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Agavendicksaft: 10 Vorteile, 6 Nachteile & 4 Anwendungen

Agavendicksaft ist bekannt als gesunder Zuckerersatz und vegane Alternative zu Honig. Wir verraten dir, wie gesund der Sirup wirklich ist, welche Vor- und Nachteile es gibt und wie du ihn anwenden kannst.

Agavendicksaft ist ein Zuckerersatz aus Mexiko, der sich in den letzten Jahren zu einem echten Trend entwickelt hat.

Zusammen mit dem wachsenden Gesundheitsbewusstsein der Menschen stieg auch das Interesse am süßen Sirup der Agave. Mittlerweile ist er in jedem Supermarkt erhältlich.

Was Agavendicksaft ist

Was Agavendicksaft ist

Agavendicksaft oder Agavensirup ist ein Süßungsmittel, das als gesündere Alternative zu industriellem Zucker verwendet wird.

Er ist weniger dickflüssig als Honig, aber ein wenig süßer. Deshalb brauchst du nur sehr wenig, um Speisen damit zu süßen.

So hält das Produkt nicht nur sehr lange, du sparst auch Kalorien.

Gewonnen wird der Saft aus der Agave. Weiteres zur Pflanze, wie Agavendicksaft hergestellt wird, wie er schmeckt und welche Konsistenz er hat, erfährst du im Folgenden.

Die Agave

Die Agave

Agaven sind Pflanzen aus der Familie der Spargelgewächse und kommen am häufigsten in Mexiko, Süd- und Mittelamerika vor.

Sie sind typische Wüstenpflanzen und ähneln optisch der Aloe Vera.

Agavenblätter sind hellgrau bis hellgrün und erreichen eine Länge von bis zu zwei Metern. Die Pflanze wird in Mexiko oft auf großen Plantagen angebaut.

Neben Agavendicksaft wird aus der blauen Agave beispielsweise auch Tequila gewonnen.

Ebenfalls bekannt ist die Agave americana. Aus ihr gewinnt man meist nach acht Jahren den leckeren Agavensaft. Die Pflanze blüht nur einmal in ihrem Lebenszyklus und stirbt danach ab. Deshalb wird sie manchmal auch "Jahrhundertpflanze" genannt. Bestimmte Agavenarten können sogar bis zu 100 Jahre alt werden.

Die Blüte der Agave sieht aus wie ein Baum und wird bei manchen Arten bis zu 12 Meter hoch.

Wie Agavensirup hergestellt wird

Wie Agavendicksaft hergestellt wird

Um Agavensirup zu gewinnen, wird der innere Kern (das Herz) der Agave entfernt, bevor sie erblüht. Aus dem daraus entstandenen Loch fließt dann monatelang täglich bis zu 1,5 Liter süßer Saft.

Damit er nicht verdirbt, wird er nach der Entnahme gefiltert und erhitzt. Die Flüssigkeit wird auf 25 Prozent reduziert, sodass ein dickflüssiger Sirup entsteht.

Dieser Sirup wird meist Agavendicksaft genannt und kann verschiedene Farbnuancen zwischen farblos und einem dunklen Gelb haben. Er besteht zu etwa 70 bis 90 Prozent aus Fructose.

Geschmack und Konsistenz

Agavendicksaft hat eine milde Süße und ist relativ neutral im Geschmack. Je dunkler der Sirup ist, umso mehr Karamellnoten besitzt er und umso herber wird er.

Für eine möglichst unauffällige Süße solltest du also die klare Variante wählen. In dieser Form unterstützt er natürliche Aromen, anstatt sie zu verfälschen.

Die Konsistenz ist weniger zähflüssig als Honig und erinnert an leicht flüssigen Ahornsirup. Im Gegensatz zu Honig wird der Dicksaft auf Dauer auch nicht fest.

So gesund ist Agavendicksaft

So gesund ist Agavendicksaft

Die Agave wurde schon bei den Azteken als Heilpflanze verwendet. Sie half bei Entzündungen und verbesserte die Wundheilung.

Der Agavendicksaft selbst besitzt allerdings keine heilenden Kräfte, wenn du ihn zu dir nimmst.

Er ist kein Superfood im klassischen Sinne, enthält aber bessere Inhaltsstoffe als Industriezucker, hat weniger Kalorien und weniger Kohlenhydrate.

Deshalb ist der süße Saft als gesündere Alternative zu Zucker bekannt. Im Folgenden findest du einen Vergleich. Alle Angaben beziehen sich auf eine Menge von 100 Gramm.

SüßungsmittelAgavendicksaftZucker
Kalorien310 kcal387 kcal
Eiweiß0,1 Gramm 0 Gramm
Kohlenhydrate76 Gramm100 Gramm
ZusammensetzungBis zu 90 Gramm Fructose, 10 Gramm Glucose 50 Gramm Fructose, 50 Gramm Glucose

Außerdem enthält Agavendicksaft gesunde Begleitstoffe wie Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind nicht in Mengen enthalten, machen den Saft aber gesünder als raffinierten Zucker.

Dadurch, dass weniger Kohlenhydrate enthalten sind, eignet sich Agavendicksaft auch eher für eine Low-Carb-Diät als Zucker oder Honig.

Der wohl größte gesundheitliche Vorteil ist allerdings der Glykämische Index, der bei Agavensirup deutlich geringer ist als bei raffiniertem Zucker.

Glykämischer Index

Anhand des glykämischen Index (kurz: GI) wird die Wirkung von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln auf den Blutzuckerspiegel gemessen.

Agavendicksaft hat einen GI von 20 Prozent, während Zucker einen GI von stolzen 70 Prozent hat. Der niedrige gykämische Index von Agavendicksaft sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu schnell ansteigt.

Deshalb sind Lebensmittel mit diesem Süßungsmittel deutlich besser für Diabetiker geeignet als zuckerhaltige Lebensmittel.

Außerdem bekommst du weniger schnell Heißhunger und dein Sättigungsgefühl hält länger an. Hier findest du Tipps für eine zuckerfreie Ernährung.

Vergleich zu anderem Zuckerersatz

Vergleich zu anderem Zuckerersatz

Neben Agavendicksaft gibt es noch weitere Süßungsmittel, die als Zuckerersatz funktionieren.

Ähnliche Produkte bezüglich Konsistenz und Kalorien sind Honig und Ahornsirup.

Honig ist allerdings nicht vegan und Ahornsirup hat einen Eigengeschmack, der sich nicht in jedem Gericht gleich gut macht.

Für Fructoseintolerante eignen sich zum Beispiel Stevia, Reissirup, Xylit oder Erythriol.

Im Folgenden findest du einen Vergleich verschiedener Zuckerersatzmittel, die wir mit Agavendicksaft verglichen haben.

SüßungsmittelKalorien pro 100 GrammEigenschaften
Agavendicksaft310 kcalNeutraler Geschmack, gesünder als Zucker
Kokosblütenzucker378 kcalKaum Unterschiede zu weißem Zucker
Honig304 kcalNicht vegan, weniger gut löslich
Reissirup289 kcalWeniger süß
Ahornsirup260 kcalEigengeschmack
Xylit (Birkenzucker)240 kcalReduziert Kariesbildung, neutraler Geschmack
Stevia0 kcalNatursüßstoff, keine Kalorien, bitterer Geschmack
Süßstoff0 kcalKünstlich hergestellt, sehr starke Süße,
gesundheitlich teilweise umstritten

10 Vorteile von Agavendicksaft

Vorteile von Agavensirup

Der Grund, warum Agavendicksaft so populär geworden ist, sind seine vielen Vorteile. Zum Beispiel ersetzt er nicht nur Industriezucker, sondern bietet auch eine vegane Alternative zu Honig.

Außerdem hat das Süßungsmittel weniger Kalorien und Kohlenhydrate als Zucker und ist lange haltbar.

Aufgrund des neutralen Geschmacks, der Farblosigkeit sowie der guten Löslichkeit ist es zudem vielseitig verwendbar.

In unseren vier Anwendungsmöglichkeiten findest du Ideen, bei welchen Speisen und Getränken du Agavensirup besonders gut verwenden kannst.

  1. Vegan
  2. Weniger Kalorien als Zucker
  3. Weniger Kohlenhydrate als Zucker
  4. Viele Verwendungsmöglichkeiten
  5. Gut löslich
  6. Neutraler, natürlicher Geschmack
  7. Starke Süßkraft, ohne künstlich zu schmecken (süßt 1,2-mal mehr als Zucker)
  8. Lange Haltbarkeit (geöffnet ohne Kühlung 18 Monate)
  9. Nur geringe Schwankungen des Blutzuckerspiegels (Glykämischer Index für Diabetiker geeignet)
  10. Farblos erhältlich

6 Nachteile von Agavendicksaft

Nachteile des Zuckerersatzes

Von Agavensirup gehen auch gegebenenfalls Nachteile aus. Sie können durch den hohen Fructoseanteil des Süßungsmittels auftreten.

Bei übermäßigem Verzehr kann zum Beispiel eine Fructoseintoleranz verursacht werden.

Bei unausgewogener Ernährung könnte außerdem das metabolische Syndrom unterstützt werden (Fettleibigkeit, Bluthochdruck, gestörter Fettstoffwechsel, Insulinresistenz).

Hier findest du Tipps zu einer gesunden Ernährung.

Wer Agavendicksaft aber in geringen Maßen verzehrt, Sport macht und sich ausgewogen ernährt, hat in der Regel keine plötzlichen gesundheitlichen Nachteile zu befürchten.

Deine Verträglichkeit solltest du mit einer geringen Menge des Süßungsmittels testen.

  1. Mögliche Verdauungsbeschwerden bei Unverträglichkeit (etwa Fructoseintoleranz)
  2. Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  3. Weite Transportwege aus Südamerika
  4. Fördert Karies
  5. Steigert Harnsäurebildung
  6. Unterstützt womöglich das metabolische Syndrom

4 Anwendungsmöglichkeiten

Ideen für Anwendungsmöglichkeiten

Agavendicksaft lässt sich in sämtliche Getränke und Speisen integrieren. Sein neutraler Geschmack macht ihn vielseitig einsetzbar. Beispiele sind Cocktails, Desserts und Quarkspeisen, Kuchen, süßes Brot oder Salatdressings.

Wir haben einige Anwendungsmöglichkeiten in vier Kategorien unterteilt.

Du findest im Folgenden kurze Rezeptideen für dich, bei denen du statt raffiniertem Zucker den gesünderen Agavensaft verwenden kannst.

Für Getränke

Ob Cocktails, Milchshakes, Infused Water, Kaffee oder Tee – Agavendicksaft eignet sich durch seine starke Löslichkeit perfekt für Getränke aller Art.

Gewöhne dir zum Beispiel an, statt Honig den süßen Sirup zu verwenden oder nutze ihn für einen Cocktail anstelle von Rohrzucker. Beispiele sind:

  • Agaven-Mojito (Weißer Rum, Wasser, Minze, Limette, Agavendicksaft)
  • Bananen-Himbeer-Shake (eine Banane, 100 Gramm Himbeeren, einen Esslöffel Agavendicksaft und 0,5 Liter Milch)
  • Ingwer-Zitronen-Eistee (ein Teelöffel Agavendicksaft auf einen Liter Eistee)

Zum Backen

Agavendicksaft zum Backen

Der Saft der Agave eignet sich auch sehr gut zum Süßen von Teigwaren und gebackenen Speisen.

Beispiele sind vegane Dinkel-Pfannkuchen mit einem Esslöffel Agavendicksaft statt Zucker oder ein veganer Schokoladenkuchen.

Weitere Ideen sind:

  • Haferkekse (aus Haferflocken, Naturjoghurt, Orange, Dinkelvollkornmehl)
  • Bananenbrot (mit Quark und Chia-Samen)
  • Mandarinenkuchen ohne Zucker (mit 100 Millilitern Agavendicksaft)

Auch Popcorn kannst du mit Agavendicksaft statt Zucker süßen. Einfach aufpoppen lassen und noch heiß mit dem Sirup vermengen. Auf die Menge von 55 Gramm Popcorn-Mais kommt ein Esslöffel des Saftes.

Für Milch- und Milchersatzprodukte

Für Milch- und Milchersatzprodukte

Aus Milchprodukten und Milchersatzprodukten kann man tolle Desserts oder ein gesundes Frühstück zubereiten.

Auch hier ist Agavendicksaft ein guter Begleiter, um auf weißen Zucker zu verzichten oder das Gericht vegan zu halten.

Wir haben einige Beispiele für dich:

  • Quark-Dessert (Magerquark, Agavendicksaft, Walnüsse)
  • Veganer Porridge ohne Zucker (Hafermilch, Haferflocken, Banane, Agavendicksaft, Zimt, gehackte Nüsse)
  • Chia-Pudding (Chia-Samen, Mandelmilch, Früchte, Agavendicksaft)

In Salatdressings

Für die gewisse Süße in Salatdressings kann Agavendicksaft ebenfalls an die Stelle von Zucker oder Honig treten.

Probiere zum Beispiel das klassische Honig-Senf-Dressing mal mit Agavensirup aus. Balsamico und Joghurt lassen sich auch sehr gut mit dem Zuckerersatz kombinieren.

  • Agave-Senfdressing (Olivenöl, Wasser, Zitronensaft, Senf, Agavendicksaft, Salz, Pfeffer)
  • Balsamico-Dressing (Walnussöl, Balsamico, Salz, Pfeffer, Agavendicksaft, Senf)
  • Joghurt-Dressing (Joghurt, Essig, Olivenöl, Agavendicksaft, Senf, Kräuter)

Agavendicksaft in der Schwangerschaft

Agavendicksaft in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft wird empfohlen, Agavendicksaft statt raffiniertem Zucker zu verwenden.

Denn natürlicher Fruchtzucker ist in Maßen gesünder. Außerdem ist der Saft von Vorteil für Schwangerschaftsdiabetes.

Dieser lässt den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen lässt wie weißer Haushaltszucker.

Natürliche Süße aus Fruktose findest du auch in süßen Früchten wie Datteln, Himbeeren oder Kirschen.

Diese kannst du auch in dein Frühstück, Snacks, Desserts oder Gebäck integrieren.

Wenn du in der Schwangerschaft nicht zu viel zunehmen möchtest, solltest du einfache Kohlenhydrate wie Zucker, Agavendicksaft oder Honig nicht vermehrt zu dir nehmen.

Du benötigst ab dem vierten Monat zwar mehr Kalorien (etwa 250 kcal). Diese lassen sich aber auch mit etwas zusätzlichem Obst oder einem Vollkornbrot auf gesunde Weise abdecken.

Agavendicksaft kaufen

Agavendicksaft kaufen

Agavendicksaft kannst du mittlerweile in sämtlichen handelsüblichen Märkten wie Rewe, DM, Edeka oder Aldi kaufen.

Auch online findest du viele Anbieter, die Agavensirup verkaufen und liefern.

Beim Kauf solltest du auf die Farbe des Safts achten. Dunklere Farbtöne haben meist mehr Eigengeschmack als helle, beziehungsweise transparente.

Informiere dich auch über den Anbau und die Herstellung des Produktes. Hierbei ist Bio-Qualität die beste Wahl für dich. 

Da man von dem Agavensirup immer nur sehr wenig braucht und er lange haltbar ist, kannst du ruhig in ein hochwertigeres Produkt investieren.

Wenn du Wert auf Nachhaltigkeit und einen geringen CO2-Ausstoß bei deinen Lebensmitteln legst, kannst du auch auf regionale Alternativen wie Apfel- oder Birnensirup zurückgreifen.

Vergewissere dich aber auch hier, dass die Äpfel und Birnen nicht aus dem Ausland stammen.

Agavensirup selbst herstellen

Vorsicht bei der eigenen Herstellung

Auch in Deutschland kannst du die Agave anpflanzen. Sie mag sonnige Standorte im Freien und einen sandigen durchlässigen Boden.

Gießen musst du sie nur sehr selten, dafür braucht sie aber Schutz vor harten Wintern.

Hole die Pflanze dazu ins Haus oder ins Gewächshaus. Wenn du sie draußen fest eingepflanzt hast, streue Rindenmulch um sie herum.

Wie du siehst, ist es theoretisch möglich, auch zuhause Saft aus der Agave zu gewinnen. Allerdings solltest du ihn auf keinen Fall unverarbeitet verzehren und von deiner Haut fernhalten, da er Reizungen oder Bindehautentzündungen auslösen kann.

Außerdem kannst du ihn zuhause wahrscheinlich nicht so gut filtern und einkochen, wie professionelle Produktionen es tun. Deshalb solltest du dich gut informieren, bevor du dieses Vorhaben in die Tat umsetzt. 

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