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Weißdorn: 4 Wirkungen + 3 Verwendungen des Crataegus

Weißdorn ist in Europa weit verbreitet und erstrahlt im Frühling mit leuchtend weißen Blüten. Er sieht jedoch nicht nur gut aus, sondern wirkt auch als Heilpflanze bei Herzschwäche.

Wir verraten dir, was du über die wirkungsvolle Pflanze wissen musst.

Weißdorn oder Crataegus monogyna

Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna)

Weißdorn findet man in vielen Parks und Feldern. Früher nutzte man die Pflanze als natürlichen Heckenersatz.

Aufgrund seiner dichten und dornigen Zweige konnte der Strauch Nutztiere auf dem Feld halten und vor anderen Tieren schützen. Um den Strauch ranken sich viele Mythen. So soll er beispielsweise Hexen fernhalten.

Schon seit Jahrhunderten ist die heilende Wirkung der Pflanze bekannt. In Deutschland wachsen drei verschiedene Arten. Die wohl Bekannteste ist der eingriffelige Weißdorn beziehungsweise Crataegus monogyna.

Die Pflanze fällt besonders durch ihre strahlend weißen Blüten auf, die im Frühling blühen und einen starken Duft verbreiten. Im Sommer trägt der Strauch kleine rote Beeren, die vor allem für Vögel eine wichtige Nahrungsquelle bilden. Im Herbst nehmen die Blätter eine typisch orangegelbe Farbe an.

Für medizinische Zwecke werden die Blätter und Blüten des Strauchs verwendet, da hier viele der wirkungsvollen Inhaltsstoffe enthalten sind. Auch die Beeren des Weißdorns sind essbar. Sie schmecken süß bis sauer und haben eine mehlige Konsistenz.

Der Weißdorn gehört zu den Rosengewächsen. Er ist sehr robust und kann so mehrere Hundert Jahre alt werden. Im Winter kann er Temperaturen von bis zu -24 Grad Celsius standhalten.

Auch in trockenen Zeiten kommt der Weißdorn gut zurecht und kann einige Zeit gut ohne Wasser auskommen. Jährlich wächst der Strauch circa 25 Zentimeter und kann damit eine Höhe von bis zu fünf Meter und eine Breite von bis zu drei Meter erreichen.

Die Wirkung des eingriffeligen Weißdorns

Die Wirkung des eingriffeligen Weißdorns

Die Heilkraft des Weißdorns kommt schon seit dem 14. Jahrhundert zum Einsatz. Besonders bei Herzleiden soll die Pflanze wirksam sein und das Herz wieder leistungsfähiger machen.

Sie ist sowohl im Deutschen Arzneibuch (DAB) als auch im Europäischen Arzneibuch (PhEur) verzeichnet.

Weißdorn entfaltet seine Wirksamkeit jedoch oft erst, wenn es über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen eingenommen wird.

Weißdorn für ein schwaches Herz

Weißdorn wird schon lange bei verschiedenen Herzleiden eingesetzt. Zahlreiche Studien untersuchten die Wirksamkeit der Heilpflanze bei verschiedenen Beschwerden. Gesichert ist die Wirksamkeit bei Herzinsuffizienz im Stadium II nach der New York Heart Association.

Eine Herzinsuffizienz ist eine Herzmuskelschwäche, die sich laut der deutschen Herzstiftung in vier verschiedenen Stadien äußert.

  • Stadium I: Es besteht bereits eine Herzschwäche, jedoch sind körperliche Alltagsbelastungen noch ohne weitere Probleme durchführbar.
  • Stadium II: Alltägliche Belastungen wie Treppensteigen führen zu einer überdurchschnittlichen Erschöpfung und Herzrhythmusstörungen.
  • Stadium III: Leichte körperliche Betätigungen führen zu Herzrhythmusstörungen und können sogar Atemnot auslösen.
  • Stadium IV: Auch im Ruhezustand können schon Beschwerden auftreten. Patienten sind häufig bettlägerig.

Im Stadium I und II, also bei nur leichten Einschränkungen, kann Weißdorn für eine Linderung der Beschwerden sorgen. Dies konnte bereits in mehreren Studien bewiesen werden. Selbst die WHO (World Health Organization) erkennt Crataegus als wirksames Mittel bei Herzschwäche in diesen Stadien an.

Auch im Stadium III soll die Pflanze noch für Linderung sorgen können. Dies beruht allerdings bisher nur auf Erfahrungswerten. Bei vielerlei anderen Herzleiden kommt die Heilpflanze ebenfalls zum Einsatz.

Sie wird beispielsweise bei Herzrhythmusstörungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und zur Vorbeugung von Arteriosklerose verwendet.

WICHTIG: Bei Beschwerden in der Brust, Atemnot oder ähnlichen Beschwerden sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Bei einer Diagnose mit Herzinsuffizienz sollte jegliche Therapie zuvor mit einem Arzt abgesprochen werden.

Herzerkrankungen sind in Industrienationen keine Seltenheit. Herzinfarkte gehören zu den häufigsten Todesursachen. Grund für eine Herzerkrankung ist häufig eine Arterienverkalkung beziehungsweise Arteriosklerose.

Die Ursachen dieser Ablagerungen in den Gefäßen sind noch nicht vollends bekannt, allerdings sind einige Faktoren für die Bildung der Erkrankung von Bedeutung.

Ungesunde Angewohnheiten wie Rauchen können die Bildung des lebensgefährlichen Plaques begünstigen. Hier erfährst du, wie du mit dem Rauchen aufhören kannst.

Daneben können auch ein hoher Blutdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel und Diabetes die Ursachen für eine Herzerkrankung sein. Während ein erhöhter Cholesterinspiegel und Diabetes mitunter vererbbar sind, können diese Faktoren auch aus einem ungesunden Lebensstil hervorgehen.

Nicht selten leiden übergewichtige Menschen an einer Herzschwäche. Mit unseren Tipps kannst du schnell abnehmen. Eine Arterienverkalkung führt zu einer Verengung der Gefäße, wodurch Durchblutungsstörungen zum Herzen entstehen. Das kann Herzinfarkte begünstigen.

Verbesserte Leistungsfähigkeit des Herzens

Verbesserte Leistungsfähigkeit des Herzens

Die Leistungsfähigkeit des Herzens kann durch die Einnahme von Weißdorn zunehmen.

Weißdorn kann sowohl Herzrhythmus- als auch Durchblutungsstörungen verbessern und mitunter sogar leicht blutdrucksenkend wirken.

Die Heilpflanze kann die Herzkranzgefäße erweitern und so für eine bessere Durchblutung des Herzens sorgen.

Nicht nur bei erkrankten Menschen sondern auch bei gesunden Menschen kann Weißdorn positiv auf die Herzleistung wirken.

So kann Crataegus Beschwerden lindern, die beispielsweise durch körperliche Aktivität und wetterbedingte Kreislaufprobleme ausgelöst werden.

Für seine medizinische Wirksamkeit sind besonders die sekundären Pflanzenstoffe verantwortlich, die in Weißkraut enthalten sind. Besonders die sogenannten oligomeren Procyanidinen und die Flavonoide spielen dabei eine wichtige Rolle.

Oligomere Procyanidine – kurz OPC – ragen vor allem wegen ihrer stark antioxidativen Wirkung heraus. Antioxidantien wie OPC schützen vor freien Radikalen, die die Zellen schädigen können.

Freie Radikale können durch Umwelteinflüsse wie Rauchen und UV-Strahlung entstehen. Sind zu viele freie Radikale im Körper, kann das zu oxidativem Stress führen, der die Entstehung einiger Krankheiten begünstigen kann.

Darum sind Antioxidantien für den Körper enorm wichtig. Sie sind vielfach in Obst und Gemüse enthalten. Das bekannteste Antioxidans ist wohl Vitamin C, das beispielsweise in hoher Konzentration in Acerola enthalten ist.

OPC ist jedoch ein 18mal stärkeres Antioxidans als Vitamin C und kann 40mal stärker als Vitamin E wirken. Dies wurde bisher allerdings nur im Labor getestet. Ob diese Wirkung auch auf den Menschen zutrifft, ist noch unklar.

Neben OPC sind zu 0,3 bis 2,5 Prozent Flavonoide in Weißdorn enthalten. Diese wichtigen sekundären Pflanzenstoffe wirken ebenfalls als Antioxidantien und fördern so die körpereigene Abwehr. Sie sollen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und mitunter cholesterin- und blutdrucksenkend wirken.

Flavonoide sind eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, zu denen wiederum einzelne Stoffe gehören. In Weißdorn sind beispielsweise Quercetin, Hyperosid und Vitexin enthalten.

Crataegus zur Unterstützung anderer Medikamente

Crataegus zur Unterstützung anderer Medikamente

Bei Herzerkrankungen muss häufig eine Vielzahl an Medikamenten verschrieben und eingenommen werden.

Während einige den Cholesterinspiegel senken sollen, sorgen andere für eine verbesserte Durchblutung. Diese Medikamente können Nebenwirkungen mit sich bringen.

Dennoch sollte man bei einer Herzschwäche oder einem Herzinfarkt nicht auf solche Medikamente verzichten. Ein Weißdorn-Präparat kann zusätzlich zu diesen wichtigen Medikamenten wirken.

Jegliche Einnahme sollte zuvor unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden, damit die Verträglichkeit gewährleistet ist. Auch die Dosierung sollte mit einem Arzt besprochen werden.

Nebenwirkungen

Auch Weißdorn kann einige Nebenwirkungen mit sich bringen. Obwohl in Studien eine sehr gute Verträglichkeit bestätigt wurde, kann es zu einigen Beschwerden kommen.

Diese können sich in Schwindelgefühlen äußern und sind in der Regel nicht gefährlich. Während einer Schwangerschaft sollte man dennoch auf jegliche Weißdorn-Präparate verzichten.

Weißdorn kaufen

Weißdorn kaufen

Weißdorn-Präparate kann man sowohl online als auch in der Apotheke und in Drogeriemärkten erwerben.

Man kann sie in flüssiger Variante oder als Tabletten und Dragees erhalten. Weißdorn Tee wird ebenfalls gerne verwendet.

Empfohlen wird eine tägliche Dosierung von circa 160 bis 900 Milligramm Weißdorn-Extrakt. Mengen von circa 600 bis 900 Milligramm sollen besonders wirksam sein.

Weißdorn Tabletten und Dragees

Weißdorn Tabletten und Dragees

Weißdorn in Tablettenform findet man überwiegend in Apotheken und Apothekenshops online. Preislich können die Präparate von 10 bis zu 50 Euro kosten, je nach Qualität und Menge des enthaltenen Produkts.

Für die richtige Dosierung und Anwendung des Präparats sollte man sich von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen.

Weißdorn-Dragees und Kapseln kann man bereits in einem Drogeriemarkt erwerben und kosten meist weniger als zehn Euro.

Auch hier sollte man sich besser bei der Dosierung von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen. Die Verzehrempfehlung des jeweiligen Produktes sollte man ebenso beachten.

Weißdorn Saft und Tropfen

Weißdorn kann man auch als Saft oder Tropfen zu sich nehmen. Diese sollen das Herz-Kreislaufsystem unterstützen und für allgemeines Wohlbefinden sorgen. Bei der Anwendung sollte man sich an die vorgegebene Verzehrempfehlung halten oder mit einem Arzt oder Apotheker Rücksprache halten.

Die Produkte kann man sowohl online als auch in Apotheken und Drogeriemärkten erhalten und kosten um die zehn Euro.

Weißdorn Tee

Weißdorn Tee

Weißdorn Tee kann ebenfalls schon bei leichten Herz-Kreislauf-Beschwerden wirken und das Herz stärken.

Es gibt eine Vielzahl an Weißdorn Tees, die freiverkäuflich in Apotheken, Drogeriemärkten und online erhältlich sind. Hier sollte man sich an die Verzehrempfehlung auf der Verpackung des jeweiligen Produkts halten.

Um einen Tee für seine individuellen Beschwerden zu erhalten, kann man verschiedene Teesorten mischen. Es eignen sich beispielsweise Johanniskraut und Lavendel.

Eine Mischung mit Johanniskraut eignet sich besonders in den Wechseljahren und kann Beschwerden wie Hitzewallungen lindern und allgemein gelassener machen.

Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen, sollten jedoch aufpassen, da Johanniskraut die Wirkung der Pille aufheben kann. Zusammen mit Lavendel kann Weißdorn den Kreislauf stärken und den Geist beruhigen.

Wer auf industriell gefertigten Tee verzichten möchte, kann diesen auch selbst herstellen. Weißdorn wächst in Deutschland an vielen Ecken. Für die Herstellung von Tee sind sowohl Blüten und Blätter als auch die Früchte geeignet. Blüten und Blätter sollte man während der Blütezeit ernten.

Dann wirken die Weißdorn-Extrakte besonders gut. Die Beeren sollten bei der Ernte vollends gereift sein und eine tiefrote Farbe haben. Besonders wirksam für das Herz sind die Blätter. Nach der Ernte sollten die Blätter, Blüten und Früchte schnell getrocknet und später in einem abgedunkelten Glas fest verschlossen werden.

Ist Weißdorn giftig?

Ist Weißdorn giftig?

Weder die Blüten und Blätter noch die Beeren des Weißdorns sind giftig. In China werden sogar Süßigkeiten aus den Beeren der Pflanze hergestellt. Man kann sie also bedenkenlos verzehren.

Es gibt jedoch Verwechselungsmöglichkeiten mit anderen giftigen Pflanzen, die dem eingriffeligem Weißdorn sehr ähnlich sehen.

Dazu gehört beispielsweise die rote Heckenkirsche und der gewöhnliche Schneeball. Während beim gewöhnlichen Schneeball die Blüten verwechselt werden können, sind es bei der roten Heckenkirsche die Beeren, bei denen eine Verwechselungsgefahr besteht. Beide Pflanzen sind giftig.

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