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Alfalfa: 8 gesunde Wirkungen + 3 Schritte zur eigenen Zucht

Alfalfa-Sprossen oder auch Luzernensprossen sind ein äußerst nährstoffreiches Superfood, das vielen Krankheiten vorbeugen und zu einem gesünderen Körper verhelfen kann. Alles Wissenswerte über die leckeren Sprossen erfährst du in diesem Artikel.

Alfalfa, auch unter dem Namen Luzerne bekannt, ist eine sehr beliebte Nutzpflanze und Sprossenart. Sie zeichnet sich durch ihren sehr vielfältigen und hohen Nährstoffgehalt aus und ist hilfreich bei der Vorbeugung und Bekämpfung vieler körperlicher Beschwerden.

Was Alfalfa ist

Was Alfalfa ist

Wir essen hauptsächlich die Sprossen der Luzerne beziehungsweise Alfalfa. Die Pflanze selbst wird dagegen wird oft als Viehfutter verwendet.

Sie wird hier bei uns in Mitteleuropa meist auf Feldern angebaut. Du kannst sie aber auch häufig an Wegrändern oder auf wilden Wiesen finden.

Alfalfa erkennst du an den Wiesenklee-ähnlichen Blättern und den violetten Blüten. Hummeln lieben diese Blumen und sind zu 78 Prozent für die Bestäubung verantwortlich.

Bienen machen dagegen gerade einmal ein Prozent der Bestäubung aus. 

In Finnland baut man die Luzerne deshalb extra in den Gebieten an, wo es viele Hummeln gibt. Als die Pflanze im 19. Jahrhundert nach Australien und Neuseeland gebracht wurde, konnte sie dort zunächst nicht gedeihen, da es keine Hummeln in Ozeanien gab.

Auf Vorschlag des berühmten Naturforschers Charles Darwin brachte man daher Hummelvölker in die Länder.

Herkunft und Namen von Alfalfa

Wie viele der heute als Superfoods bekannten Lebensmittel war auch Alfalfa lange vor unserer Zeit bereits als nützliche und wertvolle Pflanze geläufig. In der Antike, circa 500 Jahre vor Christus, war Alfalfa bereits in Persien bekannt und gelangte von dort nach Griechenland.

Im Laufe der Jahrhunderte verbreitete die Pflanze sich über Italien und Spanien bis nach Amerika und Mitteleuropa. Die Araber gaben der Nutzpflanze den Namen Alfalfa, den man mit "Vater aller Nahrung" übersetzen kann.

Dies ist wohl ein Indiz dafür, dass die Menschen bereits damals zu wissen schienen, wie gesund Alfalfa ist. Bei uns ist es heute auch unter dem Namen Luzerne oder Schneckenklee bekannt. Zur damaligen Zeit wurde es vor allem als reichhaltiges Viehfutter verwendet.

Im Laufe der Zeit wuchs seine Popularität aber ebenso unter den Menschen, die allerdings hauptsächlich die Sprossen verzehrten. 

Die Luzerne ist eine sehr unkomplizierte Pflanze, die unter anderem recht resistent gegen Trockenheit ist und auch auf Böden mit wenig Nährstoffen wachsen kann. Daher wird sie als eine wichtige Nutzpflanze für die Zukunft gesehen, wenn der Klimawandel weiter voranschreitet.

Gesunde Wirkungen und Vorteile von Alfalfa-Sprossen

Gesunde Wirkungen und Vorteile von Alfalfa-Sprossen

Alfalfa-Sprossen sind ein wahres Wundermittel was ihren Nährstoffgehalt und dessen Wirkungen angeht. 

Alfalfa ist nährstoffreich

Die Sprossen zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur viele Nährstoffe haben, sondern diese auch sehr vielfältig sind.

Alfalfa enthält im Grunde von allem etwas und ist daher ideal, um es den täglichen Mahlzeiten hinzuzufügen. Noch dazu sind in den Sprossen wenig Kalorien enthalten.

Nährwerte Alfalfa Sprossenpro 100g
Kalorien30 kcal
Fett0,7 g
Kohlenhydrate2,1 g
Eiweiß4 g
Ballaststoffe1,6 mg

Auch Mineralstoffe sind von Phosphor über Kalzium bis zu Magnesium reichhaltig in den Alfalfa-Sprossen enthalten und unterstützen dich somit, deinen täglichen Bedarf zu decken.

Mineralstoffe in Alfalfa Sprossenpro 100 g
Phosphor70 mg
Kalzium32 g
Schwefel50 mg
Kalium79 g
Chlorid10 mg
Natrium6 g
Magnesium27 g

Unterstützt den Darm und das Immunsystem

Unterstützt den Darm und das Immunsystem

Das Immunsystem in unserem Körper befindet sich größtenteils im Bereich des Darms. Gleichzeitig kommen dort aber die meisten Bakterien vor.

Umso wichtiger ist es, dass du dein Immunsystem stärkst. Hierbei helfen Saponine.

Das sind bestimmte Stoffe, die vor allem in Pflanzen vorkommen und diese auf natürliche Weise gegen Pilzbefall schützen.

Sie sind außerdem in Bier und anderen Getränken enthalten, wo sie für den Schaum Sorgen.

In Alfalfa sind besonders viele dieser Saponine enthalten. Sie binden Cholesterin und Gallensäure im Darm und verhindern so, dass sie umgewandelt werden und in den Blutkreislauf gelangen.

Beides stellt sonst ein gewisses Krebsrisiko dar, das durch die Saponine erheblich gemindert wird. Außerdem schwemmen sie Bakterien und andere Krankheitserreger aus dem Darm und verkleinern dabei ein weiteres Krebsrisiko.

Wenn du also dein Immunsystem stärken möchtest, ist Alfalfa auf jeden Fall eine gute Wahl.

Hilft bei Autoimmunerkrankungen

Bei Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Lupus gerät das Immunsystem der erkrankten Person aus dem Gleichgewicht. Es richtet sich gegen den eigenen Körper und löst häufig Entzündungen oder andere Beschwerden aus.

Diese Krankheiten können nur schwer geheilt werden, doch Studien fanden Indizien dafür, dass Saponine einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Symptome leisten können. So kann auch die Lebenserwartung der Erkrankten erheblich verlängert werden.

Da in Alfalfa sehr viele Saponine enthalten sind, können sie durchaus sehr unterstützend und hilfreich bei Autoimmunerkrankungen sein. 

Reich an Proteinen

Dass Proteine wichtig für den Muskelaufbau sind, ist allgemein bekannt. Zudem sind sie wichtig für einen gesunden Zellaufbau. Alfalfa enthält viele Proteine, zeichnet sich jedoch auch durch einen weiteren Vorteil aus. 

Proteine bestehen aus verschiedenen Aminosäuren. Acht davon, die sogenannten essenziellen Aminosäuren, kann der Körper selbst nicht herstellen und muss sie daher über die Nahrung aufnehmen.

Dazu eignet sich besonders gut Fisch, Geflügel aber auch Eier und Milch – und Alfalfa. Tatsächlich sind in diesen Sprossen alle acht fehlenden Aminosäuren enthalten. 

Positiver Einfluss auf Hormonhaushalt und Schilddrüse

Hormonhaushalt und Schilddrüse

In Alfalfa ist ein pflanzliches Hormon namens Coumestrol enthalten. Es hat eine sogenannte östrogene Aktivität und kann die Beschwerden von Frauen in den Wechseljahren erheblich erleichtern.

Es kann zum Beispiel Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche lindern.

In Alfalfa ist zudem Vitamin K enthalten. Das ist ein Blutgerinnungsvitamin, das starken Blutungen entgegenwirken kann.

In Verbindung mit den hormonellen Eigenschaften von Alfalfa kann es so positive Auswirkungen auf Menstruationsbeschwerden und PMS haben. 

Außerdem enthält Alfalfa sogenannte Peptide, die Schilddrüsenhormonen ähneln. So vermuten Forschende, dass du Schilddrüsenerkrankungen vorbeugend entgegenwirken kannst, indem du regelmäßig die Sprossen der Luzerne zu dir nimmst.  

Vorbeugend für Osteoporose

Das in Alfalfa-Sprossen enthaltende Vitamin K ist außerdem wichtig für die Substanz deiner Knochen. Nur mithilfe von Vitamin K kann Kalzium vom Körper richtig genutzt und Knochen somit gesund gehalten werden. In Alfalfa ist außerdem besonders viel Mangan enthalten, ebenso wie Phosphor und Vitamin D.

All diese Nährstoffe tragen zur Knochengesundheit bei, womit Krankheiten wie Osteoporose entgegengewirkt werden kann. Osteoporose ist eine Krankheit, bei der die Knochen im Körper angegriffen werden, was sie instabil und porös werden lässt.

Vitaminreich

Neben dem für die Knochengesundheit wichtigen Vitamin K enthalten Alfalfa-Sprossen auch eine große Menge Vitamin C.

Es ist wichtig für unseren Körper, um Knochen, Bindegewebe und Zähne aufzubauen und stabil zu halten. Alfalfa-Sprossen gelten sogar als einer der besten Lieferanten für Vitamin C.

Zum Vergleich: Eine volle Tasse Alfalfa beinhaltet so viel Vitamin C wie sechs Gläser Orangensaft. Außerdem enthält die Sprosse viele weitere Vitamine.

Natürliches Anti-Aging-Mittel

Durch seine vielen Nährstoffe können Alfalfa-Sprossen wie ein natürliches Anti-Aging-Mittel wirken. Die vielen Antioxidantien, die in den Sprossen enthalten sind, schützen vor sogenannten Freien Radikalen.

Das sind Stoffe, die wir über die Umwelt aufnehmen. Sie greifen unsere Zellen an, lassen sie altern oder können sogar Krebs auslösen. Antioxidantien, die wir über die Nahrung aufnehmen, schützen vor diesen Zellangriffen.

Außerdem wird das Immunsystem von Alfalfa gestärkt und schützt so noch mehr vor der Alterung des Körpers. 

Generell sind in den Sprossen viele Nährstoffe enthalten, die deine Haut dabei unterstützen, gesund zu bleiben.

Verwendung von Alfalfa

Aufgrund ihrer zahlreichen gesunden Vorteile, ist es nicht verwunderlich, dass die Sprossen sich großer Beliebtheit erfreuen und nach und nach immer mehr in unsere Haushalte schleichen. Wofür du Alfalfa verwenden kannst, erfährst du hier.

Die Alfalfa-Sprossen als Lebensmittel

Verwendung von Alfalfa

Alfalfa kannst du ohne großen Aufwand optimal in deine Ernährung integrieren. Du kannst die Sprossen in deinen Salat geben, zu einem Smoothie pürieren oder auf deinem belegten Brot ergänzen.

Besonders zu Käse schmecken sie sehr gut. Oder du gibst sie mit in die Pfanne, wenn du dir frisches Gemüse zubereitest.

Luzerne oder Alfalfa sind aber auch als Tee oder Pulver erhältlich. Ihre Anwendung ist ebenso vielfältig wie der Nährstoffgehalt, so kannst du sie eigentlich mit fast allem kombinieren.

Alfalfa als Pferdefutter

Da Luzerne beziehungsweise Alfalfa einen hohen Eiweißgehalt aufweist, wird sie auch gern in der Viehzucht, besonders als Pferdefutter verwendet. Proteine, also Eiweiße, sind lange Ketten von Aminosäuren, die vom Pferd nicht selbst hergestellt werden können.

Daher müssen die Tiere sie über die Nahrung aufnehmen.

Besonders Zucht- und Sportpferde werden bereits in jungen Jahren mit Luzernen gefüttert, um das Muskelwachstum zu stärken. Der hohe Gehalt an Kalzium unterstützt den Aufbau von Muskeln und das Wachstum der Knochen zusätzlich. 

Luzerne können entweder in Form von Heu oder zu Pellets gepresst verfüttert werden. Dabei solltest du darauf achten, dass es nicht zu grob gehäckselt ist.

Besonders bei Jungtieren kann scharfkantiges Futter Verletzungen im Magen hervorrufen. Wenn du es unter Heu oder anderes weiches Futter mischst, sollte es aber keine Probleme geben.

Alfalfa-Sprossen selbst ziehen

Alfalfa-Sprossen selbst ziehen

Möglicherweise hast du nun nach den ganzen Vorteilen und gesunden Wirkungen Appetit und Lust auf die leckeren Sprossen bekommen.

Wir zeigen dir in drei Schritten, wie du sie ganz einfach zu Hause selbst ziehen kannst. Sie sind sogar schon nach einer Woche bereit, um gegessen zu werden.

Tag 1: Samen einweichen

Alfalfa Samen kannst du am besten im Internet in einem der zahlreichen Onlineshops kaufen. Aber auch in der Drogerie sowie in Bioläden und Reformhäusern kannst du sie häufig finden.

Wenn du die Samen gekauft hast, musst du sie zunächst etwa vier bis sechs Stunden in Wasser einweichen. Beachte, dass die Keimlinge um das bis zu zwölf-fache anwachsen. Nimm also zunächst besser nur einen oder zwei Teelöffel Samen.

Wenn die sechs Stunden vorüber sind, gibst du die Samen in eine Keimhilfe. Dazu gibt es bestimmte Keim- oder Sprossengläser, die unten offen sind und leicht schräg hingestellt werden können, sodass überschüssiges Wasser ablaufen kann.

Tag 2 bis 6: Keimlinge gedeihen lassen

Nun können die kleinen Keimlinge wachsen. Dabei lieben sie möglichst viel Sonne und warme Raumtemperaturen. Es sollte an ihrem Standort nicht viel kühler als 18 und nicht wärmer als 22 Grad Celsius sein.

Je mehr Licht sie bekommen, desto mehr Chlorophyll kann entstehen, was den Sprossen nicht nur ihre grüne Farbe gibt, sondern sie nochmal extra gesund macht. Du musst sie außerdem zwei bis dreimal täglich mit lauwarmem Wasser durchspülen.

Wenn du kein Keimglas hast, kannst du sie auch mit einer feinen Sprühflasche einsprühen. Dabei solltest du gleichzeitig darauf achten, dass die Keimlinge keine Klumpen bilden. Dort kann nämlich schnell Schimmel entstehen. 

Tag 7 bis 8: Sprossen-Ernte

Nach etwa einer Woche kannst du deine selbst gezüchteten Alfalfa-Sprossen ernten. Am besten spülst du sie noch einmal gut durch, damit sich die Samenhülsen von den Sprossen trennen. Besonders lecker sind deine Sprossen, wenn du sie nun direkt verzehrst.

Im Kühlschrank halten sie sonst aber auch noch einige Tage.

Achtung

Es ist ganz wichtig, dass du sie auf keinen Fall vor dem siebten Tag erntest oder gar verzehrst. Dann enthalten sie nämlich noch einen giftigen Stoff namens Canavanin.

Er ist ein natürlicher Fraßschutz für die Keimlinge. Nach sieben Tagen hat er sich vollständig abgebaut und du kannst deine Sprossen bedenkenlos verzehren. 

Was du bei Alfalfa beachten solltest

Bis heute sind keine negativen Wirkungen von Alfalfa bekannt. Trotzdem solltest du in bestimmten Fällen kleine Punkte beachten.

Vorsicht bei Diabetes

Vorsicht bei Diabetes

Während einige Quellen behaupten, dass die Alfalfa-Sprossen den Blutzuckerspiegel senken, warnen andere Forschende Diabeteserkrankte vor den Sprossen.

Sie können angeblich unerwartete Schwankungen und Veränderungen des Blutzuckers hervorrufen.

Falls du also Diabetes hast, solltest du vielleicht zur Sicherheit im Vorhinein mit deinem Arzt sprechen und abklären, ob du die Sprossen bedenkenlos verzehren darfst. 

Kann abführend wirken

Alfalfa-Sprossen sind zwar gut für die Verdauung, jedoch solltest du bei der Menge acht geben. Zum Beispiel können zu Saft gepresste Sprossen bei zu hohem Verzehr abführend wirken. 

 

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