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Topinambur: 6 Wirkungen + 3 Tipps zur Wunder-Knolle

In Topinambur stecken viele wichtige und gesunde Inhaltsstoffe, dennoch wurde sie in Europa von der Kartoffel verdrängt. Weshalb die kleine Wunder-Knolle aus Amerika eine wahre Bereicherung in der Küche ist, erfährst du bei uns.


Wissenswertes über Topinambur

Das Wurzelgemüse Topinambur

Topinambur – ein eher sperriger Name, der exotischer klingt als das Wurzelgemüse eigentlich ist.

Die Knolle, die eng mit der Sonnenblume verwandt ist, stammt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika.

Sie gehört zu den Gewächsen der Korbblüter und hat damit eigentlich keinen engeren Bezug zur Kartoffel.

Dennoch wurde Topinambur in Europa nach und nach von dieser verdrängt, bis sie fast komplett in Vergessenheit geriet.

Im 17. Jahrhundert wurde Topinambur, auch Erdapfel oder Erdsonnenblume genannt, nach Europa gebracht. Der seltsam klingende Name Topinambur ist abgeleitet von einem brasilianischen Stamm, den Topinambá.

Dennoch gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Volk und der Knolle, das Ganze beruht auf einem Missverständnis. Das leicht zu kultivierende Gemüse galt einige Zeit in Europa als Hauptnahrungsmittel.

Nach und nach wurde Topinambur aber von der Kartoffel verdrängt, da diese viel länger gelagert werden konnte.

Aussehen und Art

Äußerlich erinnert Topinambur an Kartoffeln oder Süßkartoffeln. Sie besitzt auch einen ähnlich süßlichen Geschmack. Oft wird die Knolle geschmacklich auch mit Artischocken oder Pastinaken verglichen.

Die Staude der Pflanze wird zwei bis drei Meter hoch und ist dem Aussehen nach Sonnenblumen nicht unähnlich. Deshalb ist das Wurzelgemüse nicht nur wegen seiner gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe eine tolle Bereicherung im Gemüsegarten.

Topinambur wurde früher zwar primär als Tierfutter verwendet. Doch wegen ihrer Inhaltsstoffe, vor allem den Ballaststoffen Inulin und Oligofructose, ist sie vor allem auch für Menschen eine wertvolle Nahrungsquelle.

Inhaltsstoffe

Inhaltstoffe

Topinambur wurde zwar von der Kartoffel verdrängt, besitzt aber deutlich wertvollere und gesundheitsförderndere Inhaltsstoffe.

Zum einen weist die Knolle die lebenswichtigen Vitamine B1, A, C und D auf, welche vom Körper nicht selbst hergestellt werden können.

Sie müssen zwangsweise über die Nahrung aufgenommen werden. Zusammen mit Vitamin C kann der Körper das Spurenelement Eisen deutlich besser aufnehmen als ohne. Die Topinambur kann hier mit beiden Nährstoffen punkten.

Die Knolle ist bekannt für ihren hohen Eisen-Gehalt, der schon bei einem Verzehr von drei bis vier Knollen den Tagesbedarf eines Erwachsenen decken kann.

Auch Kalium ist reichlich in der Topinambur enthalten. Der Mineralstoff stärkt das Herz und trägt zur natürlichen Entwässerung des Körpers bei. Mit 400 bis 800 Milligramm Kalium pro 100 Gramm der Knolle ist der Wert im Vergleich zu anderem Gemüse extrem hoch.

Weiterhin kann die Knolle mit den Inhaltsstoffen Magnesium, Calcium, Phosphor, Zink, Selen und sekundären Pflanzenstoffen überzeugen. Die in der Topinambur enthaltenen Polyphenole sorgen für eine entzündungshemmende und krebsvorbeugende Wirkung.

Der sekundäre Pflanzenstoff schützt darüber hinaus unsere Zellen mit seiner antioxidativen Wirkung vor freien Radikalen.

Zwar stecken 17 Gramm Kohlenhydrate in der Topinambur, davon sind aber 12 Gramm gesunde Ballaststoffe, die den Körper lange satt halten. Mit fast null Gramm Fett ist die Knolle dazu noch ein tolle Nahrungs-Alternative auf dem Diätplan.

Heilwirkungen von Topinambur

Im Gegensatz zur Kartoffel enthält die Topinambur keine Stärke, dafür aber die wertvollen Ballaststoffe Inulin und Oligofructose. Dabei ist Inulin übrigens nicht zu verwechseln mit dem blutzuckersenkenden Hormon Insulin.

Wegen dieser und weiterer gesunder Inhaltsstoffe ist die Knolle auf jeden Fall einen Versuch wert.

Gesunde Darmflora

Gesunde Darmflora dank Topinambur

Die Topinambur wirkt wahre Wunder, wenn es um eine gesunde Darmflora geht.

Hier spielt der Mehrfachzucker Inulin eine große Rolle. Dieser gelangt nämlich unverdaut über den Dünndarm direkt in den Dickdarm.

Im Dickdarm leben viele gute Bakterienstämme, die unseren Körper gesund halten und zu einem starken Immunsystem beitragen.

Die probiotischen Bakterien unseres Dickdarms, welche auch Bifidobakterien genannt werden, ernähren sich nun von dem Inulin.

Nach nur wenigen Tagen regelmäßiger Inulin-Zufuhr steigt die Zahl dieses Bakterienstamms deutlich an. Gleichzeitig können sich schädliche Bakterien weniger stark im Darm ausbreiten.

Diese Bifidobakterien bewirken aber noch viel mehr: Sie beugen Darmkrebs vor, vermeiden Verstopfungen und unterstützen Menschen mit Darmträgheit. Besonders das Immunsystem profitiert nachhaltig von der Topinambur.

Das liegt daran, dass die Gesundheit unseres Darms in direkter Beziehung mit unserem Immunsystem steht. Viele Krankheiten und körperliche sowie geistige Beschwerden stehen in engem Zusammenhang mit der Darmflora. Wer diese gut schützt, der profitiert von einem ganzheitlichen Wohlbefinden.

Für Schwangere und Kleinkinder

Besonders Schwangere und kleine Kinder profitieren von der Topinambur, denn gerade sie sind auf eine intakte Darmflora angewiesen. Bereits im Mutterleib gelangen Schädlinge in den Körper des Kindes, ebenso wie Antikörper.

Die Knolle kann mit ihrem wertvollen Inulin Schäden auf das Kind vorbeugen oder sogar verhindern.

Gerade wenige Wochen vor der Geburt wirkt sich das Knollengemüse positiv auf die Gesundheit des Kindes aus. Aber auch nach der Geburt verhilft die Topinambur der Mutter zu einer schnelleren Stabilisierung des Darms. Dieser muss sich schließlich nach einer intensiven Hormonveränderung regenerieren.

Zum Abnehmen

Topinambur hilft beim Abnehmen

Auch wenn die Topinambur oft mit der Kartoffel verglichen wird, ist sie im Gegensatz zu dieser eine wahre Abnehm-Hilfe.

Das Knollengemüse besitzt zwar auch einige Kohlenhydrate, viele davon sind aber Ballaststoffe.

Diese wirken sich trotz geringer Kalorienzahl sehr sättigend auf den Körper aus. Das liegt daran, dass Ballaststoffe im Darm aufquellen und das Hungergefühl längerfristig unterdrücken.

Gleichzeitig sorgen die Ballaststoffe für eine geregelte Glucose-Abgabe ins Blut. Die Topinambur besitzt nur circa 80 Kalorien auf 100 Gramm Gemüse.

Darüber hinaus steckt so gut wie kein Fett in der Knolle (der Wert liegt bei höchstens 0,4 Gramm), stattdessen besteht die Topinambur bis zu 80 Prozent aus Wasser.

Die unglaublich positiven Wirkungen der Topinambur auf die Gewichtsreduktion ist übrigens nichts Neues in der Medizin – sie wird hier schon seit Jahren als zusätzliche Unterstützung verwendet. In Apotheken findest du Topinambur-Tabletten und -Tropfen.

Für Diabetiker

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Für Diabetiker

Nicht umsonst wird Topinambur auch oft als Diabetiker-Kartoffel bezeichnet. Die Knolle ist besonders geeignet für Menschen, die an Diabetes leiden. Das hat einen guten Grund: Das in der Knolle enthaltene Inulin ist ein Polyfruktan.

Das bezeichnet ein unverdauliches Kohlenhydrat, welches nicht im Dünndarm aufgenommen wird.

Da Inulin nicht vom Dünndarm aufgenommen wird, kann das Kohlenhydrat auch nicht in den Blutzucker gelangen und diesen beeinflussen.

Stattdessen erreicht das Inulin den Dickdarm und sorgt dort für eine gesunde Darmflora. Das wiederrum lindert typische Beschwerden der Diabetes wie zum Beispiel Durchfall oder Verstopfung.

Senkt den Cholesterinspiegel

Auch gegen einen erhöhten Cholesterinspiegel wirkt die kartoffelähnliche Knolle wie ein Wunder. Die Polyphenole und der Ballaststoff Inulin der Topinambur können den Cholesterinspiegel bei regelmäßigem Verzehr deutlich senken.

Wissenschaftliche Studien konnten eine Verbindung zwischen einem hohen Cholesterinspiegel und typischen Zivilisationskrankheiten erkennen.

Dazu gehören unter anderem Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs und Diabetes. Es kann also definitiv nicht schaden, die Topinambur längerfristig in den alltäglichen Speiseplan zu integrieren.

Fieber senken und schneller Genesen

Topinambur senkt Fieber

Bei einer typischen Grippe leiden die Betroffenen meistens an Fieber, Schmerzen in Gelenken und Kopf, einem geschwächten Immunsystem und Trägheit.

Um schneller wieder auf die Beine zu kommen, braucht es dabei nur einen Saft aus Topinambur, der täglich während der Krankheit eingenommen wird. Das hat verschiedene gute Gründe.

Die Salicylsäure der Topinambur hat einen fiebersenkenden, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Wirkstoff. Außerdem lindert sie Schmerzen.

Nicht verwunderlich also, dass die Säure manchmal auch natürliches Aspirin genannt wird. Dann gibt es noch die Gentisinsäure, die ebenfalls in der Topinambur zu finden ist. Sie hemmt nachweislich das Wachstum von Bakterien und anderen Schädlingen.

Darüber hinaus sorgt das Inulin für ein stärkeres Immunsystem und unterstützt den Darm. In dieser Kombination von Wirkstoffen ist eine schnelle Genesung also alles andere als unwahrscheinlich.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

Wie bei fast jedem anderen Superfood auch, gibt es bei der Topinambur einen kleinen Haken. In manchen Fällen spalten die guten Bakterien im Dickdarm das ihnen zugeführte Inulin auf und verursachen damit Gase.

Diese können sich dann in unangenehmen Blähungen bemerkbar machen.

Auch Menschen, die an einer Fructoseintoleranz leiden, sollten lieber die Hände von der Topinambur lassen.

Das Inulin der Knolle ist nämlich mit Fructose aufgebaut und kann in diesem Fall zu typischen Symptomen wie Durchfall, Blähungen und Magenkrämpfen führen.

Verwendung

Die Topinambur ist mit ihren zahlreichen Heilwirkungen eine wahre Bereicherung in der Küche. Das Tolle an ihr ist zusätzlich, dass sie sich auf verschiedene Weisen zubereiten lässt und zu diversen Gerichten kombiniert werden kann.

Topinambur kaufen

Topinambur kaufen

Leider gestaltet sich schon die Suche nach der Gemüse-Knolle nicht ganz einfach. Sie wird noch immer selten in gewöhnlichen Supermärkten angeboten.

Im Westen Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit im Laden auf die Knolle zu stoßen geringer als im Osten. Aber das sollte keinen Hinderungsgrund darstellen.

Bioläden nehmen die Topinambur vermehrt in ihr Angebot mit auf. Auch Wochenmärkte oder asiatische Läden bieten die kleine Knolle häufig an.

Wer aber nirgends fündig wird, kann die Topinambur auch online bestellen. Besonders in Online-Shops gibt es eine große Auswahl an Produkten. So kann man die Knolle pur kaufen, in Kapseln, als Pulver oder in Tropfen.

Wichtig ist, dass die Topinambur so frisch wie möglich gekauft wird. Auch wenn sie noch erdig sein sollten, darfst du sie auf keinen Fall waschen, wenn sie noch ein paar Tage halten sollen. Die Schale ist besonders empfindlich und kann schnell zerstört werden.

Es ist ratsam, die Knollen kühl zu lagern und so schnell wie möglich aufzubrauchen. Wer nachhaltig leben möchte, sollte die Topinambur auch nur in den Wintermonaten kaufen, da das die Saison des Gemüses ist.

Topinambur kochen

Topinambur kochen

Die Topinambur muss nicht zwangsweise verarbeitet werden. Im Gegensatz zur Kartoffel ist sie nicht giftig und kann auch roh verzehrt werden.

Die großen Knollen sind besonders zum Kochen geeignet, denn sie besitzen einen erdigeren Geschmack. Die kleinen Knollen sind perfekt zum roh essen, sie enthalten mehr Feuchtigkeit.

Die Schale der Topinambur muss nicht entfernt werden, sie ist sehr dünn und deshalb beim Essen nicht störend.

Wenn du sie trotzdem entfernen möchtest, solltest du das erst nach dem Kochen machen. Durch die vielen Kerben der Knolle gestaltet sich das Schälen nicht ganz einfach, diese lässt sich leichter nach dem Kochen entfernen.

Vor dem Gebrauch muss die Topinambur aber in jedem Fall gründlich von Erdrückständen befreit werden. Am besten gelingt das mit einer speziellen Bürste, die bei laufendem Wasser die Erde von der Knolle schrubbt.

Rezepte mit Topinambur

Rezepte mit Topinambur

Ist die Knolle erst einmal gründlich gewaschen, kann sie nun zu unterschiedlichen Gerichten weiterverarbeitet werden. Ob kochen, dünsten, grillen oder frittieren: Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Mit Butter, Knoblauch und Zwiebeln angebraten schmeckt die Topinambur besonders lecker zu Gemüsepfannen. Setze Kräuter nur sparsam ein, denn die Knolle hat einen besonderen Eigengeschmack. Thymian passt aber perfekt zu diesem Gericht.

In roher oder leicht gekochter Form ist die Topinambur ein idealer Snack oder eine tolle Zutat in Salaten. Mit Essig oder Walnussöl verfeinert passt die Knolle zu allen möglichen Gemüsearten: Salaten, Gurke, Tomaten, Möhren und Co.

Ein kleiner Geheimtipp, wenn du die Knolle roh deinem Salat hinzufügen möchtest: Mariniere sie vorher einige Zeit in Zitronensaft. Das hält die Topinambur länger frisch und fördert durch den hohen Vitamin C Gehalt zusätzlich die Aufnahme von Eisen im Körper.

Auch als Beigabe in Suppen, aber auch als Püree oder Puffer ist die Topinambur geeignet. Verwende für solche Speisen bevorzugt die großen Knollen. Abgesehen von Thymian sind noch besonders passende Gewürze Curry und Muskat – und dieses besonders im Topinambur-Püree.

Topinambur selbst pflanzen

Topinambur selbst pflanzen

Leider gibt es die gesunde Gemüse-Knolle nur sehr selten in Läden zu kaufen. Wer einen eigenen Garten und genug Platz besitzt, sollte auf jeden Fall das Anpflanzen der Topinambur in Betracht ziehen.

Da das Gewächs sehr pflegeleicht ist, werden sicher auch nicht sehr erfahrene Gärtner eine Ernte erwarten können. Übrigens ist die sonnenblumenähnlich Pflanze ein schöner Sichtschutz zum Nachbarn oder zur Straße.

Suche dir für deine Samen einen sonnigen bis halbschattigen Platz aus. Der Boden sollte im Idealfall wenig kalkhaltig, leicht sandig und locker sein. Denke auch daran, dass die Topinambur wuchern kann.

Daher ist ein großzügiger Abstand zu anderem Gemüse auf jeden Fall empfehlenswert. Die perfekte Zeit zum Säen ist im Frühjahr von März bis April oder im Herbst zwischen Oktober und November.

Lege die Samen in einem Abstand von 60 Zentimetern zueinander in eine Tiefe von circa 10 Zentimetern. Ab nun muss die Pflanze nur noch in Trockenperioden gegossen werden.

Topinambur ernten

Die Topinambur ist ein Winter-Gemüse. Sie kann den gesamten Winter über geerntet werden, ganz nach Bedarf und Reife. Die einzige Bedienung ist, dass der Boden noch nicht gefroren ist. Ob die Knolle reif ist, erkennst du an einer leicht bräunlichen Verfärbung.

Denk auf jeden Fall daran, die geernteten Knollen so schnell wie möglich zu verbrauchen und sie bis dahin an einem kühlen und feuchten Ort aufzubewahren.

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