Acerola: Wirkungen + 3 Risiken der Vitamin-C-Bombe
Acerola besticht vor allem durch ihren außergewöhnlich hohen Gehalt an Vitamin C. Dadurch entpuppt sie sich gerade im Winter als geeignetes Superfood, um sich vor Krankheiten zu schützen. Wir klären dich über die Wirksamkeit der Acerola auf – und über mögliche Risiken.
Acerola-Kirsche: Wissenswertes über das exotische Superfood
Die exotische Acerola ist ein wahres Superfood. Kaum eine andere Frucht enthält so viel Vitamin C wie sie. Daher werden viele Säfte mit Acerola angereichert.
Äußerlich ähnelt sie stark der hierzulande heimischen Kirsche und wird darum auch Acerola-Kirsche genannt.
Mit dieser hat sie außer ihrem Aussehen allerdings nur wenig gemein. Anders als die Kirsche gehört die Acerola zu den Malpighiengewächsen, zu denen auch die Lianen gehören.
Beheimatet ist sie vor allem in den tropischen Ländern Südamerikas und soll ursprünglich von der mexikanischen Halbinsel Yucatán stammen.
Mittlerweile wird sie unter anderem in Mexiko, Panama und Brasilien aber auch in Florida und Texas angebaut. Seit einiger Zeit findet sie auch in China und Indien Verbreitung.
Die Acerola kann unter schwierigsten Bedingungen gedeihen. Sie wächst beispielsweise an Straßenrändern und Berghängen aber auch in feuchten Flussgebieten.
Die Frucht wächst an kleinen Sträuchern oder Bäumen, die ihre grünen Blätter das ganze Jahr über behalten und bis zu drei Meter hoch werden können. Sie kann wie die Kirsche zwischen ein bis drei Zentimeter groß werden, hat eine rundliche Form und strahlt in einem leuchtend rot.
Mehrmals im Jahr können die Früchte geerntet werden, da sie weniger als einen Monat benötigen, um zu reifen.
Obwohl die Frucht zu 80 Prozent aus Wasser besteht, sind viele wichtige Nährstoffe enthalten. Neben dem hohen Vitamin-C-Gehalt enthält die Frucht auch wichtige B-Vitamine und Vitamin A.
Zudem sind wirksame sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Diese wertvollen Inhaltsstoffe wurden schon von den Mayas geschätzt und zur Stärkung des Immunsystems verwendet.
In der traditionellen Medizin Südamerikas kommt die Frucht mitunter bei Diabetes, Durchfall und zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems zum Einsatz.
Wirkung der Acerola
Die Acerola-Kirsche enthält zahlreiche wichtige Inhaltsstoffe, die den Körper in seiner natürlichen Wirkweise unterstützen und durchaus positiv auf die Gesundheit wirken können.
Daneben hat die Frucht nur wenige Kalorien und eignet sich darum ideal als Nahrungsmittel während einer Diät.
Der Geschmack erinnert aufgrund der säuerlichen Note an Johannisbeeren und wird in den Herkunftsländern gerne roh verzehrt. Hierzulande kann man Acerola nur in verarbeiteter Form als Pulver oder Saft erhalten.
Immunstärkend durch natürliches Vitamin C
In Acerola steckt eine beachtliche Menge Vitamin C. Mit 1.700 Milligramm pro 100 Gramm zählt sie zu den Früchten mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt und kann Zitrusfrüchte wie Orange und Zitronen locker abhängen.
Der genaue Gehalt des wichtigen Vitamins hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das kann am jeweiligen Herkunftsland der Acerola und dessen genauen Standort liegen. Auch der Reifegrad der Frucht spielt eine Rolle.
Vitamin C ist für viele Prozesse im Körper wichtig. Besonders das Immunsystem soll von dem Vitamin profitieren.
Empfohlen wird eine tägliche Zufuhr von bis zu 120 Milligramm täglich. Man bräuchte also nur eine kleine Menge Früchte am Tag, um diesen Bedarf zu decken.
Umwelteinflüsse wie Rauchen, Stress und auch Krankheiten können den Vitamin-C-Bedarf erhöhen. Nicht ohne Grund soll man während der Erkältungszeit viel Vitamin C zu sich nehmen, um sich vor den Viren zu wappnen.
Das Vitamin wirkt nicht nur immunstärkend sondern auch als Radikalfänger beziehungsweise Antioxidans im Körper. Die antioxidative Wirkung sorgt dafür, dass sogenannte freie Radikale unschädlich gemacht werden, die sonst die Körperzellen angreifen und diesen schaden könnten.
Durch zu viele Radikale kann oxidativer Stress entstehen, der die Entstehung schwerwiegender Krankheiten begünstigt. Auch für das Bindegewebe, die Haut und die Aufnahme von Eisen ist Vitamin C wichtig.
Vitamin-C-Mangel äußert sich dagegen durch Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkbeschwerden. Bei extremen Vitamin-C-Mangel kann Skorbut entstehen, eine Krankheit, an der in der Vergangenheit vor allem Seefahrer litten.
Diese erkrankten häufig, da eine Versorgung mit Vitamin C bei einer mehrwöchigen Seefahrt oftmals nicht gesichert werden konnte. Skorbut äußert sich vor allem durch einen blassen, grau- bis gelbstichigen Hautton, Hautentzündungen und Schwächeanfälle.
Doch nicht nur ein Vitamin-C-Mangel sondern auch eine Überdosierung kann mit Folgen einhergehen. Zu viel Vitamin C kann zu Übelkeit und Magenbeschwerden führen. Daher sollte man auch nicht zu viele Acerola-Kirschen auf einmal essen.
Das Vitamin C in Acerola ist gerade deshalb so gesund, da es sich um natürliches Vitamin C handelt. Künstlich hergestelltes Vitamin C wird mittlerweile als Zusatz in vielen Lebensmitteln oder als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt.
Natürliches Vitamin C ist jedoch um einiges wirksamer als das künstlich hergestellte. Zudem enthalten natürliche Lebensmittel noch viele andere Nährstoffe, die mit dem Vitamin C zusammen wirken können.
Die Aufnahme des wichtigen Vitamins kann somit gefördert oder gehemmt werden, je nachdem wie das jeweilige Lebensmittel zusammengesetzt ist. Der Verzehr von Acerola ist somit effektiver als die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit künstlichem Vitamin C.
Weitere Vitamine und Spurenelemente
Neben Vitamin C enthält Acerola noch viele weitere wichtige Vitamine und Spurenelemente. Vor allem Vitamin A, einige B-Vitamine und Kalium sind in der Frucht enthalten und ergänzen den hohen Vitamin-C-Gehalt der Frucht.
- Vitamin A: Beta-Carotin ist eine Vorstufe von Vitamin A und ist gerade für die Augen von Bedeutung, doch auch Haut, Haare und Nägel profitieren von dem wichtigen Stoff.
- Vitamin B: B-Vitamine unterstützen die Stoffwechselvorgänge im Körper. Acerola enthält vor allem Vitamin B1 und B2. Während Vitamin B1 vor allem für die Verstoffwechselung Kohlenhydraten in Energie verantwortlich ist, sorgt Vitamin B2 dafür, dass Glukose und Fettsäuren zu Energie werden.
- Kalium: Auch Kalium ist in größeren Mengen in Acerola enthalten. Dieser Mineralstoff ist vor allem für Muskulatur und Nerven von Bedeutung, da es für die Reizweiterleitung verantwortlich ist.
Sekundäre Pflanzenstoffe als Gesundheitsbooster
Acerola enthält eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, die antioxidativ und cholesterinsenkend wirken. Enthalten sind unter anderem Flavonoide, Pektine und Anthocyane.
Viele der sekundären Pflanzenstoffe sind in der Schale enthalten und können daher bei der Verarbeitung der Frucht verloren gehen. Sekundäre Pflanzenstoffe haben viele positive Wirkungen auf den Körper.
Anthocyane sollen sogar antikarzinogene Effekte zeigen und Flavonoide sollen womöglich den Blutdruck senken können. So ergibt sich ein breites Spektrum möglicher Wirkungen, die von den sekundären Pflanzenstoffen in der Frucht ausgehen können.
- Energie: 16 Kilokalorien
- Fett: <1
- Kohlenhydrate: 3 Gramm
- Kalium: 80 Milligramm
- Beta-Carotin: 170 Mikrogramm
- Vitamin B1: 0,02 Milligramm
- Vitamin B2: 0,07 Milligramm
- Vitamin C: 1.700 Milligramm
Gute Alternative zu Zitrusfrüchten
Acerola eignet sich als gute Alternative zu Zitrusfrüchten.
Menschen, die Zitrusfrüchte weniger gut vertragen oder sogar eine Allergie gegen Zitrusfrüchte haben, können auf Acerola umsteigen, um den täglichen Vitamin-C-Bedarf leichter zu decken.
Acerolasaft könnte eine Alternative zu Orangensaft sein. Acerolapulver kann man sich ins Müsli oder den Smoothie mischen und so seine tägliche Vitamin-C-Zufuhr erhöhen.
Ein Nachteil ist allerdings, dass man Acerola-Kirschen hierzulande nicht frisch erhalten kann und nur auf verarbeitete Varianten zurückgreifen kann. So sind viele Nährstoffe möglicherweise in geringeren Mengen enthalten als bei der frischen Frucht.
Acerola-Saft als leckerer Fruchtsaft
Da Acerola-Kirschen schnell verderben, müssen sie direkt nach der Ernte weiterverarbeitet werden.
Das geschieht meist noch in dem jeweiligen Herkunftsland. Die Qualität des Endprodukts hängt von dem Herstellungsprozess ab.
Um einen Saft herzustellen, müssen die Früchte so schnell wie möglich entkernt und gepresst werden. Doch oft schafft es nicht der reine Acerola-Saft in unsere Supermärkte.
Dieser wird häufig mit anderen Fruchtsäften gemischt, mit Wasser verdünnt und mit Zucker gesüßt. Um einen möglichst reinen Saft zu bekommen, sollte man daher auf Acerola-Direktsaft oder eventuell auf Fruchtsaft aus Konzentrat zurückgreifen.
Fruchtnektar und Fruchtsaftgtränke sind weniger zu empfehlen, da der Fruchtsaftgehalt hier oft nur gering ist und Aromastoffe enthalten sein können.
Acerola-Pulver als Nahrungsergänzungsmittel
Wer Acerola lieber als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen möchte, kann auf ein Acerola-Pulver zurückgreifen.
Dieses wird auf unterschiedliche Weise hergestellt. Es kann zum Einen aus dem Fruchtsaft und zum Anderen aus dem Fruchtfleisch hergestellt werden.
Besonders schonend ist die Herstellung mithilfe der Gefriertrocknung. Hierbei erfolgt das Trocknen der Früchte bei niedrigen Temperaturen unter 30 Grad. So bleiben auch die Nährstoffe enthalten, die besonders hitzeempfindlich sind.
Dazu gehören die sekundären Pflanzenstoffe und auch Vitamin C, das bei anderen Trocknungsverfahren erheblich niedrigere Werte aufweist. Das getrocknete Fruchtfleisch wird im nächsten Schritt gemahlen, wodurch ein feines Pulver entsteht.
Der Vitamin-C-Gehalt des Pulvers ist sehr hoch. Allein ein Gramm Pulver können schon 170 Milligramm Vitamin C enthalten. Das bedeutet, dass schon ein Gramm Acerola-Pulver die empfohlene Tagesdosis an Vitamin C decken kann.
Darum empfehlen viele Hersteller einen Verzehr von nur einem Gramm beziehungsweise einem halben Teelöffel Acerola-Pulver täglich.
Beim Kauf von Acerola-Pulver sollte man einige Punkte beachten, um ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erhalten. Produkte mit Bio-Qualität weisen oft weniger Schadstoffe als herkömmliche Produkte auf.
Darum lohnt es sich ein Bio-Produkt zu kaufen, das mit einem europäischen Bio-Siegel gekennzeichnet ist. Diese Produkte verzichten unter anderem auf chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel und Gentechnik.
Zudem sollte man darauf achten, dass keine Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe und Süßungsmittel enthalten sind. Alle Inhaltsstoffe sollten angegeben sein.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert auf das angegebene Herstellungsverfahren des Produkts zu achten. Zu kaufen gibt es das Pulver in diversen Online-Shops, Supermärkten und Bioläden. Die Produkte kosten häufig um die 10 Euro.
Risiken von Acerola
Neben zahlreichen positiven Wirkungen und Eigenschaften von Acerola gibt es auch einige Risiken, die mit dem Verzehr von Acerola einhergehen können.
Diese liegen weniger an den enthaltenen Nährstoffen sondern häufig an der Herstellungsweise des Produkts. Viele Risiken ähneln denen anderer Superfoods, die ähnlich verarbeitet werden.
Starke Verarbeitung
Da Acerola-Kirschen schnell verderben, müssen sie kurz nach der Ernte weiterverarbeitet werden. Das geschieht häufig noch im Herkunftsland der Frucht. Die Früchte werden entweder getrocknet oder gepresst. Häufig gehen bei diesen Verarbeitungsschritten wichtige Nährstoffe verloren.
Wenn die Früchte gepresst und zu Säften weiterverarbeitet werden, muss der Fruchtsaft für eine längere Haltbarkeit pasteurisiert werden. Bei diesem Verfahren können mitunter empfindliche Stoffe verloren gehen. Ähnlich sieht es bei einigen Trocknungsverfahren aus.
Werden die Früchte bei hohen Temperaturen getrocknet, gehen wichtige Inhaltsstoffe verloren.
Leichte Verderblichkeit
Da die Früchte schnell verderben, müssen die Erntehelfer mit äußerster Vorsicht vorgehen. Diese pflücken die Früchte häufig noch per Hand.
Darüber hinaus gibt es spezielle Maschinen, die bei der Ernte behilflich sind und die Früchte unbeschädigt von den Sträuchern entfernen.
Direkt nach dem Pflücken werden die Früchte in Kühlboxen gelagert und in diesen zur Weiterverarbeitung transportiert.
Werden die Früchte zu lange gelagert, können diese verderben. Daher ist ein genauer Arbeitsablauf bei der Herstellung enorm wichtig.
Allergien durch Acerola
Es kann durchaus vorkommen, dass Acerola-Kirschen allergische Reaktionen auslösen. Darum sollte man sich erst einmal langsam an die jeweiligen Produkte herantasten und kleinere Mengen verzerren.
In manchen Fällen werden Acerola-Säfte in kleinen Mengen anderen Säften beigefügt, um den Vitamin-C-Gehalt zu erhöhen. Auch diese Säfte können allergische Reaktionen hervorrufen. Bei einer Latexallergie kann es zudem zu einer Kreuzreaktion kommen.
Alternativen zu Acerola
Acerola hat einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt, aber auch einige Risiken. Wer auf diese verzichten möchte, kann auf andere Lebensmittel mit viel Vitamin C zurückgreifen.
Dazu eignen sich beispielsweise Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen mit einem Vitamin-C-Gehalt von circa 50 Milligramm pro 100 Gramm.
Auch Hagebutten und Johannisbeersaft eignet sich als Vitamin-C-Quelle. Hagebutten haben einen Vitamin-C-Gehalt von über 400 Milligramm pro 100 Gramm. Auch Sanddorn ist eine richtige Vitamin-C-Bombe. Die Beeren enthalten circa 450 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm.
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