bekanntesten ist aber die Fenchelknolle, die als Gemüse auf den Teller kommt.
Egal ob du sie kochst, brätst, dünstest oder roh ist – Fenchelknollen schmecken gut und passen zu unterschiedlichsten Gerichten. Das Gemüse schmeckt ein wenig scharf und dabei gleichzeitig süß.
Die Pflanze ist aber nicht nur in der Küche beliebt, sondern auch als Heilpflanze. Mit Fencheltee hast du die Möglichkeit unterschiedlichste Beschwerden zu bekämpfen. Besonders effektiv wirkt Fenchel bei Augenlidentzündungen, Erkältungen und Verdauungsbeschwerden.
Inhaltsstoffe des Fenchels
Fenchel hat sehr viele verschiedene wertvolle Inhaltsstoffe. Oftmals erinnert der Geschmack an Anis. Das liegt an den darin enthaltenen ätherischen Ölen.
Diese wirken besonders effektiv gegen Magen- und Darmbeschwerden. Auch an Vitamin C und Betacarotin mangelt es in dem Gemüse nicht. Letzteres wandelt dein Körper nach dem Verzehr in Vitamin A um.
Ebenso sind im Fenchel Kalium und Magnesium enthalten. Von diesen Stoffen braucht dein Körper unbedingt eine ausreichende Menge. Kalium hat großen Einfluss auf deine Nerven, Muskeln und deinen Blutdruck.
Zudem ist Kalium am Stoffwechselprozess beteiligt. Magnesium brauchst du in erster Linie für deine Muskeln und Nerven sowie für deine Knochenstruktur. Was du gegen Kalium- und Magnesiummangel tun kannst, erfährst du hier.
Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff von Fenchel ist der Mineralstoff Eisen. Mineralstoffe sind anorganische Nährstoffe, die dein Körper unbedingt zum Funktionieren braucht. Allerdings kann er sie, wie die meisten Vitamine, nicht selbst herstellen.
Du musst aus diesem Grund unbedingt darauf achten, dass du deinem Körper ausreichend Mineralstoffe von außen zuführst. Das funktioniert im Rahmen einer gesunden Ernährung besonders gut. Tipps gegen Eisenmangel gibt es hier.
So wirkt Fenchel
Fenchel schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch heilende Wirkungen. Dabei kommt aber nicht die Knolle zum Einsatz, sondern die Fenchelsamen.
Darin befinden sich ätherische Öle, mit denen du unterschiedliche Beschwerden bekämpfst. Wie die Heilpflanze genau wirkt, erklären wir im Folgenden.
Lindert Erkältungen
Hast du Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen, ist ein Fencheltee immer eine gute Idee. Frischen Tee bereitest du aus Fenchelsamen zu, in denen sich die heilenden Wirkstoffe befinden.
Die ätherischen Öle haben schleimlösende Wirkung und befreien deine Bronchien im Nu von störenden Stoffen. Zudem unterstützen sie einen schnellen Abtransport des Schleims. Welche Hausmittel gegen Husten und Halsschmerzen es sonst noch gibt, erfährst du hier.
Hilft bei Magen- und Darmbeschwerden
Auch bei Magen- und Darmbeschwerden wirkt ein Tee aus Fenchelsamen wahre Wunder und beruhigt. Die ätherischen Öle der Fenchelsamen wirken nämlich nicht nur schleimlösend, sondern auch krampflösend und verdauungsfördernd.
So verschwinden Völlegefühl und Blähungen innerhalb kürzester Zeit. Wenn du möchtest, kombinierst du den Fenchel mit Anis und Kümmel. Diese Gewürze unterstützen die Wirkung der Fenchelsamen.
Lindert Augenlidentzündungen
Fenchel kommt nicht nur innerlich zum Einsatz, sondern auch äußerlich. Hat sich dein Augenlid entzündet, ist es eine gute Idee, dieses mit abgekühltem Fencheltee auszuwaschen.
Wichtig ist, dass du den Tee frisch zubereitet hast. Willst du sicher gehen, dass sich keine Keime darin befinden, kochst du ihn vor der Benutzung einmal auf.
Dann musst du allerdings noch länger warten, bis der Tee abgekühlt ist.
In der Apotheke gibt es für Waschungen spezielle Augenbadewannen. Es funktioniert aber genauso gut, wenn du die Flüssigkeit in eine Tasse füllst und diese an dein Unterlid hältst. Kippe die Tasse vorsichtig in Richtung Auge bis der Tee dein Augenlid benetzt. Halte dabei beide Augen geschlossen.
Regt die Milchbildung an
Junge Mütter profitieren ganz besonders von der vielfältigen Wirkung der Heilpflanze. Hast du dein Baby gerade auf die Welt gebracht und Probleme beim Stillen mit der Milchproduktion, schafft Fencheltee Abhilfe.
Die darin enthaltenen Stoffe regen nämlich die Milchproduktion an. Es ist also in jedem Fall eine gute Idee regelmäßig eine Tasse Fencheltee zu trinken.
Fenchel schneiden: So gehts
Bevor du das Gemüse zu einem leckeren Essen verarbeitest, musst du es putzen und schneiden. Das ist eigentlich gar nicht schwer.
Trotzdem gibt es damit immer wieder Probleme. Im Folgenden verraten wir dir, wie das Putzen und Schneiden am besten gelingt.
Kraut und Wurzelansätze entfernen
Für die meisten Gerichte brauchst du nur die Fenchelknolle. Daher musst du diese in einem ersten Schritt vom Kraut und von Wurzelansätzen befreien.
Diese brauchst du aber nicht wegzuschmeißen, denn du kannst sie ohne Probleme weiterverarbeiten. Sie eignen sich zum Beispiel zur Herstellung von selbstgemachter Gemüsebrühe. Wie das funktioniert, erfährst du hier. Hast du nur noch die Knolle in der Hand, wäschst du diese gründlich ab.
Trockene und gelbe Stellen entfernen
Nachdem die Knolle gereinigt ist, erkennst du, ob sich daran trockene oder gelbe Stellen befinden. Diese entsteht vor allem dann, wenn du das Gemüse über einen längeren Zeitraum hinweg lagerst. Solltest du solche Stellen sehen, entfernst du diese kurzerhand mit einem Messer.
Strunk entfernen
In einem nächsten Schritt trennst du die Stiele von der Knolle ab und schneidest sie entzwei. An diesem Punkt siehst du, dass sich in der Mitte der Knolle ein Strunk befindet.
Diesen gilt es zu entfernen, denn er ist sehr hart und schmeckt nicht besonders gut. Am einfachsten gelingt dir das, indem du die Knolle viertelst und den Strunk dann vorsichtig mit dem Messer herausschneidest.
Fenchel in Streifen schneiden
Hast du den Strunk entfernt, musst du den Fenchel nur noch in Streifen schneiden. So lässt er sich am einfachsten weiterverarbeiten.
So bereitest du Fenchel zu: 5 Rezepte
In der Küche kommt Fenchel auf unterschiedlichste Art und Weise zum Einsatz. Bei der Zubereitung der Gerichte kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen.
Insbesondere dann, wenn du schon ein bisschen Erfahrung beim Kochen hast. Tipps dazu gibt es hier.
Es ist immer eine gute Idee neue Kombinationen auszuprobieren. Kennst du dich am Herd noch nicht so gut aus, ist das aber auch kein Problem.
Im Folgenden haben wir ein paar einfache Rezepte für dich zusammengestellt, die du schnell und einfach ausprobieren kannst.
Roh im Fenchelsalat
Steht dir der Sinn nach einem ausgefallenen Salat, solltest du einen Fenchelsalat zubereiten. Besonders gut schmeckt dieser zu einem Stück Fleisch. Die Zubereitung ist nicht viel aufwendiger als die eines Blattsalates.
Du brauchst:
- eine Fenchelknolle
- 150 Gramm Joghurt
- einen Teelöffel Senf
- eine halbe Zitrone
- eine Prise Salz
Fenchel kannst du ohne Bedenken roh essen. In einem Salat schmeckt das rohe Gemüse besonders gut. Auch für dieses Rezept musst du den Fenchel nicht kochen. Folgendermaßen bereitest du den Salat zu:
- Putze den Fenchel wie oben beschrieben.
- Schneide den Fenchel danach entweder in dünne Streifen oder zerkleinere ihn mit einer Reibe. In jedem Fall musst du den Strunk entfernen.
- Würze den Fenchel mit Salz und lasse das Ganze fünf Minuten ziehen.
- In der Zwischenzeit presst du die Zitrone aus.
- Anschließend verrührst du den Joghurt mit dem Senf und dem Zitronensaft.
- Das fertige Dressing mischst du mit den Fenchelstreifen.
Fenchel kochen
Möchtest du den Fenchel nicht roh essen, ist das Kochen eine schnelle und einfache Zubereitungsart. Dazu musst du die Knolle noch nicht einmal kleinschneiden. Putzen solltest du sie aber in jedem Fall bevor du sie ins kochende Wasser gibst.
Bringe in einem ausreichend großen Topf gesalzenes Wasser zum Kochen. Wenn du möchtest, fügst du noch einen Spritzer Zitrone hinzu. Ist das Wasser heiß genug, gibst du den Fenchel in den Topf. Das Gemüse braucht zwischen zehn und zwanzig Minuten bis es fertig ist.
Die Dauer hängt in erster Linie von der Größe der Knolle ab.
Fenchel grillen
Das Gemüse schmeckt nicht nur roh und gekocht gut, sondern auch vom Grill. Besonders die Vegetarier oder Veganer unter deinen Freunden werden sich freuen, wenn du beim Grillabend eine Fenchelknolle röstest.
Aber auch bei Fleischliebhabern kommt gegrillter Fenchel in der Regel gut an.
Damit dir der Fenchel auf dem Grill gelingt, bedarf es einer kurzen Vorbereitungszeit. Diese solltest du unbedingt investieren, denn gegrillter Fenchel schmeckt besonders gut. Viele Zutaten brauchst du nicht.
Du brauchst:
- zwei Fenchelknollen
- zwei Esslöffel Olivenöl
- eine Prise Salz
- etwas Pfeffer
- eine Schüssel
Folgendermaßen bereitest du den Fenchel für den Grill vor:
- Putze den Fenchel wie oben beschrieben.
- Entferne den Strunk, die Stielansätze und das Fenchelgrün.
- Teile die Knolle je nach Größe in vier oder acht Stücke.
- Vermische in einer Schüssel das Olivenöl mit dem Salz und dem Pfeffer.
- Gib die Fenchelstücke nacheinander hinein.
- Nimm die Fenchelstücke erst aus der Schüssel, wenn der Grill heiß genug ist und röste sie sofort. Zu heiß darf die Glut aber auch nicht sein, sonst verbrennt der Fenchel.
- Lass den Fenchel circa zehn Minuten auf dem Grill und wende die einzelnen Stücke immer mal wieder um. Am besten schmeckt das Gemüse heiß und frisch vom Grill.
Gebratener Fenchel
Hast du keinen Grill zur Hand, gibt es auch die Möglichkeit Fenchel zu braten. Das schmeckt ebenfalls sehr lecker und ist nicht viel Arbeit.
Beim Braten entstehen Röstaromen, die dem Fenchel eine besondere Note geben. Kombinieren kannst du gebratenen Fenchel zum Beispiel mit einem Stück Fleisch und Kartoffeln.
Wenn du möchtest, karamellisierst du den Fenchel mit Zucker. Das passt gut zusammen, denn der Geschmack des Fenchels ist von Natur aus relativ süß.
Im Folgenden stellen wir ein einfaches Rezept für gebratenen Fenchel vor.
Du brauchst:
- eine Fenchelknolle
- zwei Esslöffel Olivenöl
- eine halbe Zitrone
- eine Prise Zucker
- eine Prise Salz
- etwas Pfeffer
- etwas Wasser
- eine Pfanne
Folgendermaßen gelingt dir gebratener Fenchel am besten:
- Zunächst putzt du den Fenchel wie oben beschrieben. Achte vor allem darauf das Gemüse gründlich zu waschen. Häufig befindet sich nämlich Dreck zwischen den einzelnen Stielen.
- In einem nächsten Schritt schneidest du den Fenchel in dünne Streifen.
- Erhitze das Olivenöl in einer Pfanne und gib den Fenchel dazu, sobald es heiß ist.
- Brate das Gemüse für circa fünf Minuten.
- Würze den Fenchel mit Zucker, Pfeffer und Salz.
- Gib ein wenig Wasser in die Pfanne und lasse den Fenchel darin weitere fünf Minuten garen.
- Presse in der Zwischenzeit die halbe Zitrone aus.
- Würze den Fenchel abschließend mit Zitronensaft.
Fencheltee
Zum Zubereiten von Fencheltee benötigst du Fenchelsamen. Die heilenden Inhaltsstoffe in Form von ätherischen Ölen der Pflanze stecken nämlich nicht in der Knolle, sondern im Samen.
Das sogenannte trans-Anethol und das Fenchon haben schleimlösende Wirkungen. Gerade bei Husten und Schnupfen ist Fencheltee aus diesem Grund ein beliebtes Heilmittel. Er kommt aber auch bei zahlreichen anderen Beschwerden zum Einsatz.
Fencheltee kannst du entweder in Teebeuteln kaufen oder du bereitest ihn selbst zu.
Für eine Tasse Tee brauchst du:
- einen Esslöffel Fenchelsamen
- einen Mörser
- ein Teesieb
- 250 Milliliter kochendes Wasser
- optional: einen Teelöffel Honig
Fenchelsamen sammelst und trocknest du entweder selbst oder du besorgst sie in einem Reformhaus. So gelingt dir der Tee am besten:
- Zerkleiner die Samen mit dem Mörser. Höre erst auf, wenn sich die Struktur der Samen vollständig aufgelöst hat. Erst dann entfalten sich die ätherischen Öle vollständig.
- Gib die Samen nun in ein Teesieb und übergieße sie mit kochendem Wasser.
- Lasse den Tee circa zehn Minuten ziehen.
- Wenn du möchtest, rührst du Honig in den Tee.
Fenchel selber anbauen
Zunächst einmal musst du entscheiden, ob du Gewürz- oder Knollenfencheln anbauen willst. Nur der Knollenfenchel bildet das bekannte Gemüse aus. Beim Gewürzfenchel findet das Laub Verwendung.
Knollenfenchel fühlt sich an sonnigen und trockenen Standorten besonders wohl. Zwischen März und Mitte August solltest du die Pflanze in den Boden setzen.
Achte darauf, dass du genügend Platz zwischen den einzelnen Pflanzen lässt, damit die Knollen in Ruhe wachsen und sich ausbreiten können.
Viel Arbeit hast du mit der Pflanze nicht. Es handelt sich dabei nämlich um ein relativ unkompliziertes Gewächs, das nicht viel Pflege braucht. Alles, worauf die Fenchelpflanze Wert legt, ist ein guter und feuchter Boden.
Die Fenchelpflanze braucht circa drei Monate zum Ausbilden einer ausreichend großen Knolle. Am besten erntest du die Knollen, indem du sie mit einem Messer kurz über dem Boden abschneidest. Allzu lange lagern kannst du den geernteten Fenchel nicht.
Nach drei bis vier Tagen trocknet er aus und verliert an Vitaminen.
In der freien Natur wächst das Gemüse mehrjährig. Möchtest du die Knollen als Gemüse essen, musst du nach einem Jahr neue Pflanzen in die Erde setzen. Ernten kannst du Fenchel zwischen Oktober und Mai. Im Supermarkt bekommst du ihn das ganze Jahr über zu kaufen.